mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 143

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel II




    Ton: Text:

    Nach dem sehr guten Auftakt von Cold Steel 1, wollte ich mir ne kleine Pause von der Reihe gönnen, aber jeder der gerade dieses Review liest, weiß, dass nichts daraus geworden ist. Ich habe auf diese Pause geschissen und hab mir über 40 Stunden lang die volle Dröhnung Cold Steel 2 reingezogen. Und es ist wie es ist: Der Nachfolger übertrumpft seinen schon sehr guten Vorgänger in allen Belangen. Warum es aber schlussendlich nicht für die Höchstwertung gereicht hat und vieles mehr, erfahrt ihr nun im Review. Doch vorher noch ein Wort zur Spoilergefahr: Mein Review ist wie immer spoilerfrei, das betrifft aber nur die Story von Cold Steel 2! Mein Review baut auf den Geschehnissen des ersten Teils auf - jeder der diesen zeitnah spielen will, sollte sich also eher vom "Story"-Absatz fernhalten. Ich verrate zwar keine Wendungen und pikante Details des ersten Teils, aber eine gewisse Ausgangssituation muss ich mir ja schaffen und diese beruht halt auf dem Ende des ersten Teils.


    Story

    Das Schülerleben vom Vorgänger ist vorbei! Durch den ausgebrochenen Bürgerkrieg ist das gesamte Reich in einem großen Wandel, welcher über die weitere Zukunft entscheiden wird. Wie gehabt spielt man den jungen Mann Rean Schwarzer, der es sich zur Aufgabe gemacht hat diesen Krieg zu beenden und wieder den ersehnten Frieden ins Kaiserreich zu bringen. Das ist so grob die Rahmenhandlung, natürlich passieren nebenher noch etliche andere wichtigen Ereignisse, welche dann alle in einem famosen Finale münden. Der zähe und langsame Handlungsstrang des Vorgängers ist vorbei, Teil 2 springt von einem spannenden Ereignis zu anderen. Wer also das gemächliche und repetitive Schulleben mit seinem Field-Studies aus den ersten Teil mochte, wird hier enttäuscht werden. Mir hat es jedoch gefallen, da Teil 1 eher als Aufbau der Welt, der Story und der Vorstellung der Charaktere anzusehen ist. Mit Teil 2 startet die Geschichte erst richtig und bleibt bis zum Schluss spannend, wendungsreich und emotional. Allgemein ist die Handlung viel dramatischer und gefühlvoller als noch im Vorgänger. Was mir jedoch etwas weniger fallen hat, ist die eher sehr bodenständige Inszenierung. Einerseits von der technischen Seite (dazu im Technik-Teil mehr), als auch im Inhalt. Man sieht vom Bürgerkrieg nicht das, was man in erster Linie von einem Krieg erwarten würde. Hier und hat kommt man zu einer zerstörten Stadt oder Kaserne, live dabei ist man aber nie. Cold Steel 2 zeigt also den Krieg von einer sehr spärlichen und zu "freundlichen" Seite. Dieser Faktor nimmt dem Spiel ein gewisses Maß an Epik, für die eine solche Geschichte wie gemacht wäre. Hier und da aber glänzt das Spiel dann wieder mit wirklich sehr unterhaltsamen und der Handlung gerechten Ereignissen, jedoch eher zum Schluss hin. Dazukommt, dass der Bürgerkrieg hauptsächlich im Westen des Kaiserreichs spielt, wo die Class VII jedoch nie hinkommt. Im Großen und Ganzen ist Cold Steel 2 handlungstechnisch eine spürbare Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger.

