War gestern auch im Kino, leider in der 3D-Fassung, unser Provinz-Kino bietet natürlich keine Alternative an. Von 3D habe ich jetzt erst mal wieder für eine Weile komplett die Schnauze voll. Für Brillenträger ist die zusätzliche Blei-Brille eine Qual; sie ist schwer, hat ein zu kleines Blickfeld und rutscht ständig auf der Nase nach unten. Ich will nicht wissen, wie oft ich sie während des Films nach oben schieben oder festhalten musste. Am schlimmsten an 3D ist aber diese völlig unrealistische (absichtliche?) Unschärfe. Wenn Dinge im Vordergrund verschwommen sind oder man bei schnellen Kamerafahrten nur noch Brei erkennt, könnte das kaum weiter von der Realität entfernt sein, außerdem nervt es tierisch. Aber genug davon...

Der Film ist gut, hat aber etliche Längen. An die HdR-Trilogie reicht er bei weitem nicht heran - was auch daran liegt, dass er zu sehr versucht, wie "Herr der Ringe" zu wirken. Die Musik ist, bis auf das Main Theme, absolut unkreativ; ein gewisser Wiedererkennungswert ist ja ganz nett, aber vielfach wirkt die HdR-Musik einfach völlig deplatziert. Das trifft auch auf die zahlreichen Versuche zu, dem Film bzw. der Geschichte eine epische Tiefe und Bedeutung à la HdR verleihen zu wollen, was einfach unpassend ist. Zu guter Letzt fehlen dem Film auch wirklich herausragende Szenen, die sich in die Erinnerung einbrennen. Wenn man schon die (unnötige) Epik-Schiene fährt, hätte man da als Ersatz für Komik oder Kreativität etwas Bedeutenderes präsentieren müssen. Das Ansehen hat zwar trotz des lästigen 3D-"Features" durchaus Spaß gemacht, aber ich hatte nicht das Gefühl, hier ein Meisterwerk gesehen zu haben. Nicht mal für den Film des Jahres reicht es meiner Meinung nach, da waren TDKR und Skyfall besser. Aber vielleicht gefällt mir Der Hobbit bei der zweiten Sichtung zu Hause in 2D in einem halben Jahr ja besser.