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Drachentöter
The DioField Chronicle (PC)

Diofield ist wieder einer dieser JRPGs, das glaubt, Politik und Spielspaß kombinieren zu können, um daraus ein gutes Spiel zu erhalten. Das gelingt Diofield nur bedingt, denn es macht einiges falsch oder besser gesagt: es macht einiges gar nicht. Die Ausgangslage ist, dass man eine immer größere werdende Söldnergruppe spielt, die sich mitten in einem Konflikt rivalisierender Länder und Fraktionen befindet. Diese Konflikte sind nicht der Rede wert, einfache Kriegskost. Der greift den an, dann greift dieser den an usw. Die Missionen werden unspektakulär präsentiert, teilweise kam ich mir vor, als würde ich WW2 Zeitraffer-Videos auf YouTube ansehen, wo man die Aktionen der Nationen auf einer Map sieht. Und unspektakulär ist sowieso ein großes Stichwort des Spiels. Das Spiel inszeniert und präsentiert sich so einfallslos, generisch und ernst, es gibt nie ein "Wow" oder "Oha" Moment. Die Kulisse selbst ist ebenso so schnöde, die Grafik sehr durchschnittlich und das Leveldesign stets das Gleiche. Man merkt dem Spiel sein Low-Budget sehr deutlich an, obwohl es von Square Enix gepublisht wird. Die Story ist leider wie anfangs schon erwähnt 0815 Einheitsbrei. Es gab zwei Wendungen im Spiel, die ich gut fand, aber ansonsten passiert nichts Unvorgesehenes. Keine Intrigen oder besondere Ereignisse (die mal nicht auf der Weltkarte passieren), man muss politische "Ränkespiele" schon sehr mögen, um mit der Geschichte viel Sympathie zu haben. Das Gameplay ist auch so lala. Der RPG-Part ist sehr seicht, Skillen ist sehr auf Grinding ausgelegt und das Ausbauen der Basis passiert nur in Textfeldern. Optische Auswirkungen gibts keine. Das Echtzeit-Kampfsystem mit Pausenfunktion hat mir wider Erwarten doch gefallen, leider nutzt es sich verdammt schnell ab, da Diofield nichts damit anfangen zu weiß. Die Gegnertypen sind immer die gleichen und das Missionsdesign besteht nur aus drei Aufgaben: Angreifen, eine Stellung halten oder eine Kutsche (nur Kutschen!) beschützen. Abwechslung ist also kaum da. Am besten haben mir am gesamten Spiel noch die Porträt-Artworks der Charaktere gefallen.
Man merkt Diofield das geringe Budget sehr an. Schade, da Potenzial durchaus vorhanden gewesen wäre. So versinkt es in einem großen Loch der Vergessenheit mit all den anderen generischen JRPGs, die in den letzten Jahren wie Unkraut hervorsprießen.
Geändert von Rusk (14.03.2023 um 08:34 Uhr)
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