    Ganz wichtig sind neben der Story natürlich wieder die Charaktere: Die Girls heißer und süßer (Sara Valestein ), die Beziehungen intimer und die Vielfalt größer. Insgesamt wird man bis zu 18 Charaktere steuern, wenn ich mich nicht verzählt habe. Einige ständig, einige eher sehr vereinzelt. Musste man im ersten Teil noch mit einer fest vorgegebenen Gruppe das betreffende Kapitel spielen, so kann man nun seine eigene Gruppe zusammenstellen, ohne dass das Spiel meckert. Hier und da bekommt man wegen der Story zu Schulden einen Pflichtcharakter zur Seite gestellt, da man aber immer eine Ersatzbank mit sich trägt, stört dies in keinster Weise. Ich habe dementsprechend das gesamt Spiel mit einer festen Gruppe durchgespielt, manche Charaktere wie Gaius oder Millium hatte ich nie im Team. Habe ich schon erwähnt, wie super heiß Sara ist? ^^ Entschieden habe ich mich aber dann am Ende für Laura, mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, da dies die besonderen Momente des Spiels sind die jeder für sich erleben sollte. Nur so viel sei gesagt: Es tut sich mehr in den pubertierenden Herzen von Class VII. Etas Kritik muss ich hierbei doch noch äußern, welche den Hauptprotagonisten Rean betreffen: Dieser ist mir doch zu pathetisch ausgefallen. Sein Pathos lässt oftmals keine anderen Gefühle zu, eher zum Schluss gegen zeigt er auch andere Facetten. Ansonsten ist er mir zu heroisch, was er in seinen gefühlt tausenden Motivationsansprachen deutlich zeigt. Mir fehlt da das gewisse Etwas, welches ihn aus seiner Schablone herausnimmt und zu dem Anführer macht, der er sein sollte. Mal sehen, vielleicht bekommt er in Teil 3 etwas an Veränderung, wo dieser doch 1,5 Jahren nach Cold Steel 2 spielt und Männer reifen bekanntlich mit dem Alter.


    Die Schüler der Class VII + Sara Valestein:




    Da die Handlung wieder in Erebonia spielt, kommt man nicht herum, bereits besuchte Orte aus dem Vorgänger wieder zu besuchen. Dies mindert aber nicht den Spielspaß, im Gegenteil. Neue erschlossene Wege und Gebiete fügen sich zu den altbekannten Orten gut hinzu, sodass keine Langeweile aufkommt. Dungeons gibt es spürbar weniger, das alte Schulhaus ist bspw. 4 Schreinen gewichen. Außerdem eröffnet sich ab einem bestimmten Punkt im Spiel, dem Spieler die bekannte Spielwelt, da man fortan mit einem Luftschiff herumsegeln kann. Man ist bei den Nebenaufgaben also nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Stattdessen sind diese überall auf der Welt verteilt.

    Etwas Kritik gibts dann auch noch zu dem Crossbell-Kapitel, welches nach dem normalen Ende spielt. Es ist ein recht kurzes Kapitel, welches jedoch komplett fehl am Platz ist. Man muss die spielbaren Charaktere dort schon kennen, damit es einen "Aha"-Effekt auslöst, doch selbst dann ist es spielerisch sehr nutzlos. Der darauffolgende Epilog passt aber hingegen wieder wunderbar ins Cold Steel 2 Konzept, zumal am Ende sogar ein 16-stöckiges Enddungeon auf den Spieler wartet. Mit allem Drum und Dran habe ich 43h gebraucht, um knapp 20h weniger als noch im Vorgänger.




    Gameplay

    Das taktische und dynamische Kampfsystem ist erhalten blieben, Falcom hat es um ein paar spannende Facetten erweitert. So kann man bspw. mit einem Kampfpartner, den Overdrive durchführen, welcher die Kämpfe deutlich taktischer macht. Auch kann man nun Kämpfe mit Valimar bestreiten, dem Mecha von Rean, in den sog. Divine Knight Battles (und sogar in den normalen Kämpfen). Die gewohnten Spezialangriffe, Zaubersprüche oder Link-Attacks mit den Partnern sind wieder dabei, wurden hier und da aber etwas optimiert (z.B. kann man die Link-Stufe auf 7 bringen). Die Boss-Kämpfe sind stellenweise echt bockschwer, durch die neuen taktischen Möglichkeiten, kann man aber besser taktieren und schlussendlich den Sieg davontragen. Einzig der letzte Boss vom Epilog, ist teilweise sehr unfair gewesen. Dieser kann nämlich einen Skill aufladen, der einen Partymitglied auf der Stelle kampfunfähig macht. Er lädt auf, setzt ihn ein und kommt gleich danach wieder zum Aufladen. Setzt ihn wieder ein, lädt wieder auf, setzt ihn wieder ein und wiederholt dies, bis die gesamte Party ins Jenseits geschickt worden ist, OHNE dass ich je eingreifen konnte. Echt nervig und ärgerlich!

