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Thema: Bundesliga-Stammtisch 15/16 - News, Gerüchte, Diskussionen

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  1. #1

    Examinierter Senfautomat
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    Ich war live im Satdion dabei und bin noch völlig geschlaucht von den insgesamt 10 Stunden (Hin- und Rückfahrt) im Auto, aber das Spiel war schon wirklich nett anzusehen. Zwar habe ich die leise Befürchtung, dass ich die nächsten zwei Tage noch nach meiner Stimme suchen werde (auch dank der Pyotechnik von beiden Seiten, die ordentlich im Hals kratzt), aber ich würde da jederzeit wieder hinfahren (auch wenn ich mir den Ausgang natürlich anders herum gewünscht hätte, aber beim Elfmeterschießen kann man halt immer Glück oder Pech haben; letztes Jahr hatten wir es und dieses Jahr ihr). Einzig die Riberyszene stößt mir etwas sauer auf. :-/

    Zitat Zitat von Daen vom Clan Beitrag anzeigen
    Wenn man die sehr lobenswerte Position der Bayern als Verein, der seine jüdischen Mitglieder bis zuletzt schützte, wo sie in anderen Vereinen längst ausgeschlossen waren, [...].
    Völlig wertungsfrei von meiner Seite jetzt (auch da ich es mir gewünscht hätte, wenn wenigstens ein Verein diesem Bild entsprochen hätte, auch wenn es die Bayern gewesen wären), solltest du da die nächsten Tage die historische Fachpresse studieren: Leider entspricht dieses Bild nicht der Realität, wie der Historiker Markwart Herzog jetzt anhand der Vereinsprotokolle aus der Zeit nachweisen konnte. Auch die Bayern haben dementsprechend sich in der Zeit leider nicht anders verhalten als die meisten anderen Vereine ihrer Zeit auch.

  2. #2
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Völlig wertungsfrei von meiner Seite jetzt (auch da ich es mir gewünscht hätte, wenn wenigstens ein Verein diesem Bild entsprochen hätte, auch wenn es die Bayern gewesen wären), solltest du da die nächsten Tage die historische Fachpresse studieren: Leider entspricht dieses Bild nicht der Realität, wie der Historiker Markwart Herzog jetzt anhand der Vereinsprotokolle aus der Zeit nachweisen konnte. Auch die Bayern haben dementsprechend sich in der Zeit leider nicht anders verhalten als die meisten anderen Vereine ihrer Zeit auch.
    Das habe ich auch mitbekommen, trotzdem ist es nur eine einzige Studie mit neuen Inhalten gegen einen ganzen Batzen älterer Studien und Erkenntnisse.
    Davon ab gibt selbst Herzog zu, dass Bayern zwar letzten Endes den Paragraphen wie jeder Sportbetrieb angenommen hat, das aber zwei Jahre später (nachdem sie beispielsweise einigen Sportlern und auch dem jüdischen Präsidenten Landauer zur Flucht in die Schweiz verholfen hatten) und ihn recht früh auch wieder angefochten haben - im Gegensatz zu 1860 beispielsweise, mit der Folge, dass nur noch 60 und nicht der FCB zu diversen Festivitäten geladen wurden.

    Ohne Schuld ist da Niemand - aber es ist gut, so lange wie nur möglich widerstanden zu haben.
    Außerdem geht es mir nicht um die Geschichte an sich - das war ein Argument in dem ich versucht habe herauszufinden, warum Frieden der Meinung ist, dass alleine die Bayernfans in seinen Augen gegen rechtes Verhalten sind. Das war natürlich schmeichelhaft, wenngleich sich gerade in diesem Forum hier fast alle massiv im Widerstand gegen Rechts hervor tun.
    Allen voran - und das muss ich nochmal betonen bevor es Jemand in den falschen Hals bekommt - Metalevel. Ihn kenne ich persönlich und weiß, dass er der Erste in unserer Clique war, der mit dem "Refugees welcome" Shirt rumgelaufen ist und sich wirklich in jede Bresche gegen rechts wirft.

