Jupiter ascending
Was soll ich sagen? Auf der einen Seite hat der Film einen angenehm schnellen Start, kommt zur Sache. Man merkt den Matrixmachern einfach an was sie gut können: Erschaffen von surrealen Welten und pompöser Actioneffekte im ganz großen Stil. Einer der Orte des Filmes hat mich an Herr der Ringe erinnert und ich dachte so: Das ist Bruchtal 2.0! Ein Film, optisch super Detailverliebt, stellenweise genialer Soundtrack... soweit so gut.
Aber dennoch bleibt da in fader Nachgeschmack. Zum Fremdschämen schlechte Dialoge, vor allem die die Liebesgeschichte in Fahrt bringen sollen, wirken konstruiert und unglaubwürdig. Manchmal hat es für einen Lacher gereicht, aber in der Regel war es eher peinlich.
Die Story an sich wäre besser in einem Mehrteiler aufgehoben. Zu vieles wird einfach nur angeschnitten, jede Menge storytechnisch Interessantes nur am Rande erwähnt. Plotholes...
Vor allem der "Badboy", der hart wirken sollte(?) aber ständig fast am Heulen war...ua, Nacht hilf mir vergessen.
Ich erspar mir hier mal ein Rating, aber der Film ist imo definitiv nicht empfehlenswert.
Dem kann ich mich fast komplett so anschließen, auch wenn mir der Soundtrack nicht gefallen hat und ich noch einige weitere Kritikpunkte hatte, die ich hier dargelegt habe. Das weitgehend negative Fazit bleibt das selbe, würde dem Film aber für das Space Opera Feeling und so schicke Orte wie den beschriebenen (mit den Wasserfällen und den roten Pflanzen usw.) noch den ein oder anderen Gnadenpunkt geben. Kreativ wars, zumindest bezogen auf die Oberflächlichkeiten, aber eben nicht konsequent zu Ende gedacht. Wenn man zig Infos und Schauplätze im Schnellfeuer-Modus präsentiert bekommt, aber nichts davon weiter ausgearbeitet wird mit Anekdoten, Hintergrund, Handlungsrelevanz oder Ähnlichem, dann wirkt das wie ganz böse Verschwendung. Der Film scheitert in der Tat in erster Linie an seinem halbherzigen Drehbuch.
Apropos: Heute The Animatrix gesehen.
Ziemlich geil eigentlich. Die ganze Hintergrundgeschichte von Matrix ist schon cool, gerade dieser ganze Krieg, der da dargestellt wurde... das müsste man halt alles noch einem wirklich fähigen Sci-Fi-Drehbuchschreiber (z.B. Alex Garland) geben und daraus mehr als einen Kurzfilm mit seltsamen spirituellen Anwandlungen machen.
Insgesamt aber... die verschiedenen Stile sind großartig und die präsentierten Ideen sind lobenswert. Ich mochte es doch sehr gerne. Favoriten wohl eindeutig "Program" und "World Record".
Werde mir demnächst wohl mal die Matrix-Trilogie geben. (Matrix 3 habe ich noch nicht gesehen. Matrix 2 mochte ich nicht, aber ich will es nochmal drauf ankommen lassen. Mittlerweile bin ich auch schon viel eher von bloßen Ideen zu beeindrucken als noch vor... 11 Jahren.)
Irgendwer fragte mal vor ein paar Wochen danach ob jemand diesen Film kennen würde. Er wurde als "Der Pate aus Bollywood" bezeichnet und soll ein extrem guter Gangsterfilm sein. Hab den gerade beende und kann sagen:
Oh ja. Oh verdammt ja, der Film ist super.
