Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Da man die Joycons auch separat als Controller nutzen kann, losgelöst vom Gerät, brauchen die ja auch eine Energiequelle. Ich hoffe inständig, dass sich Nintendo hier erbarmt und endlich auf gute, fest verbaute Akkus aus eigenem Hause bzw. von Lizenznehmern setzt, maßgeschneidert für die Anforderungen der Plattform und automatisch selbst aufladend wenn beispielsweise über Tablet und Docking-Station ans Netz angeschlossen. Halt ein bisschen so, wie die PS4-Controller, nur praktischer und vielseitiger. Ich hab echt keinen Bock mehr, bei Nintendo Hardware ständig mit einem Dutzend Batterien oder handelsüblichen Akkus rumhantieren und diese separat wieder aufladen oder austauschen zu müssen wie bei der Wii. Unpraktisch, nervig, nicht mehr zeitgemäß und vor allem teuer.
Da stimme ich dir vollkommen zu, das predige ich schon seit Jahren. Vor allem geht es mir persönlich dabei aber um die Auswahl des Angebots. Es ist einfach völlig daneben, wie mau und minimalistisch das Spieleangebot gemessen an der tatsächlichen Anzahl der Spiele für die jeweiligen Plattformen ausfällt. Ich weiß, dass es nicht immer so einfach ist, da Jahre später nochmal Rechte zu verhandeln um die Sachen anbieten zu können, und erwarte daher gar nicht, dass es ein Großteil ist oder man alles bekommt, was man möchte. Aber mich kotzt es ziemlich an, wie heftig hier die regionalen Unterschiede sind. Warum hat Japan ein Vielfaches von Super Famicom Spielen im Shop im Vergleich zu Europa? Sprachbarriere hin oder her, distributionstechnisch wäre es bestimmt ein Leichtes, japanische Spiele auch bei der europäischen Virtual Console anzubieten, ohne Übersetzung. Mit deutlichen Hinweisen, um welche Bildschirmtexte es sich handelt, um Missverständnisse zu vermeiden. Auch wenn das keine Verkaufsrenner werden würden, es gibt nicht wenige Fans und Kenner dieser alten Spiele.Zitat
Uns bleibt hier verdammt viel verwehrt und ich habe es satt, auf dem Gebiet so übel bevormundet zu werden. Halte ein weltweit einheitliches Virtual Console Angebot für optimal, wird aber wohl leider utopisch bleiben. Das selbe gilt übrigens auch fürs PlayStation Network. Ich mein, ich hätte Nintendo längst im Alleingang reich gemacht und mit meinem Geld überschüttet, wenn sie die ganzen Super Famicom RPGs wie in Japan zur Verfügung gestellt hätten, und nicht nur einen winzigen Bruchteil. Da muss sich echt niemand mehr wundern, wenn Leute zur Retro-Piraterie greifen. Viele Spiele sind anders gar nicht mehr zugänglich. Crossplay ist auch so eine Geschichte. Man sollte sich einen dieser Titel wirklich nicht für jede Plattform neu kaufen müssen, das ist eine miese Tour und Abzocke. Wenns denn überhaupt unbedingt sein muss, wäre hier höchstens ein minimaler Aufpreis noch okay (sowas wie 1 Euro für jedes zusätzliche Gerät, nachdem man das Spiel einmal digital erworben hat), würde aber auch bereits rückständig wirken.