  3. #3

    Examinierter Senfautomat
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    Das Problem allerdings der älteren Studien ist eine verflucht schwierige Quellenlage gewesen (Sperrfristen und ähnliches, als Historiker kann ich dir da sagen, dass man fast einfacher zur DDR forschen als beispielsweise zu den 1970er-Jahren oder teilweise dem NS). Da hat sich vor allem dieses Jahr dann eine Menge getan, weil endlich das bayerische Staatsarchiv in weiten (aber immer noch nicht allen) Teilen geöffnet hat. Auch muss man bei so etwas immer das Milieu miteinfließen lassen, wobei sich da schon große Differenzen zwischen 1860 (als alteingesessenster und bis dahin erfolgreichster Verein mit einer gewissen Prestigewirkung, mit denen sich die Nazis natürlich rühmen wollten), dem eher liberalen Bürgertum der Bayern (der teilweise auch bei der Revolution von 1919 beteiligt war, also etwas, dass die Nazis wegfegen wollten) oder aber auch dem katholischen Arbeiterverein Borussia Dortmund (der allerdings auch einen hohen Anteil Kommunisten, aber kaum Juden, die eher beim damals großen Bruder Eintracht zu finden waren) gibt. Die zwei Jahre dazwischen sind übrigens auch nicht sonderlich relevant, da zu diesem Zeitpunkt die Nürnberger Rassegsetze schon voll griffen und es Juden eh nicht mehr möglich war, in Vereinen des öffentlichen Lebens jenseits ihrer eigenen Mitglied zu werden. Das Ganze hier näher auszuführen, wäre allerdings zu viel des Guten. Wenn du da Interesse haben solltest, diskutieren wir das besser per PN weiter, da ich dafür dann doch etwas mehr Zeit bräuchte (und da es mein Fachgebiet ist, auch einfach eine viel zu große Quasseltasche bin).

    Was das gegen Rechts angeht, gehe ich mit dir d'accord (und empfinde es auch gar nicht so, dass man das in den falschen Hals bekommen könnte ), wobei natürlich nicht nur die Bayernfans gegen Rechts sind. Fast alle Vereine sind da mittlerweile gut aufgestellt und gerade in der Beziheung freue ich mich auf die Zeit Anfang Juni, wenn ich mit der FA dann auf Studienfahrt nach Auschwitz gehe, auch um da ein bisschen Geschichtsforschung im Bezug auf die Geschichte des BVB zu betreiben (die Problematik da hatten wir ja schon mal diskutiert und muss, denke ich, hier nicht noch einmal angegangen werden). Parallel sind dann dazu auch Vertreter anderer Vereine da und ich bin gespannt, was dabei dann rauskommt.

  4. #4
    Wow, du kennst dich ja krass gut aus!
    Bist du auf dem BMT? Ich bin mir da nicht sicher, aber da würde ich sehr gerne von dir alles hören was du weißt. ^^

  5. #5
    Für mich als Bayernfan, der da erst gerade am heranwachsen ist, aber den Verein schon seit Wiegenalter vergöttert, weil ihm selbiges Wimpel über die Wiege gehängt wurde, das aber auch alles sehr sehr interessant zu lesen und muss mir vor deinem Wissen, BIT, was du wohl zu haben scheinst, verneigen. Ich habe gerne mitgelesen.

  6. #6

    Examinierter Senfautomat
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    Geschichtswissenschaftler mit einer sehr großen Liebe zu seinem Verein halt (und da gibt es halt vieles, womit man sich dann auseinandersetzen muss und dann auch guckt, wie andere Vereine damit umgegangen sind). Das Interesse für den Bereich hat damals bezeichnenderweise ein 11Freunde-Artikel zusammen mit einer Vorlesung an der Uni gelegt. ^^''

    Und nein, am BMT kann ich leider nicht teilnehmen, da ich erst am 22. Juli abends dann wieder aus Auschwitz da bin und am nächsten Tag dann direkt bei uns dann unser großes Dorffest ist, wo ich mit mehreren Vereinen eingebunden bin. Das beißt sich im Prinzip wirklich jedes Jahr gegenseitig.

  7. #7
    Dann müssen wir mal zusammen ins Stadion und danach was essen gehen.

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