Made in Abyss hat schon nen kuriosen Humor, huh?^^°
So, nachdem ich zwei Mal den Anime angefangen und immer sehr früh abgebrochen habe, hat es nun das dritte Mal doch geklappt. Und habe den Manga bis zum 54. Kapitel. Aber ok, erstmal nen Schritt zurück.
Mein Eindruck von damals, was den Anfang betrifft, ist immer noch der gleiche: er ist recht gemächlich und nicht besonders packend. Dafür bietet es natürlich optisch einiges und auch die Musik ist toll. Dass man Kinder nackt aufhängt ist... speziell. Aber ok, davon auch später noch mehr *g*
Im Prinzip kann man den Anfang etwas besser wertschätzen, wenn man einige Episoden im Abyss verbracht hat und sich die obere Welt tatsächlich wie eine entfernte Erinnerung anfühlt. Und das Gefühl vermittelt die Show durchaus ziemlich gut. Die ersten Gefahren sind natürlich recht trivial und wenig interessant, auch finde ich Riko und Reg jetzt nicht extrem spannend. Interessanter wurde es dann für mich (wie vielleicht für einige andere), als Ozen aufgetaucht ist. Besonders die VA mit dieser monotonen Stimme hats rausgehauen, echt creepy. Leider gabs dann hier auch nen kurzen Training Arc, aber zumindest nicht zu lange.
Denke das ist dann auch der Zeitpunkt, an dem die Show mich gekriegt hat. Rikos Hintergrund war viel interessanter als ich erwartet hätte (und bei Ozen konnte man sich auch nicht sicher sein, wie ernst sie das meinte). Prinzipiell kann man ja aus dem Abyss jedes mögliche McGuffin holen, und das tut die Show / Manga auch reichlich. Aber da sind schon ein paar recht interessante Ideen dabei, keine Frage. Vor allem dann in den späteren Kapiteln. Nicht unbedingt überraschend, aber nach Ozen wird die Show dann auch deutlich gefährlicher und geht schonungsloser mit den Charakteren um. Da frage ich mich, ob es dem Autor Spaß macht, Kinder in Gefahr zu bringen - und dann irgendwo nackt auftauchen zu lassen *g*
OK, wenn man den Manga liest (der Anime hats ein wenig gedrosselt), dann darf man echt nichts gegen Sexualisierung von Kindern haben. Die ist zwar nicht omnipräsent, aber fällt durchaus auf. Besonders die Szene in der Reg nen Steifen kriegt, weil er Riko im See schwimmen sieht und Nanachi das dann noch lustig kommentiert, kommt mir da immer in Erinnerung. Generell wird Riko häufig oben ohne präsentiert. Für mich alles nicht so wild, aber wird sicher manchem missfallen. Häufig wird das dann auch für seeeehr seltsamen Humor genutzt.
Auf jeden Fall kommt nach Ozen auch immer mehr das Gefühl auf, dass es keine Wiederkehr gibt, was sehr gut umgesetzt ist. Gerade durch die große Schlucht, in welche sie nun absteigen. Und der Fluch des Abgrunds ist natürlich ein sehr geniales Mittel um sicherzustellen, dass auch physisch klargemacht wird, dass man nicht mehr einfach zurückkehrt. Das nimmt dann natürlich erstmals einen Höhepunkt mit Nanachi (awwww) und Mitty sowie der Geschichte um die Ido Front. Es ist schon beeindruckend, dass anscheinend die meisten White Whistles nen Dachschaden haben, aber Bondrewd ist schon ne ganz andere Hausnummer mit seinen "Experimenten".
Aber weil mich die Geschichte von Nanachi und Mitty dann doch recht hart gepackt hat hab ich mir danach dann den Manga weitergegeben. Den Film zu der Ido Front werde ich mir aber auch sicherlich noch mal geben, das ist wirklich kein übles Material dafür. Natürlich muss man wieder darauf stehen, dass der Autor anscheinend weiter aufdreht mit dem Quälen von Kindern. Natürlich macht er aus den Kindern eine Suppe, welche er dann in Kanister packt und welche dann den Fluch des Abgrunds "abfangen" können - klaro :D. Wobei ich da schon das Gefühl hatte, dass der Fluch eigentlich ganz gut durchdacht ist, auch wie er auf verschiedene Personen wirkt. Leider gab es in dem Arc auch nen Kampf, der mir fast schon zu Shounen war (Bondrewd mit seinen tausend Artefakten, alter - aber immerhin war die Szene und Charakterisierung von Prushka als eine Person, die Bondrewd wirklich als einen Vater gesehen hat, obwohl er so ein Monster war, in Ordnung).
