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Thema: Die deutschsprachige RPG-Maker-Szene: Deutsch geblieben?

  1. #1

    Die deutschsprachige RPG-Maker-Szene: Deutsch geblieben?

    [Alles bezieht sich natürlich auch auf die Schweiz und Österreich.]

    Zwar bin ich zwar nicht unbedingt die Person, die sich in der deutschen RPG-Maker-Szene besonders gut auskennt, insbesondere nicht im Bereich 2k(3) und auch halte ich mich hier noch nicht besonders lange auf, aber mir fällt auf, dass die deutsche RPG-Maker-Szene immerhin noch relativ deutsch geblieben ist. Zumindest im Bereich RPG Maker 2000 und 2003. Bestimmt 50% der Spiele tragen noch einen deutschen Titel und die Spiele sind nicht so stark an japanische Rollenspiele angelehnt wie einige klassische XP-RPGs (insbesondere in der englischen Szene). Sehr viele Spiele haben heute immer noch einen Charme ganz besonderer Art, der vermutlich auch in dieser Szene entstanden ist. Sicherlich haben auch große Spiele wie Unterwegs in Düsterburg einen gehörigen Teil dazu beigetragen. Auch ist bemerkenswert, dass die deutschsprachige Community immer noch mehr beim RPG Maker 2000/2003 geblieben ist als zum Beispiel als anderssprachige Communitys.

    Ich persönlich finde, dass sich dieser ganz besondere Charme hier immer wieder finden lässt (aber immer wieder anders und aufs Neue sehr schön verpackt und weiterentwickelt). Dazu gehören zum Beispiel schön ausgearbeitete Klischees (Märchenfiguren zum Beispiel) und ein schöner Humor.

    Mag sein, dass ich mich täusche – ich kenne mich wie gesagt nicht so gut aus –, aber ich wollte mal wissen, ob ihr das ebenfalls so seht und was eure Meinung dazu ist.

  2. #2
    Zusammengenommen erkenne ich in den Spielen keine kulturellen Gemeinsamkeiten und/oder eine urdeutsche Identität. UiD habe ich neulich als Autorenspiel bezeichnet (eigentlich wieder anderes Thema), weil (mehr wie vermuten kann ich das nicht) der Inhalt komplett von Grandys Wesen durchtränkt ist. Das Prädikat passt z.B. noch auf real Trolls und Kelvens Spiele und die Sternenkind Saga; insgesamt orientieren sich die Spiele hier aber nicht am Innern ihrer Entwickler, sondern an dem, was dieser gerne gespielt haben. Das sehe ich nicht tragisch, ist ja beim Film auch so.
    Ausländische Szenen scheinen mir da nicht besser oder schlechter aufgestellt zu sein. Bis auf, dass die Franzosen doch auffällig viele Spiele mit surrealistischen Elementen haben. Da sieht irgendwie alles nach Stadt der verlorenen Kinder aus .

    Geändert von Owly (09.01.2010 um 17:02 Uhr)

  3. #3
    Ich finde schon, dass wir relativ "deutsch" sind xD bzw. geblieben sind. Ist auch gut so.
    Zumindest ist das Feeling einfach immer anders, wenn ich z.B. ein englisches Spiel spiele. Das ist nicht der Sprache wegen, sondern einfach der Atmosphäre und dem Aufbau der Spiele wegen. Oft gefallen mir da deutsche Spiele sogar besser (und ich bin NICHT parteiisch ).
    Vor allem haben sich die Spiele ganz schön toll entwickelt, wenn ich mir die ein oder andere Spielvorstellung ansehe. Die Leute geben sich echt Mühe, sind kreativ ohne Ende und wollen etwas richtig Schönes schaffen. Trashgames sind da jetzt mal ausgenommen.
    Das mag in anderssprachigen Communities nicht weniger der Fall sein, aber es ist halt nichts so wie hier. Und hier ist nichts so wie da. Ich find den Charme der deutschen Spiele eigentlich richtig gut und ich hoffe nicht, dass sich da jemals eine Orientierung an japanischen/englischen/französischen/xyz-en Games aufbaut (solang es noch genügend Abwechslung gibt).