    Abseits der Kämpfe und dem Erkunden der Spielwelt, kann man seine Zeit wieder mit Angeln, dem Kartenspiel Blade (nun in der Version 2) oder sogar im Snowboarden verbringen. Letzteres ist nett und auch spaßig, das wars auch schon. Das Luftschiff wie vorhin erwähnt, erschließt sich in der Handlung als eine Art Hub, welches man sogar erweitern kann, indem man verlorene Schüler der Thors-Akademie aufsucht und sie sich der Class VII-Partei anschließen. Auch kann man nun mit dem Motorrad oder hoch zu Ross in der Welt fortbewegen. Dies ist eher mühselig als nützlich, da die Gebiete recht eng und kurvenreich sind, sodass man ständig überall dagegen stößt. Mit dem Turbo-Modus kommt man aber eh sehr flott von A nach B.



    Das Chakatersystem ist gleichgeblieben, man rüstet seine Helden wie gehabt mit neuen Waffen, Rüstungen und Quartzen aus. Neu hinzugekommen sind die sog. Lost Arts, sehr mächtige Arts die man nur einmal im Kampf einsetzen kann und alle EP verbrauchen. Und ein Wort noch zum Spielstart: Man startet das Spiel mit Level 40. Wer wie ich seinen früheren Save hat, kann dieses importieren und sich über kleine Extras freuen. Ansonsten startet man jedoch blank, also keine Ausrüstung, Items oder sonstige Items. Ich habe das Spiel mit Level 134 abgeschlossen, Grinden war nie nötig.


    Technik

    Nun zum Punkt, der dem Spiel nicht guttut: Die veraltete Technik. Grafisch hat sich nichts getan, es sieht und ist alles wie beim Alten. Durch die Restriktion der PS Vita und der PS3, lässt die Inszenierung sehr zu wünschen übrig, es gibt keine Schlachten an dem man teilnimmt oder wirklich überragende weitläufige Panoramen gefüllt mit Details. Ich habe gelesen, dass bspw. das Spiel in Legram, wo oft ein dichter Nebel herrscht, spürbar ruckelt. Auf dem PC merkt man davon natürlich nichts, aber das zeigt deutlich wie reif der Konsolenwechsel erforderlich ist. Glücklicherweise ist dieser mit Teil 3 ja bereits erfolgt.

    Die englische Vertonung ist wieder wie gewohnt auf einem sehr hohen Niveau, die musikalische Untermalung hat mir sogar noch besser gefallen als im Vorgänger. Das Opening ist wieder sehr spärlich animiert, der Song gefiel mir auch gar nicht. Auch hat man es wieder bei der Sprachausgabe verbockt. Als wäre es ein Standard geworden, sind gewisse wichtige Dialoge nicht vertont oder bunt gemischt. Ich weiß nicht wieso man sich derartiges einfallen lässt, für mich ergibt das keinen Sinn. Sei's drum.







    FAZIT: Holla die Waldfee, Cold Steel 2 ist in allen Belangen besser als sein bereits sehr guter
    Vorgänger! Der Spielverlauf strikter und flotter, die Handlung spannend und unterhaltsam, die Charaktere wie gehabt
    sympathisch und die Girls noch heißer. Teil 2 ist eine würdige Fortsetzung geworden, ich freue mich auf Teil 3. Leider wird
    dieser noch lange auf sich warten lassen, zumal es nicht mal einen Release für die West-PS4 gibt. Die PC-Version dürfte also
    irgendwann 2020 erscheinen, wenn der Rhythmus beibehalten wird.

