Langweiliger Blender. (Warnung, jetzt kommt ein Rant!)
Writing fand ich ziemlich prätentiös. Nicht nur die Dialoge selbst, auch die behandelten Thematiken wie das Schuhemachen waren nie mehr als eine schöne Metapher, damit alles etwas artsy und philosophisch klingt. Die Dramaturgie der Geschichte war ziemlich chaotisch. Zu viele unwichtige Szenen und zu viele wichtige Szenen, die nicht ordentlich ausgespielt wurden. Das Problem war nicht die Länge oder das Pacing des Films, das war völlig in Ordnung, es war die Erzählweise und der Inhalt.
Musik war beliebig. Ich habe keine zugrundeliegenden Themen raushören können, einfach nur Klaviergeklimper, weil Klavier auch voll artsy ist und dem Zuschauer sagt, dass jetzt voll die wichtige Schlüsselszene im Gange ist.
Grafik war sehr hübsch, aber manchmal sogar zu gut. Der Regen sah so fantastisch aus, dass ich das Gefühl bekam, der Film könne mir nicht das Gefühl von Regen vermitteln, welches eigentlich vermittelt werden sollte; Ruhe und etwas Melancholie. Stattdessen war der Regen so glänzend und funkelnd, dass nie ein Moment der Ruhe aufgekommen ist. Selbst in den Zwischenbildern, die Szenen miteinander verbinden und dem Zuschauer einen Moment der Ruhe geben sollten, war alles so PRETTY AND SHINY, dass das Auge sich nie erholen konnte. Ich hatte oft das Gefühl, der Film wolle mir in jeder Sekunde sagen, wie toll er aussieht. Das sollte aber nicht der Sinn von hübschen Bildern und Animationen sein; statt zum Selbstzweck zu verkommen, sollten sie die Atmosphäre und das Storytelling unterstützen, aber ich fand, dass das nicht immer gelungen war.
Vom cineastischen Standpunkt war ich allerdings sehr zufrieden. Die Kamerapositionen und die eingefangenen Bilder haben mir sehr zugesagt. Ich kann mir vorstellen, dass als Realfilm, wo man nicht die ganze Zeit denken muss, wie toll doch der Regen aussieht, die Atmosphäre besser rübergekommen wäre.
Story konnte mich jedenfalls wirklich nicht überzeugen. Den Höhepunkt auf der Treppe fand ich allerdings so toll, dass ich laut loslachen musste. Das hat mal so gar nicht zum Rest gepasst, aber mich gut unterhalten können. Vor allem wurde mir da endlich klar, worum es in diesem Film eigentlich geht! Narcissu hat schon recht mit der fehlenden Introspektion.