  4. #4
    "Deutsch geblieben" sind wir nicht. (Nicht nur, weils rassistisch klingt^^)
    Wir sind nur wieder "Deutsch geworden".
    Früher gab es haufenweise Spiele mit englischen Titeln. Das deutsche Titel wieder angesagt sind liegt einerseits am Trend und andererseits - meine Meinung - am Gruppenzwang, der dadurch entstand, dass "damals" des öfteren kritisiert wurde, das es kaum Spiele mit englischen Titeln gäbe.
    Da haben sich anscheinend einige entweder Gedanken drum gemacht oder sie teilten von vorneherein diese Meinung und achteten darauf, dass ihr Spiel einen deutschen Titel erhält. Oder sie können sowieso kein bisschen Englisch und greifen deshalb auf die eigene (Mutter-)Sprache zurück.
    Ich bin auch sehr froh, dass es so wenig Japanische Titel gibt, hier. Es gibt zwar ein paar, aber das hält sich in Grenzen. Dieses Japano-Getue geht mir schon auf anderen Websites total auf den Keks.
    ("Kawaii!" - "Gomen Nasai!!!" Bäh. Wenn jemand hier japanische Worte kann, gibt der zum Glück nicht so damit an. Jedenfalls hab ich nie einen Post voller Kawaii und co gesehen. Die Worte kennt mittlerweile jeder, der fünf Tage in der entsprechenden Szene ist. Und leider benutzt sie daher auch fast jeder dort. Funktioniert auch mit Englisch. "Cool". Mhm, was heißt das denn? "Weiß ich nicht, cool halt" ... genau...)


    Ich schweife ab - Zurück zum Thema!
    Es gibt Spiele, da wäre ein englischsprachiger Titel durchaus unpassend - The Journey through Düsterburg? Naja...
    Noch dazu wäre eben oft das Wort Journey vorhanden, oder Adventure - weil der englischsprachige Wortschatz des durchschnittlichen Deutschsprachigen einfach zu klein ist, um da genug Synonyme für Reisen bzw für Abenteuer etc zu kennen.
    In ein paar Spielen würde das aber auch nicht so viel Ausmachen. Vor allem, wenn man nur ein Wort braucht, oder zwei.
    (Aber nur, weil das Spiel, das ich entwickel, Regen heißt, benenne ich es nicht gleich in Rain um...)
    Das wars von meiner Seite.

  5. #5
    Mir persönlich ist das ganze ziemlich egal, ob das Spiel jetzt einen deutschen, englischen, japanischen, suhaelischen, spanischen, türkischen oder französischen Namen hat, das ist doch vollkommen belanglos. Das ändert nichts an der Bedeutung des Namen, die in in allen Sprachen gleich wäre, (journey steht im E. auch für nichts anderes als Reise, wie viaje im spanischen), das ändert nichts am Setting des Spiels, das ändert nichts am Gameplay des Spiels.


    Zitat Zitat
    Es gibt Spiele, da wäre ein englischsprachiger Titel durchaus unpassend - The Journey through Düsterburg? Naja...
    Der Name wäre im Englischen sowieso viel zu lang, da hätte er sich sicher was anders einfallen lassen, und warum bitte Journey through? Ist das deine Übersetzung zu "unterwegs"?

    EDIT:
    Und wieso sollte "Düsterburg" gleich bleiben? Logik, was ist das?!

    Geändert von Mivey (10.01.2010 um 11:48 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
    Der Name wäre im Englischen sowieso viel zu lang, da hätte er sich sicher was anders einfallen lassen, und warum bitte Journey through? Ist das deine Überstetzung zu "unterwegs"?
    On the Way in Düsterburg macht die Sache auch nicht kürzer oder besser.

    Deutsch geblieben, na ja, charakterlich finde ich deutsche Makerspiele immer noch anders als englische. Zumindest die meisten, wobei ich ebenso denke, dass insbesondere im Bereich Grafik weitaus mehr gemacht wird. Vor allem Posen und so was, scheint ja in Mode zu kommen. In englischen habe ich das jetzt nicht so sehr vertreten gesehen, oder aber ich schaue mir einfach zu wenig an.

    €:
    Zitat Zitat von Mivey
    EDIT:
    Und wieso sollte "Düsterburg" gleich bleiben? Logik, was ist das?!
    Weil man einen Eigennamen nur bedingt übersetzen müsste. Wenn die das nicht verstehen, ist es doch nicht unsere Schuld.

    Geändert von cilence (10.01.2010 um 12:04 Uhr)

  7. #7
    Die Frage ist natürlich auch: Warum soll ich denn ein Spiel, was großräumig Leute im deutschsprachigen Raum zocken werden, auf protugiesisch oder alt-äpyptisch machen?
    Die Muttersprache beherrschen viele ja noch ansatzweise, also ist damit eher ein Spielerkreis zu erreichen.
    Bei den Spieletiteln ist das nun wieder eine andere Sache. Klar, bieten sich da deutsche Sachen an, aber manches klingt auf deutsch nur noch halb so schnittig und passend wie auf englisch. Muss man als Ersteller selber wissen, hauptsache es passt letztlich zum Spiel ^^
    Und ich vertrete die Auffassung, dass wir erstmal querbeet allesamt die deutsche Sprache mehr fördern (und vorallem erstmal halbwegs meistern) sollten, bevor wir uns anmaßen, Amerikanern was auf unserem (mitunter nicht so fließenden) Englisch vorsetzen zu wollen. ^^;
    Es darf natürlich jeder machen, was er lustig ist, man sollte nur nie die Zielgruppe aus den Augen verlieren. Und das sind hier nunmal eher deutschsprachige User.