    9 / 10


    ► Zur Challenge-Übersicht ◄
    Geändert von Rusk (25.02.2018 um 20:45 Uhr) Grund: Textfixes

  2. #2
    Woah woah woah.

    Also ich freue mich ja tierisch auf die Reihe, nachdem ich irgendwann mal wieder Trails in the Sky sponsored by Narcissu® aufgenommen habe. (die kannst du ja auch mal spielen um dir die Wartezeit auf Steel 3 zu versüßen)
    Aber ernsthaft, wie schnell spielst du?

    Mir graut es ein wenig davor weil ich weiß, wenn ich einmal angefangen habe, wird es vermutlich erst mal ewiglich daaaaaaaauern, bis ich diese Batzen von RPG's epischen Ausmaßes abgefrühstückt habe.
    Geändert von Klunky (25.02.2018 um 18:36 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Aber ernsthaft, wie schnell spielst du?
    Die Frage hab ich mir auch gestellt, wenn ich daran denke, gerade erst 2 Spiele aus meiner Challenge gepackt zu haben ^_O
    Und die Trails Spiele sind glaube ich auch gar nicht mal so kurz, oder?

    Muss jetzt zugeben, dass ich nach den vielen Lobeshymnen auf die Cold Steel Teile auch echt interessiert daran bin. Bester (Teil-)satz vermutlich
    Zitat Zitat von Rusk
    die Charaktere wie gehabt sympathisch und die Girls noch heißer.

  4. #4
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Also ich freue mich ja tierisch auf die Reihe, nachdem ich irgendwann mal wieder Trails in the Sky sponsored by Narcissu® aufgenommen habe. (die kannst du ja auch mal spielen um dir die Wartezeit auf Steel 3 zu versüßen)
    Das werde ich, aber ich weiß nicht wie es mir ergehen wird, da ich ja die Cold Steel Reihe zuerst gespielt habe? Kennst du dich oder jemand aus, sollte kein Problem darstellen wenn ich nach Cold Steel mit der Sky Reihe beginne?

    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Aber ernsthaft, wie schnell spielst du?
    Haha, spiel den ersten Teil Klunky und du wirst verstehen wieso. Ich konnte gar nicht anders, eigentlich wollte ich ja Abstand nehmen damit die Überbrückung zu Teil 3 nicht so lang ausfällt. Aber wie es das Schicksal wollte, hatte ich kein anderes Spiel zum Zocken. Draußen herrschen -50°C, und wenn ich schon mal keine 60h Arbeitswoche habe, genieß ich halt den Tag gerne komplett im Bett mit Filmen und Zocken. Ne Frau fehlt mir, um dem Bett noch eine zweite Funktion zu geben.

    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Viel nerviger fand ich allerdings die Tatsache dass die Bosse am Ende immer noch eine mächtigere Form hatten die man aber nicht bekämpfen durfte. Stattdessen wurde man ja jedes Mal gerettet, was die Errungenschaften von Class VII so ein bisschen nichtig macht.
    Stimmt, besonders gegen McBurns Dämonenform hätte ich gern gekämpft. Bei den anderen war ich nicht so erpicht, die hätten lediglich mehr überirdische HP und ein paar nette Onehit-Kill-Skills.


    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Muss jetzt zugeben, dass ich nach den vielen Lobeshymnen auf die Cold Steel Teile auch echt interessiert daran bin. Bester (Teil-)satz vermutlich
    Versuch dich ruhig daran, man bekommt für den Preis sehr viel an Spielzeit, mit einer gelungenen Story und Charaktere geboten. Für viele könnte aber der wirklich zähe und langatmige erste Teil 1 ein Problem darstellen, ich kenne leider die Trails in the Sky nicht um dir einen Vergleich anzubieten (oder ein äquivalentes Spiel).