Haha, schön dass du das mal so frei aussprichst. Habe ich nämlich auch immer gedacht. Ästhetisch ansprechend war die Wii U meiner Meinung nach nie, wirkte irgendwie billig und gerade das Gamepad auch eher mäßig verarbeitet und unangenehm klobig, speziell für die Größe des Displays. Zum Teil würd ich auch der Wii einige Design-Makel attestieren. Da wirkt die Switch auf den ersten Blick schon viel hochwertiger und moderner.Zitat
Nicht jedes Spiel muss ein must-have System-Seller sein. Gewiss werden die Konsolen eher für Mario und Zelda gekauft, aber ich kann mir schon vorstellen, dass eine richtig gelungene Neuauflage einiger alter Marken ein sehr positives Echo nach sich ziehen würde und zumindest für manche ein zusätzliches Pro-Argument für die neue Plattform wären. Das erste F-Zero hat dem Super Nintendo als Launch-Titel damals auf jeden Fall geholfen. Ja, die Verkaufszahlen einiger der erwähnten Franchises hielten sich zum Teil eher in Grenzen. Das muss aber nicht zwangsläufig so bleiben, wenn sie es richtig anstellen.Zitat
Ich halte das nicht unbedingt für logisch, denn am Ende läuft es nur darauf hinaus, dass ich Titel nicht bekomme, die mich interessiert hätten, aber stattdessen mit anderen überschüttet werde, die mich schlicht nicht kümmern. Denke schon, dass Nintendo theoretisch die Ressourcen dazu hätte, ihre Entwickler-Teams breiter aufzustellen und ein paar zusätzliche einzurichten, um annähernd alle Highlights, für die das Unternehmen steht, gleichzeitig bedienen zu können. Ich glaube zumindest, dass ich nicht der einzige Spieler bin, der mit einer gänzlich anderen Einstellung einem neuen Konsolen-Release von Nintendo entgegenblicken würde, wenn ich mich einigermaßen darauf verlassen könnte, dass darauf ein oder mehrere neue Teile fast aller wesentlichen eigenen IPs erscheinen würden, anstatt ein Glücksspiel betreiben zu müssen, ob denn diese Generation mal wieder ein Starfox, Metroid etc. dran ist oder nicht. Und das wenn möglich auch nicht erst nach fünf Jahren Wartezeit, sondern so früh wie es eben geht, wenigstens als konkrete Ankündigung.Zitat
Oben schrieb ich ja schon von "Markenpflege". Mag sein dass man nicht immer alles erhalten oder zurückbringen muss, aber wenn sie sich ein Jahrzehnt oder länger nicht mehr kümmern, dann laufen sie Gefahr, solche Franchises und das damit einhergehende Potential für immer zu verlieren, weil es irgendwann einfach niemand mehr kennt und niemand etwas damit verbindet. Da bekommt so ein Auftritt von Captain Falcon in Smash Bros. schon einen bitteren Beigeschmack. Im Laufe der Zeit ist auch einiges neu hinzugekommen, aber mit Animal Crossing & Co kann ich nunmal einfach nicht viel anfangen.
Du sagst, das Software-Angebot sei mau, und dass dies an den Drittanbietern liege, die nur wenig beisteuern. Das ist ein Grund. Aber ich würde Nintendo was das angeht nicht freisprechen, denn mit mehr beliebtem eigenem Kram könnten sie die Defizite in den genannten Bereichen zumindest zum Teil auffangen und abfedern.
Finde ich nicht. Kid Icarus war eine tolle Wiederbelebung dieses alten Konzeptes in modernisiertem Gewandt. Das Gameplay wurde angemessen abgewandelt, aber dass es überhaupt gar nichts mehr mit den klassischen Vorgängern zu tun hätte, halte ich für übertrieben. Und selbst wenn ist es nicht das erste Mal, bekannte Figuren für neue Herangehensweisen zu verwenden. Schau dir nur mal an, was Mario inzwischen schon alles gemacht hat, von Tennis über Karts, Kunst, Partyspielsammlungen oder Fußball, das waren nicht alles Platformer /Jump'n'runs. Bei Kirby und Yoshi genauso. Metroid Prime und Other M unterscheiden sich offensichtlich, aber bleiben doch beide dem Modell treu und kamen beide auf unterschiedliche Weise gut an. Als Rare die Donkey Kong Country Spiele für Nintendo schuf, haben sie sich gewiss nicht an den ganz urtümlichen Donkey Kong Arcade Spielen orientiert -_^ Nintendo pocht doch sonst immer so sehr auf ihre kreativen Gameplay-Ideen und Innovationen. Das ließe sich ebensogut anwenden, um alte Spielemarken einer Frischzellenkur zu unterziehen. Die zugrundeliegenden Konzepte sind ohnehin oft dermaßen weit gefasst, dass man alles möglich draus basteln könnte (F-Zero = futuristischer High-Speed Racer usw.), ohne sich zu weit von den ursprünglichen Ideen zu entfernen.Zitat