International ist der 320 Minuten lange Film ja in zwei Teilen zu je 160 Minuten erschienen. Hab vor ein paar Tagen Teil 1 und heute Teil 2 gesehen. Insgesamt hat mir Teil 2 besser gefallen, was vorallem daran lag, dass der erste Teil viel damit beschäftigt ist erst einmal die Machtverhältnisse aufzubauen und die ganzen Charaktere einzuführen. Gerade die ersten 30-60 Minuten sind noch relativ langweilig (von der Eröffnungsszene mal abgesehen - holy shit) und vorallem recht verworren mit dem ganzen namedropping. Aber wenn man einmal weiß, wer wie mit wem und was und überhaupt, dann ist das wirklich der Pate aus Bollywood. Wer den Paten mag der wird mit diesem Film definitiv etwas anfangen können. Una ja, definitiv einer der besten Filme aus dem Genre den ich bisher gesehen habe.
Big Hero 6 / Baymax
War okay. Ganz gut sogar. Aber definitiv kein "bester Animationsfilm 2014" Fand den vor allem durchweg erschreckend vorhersehbar. Ich wusste vorher im Grunde nur aus dem Trailer, dass später ein böser Mann mit einer Kabuki-Maske auftaucht. Schon bei einer der Anfangsszenen konnte ich dann seltsamerweise den ganzen Film inklusive Hintergrundgeschichte des Bösewichts vorhersagen o_O
Der Protagonist und ein paar der Nebencharaktere gingen in Ordnung. Ein paar andere der Leute aus dem Team waren dagegen unheimlich nervig. Etwas enttäuschend fand ich auch Baymax selbst. Anders als Figuren wie Wall-E bleibt es in der Darstellung ziemlich deutlich, dass er nur ein Gegenstand ist und bleibt, wie viel Hiro auch immer emotional auf ihn draufprojezieren möchte. Er ist kein vollwertiger Charakter, deshalb kümmerte mich das Schicksal der (im Deutschen sogar Titel-)Figur kaum. Würde sie kaputt gehen, könnte sie ersetzt werden. Irgendwie ist es mir sauer aufgestoßen, dass Hiro seinen Körper am Ende komplett und genau gleich nachbaut, als wäre nichts gewesen. Lässt Baymax ehrlich gesagt total austauschbar wirken. Der Bösewicht und die Enthüllung, die gar keine ist, meh. Wenn sie schon einen düsteren Kerl mit Kabukimaske rumlaufen lassen, dann hätte es mich doch sehr gefreut, wenigstens ansatzweise irgendwie überrascht zu werden.
Das ganze Setting gefiel mir ausgesprochen gut. San Fransokyo ist echt eine bunte Mischung aus genau den Bestandteilen, die der Name der Stadt schon vermuten lässt. Gerade als halbwegs Japan-Kundiger war es süß, die vielen kulturellen Winks und Anspielungen zu bemerken, die bestimmt zahlreichen westlichen Zuschauern entgangen sind oder die nicht verstanden wurden. Zum Beispiel Hiros fette Katze namens Mochi, oder wie die Golden Gate Bridge jetzt wirklich der Funktion von Toren gerecht wird
Auch wenn es eine leichte Steigerung auf dem Gebiet der nicht-musikalischen Disneyfilme war, habe ich - übrigens genau wie bei Wreck-it Ralph - nicht den Eindruck einer wirklich rund erzählten und genauso stimmig visuell dargestellten Geschichte. Vieles wirkte mir zu schrill oder zu bunt und übertrieben. Nicht, weil es in der Story notwendig gewesen wäre, sondern einfach zum Selbstzweck. Ich glaub dass Weniger manchmal Mehr ist, ist eine Lektion, die die Disney Animation Studios, oder wenigstens das hierfür verantwortliche Team, erst noch lernen muss. Ähnliches gilt fürs Drama, das hier und da einen Tick zu dick aufgetragen und damit weniger glaubwürdig wurde. Bei Drachenzähmen 1 und 2 kauf ich allen Figuren ihre Emotionen sofort ab, weil sie einfach zu realen Erfahrungen passen, und dadurch wird das Drama, wenn es dann doch mal kommt, umso intensiver. Aber bei Big Hero 6 gab es ein paar Momente, die mich stutzen ließen. Zum Beispiel, wie Hiro erst aus Heiterem Himmel mit Baymax Uni-Kabuki-Typ töten (!) will, was ich gemessen an seiner vorangegangenen Charakterisierung borderline out-of-character fand, selbst wenn die Gründe dahinter klar waren, und anschließend reichen ein paar warme weise Worte von seinen Freunden, dass er sofort keine zwei Minuten später seinen Fehler einsieht. Etwas zu schnell.
