Ich habe die Tage auch Look Back gelesen und war SEHR angetan! Vor allem bin ich nicht gewohnt, dass Mangas so sehr in, äh, artsy Tropen (wie dem offenen Ende) herumwühlen, was sicherlich auch an den Mangas liegt, die ich üblicherweise lese. Vor allem mochte ich, wie offen und unironisch es mit seiner Emotionalität umgeht, fast ohne Humor und mit einem tollen Gefühl für Zeit und Veränderung. Ich musste die zweite Hälfte allerdings zweimal lesen, um sie zu verstehen. xD

Goodbye, Eri steht noch im Regal, aber die zweite Kurzgeschichtensammlung fand ich auch total spannend. Die erste war mir ein bisschen ZU amateurhaft, künstlerisch und inhaltlich. ^^ Also auch schon Ansätze und Ideen drin, aber es ist wirklich ... Baby-Shit im Vergleich zu seinen aktuelleren Sachen.



Chainsaw Man Part 2 ist tatsächlich großartig.

Der Falling Devil ist mal wieder richtig fucking creepy, und ich bin TOTAL gespannt, was er noch alles mit seinem Aufbau anstellt ... und ob das Ende diesmal gut wird. ^^'
Die Koch-Sache ist zwar lustig, aber ich muss sagen, das hatte für mich wieder so leichte "guy with a chainsaw in his head!"-B-Movie-Vibes. Also, man KANN das problemlos interpretieren, aber ich vermute, hier stand die ulkige Idee an erster Stelle.

Die Emotionalität von Kämpfen und Szenen allgemein ist aber ein interessantes Thema. Ich finde Chainsaw Man, wie auch Look Back, nämlich schon ziemlich ... anspruchsvoll zu lesen. Nicht zwangsweise, ich kann es auch genauso durchrattern wie meine anderen Shonen-Dinger, aber es entfernt sich durch Subtilität im Zeichenstil und "weiße Flecken" (also bewusste Auslassungen) doch schon von dem total Manga-typischen "Durchfliegen"; zumindest wenn man das meiste daraus mitnehmen will. Es hilft halt einfach, hin und wieder zu überlegen, was gerade passiert ist und wer warum wie gehandelt hat, was in dem Medium doch eher ungewöhnlich ist, worauf Mangas meistens ja sogar mit vollster Intention verzichten.
Look Back hatte für mich sogar oft so "Kunstfilmmentalität", und das merke ich ironischerweise auch in fucking Chainsaw Man.

Ich habe auch viel über das nachgedacht, was er mit Asa und Denji macht. Denn eigentlich ist das alleine schon ein ziemlicher Geniestreich für seinen volatilen Umgang mit dem Status Quo: Teil 1 war da zwar ziemlich extrem für Shonen-Verhältnisse, wo sonst kaum jemand stirbt, aber man konnte sich ziemlich sicher sein, dass der Hauptcharakter überlebt, in einer Dynamik, die ich im Kontext von Internet-Diskussionen und Shit auch das "Game-of-Thrones-Syndrom" nennen würde. Da wurde immer sehr lautstark darüber geredet, dass jeder sterben kann ... aber wenn wir ehrlich sind, war nach Ned Stark eigentlich ziemlich klar, wer die paar Hauptfiguren sind, die zumindest bis zum Finale überleben werden. Und bei Chainsaw Man ... not so sure about that anymore. Dabei geht es aber natürlich nicht nur um "oooh, wer stirbt?!", sondern vor allem um das Gefühl von Gefahr. Als Asa Denji "umwandeln" wollte, dachte ich definitiv "OH SHIT" und nicht "Na ja, is ja eh der Hauptcharakter", wie üblich bei sowas. ^^

Ich denke auf jeden Fall, dass ich den Part noch mal komplett lesen werde, wenn er durch ist, gerade für die Themen und das Gesamtbild der Serie.