    Und du liest auch nur das, was du lesen willst, oder? Auch wenn die Frauen scharf sind, Falcom versteht es perfekt, ihre Weiblichkeit stets zu hüten. Es gibt keinen typischen Fan-Service (Blick unters Höschen etc.), Rean versteht von Frauen genau soviel wie ich von der Relativitätstheorie. Man reist, kämpft, leidet und was weiß ich mit seinem Harem, darf aber nur gucken, nicht anfassen quasi. Abgesehen von den Bonding-Events... *hust*

  5. #5
    Schade, dass die Trails of Cold Steel Spiele noch immer so teuer sind.
    Auf GOG waren die letzte Woche im Angebot, wobei ich 36 Euro nicht gerade für ein Schnäppchen halte.
    Interessant sehen die aber aus und deine Eindrücke verstärken das alles nochmals.
    Vielleicht tausche ich Kingdom Come: Deliverance gegen Trails of Cold Steel aus und erhoffe mir mehr Gameplay im direkten Vergleich zu Trails in the Sky (habe das glaub ich irgendwo hier im Forum mal ein wenig kritisiert).
    Now: Doom: The Dark Ages / Done: Metaphor: ReFantazio
    Now: Doctor Who Staffel 15 / Done: Win or Lose Staffel 1
    Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Dai Dark Band 2
    RPG-Challenge 2025 / Now: Clair Obscur Expedition 33

  6. #6
    Was genau meinst du mit „mehr“? Längere Dungeons? Eine interaktivere Welt? Komplexere Spielsysteme? Minispiele? Mehr Nebencontent? Die Trails-Spiele haben zwar eine relativ hohe Dialogdichte, aber imo jetzt nicht „weniger“ Gameplay als viele andere JRPGs, wenn auch sicherlich weniger Vielfalt als beispielsweise ein Final Fantasy. Oder meinst du das Verhältnis Story zu Gameplay? In jedem Fall verändert Cold Steel die Formel der Serie nicht allzu sehr. Es ist eher ein Feinschliff erkennbar, was die Kämpfe betrifft, aber Spielstruktur, Kampfsystem und Nebenaufgaben sind immer noch sehr ähnlich. Neu ist eine Art „Mystery-Dungeon“, den man regelmäßig erkunden kann und ein Kartenspiel. Zumindest von dem, was ich von Cold Steel 1 gespielt habe (15h).


  7. #7
    Du meinst wohl eher was ich mit "mehr Gameplay" meine?
    Natürlich das Verhältnis zwischen Story/Dialoge und Gameplay, welches ich gerne ausgeglichener hätte.
    Trails in the Sky wirkte anhand der unzähligen Dialoge (die mich leider nicht oft fesseln konnten) wie eine permanente Bremse, die den gesamten Spielfluss stört.
    Sofern Cold Steel diesen Punkt besser gestaltet, sei es durch weniger und/oder interessantere Dialoge, wäre alleine das schon für mich ein Blick auf die Ableger wert.
    Now: Doom: The Dark Ages / Done: Metaphor: ReFantazio
    Now: Doctor Who Staffel 15 / Done: Win or Lose Staffel 1
    Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Dai Dark Band 2
    RPG-Challenge 2025 / Now: Clair Obscur Expedition 33

  8. #8

    Heroine Anthem Zero




    Ton: Text:

    Wow, was für ein gutes Spiel! Selten ein solches Spiel gespielt! Die Story hat mich umgehauen und selbst nach dem Abspann muss ich noch an das Ende denken. Wer jetzt denkt, ich rede von Heroine Anthem Zero, der irrt sich gewaltig, denn nichts davon trifft auf dieses Spiel zu. Heroine Anthem Zero, das Spiel von den chinesischen Entwickler WindThunder Studio, ist ein Spiel das nie hätte entwickelt werden dürfen. Wie es dazu gekommen ist, dass ich es mir auf Steam erworben habe? Nun, ich liebe das Schmökern auf Steam und ich hatte Lust auf etwas Kurzes mit wenig Komplexität. Heroine Anthem Zero stach mir durch seine schönen Artworks sofort ins Auge, insbesondere auch weil das Spiel eine deutsche Lokalisierung besitzt. Doch mehr als in die Augen hat es mir am Ende ins Gehirn gestochen und mich einige grauen Hirnzellen weniger zurückgelassen.