Und jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, dass man schon ne Ewigkeit im letzten Arc verbringt. Die Backstory des Dorfes war schon recht krass, besonders wie sie das Mädchen behandelt haben, welches sich ja nur gewünscht hat, Kinder zu kriegen - und der Wunsch durch das Artefakt dann pervertiert wurde, bis sie dann so viel gebährt hat, dass sie so riesig wurde, dass sie quasi ein gesamtes Dorf beherbergt... aber die ganze Zeit nur leiden muss O_o. Neben der Ido Front der härteste Arc bisher, aber auch unglaublich spannend zu sehen, was für ein Zeug in den Tiefen des Abgrunds abgeht. Wirklich, die Sache mit den ganzen speziellen Strukturen und Kreaturen in dem Dorf war echt faszinierend, auch wenn sich der Arc nun langsam dem Ende zu neigen scheint. Muss auch sagen, dass der Manga es ganz gut schafft, immer mal wieder neue Sachen anzuteasen, was Reg und Lyza betrifft, welche immer noch recht mysteriös sind. Gleichzeitig sind die Arcs an sich aber spannend genug (als Nebengeschichten), dass es nicht stört, dass sich hier nur langsam etwas ergibt. Dass man ab und zu noch Einblicke bekommt, wie es "oben" aussieht, macht dann wiederum den recht langweiligen Anfang "vergessen", weil man dann sieht, dass es durchaus nützlich war, das Setting so zu etablieren.
Abschließend will ich noch sagen, dass ich Riko und Reg immer noch für ziemlich uninteressant halte. Die Show wurde wirklich durch Nanachi enorm aufgewertet, udn das sage ich nicht nur, weil sie so süß aussieht und sie (natürlich) eine leichte tsundere Note hat. Ihr bissigen Kommentare haben an der sonst recht langweiligen Dynamik schon einiges verändert. Und es kommen dann auch noch so einige andere Charaktere dazu, die das ganze enorm bereichern.
Dann hatte ich noch Hina Change angefangen und... puh, der Manga ist selbst für mich zu elend. Im Kern geht es darum, dass die beiden Hauptpersonen ihre Körper tauschen können. Einfaches Konzept, funktioniert auch normalerweise gut. Leider sind die Charaktere hier die depressivsten Vögel schlechthin und treffen permanent nur schlechte Entscheidungen (ok, die beiden Sachen könnten zusammenhängen, wenn ich so recht drüber nachenke^^). Das Mädel wird in der Schule seit Ewigkeiten gemobbt und ihr bester Freund beachtet sie seit Ewigkeiten nicht mehr. Dieser ist wiederum verliebt in einen Jungen, was natürlich ein absolutes No-Go ist. Und so wechseln die beiden ihre Körper, um dann die paar Kapitel, die ich gelesen habe, das Leben von sich selber und von allen anderen noch viel elender zu machen als es ohnehin schon war. Schätze einziger interessanter Punkt ist hier noch, dass der männliche Hauptcharakter schwul ist und das auch relativ direkt sagt. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das aus dem Ansatz entstanden ist, dass man das Leben vom weiblichen Hauptcharakter noch beschissener machen muss, weil sie natürlich in ihn verliebt ist ^_O
Zeichenstil ist auch recht meh, sollte man sich nur geben wenn man ne Überladung an schlechtem Drama braucht. Aber immerhin macht der Manga da auch keinen großen Hehl drum, was er sein will, immerhin knallt der männliche Hauptchar im Körper seiner Kindheitsfreundin am Ende des ersten Kapitels erstmal den Macker, in den er verliebt ist - was für ein glückliches Erstes Mal für sie^^