Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
Sicher, dass das nicht doch eher mit einer Abneigung zu Swinton zu tun hat?
Äh, was? Ja, natürlich. Ich hasse die Tussi. Also als Schauspielerin. Genau wie Eva Green. Beide = furchtbare Actresses, deren Gesichter ich einfach nicht mag. (sorry steel) Hab ich bei Strange was anderes behauptet? Ich denke nicht... Und wenn, hab ich es wohl falsch formuliert: Mir ging's da nicht darum, dass eine tibetanische Rolle von einer Weißen gespielt wird in dem Sinne "Das MUSS jetzt eine Tibeterin spielen!". Das hast du wohl komplett missverstanden. Ich hätte mich halt gefreut, wenn auch aus kleineren Ländern mal Schauspieler in großen Produktionen mitmachen, eben weil man von denen nie was hört. Das befürworte ich absolut. Mit Whitewashing selbst hat da mein Standpunkt nichts zu tun. Ich halte die Tendenz in Hollywood, eine Riege von vielleicht 10 Schauspielern für so ziemlich alle großen Filme zu besetzen (Besonders deutlich erkennbar im Action-Genre, da gibt es Tom Cruise, und ähhhh....... du verstehst) für viel schlimmer als das, was Leute ohne Sorgen im Leben Whitewashing nennen. Ich hätte es auch gut gefunden, wenn die Rolle von einer Nobody besetzt worden wäre statt Swinton. In fact, anyone other than Swinton. Ich hoffe, dir ist es jetzt klar, was ich damals schon sagen wollte.

Was Elba als Bond betrifft - ich befürworte ihn nicht, weil er Schwarz ist und weil ich unbedingt endlich einen Maximalpigmentierten ( ) als Bond brauche. Sondern weil Elba ein verdammt markanter Kerl ist, der eine Ausstrahlung haben KANN (Mit dem richtigen Drehbuch), die meiner Meinung den schon ziemlich guten Craig mühelos auf die Ersatzbank verweist. Elba als Bond ist für mich kein Experiment, sondern vom Blickpunkt auf die Qualität des Schauspielerns die absolut richtige Wahl momentan, bevor der Mann zu alt wird. Tom Hiddleston kann auch danach noch übernehmen imo.

Edit:

Ich mein, guck doch mal, Elba hat einfach etwas, was ich wirklich verdammt gerne mal im Bond-Franchise sehen würde: Schalk. Da blitzt was in seinen Augen. Wenn ich an seine Rollen in Prometheus und Pacific Rim denke, wo er jeweils auch ein paar Szenen hatte wo er ziemlich gut ausrasten und rumschreien durfte, dann kommt da sofort dieses einschüchternde hervor, was ein Bond unbedingt braucht. Craig hat das meiner Meinung nach nicht, er verlieh der Rolle eher was rastloses, mysteriöses, eine Person, die man nicht kennen darf, soll, will. Und genau so wurde seine Quardologie ja schlussendlich auch aufgebaut, um seine seelischen Erfahrungen (Skyfall), seine Vergangenheit und Kindheit, etc. Ich will Bond mal sehen als ein Mix aus der bekannten richtig harten Kampfmaschine auf Abruf und nem Kerl, den man auch in der WG einziehen lassen würde, der mit dir auch mal ausgeht. Ich red jetzt nicht davon, dass 007-Reihe zur Comedy werden soll. Sondern dass Elba meiner Meinung nach der Figur was richtig nices, frisches verpassen könnte, eine Lockerheit, die mindestens Craig nicht hatte. Und die es davor eigentlich auch nicht gab. Alle Craig-Filme waren letztenendes so konzipiert, dass du schnippchenweise mehr über diesen traumatisierten Mann erfährst und wieso er die Boxen in seiner Wohnung nicht auspackt und im Grunde alkoholabhängig ist. Was davor kam, war im Grunde meistens AAA-Spy-Trash, besonders die Brosnan-Filme. Schlimm! Wenn du jetzt aber Elba nimmst und eine neue Serie von drei, vier Filmen mit ebenso interessanten Bösewichten wie bei Craig um diesen Schauspieler aufbaust, dabei aber mal Bond nicht als kaputte, missverstandene Mördermaschine porträtierst, sondern als Lebemann, der einfach überwiegend funktioniert und der sich mit seinem Job identifizieren kann, dann ist das etwas, was ich wirklich gerne sehen will. Und es bringt neue Vorteile, die das Franchise bisher auch noch nicht hatte. Der wichtigste wäre wohl, dass man einem coolen Lebemann, für den Elba wie geschaffen ist, die ständigen Techtelmechtel mit random girls viel eher abnimmt als einem kaputten Craig. Bei Vespa war's ja noch integriert in die Handlung und wurde sogar in überrraschende Richtungen gelenkt. Aber der Rest waren immer nur bessere Reisebegleitungen, die dann am Ende gerettet werden müssen. Spectre war da ziemlich auffällig. Ein fast drei Stunden langer Film, der einen Bösewicht ohne echten Plan und mit kaum 10 Minuten Screentime hat, weil der Film beschäftigt war, Bond und seine Begleitung beim Essen im Zug zu zeigen. Oder Bond und seine Begleitung beim Zerlegen von Hotelwänden, auf der Suche nach einem Indiana Jones-mäßigen Geheimgang. Ich hatte da fast schon Stachelfallen erwartet, ehrlich gesagt. ^^ Von der weiteren obligatorischen schnellen Nummer pro Film ganz zu schweigen. Auch hier war Spectre mit der Tuse in Italien schon schlimm, die erst auf dem Friedhof bei der Beerdigung IHRES MANNES sagt "Verschwinden Sie, sehen Sie nicht, wie sehr ich trauere", und ein paar Stunden später mit ihm ins Bett geht. Und dann weder weitere Relevanz noch weiteren Auftritt hat. Aber Skyfall war hier der absolute Abschuss (wörtlich): Bond wird von Moneypenny vom Zug geballert, und sitzt nach drei Minuten Adele auf einmal kerngesund auf einer Bora Bora-esken Tropeninsel im Bungalow, hinter ihm eine heiße, namenlose Dudette. Und dann noch M's Frage bei seiner Rückkehr: "Wo waren sie?" - "Ich hab Urlaub gebraucht." Mh-hm, is klar, nachdem du halb totgeschossen wurdest und einen Canyon runter gefallen bist. So trägt ein Film nicht dazu bei, für mich das Interesse an einer Figur zu steigern, weil ich etwa wissen will wie zum Geier er jetzt auf einmal mit einer 90-60-90 am anderen Ende der Welt sitzen kann, obendrein völlig gesund - sondern das ist einfach lazy writing, welches dann unfreiwillig in den What the Hell-Sektor schlittert Nach dem Schema "Das ist Bond, der kann das". Das beißt sich dann total mit dem realistischen Ansatz, den sie ja seit den Craig-Filmen verfolgen. Mit Elba als einem neuen, gelasseneren Bond würden sie eine neue Perspektive von Coolness auftun, mit der ich solche absurden Escapades of Hilariocity eher verschmerzen, falls gut gemacht, vielleicht sogar begrüßen würde. Und nochmal: Damit meine ich nicht einen ständig sprücheklopfenden Bond oder eine Rückkehr zu den vor Cheese triefenden Lines, die Brosnan immer raushauen musste, und bei denen einem im Kino glatt die Tortillas von der Schale hopsten vor lauter Cringe. Ich meine einen lockeren Bond, der läuft und im Leben - seinem gefährlichen, spannenden Leben - steht. Der einfach mal macht, und dessen Schwierigkeiten gegen die jeweiligen Bösewichter dann ebenfalls glaubwürdiger wirken.