Ja, wie gesagt, es kann immer gute Gründe geben, wieso und weshalb, da will ich nicht widerreden und um die Fälle ging es mir auch nicht. Daß eine Tasche nicht in die Gepäckablage paßt oder da ein Ömmasken sitzt, die das Teil da nicht mehr allein hoch- geschweige denn wieder runterbekommt. Oder oder oder. Da muß auch der sich gestört Fühlende differenzieren - und differenzieren können. Mitdenken erwarte ich einfach von Menschen, die selbständig Verträge abschließen dürfen.
Im Endeffekt sind so was alles nur Kleinigkeiten und es ist auch nicht die Sache an sich, die mich so auf die Palme bringt, sondern die Attitüde, die da hintersteckt.
Komplizierter wirds bei einem Fall, der mir vor ein paar Jahren in der Straßenbahn in Kassel passiert ist, ich stell den mal zur Diskussion ein:
Es war so, daß ich auf einem Platz saß, der für Schwerbehinderte freizugeben ist. Es kam auch so jemand und wollte dort sitzen. Mein Problem war, daß die betreffende Person mir ihren Sb-Ausweis quasi in die Visage drückte und mit der anderen Hand so eine herrische, wegscheuchende Bewegung machte.
Die Frage, ob man der Person neben dem Bein die Stimmbänder gleich mit amputiert hat, hab ich mir verkniffen. Den Kommentar: "In dem Ausweis steht nicht, daß Sie stumm sind", nicht.
Die Episode fiel mir jetzt gerade wieder so ein, weil wir über besondere Umstände reden. Ich hatte mich noch eine ganze Weile sehr über dieses Verhalten geärgert und mich gleichzeitig gefragt, ob ich das überhaupt darf. Schließlich war die Person wirklich benachteiligt und ich weiß ja nicht (kam mir dann erst später in den Kopf), was dieser Mensch sich in solchen Situationen selbst schon anhören mußte. Hab ich den Menschen mit meinem Spruch jetzt diskriminiert oder hätte ich ihn erst recht diskriminiert [von lat: discrimen = Unterschied / diskriminieren = einen Unterschied machen], wenn ich der Person das großkotzige Verhalten kommentarlos hätte durchgehen lassen - weil, ist ja behindert?





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