Oder die Freunde selbst. Auch hier muss sich der Film den Vergleich mit einem Drachenzähmen gefallen lassen - letzterer nimmt sich die Zeit, auch die Nebenfiguren individuell einzuführen und mit dem Protagonisten interagieren zu lassen. Hiros Team dagegen? Ich habe nicht einen Moment das Gefühl gehabt, dass das wirklich Freunde im engeren Sinne sind, und warum auch? Eher ältere Kollegen von seinem verstorbenen Bruder, die ein bisschen auf ihn aufpassen und sich um ihn kümmern wollen. Ich erinnere mich an keine Szene, in der einer davon alleine mit Hiro zusammen irgendetwas wichtiges diskutiert hätte. Die treten nur als Knubbel zusammen auf, aber sind für sich genommen kaum ausgearbeitet. Sicher, das lag auch an der Comic-Vorlage. Doch wenn sie sich sowieso schon nur extrem lose daran halten, warum nicht einfach das Team verkleinern auf zwei anstatt vier zusätzliche Personen, und diesen dafür dann mehr Aufmerksamkeit schenken?
Der Soundtrack war auch so eine Sache. Nachdem mich Henry Jackman ein paar Mal (besonders bei X-Men: First Class) begeistern konnte, hat er hier etwas nachgelassen. Es gibt so etwas ähnliches wie ein Titelthema, aber das klingt nur sehr selten und sehr undeutlich an und wird kaum jemand bemerken. Vom Album hab ich mir zum Beispiel nur den Track "Upgrades" gekauft, der in der Mitte des Films vorkommt. Man sollte meinen, dass zum Finale nochmal alles an Klasse aufgefahren wird, aber Fehlanzeige.
Also ich weiß auch nicht. Das sind alles so Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind. Nichts davon würde den Film wirklich kaputt machen, aber zusammengenommen schmälert das schon den Genuss imho. "Good, not great" trifft es eigentlich sehr genau.
The SpongeBob Movie: Sponge Out of Water / SpongeBob Schwammkopf 3D
Insgesamt eine Enttäuschung, und das nach einem ziemlich vielversprechenden Anfang. Das postapokalyptische Bikini Bottom war schon irgendwie ein Highlight für mich. Gab auch ein paar kleine Anspielungen, die die Kids nicht verstanden haben werden (zum Beispiel die creepy Shining Twins, wenn ich das noch richtig im Kopf hab). An einer Stelle wird sogar Ennio Morricones "The Ecstasy of Gold" gespielt, was dann doch ziemlich cool war Aber bald darauf derailed die ganze Handlung. Hart. Man fragt sich zwangsläufig, was die Leute geraucht haben, als die das zu Papier brachten. Bei Spongebob gilt natürlich anything goes, aber doch nicht anything at the same time! Es ist, als hätten die bei der ersten Sitzung zum Film ein Ideen-Brainstorming gemacht und sich dann einfach zum Ziel gesetzt, alle diese Ideen, und seien sie noch so bescheuert, in den fertigen Film einzubauen. Der erste und deutlich bessere Teil hat noch eine runde und durchgängige Geschichte (sogar mit so etwas wie einer sinnvollen Message) geboten, dagegen war das hier hinterher nur noch ein wildes und wirres Durcheinander. Als der zeitreisende Delphin mit Zauberkräften aus der Zukunft auftauchte, hab ich den Film gefühlsmäßig schon abgehakt.
Die Szenen an Land in CGI-Optik für die Hauptfiguren machen einen so geringen Teil des Films aus, dass ich mir gedacht habe, das hätten sie sich auch gleich sparen und für die komplette Laufzeit bei normal animierten Charakteren bleiben können Wäre interessanter gewesen. Antonio Banderas als Pirat Burgerbart war ein komischer Einfall, aber auch nicht wirklich lustig.
Ein Aspekt hat mich sehr gestört, und das war die deutsche Synchro. An Patricks neue Stimme konnte man sich durch die Serie ja schon einigermaßen gewöhnen, auch wenn ich noch immer lieber die alte gehabt hätte. Aber was mal gar nicht ging war, dass sie nun auch die von Thaddäus ausgewechselt haben mit einer, die nichtmal entfernt nach der unverkennbaren alten klingt Wie ich so etwas hasse. Vielleicht wollte der Sprecher - zu Recht - mehr Geld für den Film, oder sie boten zu wenig, weil es wirklich nicht besonders viel Text war. Aber sowas bleibt einem einfach unheimlich unangenehm im Ohr hängen, vor allem wenn es einen unvorbereitet kalt erwischt. Jedes Mal, wenn Thaddäus auftaucht, riss einen das deshalb aus dieser Welt heraus. Bin mal gespannt, ob sich die Änderung auch auf die Serie übertragen wird.
Wie ich so etwas hasse. Vielleicht wollte der Sprecher - zu Recht - mehr Geld für den Film, oder sie boten zu wenig, weil es wirklich nicht besonders viel Text war. Aber sowas bleibt einem einfach unheimlich unangenehm im Ohr hängen, vor allem wenn es einen unvorbereitet kalt erwischt. Jedes Mal, wenn Thaddäus auftaucht, riss einen das deshalb aus dieser Welt heraus. Bin mal gespannt, ob sich die Änderung auch auf die Serie übertragen wird.
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Die hätten schon eine Séance im Tonstudio halten müssen, um Thaddäus' alte Stimme im Film zu haben. Hat nicht immer mit Geld zu tun.
Ich stimme dir voll und ganz zu.
Und das fand ich schade, denn der Film hatte ein paar richtig gute Zutaten. Daraus hätte man etwas richtig Tolles machen können. Wenn man sich ein klein bisschen mehr Zeit für die Welt genommen hätte, in der das spielt. Und wenn man ein klein wenig mehr von der Beziehung der beiden Brüder zeigt (und ihnen dafür nicht am Anfang so erschreckend billigen Exposition Dialogue geben würde wie, und ich zitiere aus dem Gedächtnis, "you know that our parents died when I was just three years old" O_o ehrlich lasst euch das mal auf der Zunge zergehen).
Und dann Disney-typische Shortcuts. Lasst sie doch einfach weg und gebt mir dafür eine richtige Handlung. Macht Hiro nicht zum Genie, sondern einfach zu einem kreativen Typen mit ner coolen Idee. Lasst Gedanken-Stirnbänder schon fertig entwickelt sein und lasst ihn mit einer Art Lego Mindstorms einen unfertigen Prototyp seiner Minibot-Idee anfertigen... nicht gleich ein voll funktionsfähiges, bahnbrechendes Rundum-Sorglos-Paket, das er dann auch noch einfach so rumstehen lässt! Und lasst ihn vielleicht wirklich am Boden zerstört sein. Zeigt ihn in einer depressiven Phase... in einer zerstörerischen. Sorgt dafür, dass die Ereignisse in eurem Film tatsächlich etwas bedeuten, verdammt nochmal. Dann klappen nämlich auch solche Szenen, in denen er plötzlich jemanden umbringen will.
Naja. Kurz gesagt, ich hätte den Film gaaaanz anders gemacht... aber er war knuffig, unterhaltsam und kurzweilig und außerdem sehr hübsch anzusehen. (Oscar-Material war er nicht.)
Ein sehr sehr geiler Film. Von der ersten Minute an einfach nur großartig.
Einzig Hugh Jackman war total mies. Nicht weil er schlecht geschauspielert hat, sondern weil die Rolle überhaupt nicht zu ihm gepasst hat.
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Now I lay me down to sleep, I pray the Lord my soul to keep.
If I should die before I wake, I pray the Lord my soul to take.
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Live Today, Love Tomorrow, Unite Forever.
A most wanted Man
Ein komplexer, vielschichtiger Spionagethriller, der ohne große Aufregung, Mord und Totschlag auskommt, dafür aber durch eine fantastische Leistung der beteiligten Schauspieler brilliert.
Philip Seymour Hoffman in der Rolle von Günther Bachmann, der Leiter einer geheimen Anti-Terror-Einheit ist überragend und seine auf Arschloch getrimmte Art und Weise, den Menschen helfen zu wollen anstatt sie einfach auszuschalten, ist brilliant.
Inhaltlich geht es um einen tschetschenischen Flüchtling, der über den Hamburger Hafen illegal nach Deutschland einreist und in Hamburg einen Bankier sucht. Gleichzeitig ist die Einheit von Bachmann an einem muslimischen Gelehrten dran, von dem sie vermuten, dass er Terrorgruppen finanziert.
Der Film spielt - bis auf ein paar Minuten - komplett in Hamburg, was es für Ortskundige natürlich noch ein wenig interessanter macht, doch auch ohne Stadtkenntnisse ist dieser Film wahnsinnig spannend und wahnsinnig gut.
Watchmen
Das muss jetzt das dritte Mal gewesen sein, dass ich den Film komplett gesehen habe. Beim ersten Durchgang war ich wenig begeistert, der zweite Durchlauf ließ mich etwas positiver auf den Streifen blicken und seit dem dritten Durchgang denke ich, dass dieser Film ziemlich gut ist.
An sich hat man es hier nicht mit einem typischen Superheldenfilm zu tun - eher mit einer Art Film Noir mit Superhelden. Die Geschichte ist durchaus intelligent aufgebaut und die einzelnen Schritte in der Handlungseskalation ergeben alle Sinn. Und erfrischender Weise gewinnt hier am Ende einmal der Bösewicht, der - wie viele Bösewichte es von sich behaupten - die Welt durch sein Tun zu einem besseren Ort gemacht hat. Lediglich der blaue Pimmel von Doctor Manhatten hat nicht sonderlich viel zum Film beigetragen ^^'
Heathers
"Dear Diary, my teenage-angst bullshit now has a bodycount."
Extrem bissige, sehr sehr schwarze Komödie über eine Highschool-Clique, der nach und nach auf gewaltsame Art und Weise (durch tatkräftige Mithilfe von Christian Slater als er noch jung war, Winona Ryder als sie noch heiß war und exzessiver Nutzung von Schießprügeln) die Mitglieder ausgehen. Es geht um die Glorifizierung von Selbstmord, den Druck den möchtegern-elitäre Cliquen auf andere Teenager ausüben und darum dass Christian Slater mal 'ne Karriere hatte. Endlos zitierbare Satire, die am Ende auf wunderschöne Art und Weise komplett von den Gleisen geht.
Was muss jemand tun um einen obskuren Hongkong-chinesischen Action-Film in annehmbarer Qualität zu gucken? (in diesem Falle ein hochbudgetierter Action-Adventure-Reißer von 1991 namens Bury Me High)
1. Stolpere während deiner Recherchen zu einer deiner Lieblingsschauspielerinnen (= Moon Lee) über einige Filme in denen sie mitspielte von denen du noch nie gehört hast (Anmerkung: du hast von einigen bereits gehört und einige davon gesehen).
2. Stolpere über einen Big Budget-Film namens "Bury Me High", der damals im Prinzip Hongkongs Antwort auf Indiana Jones sein sollte, und in dem noch ein paar Schauspieler aus B-Actionern mitspielen die du ganz dufte findest (= Yuen Wah und Sibelle Hu).
3. Stolpere während deiner Recherchen zu diesem Film auf den Fakt dass er genau dasselbe Schicksal erlitt wie viele andere B-Actioner die du ganz dufte findest: er blieb im Kino bis er sein Budget einspielte, wurde dann eher lieblos auf Laserdisc und VHS veröffentlicht, die Kopien gingen schneller out-of-print als man "Cynthia Khans Filipino-Actionfilme" sagen kann und danach ward nichts mehr von dem Flick gehört.
4. Google hart.
4.a. Google härter...
4.b. ... bis du herausfindest dass irgendein Genie das Teil komplett auf Youtube hochgeladen hat...
5. ... welches sich als furchtbarer VHS-Rip mit keimiger Mandarin-Dub herausstellt...
5.a. ... natürlich ohne englische Untertitel.
6. Google noch härter bis du im fuckin' Darkweb ankommst.
7. Melde dich bei einem shady Asiafilms-Torrenttracker an.
8. Torrente einen "DVD Rip" (= ein Laserdisc-Rip mit 16:9-Transfer) von "Bury Me High" von diesem shady Asiatorrent-Tracker.
9. Finde heraus dass auch dieser keine ordentliche kantonesische Tonspur hat.
10. Torrente vom selben shady Asiafilms-Torrenttracker die kantonesische Tonspur...
10.a. ... für den VHS-Rip.
10.b. ... du hast den Laserdisc-Rip...
10.c. ... was heißt dass die getorrentete Tonspur hart out-of-sync ist.
11. Fluche. Laut. Gerne auch in irgendeiner Fremdsprache.
12. Melde dich bei noch einem shady Torrenttracker an.
13. Torrente die richtige Tonspur für den richtigen Rip.
14. Google nach englischen Subs.
15. Finde englische Subs auf einer shady chinesischen Website.
16. Lade englische Subs runter von dieser shady chinesischen Website.
17. Guck den Film.
Und, ja, der Aufwand hat sich hart gelohnt - absolut herrlich bescheuertes 100-minütiges Fratzengeballer, an dessen Ende der Oberbösewicht besiegt wird indem sein Feng Shui durcheinander gebracht wird. Kein Scheiß. Und, ja, es ist genau so awesome und abgedreht wie es sich anhört. Die Action ist klasse, die Production Values sind sehr hoch für einen obskuren 90er-Reißer, Moon Lee ist Moon Lee (was bedeutet: sexy und absolut badass) und die letzten 20 Minuten oder so sind Nonstop-Topnotch-Hongkong-Action. Bitte, bitte, bitte irgendwer muss diesen Film für ein Deutschland-Release lizensieren!
Wer 'nen ersten Vorgeschmack sehen möchte:
Moon Lee <3<3<3
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Geändert von T.U.F.K.A.S. (22.03.2015 um 20:02 Uhr)
Nur kurz die Flugzeugerfahrungen: Lucy war schon echt schlecht. Ich hab ja eh nicht mehr als einen Heartbreaker erwartet, aber die ganz netten Aspekte wurden komplett von einem unpassenden Versuch, sehr ausgiebig logisch zu wirken, und dem unpassenden Mafia-Action-Zeug gekapert. Ich meine, wer findet Spannung in einem kleinen Feuergefecht, während Lucy nebenan durch die Zeit reist? Ich glaube, Scarlett hätte das mit einem ordentlichen Skript sogar ganz gut gemacht, ihr Deadpan-Gesicht ist nur durch die dummen Dialoge so lächerlich rübergekommen. Silver Linings Playbook war gut, aber überraschend konventionell. Das ist ja echt ne richtig normale Liebesgeschichte von vorne bis hinten. Komisch, ich hab irgendwie was anderes erwartet, aber okay, ich hatte definitiv meinen Spaß, also keine Beschwerde an dieser Stelle. Oh, und Fan Service. En masse.