    Story

    Heroine Anthem Zero ist eigentlich ein Episodenspiel, doch bisher ist nur die erste verfügbar. Auf Steam wird dies nicht wirklich erkenntlich gezeigt, auch warten viele Spieler auf die versprochenen Fortsetzungen. Die Welt des Spiels ist an die nordische Mythologie angelehnt mit leichtem JRPG-Touch. Es gibt Götter, Walküren, Männer mit dicken Bärten, Frauen die wie Männer aussehen usw. Im Spiel wird zudem viel über die Lore gesprochen, leider oftmals unverständlich in irgendwelchen Prophezeiungstexten und Liedern. Es mag sich zwar schön anhören, ist aber komplett irrelevant und zu unverständlich, als dass man in diese mystische Spielwelt eintauchen kann. Die eigentliche Story handelt von Wanin, einem Waldwächter von einem nahen Menschenstamm, der die umliegenden Wälder beschützt. Mehr ist nicht drin, wirklich nicht. Durch die sehr kurze Spielzeit (5-6h) passiert kaum etwas, ein Großteil verbringt man im Dorf und rennt wie ein Trottel herum, ohne dass man weiß warum und die andere Spielhälfte spielt man in typischer 2D-Sidescroller-Manier in immer gleich aussehenden Gebieten.

    Besser als die Story sind seine Charaktere, weil diese verrückt und humorvoll sind - typisch japanisch möchte man meinen. Ohne die Konversationen untereinander, wäre das Spiel nur halbwegs so gut (ist auch so nicht wirklich gut wenn ich ehrlich bin). Dem Protagonisten Wanin steht seine Fee Mormolia zur Seite, die eine 200% Tsundere ist. Die Kleine hat es in sich, und lässt dies oftmals aus den Lautsprecher zu hören bekommen. Durch die guten japanischen Sprecher kommen daher die Charaktere gut zur Geltung. Irgendwann beginnen sie aber zu nerven, da ist man froh, wenn wieder ein Spielabschnitt kommt und ne Pause von den Dialogen hat. Spielbar ist übrigens nur Wanin, hier und da begleiten ihn 1-2 NPCs jedoch ohne Einfluss auf das Gameplay.

    Das Ende selbst ist für den Stil von Heroine Anthem Zero ziemlich unpassend gewählt, hier wurde zu viel Dramatik aufgetragen ohne jetzt unnötig zu spoilern. Natürlich mit einem dicken Cliffhanger in Hinblick auf die nächsten Episoden.




    Gameplay

    Gameplay sucht man in Heroine Anthem Zero vergeblich. Außer dem Hüpfen und Kämpfen gibts nichts was man machen kann. Keine Minispiele, keine Nebenquests, keine optionalen Gebiete, wirklich gar nichts. Das was man aber machen kann, fällt zudem auch nicht spektakulär aus. Gekämpft wird durch stupides Draugekloppe und zwischendurch mal Ausweichen. Skills oder ähnliches gibts keine. Damit es nicht komplett öde wird, gibts immerhin ein Ausrüstungssystem. Man kann neue Waffen, Rüstungen oder Items kaufen, jedoch sehr rar gesät - doch das wars auch schon. Der 2D-Sidescroller-Part ist auch nicht wirklich spaßig, er bietet keine Herausforderungen an. Hier und da gibts bewegbare Objekte, Fallen, kleine Schieberätsel, alles in einem nur solide Kost. Mehr Worte fallen mir aber zum Gameplay auch nicht mehr ein.