    MfG Sorata

  8. #8
    Hesse auf Englisch ist nicht mehr deutsch ?

  9. #9
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    Hesse auf Englisch ist nicht mehr deutsch ?
    -------->nein

    Irgendwie verstehe ich den Sinn des Threads nicht so ganz?
    Welche Community macht den größtenteils Spiele in ner andern Sprache?
    Hab noch keinen Franzosen gesehen, der uns hier deutsche Spiele macht (alá "Die Legénd lé Franzose")
    Schließen wir hierbei mal FoxClaws Megaman Battle Network aus ;-)
    Da ist wenig Text, also warum nicht international machen?

  10. #10
    Entweder habe ich Narcissu missverstanden oder ihr, aber ich glaube er meinte eher weniger, dass deutsche Spiele noch auf Deutsch (Sprache) sind, als eher, dass sie sich von der Story, dem Gefühl, der Editierbereitschaft, der Grafikenverwendung, der Atmosphäre her "Deutsch" sind und sich teilweise von anderen ländertypischen Spielen abheben.
    So werden in Japan z.B. gerne die M&B-Charas zu den M&B-Chipsets benutzt, während man hier in Deutschland gerne RTP-artige Charaktere zu jenem Chipsetstil benutzt. Auch werden hier gerne die RPGs an westeuropäische RPGs und vorallem Gothic angelehnt.

    Aber da ich ausländische Spiele kaum spiele, kann ich auch nicht wirklich etwas dazu sagen.

  11. #11
    Danke, Mars, genau das meinte ich. =]

  12. #12
    Ja, bzw Jain ...

    Letzendlich finde ich sind aber, da hast du schon recht, durchaus unterschiede vorhanden ...

    Zb. Sind die Franzosen noch VIEL Grafikversessener als wir (Und das sag ich nicht nur wegen Aëdemphia) ... Wer will kann sich davon in den Topics zb. von rpg-maker.fr selbst überzeugen ...
    Allgemein ist in Frankreich der RMXP wesentlich akzeptierter und verbreiteter als im dt. Raum
    (Wobei - das ist er fast in allen nicht deutschen Ländern ... Dtl. ist das einzige das wirklich derart krampfhaft an den alten Makern festhält ...) Viele meiner RMXP Ressis hab ich von franz.
    sprachigen Makerseiten. ...

  13. #13
    @Jerome: Ja, wenn man nur im Atelier rumhockt, stimmt das mit dem RMXP. Den gibt es auch hier etabliert in größeren Foren.

    Aber ist es nicht selbstverständlich, dass im deutschsprachigen Raum die Spiele dann auch eher "deutsch" wirken? Ist ja nicht so, dass wir alle keinerlei Identifikation zu unserem Kulturraum mehr hätten.

    MfG Sorata

  14. #14
    An was machst du die fest?
    Ich kann aus dem Gesamtwerk der deutschen Szene keine eindeutige Identität herauslesen. Keine wiederkehrenden Themen, die wirklich spezifisch wären, keine Art zu erzählen und darzustellen, kein typisch deutsches Gameplay.
    UiD, die Allreise, die Sternenkind Saga und mit Abstrichen Kelvens Spiele z.B. machen mir noch den artverwandtesten Eindruck, aber ansonsten ist das kulturelle Gefüge auf weitester Strecke nur der Geschichte der Videospiele selbst entlehnt. Wie übrigens in jeder Szene.

  15. #15
    Deutschland ist groß genug, sich eine eigene Makerszene leisten zu können. Die kritische Masse reicht, sich selbst genug sein zu können. Man ist nicht zwingend auf das Treiben im Ausland angewiesen, um durch neue Makereien unterhalten zu werden. Und je kontaktärmer, desto eigener. Ich sehe dann auch einige typische Ausformungen unserer Szene, vor allem die hohe Wertschätzung der älteren Makerversionen, die Vorliebe für den Refmap-Stil und einige Modewellen (Let's Play, RTP-Kultecke), die keinem länderübergreifenden Trend folgten, sondern hausgemachte Imitationswellen sind. Nur typisch deutsch ist das alles nicht, es sei denn, ich übersähe irgendwelche charakteristisch deutschen Kulturbezüge, die darin geborgen wären oder dadurch aufgegriffen würden.

