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Moderator
Keine Ahnung, hab das Spiel nicht gespielt. ^^ Ich mag die Klicker und die "grüne" Atmosphäre dieser Apokalypse, sowie die düstere und ernste Erzählweise, die ihre Charaktere ernst nimmt. Ob das im Spiel funktioniert, weiß ich nicht.
Grafik ist natürlich latte für ne Verfilmung, genauso wie das zähe Tempo des Spiels (bzw gerade das würde in einem Film ja zwangsweise erhöht werden). Aber was mich an deiner Kritik tatsächlich stört: "Handlung gab's schon zu oft, deswegen ist sie hier nicht mehr gut." Das finde ich eine falsche Herangehensweise - wenn diese Verarbeitung des Themas funktioniert, vielleicht sogar besser funktioniert als die anderen, dann muss das für sich alleine stehen dürfen. Und es ist ja immer leicht, etwas auf ein Thema oder ein Genre herunterzubrechen. Die Frage ist immer, ob die Charaktere oder das Setting etwas aus der Formel herauskitzeln können. Vielleicht sogar nur die Ästhetik des Films. Je nach Fokus des Films braucht er sogar eine simple, bekannte Handlung, damit die anderen Dinge funktionieren.
Und so kommen wir zu The Rover. ^^
Für mich hat der Film extrem gut funktioniert. Er war sehr, sehr langsam. Es wurde viel mit Nahaufnahmen gearbeitet, man war immer mittendrin im Geschehen. Geräusche waren laut und unangenehm, besonders Schüsse. Und diese kamen häufig, schnell und kompromisslos und waren fast immer tödlich. Das zieht sich generell als Thema durch den Film - mittendrin sein. Keine großen Erklärungen, niemand erzählt dir was mit dieser Welt geschehen ist, wie sie jetzt funktioniert und warum alle mit Waffen rumlaufen müssen. Du bist mittendrin, es passiert etwas, der Hauptcharakter handelt. Du verstehst seine Beweggründe nicht, denn du blickst nur in einen kurzen Teil seines Lebens.
Die Handlung ist simpel - der Hauptcharakter will sein Auto wiederhaben, das ihm von ein paar Typen geklaut wurde, die auf der Flucht waren. Warum, weiß man (noch) nicht, denn an Autos mangelt es nicht unbedingt - er selbst schnappt sich den Jeep, den sie zurücklassen mussten. Er trifft auf den Bruder von einem aus der Gang. Dieser heißt Rey und wurde mit einer Wunde zurückgelassen, im Glauben er sei tot. Außerdem ist er geistig etwas hinterher. Zusammen nehmen sie die Verfolgung auf.
Was den Film hervorhebt sind die Momente dazwischen. Die Einblicke in diese Welt, die komplett nach dem Muster "show, don't tell" funktionieren. Die Interaktionen der beiden sehr unterschiedlichen Charaktere. Und Rey als unschuldiger Sympathieträger wurde von mir sofort ins Herz geschlossen - eine tolle Performance von Robert Pattinson, wirklich.
Alles, was Enkidu zu dem Film gesagt hat, stimmt schon irgendwo. Man kann es so sehen, wenn man will. Für mich war es ein düsterer, hoffnungsloser Film mit toller Atmosphäre und großartigen Charakteren. Und ich kann ihn nur weiterempfehlen.
Geändert von Schattenläufer (27.08.2014 um 22:52 Uhr)
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