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  1. #1
    Auf Sci-Fi wollte ich eigentlich nicht hinaus, das ist ja auch nur eine Art von Fantasy.

    Zum Thema Kämpfe nur gegen Menschen: Das dürfte doch auf einige SRPGs zutreffen. In Fire Emblem kämpft man hin und wieder auch mal gegen Dämonen oder Monster, aber die meisten Kämpfe finden gegen Menschen statt.

    Aber man kann das Thema auch ganz anders angehen. Es müssen ja nicht unbedingt immer Kämpfe sein, wo es darum geht, einen Gegner zu töten oder physische Gewalt zuzufügen. Es gibt ja einen Haufen Pen-and-Paper-RPGs, die ohne physische Kämpfe funktionieren, aber trotzdem Mechaniken verwenden, die auf Statuswerten basieren. Da gibt es, denke ich, sehr viele Möglichkeiten. Proxy-Kämpfe sind ja eine recht populäre Idee in Animes, z.B. indem man mit Spielkarten oder Spielfiguren gegeneinander antritt, also quasi einen Kampf simuliert („Spiel im Spiel“).

    Auch denke ich nicht, dass Eskapismus notwendigerweise an Fantasy gekoppelt ist. Es gibt in unserer Welt zahllose fantastische Orte, die vollkommen real sind. Ich würde letztlich wohl auch ein RPG vorziehen, das Realismus mit Fantasy-Elementen kombiniert, aber die Idee, die RPG-Mechaniken auf ein Setting zu übertragen, in dem es nicht darum geht, Monster zu verkloppen, finde ich sehr reizvoll.

    Und ja, die Yakuza-Serie ist da imo tatsächlich ein sehr gutes Beispiel, wie es funktionieren kann.


  2. #2
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Auf Sci-Fi wollte ich eigentlich nicht hinaus, das ist ja auch nur eine Art von Fantasy.
    Also für mich ist Science Fiction und Fantasy nicht dasselbe. Klar kann Science Fiction in die Fantasy Richtung gehen, aber das muss es natürlich nicht. Wenn man die heutige Technik ein paar Jahre extrapoliert könnte man ein super interessantes Setting haben ohne sich weit von der Realität entfernen zu müssen. Von daher ist für mich Science Fiction ganz klar eine Antwort auf die Fragen ob JRPG auch ohne Fantasy geht!

    Aber sowas wie Alpha Protocol kann ich mir auch als JRPG vorstellen. Vielleicht fehlt mir da der Blick was das JRPG wirklich ausmacht keine Ahnung.

    Ich könnte mir aber auch ein RPG vorstellen das auf Kampfsysteme zu Gunsten von Dialogsystemen (mit Statsuwerten die auf die Dialoge oder Optionen Einfluss nehmen), aber damit bewegen wir uns weiter vom dem weg was RPGS momentan so ausmachen.
    Beschäftigt mit: Anime Spring Season 25
    Beendet: Elderand (PC), Wall World (PC)
    2024: Journey to Incrementalia (PC), Rogue Legacy (PC), Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit, Liu Cixin - Die drei Sonnen, T.S. Orgel - Behemoth, Lunacid (PC), Forager (PC)

  3. #3
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Auch denke ich nicht, dass Eskapismus notwendigerweise an Fantasy gekoppelt ist. Es gibt in unserer Welt zahllose fantastische Orte, die vollkommen real sind. Ich würde letztlich wohl auch ein RPG vorziehen, das Realismus mit Fantasy-Elementen kombiniert, aber die Idee, die RPG-Mechaniken auf ein Setting zu übertragen, in dem es nicht darum geht, Monster zu verkloppen, finde ich sehr reizvoll.

    Und ja, die Yakuza-Serie ist da imo tatsächlich ein sehr gutes Beispiel, wie es funktionieren kann.
    Eskapismus entsteht für mich in Rollenspielen vor allem auch durch die Abwechslung. Ja, es gibt fantastische reale Orte, aber die sind für gewöhnlich nicht alle auf einem Haufen nah beieinander versammelt. Bin auch kein Freund von RPGs bei denen die zusammenhängende Spielwelt fehlt und man nur per Menüauswahl vom einen Ort zum anderen gelangt. Oft beschränken sich der Realität nachempfundene Spielwelten auf ein relativ eng umgrenztes Gebiet bzw. zumindest auf eines, das nicht im Ansatz mit dem Umfang eines durchschnittlichen (japanischen) RPGs mithalten kann. Bei denen werden schließlich häufig ganze Welten mit unterschiedlichen Kulturen usw. dargestellt, oder zumindest ist das der Anspruch unter Berücksichtigung einiger Vereinfachungen.