    Ein Test:
    Pünktlichkeit herrscht hier nicht vor, wie die Veröffentlichungsankündigungen zeigen. Macht nichts, ist aber undeutsch.
    Ordnung hat es auch schwer. Allein die Bugs in "Alone" haben den nationalen Durchschnitt auf Jahre hinaus im Keller versenkt. Meine map trees sind dagegen stets vorbildlich aufgeräumt und ein sinnfälliges Beispiel akkurater Lebensführung. Damit bin ich das rettende Korrektiv und erkläre die Szene für im Durchschnitt gerade so noch deutsch.
    Sauberkeit kann man vergessen. In allen Horrorspielen liegen Zettel auf dem Boden, Blut klebt an den Wänden und die Zombies wanken nicht in Reih und Glied, sondern in einem unmöglichen Firlefanz hin und her. Ekelerregend!
    Außerdem wird in den Spielen zuwenig Bier getrunken, zu oft gelacht und sie sind - Gipfel der Abweichung - komplett hitlerfrei. Nein, deutsch ist das nicht, was wir hier treiben.

  16. #16
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Sauberkeit kann man vergessen. In allen Horrorspielen liegen Zettel auf dem Boden, Blut klebt an den Wänden und die Zombies wanken nicht in Reih und Glied, sondern in einem unmöglichen Firlefanz hin und her. Ekelerregend!
    Außerdem wird in den Spielen zuwenig Bier getrunken, zu oft gelacht und sie sind - Gipfel der Abweichung - komplett hitlerfrei. Nein, deutsch ist das nicht, was wir hier treiben.
    Sie, mein Herr, gewinnen zwei Internets. ಠ__ು



    Um diesem Big-Lipped Alligator Moment noch etwas eigenen Senf hinzuzufügen: Man kann nicht wirklich sagen, dass es DAS deutsche Spiel geben kann, an dem man sich orientieren könnte, genausowenig, wie es DAS japanische oder DAS amerikanische/englischsprachige Spiel gibt, da sich alle Kulturen in gewisser Weise gegenseitig beeinflussen. Es geht weniger um eine gesamtkulturelle Identität als um die Identität des einzelnen Spielemachers, der ja in erster Linie für den letztendlichen Charakter des Endprodukts verantwortlich ist.
    Klar, es scheint so auszusehen, als ob die deutsche Szene eher auf Technik konzentriert ist (zumindest wussten die meisten Bekannten aus dem Ausland nicht mal, dass man aus dem 2k/2k3 so viel herausholen kann durch Patches), und dass Frankreich (als Beispiel) sehr grafikverliebt ist, aber auf der anderen Seite muss man auch bedenken, dass das stark verallgemeinert ist - so kann es auch in der französischen Community ein Technikwunder geben, das eben nicht wahrgenommen wurde, oder eine deutsche Grafikbombe, die erst noch was vorstellen muss (hypothetisch gesprochen).

    Geändert von FlareShard (11.01.2010 um 13:53 Uhr)

  17. #17
    Man nehme UiD ersetze alle Protagonisten mit arischen Chara-sets und fügt nach jedem Satz ein 'Heil!' ein.

    Problem solved.

  18. #18
    Zitat Zitat von treeghost Beitrag anzeigen
    Man nehme UiD ersetze alle Protagonisten mit arischen Chara-sets und fügt nach jedem Satz ein 'Heil!' ein.

    Problem solved.
    Nicht lustig...

  19. #19
    Regt ihr euch jetzt auf, weil ihr genervt seid, dass unsere Spiele alle "deutsch" sind?
    Seid doch froh, dass wir eine so tolle Sprache haben, die wir für unsere RPGs benutzen können. Was willste den mit Englisch anfangen und das noch in einer deutschen Com.?

  20. #20
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Außerdem wird in den Spielen zuwenig Bier getrunken, zu oft gelacht und sie sind - Gipfel der Abweichung - komplett hitlerfrei. Nein, deutsch ist das nicht, was wir hier treiben.
    Sie haben gesprochen, Meister? (Und ich bin dabei nur Kroate!)

    Ich würde ja gerne Spiele auf Kroatisch machen, aber da komm ich an keine Community. :V

    Ich sehe nichts einheitliches, bis auf die Tatsache, dass die Standards der verschiedenen Bereiche sich stark unterscheiden (Englische Community achtet deutlich weniger auf die Grafik und holt sich auf deutsche Screens einen runter. Screens werden dort mehr gelobt als kritisiert) (Franzosen sind Grafikjunkies, die nie englische Spiele machen würden)

    Ich sehe jedenfalls nichts einheitlich deutsches. :V

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