Es ist nie das alleine, da spielt schon noch die Hardware eine Rolle, aber ich würde durchaus behaupten, dass die regelmäßige Versorgung mit guten Spielen für jeden Geschmack der zentrale Faktor für den langfristigen Erfolg einer Spielekonsole ist. Bevor ich persönlich überhaupt in Erwägung ziehe, eine neue Plattform in die Bude zu holen, warte ich stets, bis mindestens fünf (oder so) Titel, auf die ich keinesfalls verzichten möchte, entweder erschienen sind oder deren Veröffentlichung wenigstens bereits absehbar ist. Der Switch könnte noch so super und irre günstig sein, ich würd das Ding nichtmal mit der Kneifzange anrühren, wenn es dafür noch keine Spiele gäbe, auf die ich wirklich heiß bin.Zitat
Kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, dass der Gamecube so ein besonders reichhaltiges Spieleangebot gehabt hätte. Habe einen besessen und nach Games gesucht. War ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem N64, wo praktisch ganze Genres weggebrochen sind, aber das ist ja auch nicht schwer gewesen. Zum Start hatte der Gamecube nur ein kleines Lineup, darunter nichtmal einen traditionellen Mario Titel parat, und als der später mal auftauchte, war Mario Sunshine auch nur eine vergleichsweise schwache Fortsetzung mit einigen Macken. Bloß ein Beispiel, und für die Plattform gab es natürlich diverse zu recht beliebte Perlen, aber wenn man mal einen Blick zur Konkurrenz wagt, war die PS2 damals unerreichbar weit entfernt (übrigens mit mehr als vier mal so vielen Spielen - selbst wenn man den ganzen unbrauchbaren Billigkram rausrechnet, erscheint mir diese Diskrepanz bemerkenswert). Wenn man in die Vergangenheit schaut, waren genauso die eigenen Erfolge von NES und SNES unerreichbar weit entfernt. Natürlich hängt das immer auch alles von der Marktlage und anderen äußeren Faktoren ab, aber imho hätte Nintendo auch beim Gamecube schon früher mehr unternehmen können, sowohl was Drittanbieter als auch eigene Franchises anging. Der Gamecube krankte aber auch am Spielzeug-Design und seinen überschaubaren Features als reine Spielekonsole, während andere mit Multimedia und Online-Unterstützung punkten konnten. Von daher, ja, es sind nicht immer nur die Spiele der Knackpunkt.Zitat
Ich seh das nicht als Entweder-oder-Entscheidung, da gibt es viele Abstufungen. Und Nintendo hat in der Vergangenheit oft und bewusst versucht, auch Core-Gamer mit ihren Produkten als Zielgruppe anzusprechen. Aber sie sollten imho einfach einsehen, dass sie in einigen Bereichen deutlichen Nachholbedarf haben, und daran arbeiten. Die von dir erwähnte Multiplayer-/Online-Erfahrung ist da ein wichtiger Baustein. Wenn das funktionieren soll, können sie sich nicht auf dem Switch-Ansatz ausruhen, da muss noch eine Menge hinterher kommen, zumal ich die Idee von Switch wie gesagt nicht für so weitreichend und interessant halte wie damals die Wii, die für viele (insbesondere Gelegenheitsspieler) etwas völlig Neuartiges darstellte. Was ich aber als völlig verkehrte Strategie betrachten würde, wäre, wenn sie sich jetzt, wie es ein wenig in deinem Beitrag anklang, gar nicht mehr wirklich um eine umfassende Aufstellung bemühten - kein Greifen nach den Mario-Marktführerschaft-Sternen, und sei es noch so unrealistisch, sondern ein bloßes Versauern auf den hinteren Rängen, ambitionslos, Hauptsache besser als Wii U und das wars. Es an einen nicht unwesentlichen Kundenkreis als bloße "Zweitkonsole" verkaufen zu wollen, zeugt nicht nur von geringem Selbstbewusstsein, ich schätze, das wäre auch genau das falsche Signal für Switch, der/die/das gerade zu Beginn eine möglichst umfassende Userschaft erreichen soll.Zitat