    Theoretisch vorstellbar wäre eine Art Where in the World Is Carmen Sandiego? in Rollenspielform, aber das stelle ich mir entwicklungstechnisch sehr aufwändig vor und einige der erwähnten Probleme bleiben auch dabei. Der Knackpunkt den ich mit realen Orten habe ist der... was sie so faszinierend macht, ist imho die Authentizität, also dass es sich um etwas wirklich greifbares handelt. Da schaue ich mir lieber eine Video-Dokumentation an als eine bloße digitale Simulation eines Ortes in Videospielformat, die eine erdachte Handlung damit verknüpft. Da kommen dann nämlich wieder die Kämpfe ins Spiel: Viele der wirklich beeindruckenden Plätze auf der Welt sind meist gut besucht. Wie glaubwürdig ist ein Spiel noch, wenn es echte Orte mit einer rein fiktiven Story verbindet und man, blödes Beispiel, auf dem Eiffelturm lauter kriminelle Verschwörer verhaut? Sicher könnte man in irgendeiner Weise auch die von dir erwähnten "Proxy-Kämpfe" verwenden, aber die nehmen mir zu viel Spannung und Bedeutung raus, weil sie die Auseinandersetzungen oft zu (im Gesamtzusammenhang) Belanglosigkeiten degradieren und damit alles trivialisieren. Als klassische Adventures mit dem Lösen von Rätseln und weitgehend ohne Kämpfe klappt das imho besser.

    Geht vielleicht nur mir so oder ist geschmacksabhängig, aber Elemente dieser Art plätten sehr schnell meine Immersion. Auch das meine ich letztlich mit Eskapismus - eine Fantasywelt führt einen ganzen Kosmos mit eigenen Gesetzmäßigkeiten ein, welche mir nach und nach beigebracht werden, und das macht einen Teil des Reizes aus. Ein realistisches Setting, realen Orten nachempfunden, hat da bei mir einen schweren Stand, weil ich die Regeln der echten Welt gut genug kenne. Unglaubwürdigkeiten oder auch simple Bewegungseinschränkungen fallen hier viel negativer ins Gewicht, weil sie normalerweise nicht dort sein dürften. Das lässt eine Spielwelt schnell klein wirken. Warum reale Orte, wenn der Phantasie der Entwickler wenigstens in technischer Hinsicht praktisch keine Grenzen gesetzt sind?

    Die Yakuza-Serie hat mich nie angesprochen, eben weil mich das urbane Setting anödet und ich mich auch nie sonderlich für Mafia- bzw. Gangstergeschichten interessiert hab. Denke übrigens auch, dass ein großer Unterschied zwischen Fantasy und Science Fiction besteht. Sci-Fi kann sich zum Beispiel auch auf die bloße Spekulation beziehen, welche Technologien wir in zehn oder zwanzig Jahren benutzen werden. Damit kann man meiner Meinung nach aber bereits was unterhaltsameres auf die Beine stellen als ein Spiel, das sich strikt an real existierende Vorgaben hält. Die Frage ist natürlich immer, wo man da die Grenze zieht.

    Ansonsten möchte ich Cooper beipflichten mit seiner Erwähnung von historischen Settings! Ich glaube, das ist mit Abstand die beste Option wenn es darum geht, RPG-Mechaniken auf Konzepte zu übertragen, in denen nicht bloß "Monster oder Roboter verkloppt" werden, also ohne offensichtliche, reine Fantasy- und Sci-Fi-Elemente. Glaube dazu fänden sich auch irgendwo ein paar (Beinahe-)Beispiele von Videospielen. Wenn man ein paar Dinge aus der Assassin's Creed Reihe subtrahiert und mit mehr Rollenspielkram auffüllt kommt dem das eigentlich schon recht nahe. Die fernere Vergangenheit wie etwa Mittelalter oder Antike oder auch nur das feudale Japan haben genug Distanz zu unserer Lebenswirklichkeit, um interessant und fremdartig zu wirken. Die Orte können sich an den Vorbildern orientieren, aber es gehört viel Rekonstruktion und Spekulation dazu, sie zu ergänzen und spielbar zu machen, und je nach Umfeld gab es in diesen Zeiten keine oder nur rudimentäre rechtsstaatliche Strukturen und weniger Exekutivgewalt, sodass Konflikte zwischen Menschen oder Gruppen von Menschen (ob nun fiktiv oder mit einem wahren Kern) nicht so schnell ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Im Mittelalter im Reich lange vor dem Ewigen Landfrieden könnte es etwa um verfeindete Sippen gehen, die sich gegenseitig befehden.

    Wie gesagt, ich denke möglich ist es auf jeden Fall. Fraglich ist eher, wie man so etwas ansprechend gestaltet. Vor allem wenn man ein modernes Gegenwarts-Setting drin haben möchte. Es hat schon gute Gründe, warum die allermeisten Rollenspiele, egal ob im Westen oder Osten, Videospiel oder Pen & Paper, irgendeine Form von mindestens seichten Fantasy-Aspekten enthält. Den Alltag möchte niemand ernsthaft als RPG nachstellen, das wäre eher Simulation, und wo außer im Bereich der (organisierten?) Kriminalität findet man heute noch Konfliktpotential, das mit den gängigen Rollenspiel-Features kompatibel ist, ohne sich im Ergebnis nach etwas ganz anderem anzufühlen?

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