Ich glaube, das sind in der Tat die wesentlichen Knackpunkte an der Sache.
Ich kann mich euren Erfahrungen auch anschließen. War zunächst auf'm Kolleg -- alles tutti, super Gesellschaft, hatte ich zuvor auch noch nie so erlebt -- studiere nun Informatik im 2. Semester und habe dort auch so gut wie keine Kontakte. Zugegebenermaßen bin ich auch eher Einzelgänger und dementsprechend engagiere ich mich dahingehend auch kaum, aber auf'm Kolleg lief's ja auch gut, das mag also nichts bedeuten. Allerdings steche ich mit meinen fast 27 Jahren unter meinen Kommilitonen schon ziemlich aus der Menge hervor; auch wenn's visuell vielleicht nicht so auffällt, merkt man's doch schon irgendwie. Dazu kommt dann eben, dass sich viele Erststudenten schon vom Gymnasium o.ä. kennen, wie KingPaddy schon sagt, was Quereinsteigern die Integration generell erschwert.
Auch wenn es mich persönlich derzeit nicht unbedingt stört, eher allein meinen Weg zu bestreiten, kann ich gut nachempfinden, wie es euch geht und würde ich gezielt (freundschaftliche) Kontakte suchen, würde es mir wahrscheinlich auch nicht anders gehen, so wie ich mein Umfeld derzeit wahrnehme.
Du solltest auch vorsichtig sein, das Kolleg dahingehend als Maßstab zu setzen. Die positiven Erfahrungen, die sowohl ihr als auch ich dort gesammelt haben, werden erfahrungsgemäß von der Mehrheit der Kolleg-Besuchern geteilt. Aus meiner Sicht ist die Gemeinschaft und die damit verbundene Atmosphäre am Kolleg allerdings nochmal was ganz anderes als an der Uni ... auch wenn man an der Uni Kurse zusammen belegt und Gruppenarbeit erledigt, "kämpft" jeder mehr oder weniger für sich allein. An der Schule entsteht durch die gemeinsame Belegung von Kursen oder Profilen ein stärkeres Gefühl von allgemeinem Zusammenhalt, und auf einem Erwachsenenkolleg, welches die meisten freiwillig besuchen, sogar noch viel mehr als an der Regelschule.
Dies wird dann vermutlich auch nochmal dadurch verstärkt, dass die Anzahl der Studenten pro Studiengang an der Uni in der Regel sehr viel größer ist als die Anzahl von Schülern in einer Klasse(nstufe) und der Einzelne dabei eher in Gefahr läuft, unterzugehen. (In einer Gruppe von 20 Personen wird ein Einzelner wohl eher integriert, als wenn unter 100 Personen fünf Einzelgänger sind.)
Daher solltest du dir das alles nicht so persönlich nehmen, auch wenn ich dich sehr gut verstehen kann. Außerdem bist du ja noch nicht mal zwei Semester dabei... vielleicht wird es mit der Zeit ja auch noch besser. Gib nicht auf!
Und:
Die 3 guten Kontakte sind um Längen wertvoller und bedeutsamer als die (n-3), die nicht vorhanden sind. Versuche, die guten Kontakte in den Vordergrund deiner Perspektive zu stellen. Ich kann verstehen, dass das nicht einfach ist und dass man leicht dazu tendiert, eher die schlechten Seiten zu sehen... die damit verbundene Frustration kenne ich auch nur allzu gut. Allerdings beweisen die guten Kontakte dir doch, dass an dir selbst nichts verkehrt zu sein scheintZitat
Im Gegenteil, es gibt mit Sicherheit irgendwo unter deinen Mitstudenten jemanden, der auf genau jemanden wie dich gewartet hat. (Ist irgendwie immer so, auch wenn's kitschig klingen mag.)