@Klunky
Ich spreche lieber von einer Herausforderung. Frustration ist ein durch und durch negatives Gefühl, das ich bei keinem Spiel empfinden möchte und es ist sicher auch nicht im Sinne der Entwickler von Dark Souls & Co, dass die Spieler den Spaß am Spiel verlieren. Das Konzept des Spiels ist auf den Punkt gebracht das Meistern von vergleichsweise schweren Herausforderungen. Aber da auch andere Spiele einen hohen Schwierigkeitsgrad haben, definiert er alleine nicht Dark Souls, sondern das Zusammenspiel aus Schwierigkeit, Wiederauferstehungsmechanik samt seltenen "Speicherpunkten", Dark Fantasy und Lore. Der Schwierigkeitsgrad ist für viele Fans der Reihe sehr wichtig, doch es gibt natürlich auch viele Spieler, die die anderen Aspekte der Spiele schätzen und einige von ihnen können mit dem hohen Schwierigkeitsgrad nichts anfangen. Diese Spieler - unter denen sicherlich eine nicht unerhebliche Zahl zu den "casuals" gezählt werden kann, wie einige aus der Szene sie so verächtlich nennen - wollen Fromsofts Spiele vielleicht hauptsächlich wegen der schaurigen Schönheit spielen oder weil ihnen Action-RPGs in einem Dark-Fantasy-Setting gefallen. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum ein Spieler, der lieber schwere Spiele bevorzugt, arge Probleme damit hat, wenn die Entwickler von Fromsoft auf diese Spieler zugehen.

@N_snake
Kunst und Unterhaltung schließen sich ja nicht aus. Die meisten Filme und Bücher sind Unterhaltungsmedien. Ich denke nicht, dass es eine große Auswirkung hat, ob man von Kunst oder Unterhaltung spricht. In beiden Fällen haben ihre Schöpfer eine Vision.

Stolz darauf zu sein, ein schweres Spiel geschafft zu haben, halte auch ich nicht für moralisch fragwürdig. Aber das ist ein persönlicher Stolz. Er hat mit anderen Menschen nichts zu tun. Sobald jemand wegen seiner Errungenschaften auf andere Menschen herabschaut, ist es doch moralisch fragwürdig.

Würdest du denn sagen, dass Überheblichkeit und Arroganz Eigenarten sind, die keiner Kritik bedürfen? Ich möchte sie hier niemanden unterstellen, einem nicht unerheblichen Teil der Souls-Szene aber schon.

@Sylverthas
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Ja, richtig - habe das schon bewusst so geschrieben, denn ist es eben kein Kompromiss sondern die Entwickler machen das Zugeständnis um die Zielgruppe zu erhöhen.
Ich aber meine keinen Kompromiss zwischen Entwicklern und den Fans von leichten Spielen, sondern einen Kompromiss zwischen den Fans schwerer und leichter Spiele. Zwischen denen gibt es ja anscheinend die Unstimmigkeiten (die Position der Entwickler kenne ich nämlich nicht).

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Nur um das einfach mal erwähnt zu haben: ich sehe Massenargumente nicht als wirklich schlagkräftig an, vor allem, wenn ich selber schon erwähne, dass die Entwickler bestimmte Entscheidungen treffen, um mehr Leute anzusprechen und damit mehr Kohle zu machen (und ich nicht glaube, dass das immer getan wird, weil sie wirklich glauben dass ihr Spiel dadurch besser wird). Nur, weil ein Spiel mehr Leuten gefällt, macht es das Spiel nicht besser. Anders formuliert: sagen wir mal, ein Produkt ist für sehr viele Leute gut, aber fast niemand liebt es. Da favorisiere ich eher ein Spiel, was viele Leute nicht mögen, aber es eine (natürlich nicht zu kleine) Gruppe an Leuten gibt, für die es das beste Spiel ever ist.
Es macht das Spiel für einen persönlich nicht besser. Aber für wen außer einem selbst ist das relevant? Für die Studios, die ja letztendlich Wirtschaftsunternehmen sind, zählt die objektivste Meinung, die wir bekommen können, nämlich vereinfacht gesagt den Erfolg des Spiels. Je mehr Spieler das Spiel kaufen und je mehr Spieler es gefällt, desto besser ist es intersubjektiv auch. Dieser intersubjektive Wert ist wiederum für einen selbst unerheblich. Oder er sollte es zumindest sein, natürlich wird über die Meinung anderer ständig gestritten.

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Wie es z.B. auch bei den Souls Spielen der Fall ist: das Gameplay erfordert ein höheres Maß an Aufmersamkeit und ebenso tut dies die Story, welche man sich akribisch zusammensammeln muss.
Die Lore. Die Handlung, also das, was die Perspektivfigur macht, ist eigentlich in jedem Soul-Teil nur durch die Welt zu reisen und alles totzuhauen, was sich bewegt. ;-) Ich halte dieses Anti-Erzählerische der Souls-Spiele übrigens für eine ihrer größten Schwächen. Die Hintergrundgeschichten sind gut, aber das, was tatsächlich im Spiel erzählt wird, ist es nicht (was aber nicht schlimm ist, ich spiel die Spiele wegen des Gameplays).

Aber wie dem auch sei, um nochmal auf den Knackpunkt zurückzukommen. Ich verstehe das Konzept der Entwickler hinter den Spielen. Ich versteh auch, dass jemand einen hohen Schwierigkeitsgrad bevorzugt. So gefällt es mir auch am besten (wobei mich auch leichte Spiele nicht stören). Ich kann ebenso nachvollziehen, dass jemand nicht möchte, dass das Remaster von Demon's Souls vereinfacht wird. Das möchte ich auch nicht, das Spiel kann sogar schwerer sein. Aber ich versteh wie gesagt nicht, warum jemand gegen einen optionalen "einfachen Modus" ist, obwohl der auf einen selbst keine Auswirkung hätte. Einige Gründe wurden zwar angesprochen, warum er sich doch auswirken solle, aber ich fand die Erklärungen nicht stichhaltig.