    Technik

    Bei der Technik kann das Spiel wieder punkten, die Chinesen haben hier ein gutes Händchen gehabt. Die Artworks und das Design der Charaktere haben mir gefallen, zudem gibts auch viel Fanservice (selbst die kleine Fee ist davon betroffen), beschränkt sich jedoch nur auf viel nackte Haut und den einen oder anderen Blitzer. Besser als die grafische Präsentation ist jedoch die musikalische Untermalung, in meinen Augen das Beste an dem Spiel. Gleich zu Beginn wird man von einem sehr schönen Opening überrascht (YouTube-Link), reinhören lohnt sich. Was etwas ärgerlich war: Man kann die Tastenbelegung nicht freikonfigurieren. In Asien ist es bspw. üblich, dass der "B"-Knopf auf dem Xbox Controller als Bestätigung fungiert, hier bei uns ist es eigentlich der "A"-Knopf. Hat etwas dauert bis ich mich daran gewöhnt habe.

    Ich habe anfangs das Spiel mit der chinesischen Sprachausgabe gespielt, musste aber bald auf die (gute) japanische umstellen. Auf Dauer nerven die zu hohen Stimmen, mit ihren kurz gesprochenen Vokalen. Heroine Anthem Zero besitzt sogar deutsche Untertitel.




    FAZIT: Heroine Anthem Zero ist kein Spiel, das die Welt braucht. Auch wenn die schönen Artworks und die
    Musik zu blenden wissen, das eigentliche Spiel ist miserabel und daher keine Empfehlung wert.
    Dass die versprochenen Fortsetzungen bis heute noch nicht erschienen sind, lässt einen auch mit einem bitteren Geschmack zurück.
    Nach knapp 6h ist der "Spaß" auch wieder vorbei. Finger weg daher!

    3 / 10


    ► Zur Challenge-Übersicht ◄
    Geändert von Rusk (01.03.2018 um 22:03 Uhr) Grund: Textfixes

  9. #9
    Also ich werf das mal auf meine Wunschliste für den Fall, dass das noch irgendwann vollendet wird Das simplistische Gameplay würde mich zumindest nicht stören.

  10. #10
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Was mir jedoch etwas weniger fallen hat, ist die eher sehr bodenständige Inszenierung. Einerseits von der technischen Seite (dazu im Technik-Teil mehr), als auch im Inhalt. Man sieht vom Bürgerkrieg nicht das, was man in erster Linie von einem Krieg erwarten würde. Hier und hat kommt man zu einer zerstörten Stadt oder Kaserne, live dabei ist man aber nie.
    Das war für mich auch einer der größten Kritikpunkte, und ich würde einfach mal vermuten, dass sie da epischere Ideen hatten als sie schlussendlich umsetzen konnten, entweder aus Gründen des Budgets oder aufgrund von Limitierungen der Engine, welche ja selbst auf der PS3 nicht immer flüssig läuft (wie zum Beispiel aufgrund des Nebels den du erwähnt hast, wo man spürbar merkt wie die Framerate in den Keller geht), was auf der Vita sicher noch viel schlimmer ist. Da gabs ja schon im ersten Teil eine Stelle die ich in Sachen Performance echt furchtbar fand.

    Viel nerviger fand ich allerdings die Tatsache dass die Bosse am Ende immer noch eine mächtigere Form hatten die man aber nicht bekämpfen durfte. Stattdessen wurde man ja jedes Mal gerettet, was die Errungenschaften von Class VII so ein bisschen nichtig macht.

    Und ja, der Crossbell Abschnitt war irgendwie recht sinnlos. Ich mag die entsprechenden Spiele zwar selber noch nicht kennen, aber soviel Story dass es sich irgendwie gelohnt hätte gab es in dem Abschnitt doch gar nicht. Hatte ursprünglich was davon gelesen dass es als Epilog dienen würde den die ursprünglichen Spiele nicht hatten ... aber dann wäre das irgendwie ein sehr schwacher Epilog.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •