Lightning Returns: Final Fantasy XIII [PS3, Xbox360]

[Enkidu]

Keine Ahnung warum einige das Ending so schlecht finden. Ich fands als Abschluss perfekt, auch wenns vielleicht etwas zu übertrieben und kitschig ist.

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Hast du auch die Post-Credits-Szene erspielt? Die ergibt nichtmal Sinn!

Und wie ich schon sagte, ich fands zunächst auch kitschig und übertrieben, aber das war nichtmal allzu schlimm, weil man das längst von der Serie und anderen ähnlichen Genrevertretern gewohnt ist. Aber was dann ganz am Ende kam, war es, was mich so massiv aufregte:

Ich HASSE es, wenn in meinen Fantasy-Spielen so deutliche Bezüge zur realen Welt auftauchen! Wenn es von Anfang an darauf ausgelegt ist, okay, aber das hier sollte der Abschluss einer Serie sein, und die Vorgänger ginen nie in diese Richtung. Es ist fast wie ein Schlag voll in die Fresse, weil es aus der ganzen zuvor aufgebauten Immersion herausreißt. Wofür hat man Pulse und/oder Cocoon in XIII und XIII-2 gerettet, wenn es am Ende doch so oder so in unserer Welt aufgehen sollte? Auch sollte eine bessere Welt geschaffen werden, ein Paradies, so wie ich es verstanden hatte. Stattdessen: Die Erde. Und wir wissen alle, wie abgefuckt die sein kann. Darauf wurde storymäßig nie hingearbeitet, und dann kommt sowas ganz zum Schluss und BÄM! Es ist ein bisschen so als würde Lightning in den letzten Sekunden der Geschichte aufwachen oder aus der Dusche kommen und sagen, dass alles, was man bis dahin gespielt hatte, nur ein Traum gewesen ist.
Ich meine, wie geht das zusammen? Die Erde hat eine menschliche Geschichtsschreibung von 10.000 Jahren oder so. Warum fährt dann Lightning plötzlich in der normalen, echten Welt mit dem Zug als wäre nie etwas gewesen? Ich dachte, es sollte eine NEUE Welt darstellen, das wurde so gesagt und dargestellt, dabei wird klar und deutlich gezeigt, dass sie bewohnt ist wie heute (Lichter auf der Nachtseite in Europa usw.). Hier widerspricht sich das Spiel eindeutig selbst! Und was sollen die hergeführten überlebenden Seelen dort? Ich dachte es sollte ein neuer Ort extra für sie sein, und nicht etwas, das schon seit mehreren Milliarden Jahren existiert und wo seit Ewigkeiten auch mit den Lebewesen schon alles seinen Gang geht. Hätten sie es so gemacht wie in Battlestar Galactica, also wenn sie auf einer urzeitlichen Erde gelandet wären, dann hätte ich es hier für das Spiel zwar auch nicht so toll gefunden, aber es hätte wenigstens noch einen Sinn ergeben.
Von der Realität habe ich selbst jeden Tag genug. Ich spiele RPGs unter anderem, um ihr für ein paar Stunden zu entkommen, vereinfacht ausgedrückt. Ähnliches gilt für Filme, Serien und Bücher. Die Geschichte dann auf diese Weise enden zu lassen kommt glatt einem Downer gleich, denn dieses interessante, detaillierte, fantastische und spannende Gefüge von Cocoon und Pulse mit seinen Kreaturen und Mechanismen ist unserem lahmen Alltag gewichen. Yay.
Noch dazu passt es imho grundsätzlich nicht zu Final Fantasy. Das waren immer eigenständige Universen. Hatte mich schon im Kinofilm The Spirits Within genervt, dass es in der Zukunft unseres eigenen Planeten spielt.

Also wie gesagt. Das, was da gezeigt wird ist, als hätten die Autoren die billigste Storywendung in die letzten paar Sekunden gequetscht, nur weil sie heftig und unerwartet kommt. Aber etwas Sinnvolles hinzugefügt haben sie dadurch nicht, eher ganz im Gegenteil. Und ein Abschluss ist es auch nicht wirklich, weil durch so einen heftigen Schritt tausend neue Fragen aufgeworfen werden, die niemals mehr beantwortet werden. Das Spiel hätte meiner Ansicht nach wunderbar und sogar wesentlich besser funktioniert, wenn sie es dabei belassen und den Bonusclip sowie die letzten paar Sekunden des Abspanns nicht mehr gezeigt hätten. Zumindest nicht so (es hätte gereicht wenn die Umgebung nicht identifizierbar gewesen wäre).