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Thema: WG #59 - Dialektik und Dialekte

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  1. #1
    Zitat Zitat
    =DaenFangen wir damit an, dass ich nicht verstehe, warum du für den wichtigsten Test deines Lebens nur 8 Stunden gelernt hast.
    Ich habe damals für weitaus weniger wichtige Prüfungen mehr gelernt. Und darüberhinaus kannst du mir nicht erzählen, dass du es zumindest nicht mal theoretisch angedacht hast, das sowas passieren kann. Einfach aus Lebenserfahrung heraus, Vorsicht, Planung oder Geschichten älterer Klassen.
    Guter Punkt, das streite ich nicht ab, es ist in der Tat unvorteilhaft, nur 8 Stunden zu lernen. Aber ich kann es dir gerne erklären:

    Meine Ausbildung ist eine einfache Ausbildung. Die Abschlussprüfungen habe ich bisher als einen Witz erleben dürfen. Ohne viel zu Lernen habe ich anscheinend Spanisch und Wirtschaftslehre gemeistert, kam mit Englischkorrespondenz ganz gut-okay zurecht und Englisch Übersetzen war mit Büro-Assistenz ein reines Kinderspiel. Rechnungswesen ist so ein Fall für sich. Zu Beginn meiner Ausbildung stand ich 4, was sich dann zu einer soliden 3 entwickelt hat, mit Tendenz zur 2. Bei der letzten Klausur, für die ich viel lernte, habe ich leider die Buchung von Abschreibungen so verhauen, dass mir genau die 8 Punkte bis zur 1- fehlten. Sehr ärgerlich. Dabei war das geschenkt.

    Für Rechnungswesen dürfte ich mehr als 8 Stunden gelernt haben. Ich habe schon vor über 2 Monaten alles relevante in meinem Kopf gehabt. Wir haben Aufgaben durchgenommen, extra Prüfungsvorbereitend, die, laut Lehrerin, wegweisend seien sollten. An diese Aufgaben habe ich mich auch gehalten und hin und wieder habe ich mich damit beschäftigt, habe mir alles notiert, perfekt zum Lernen. Vor einer Woche bin ich Rechnungswesen nochmal gut durchgegangen, dass ich auch alles weiß. Und ich konnte alles, was in den letzten 2 Jahren gefordert war.

    Vorgestern und gestern habe ich jeweils gute Stunden meines Nachmittags und Abends damit verbracht, zu lernen. Vorher war es nur bedingt möglich, da ich meine ganzen Abschlussprüfungen hintereinander weg hatte. Die Stunden, die ich die letzten Tage verbracht hatte, dienten nur zum Ausmerzen von kleinen Fehlern und zum Verständnis. Ich habe mich also dahintergeklemmt, bis ich alles verstanden hatte und dann habe ich mich daran gemacht, meine Buchungs- und Kalkulationsschemata so auswendig zu lernen, dass mir mehr Zeit zum Nachdenken bleibt. Ich kann also sagen, ich habe genügend Zeit gehabt. Schließlich musste ich nur noch wiederholen und der Rest sollte locker von der Hand gehen. Ging er auch. Ich habe sogar ein Skript für meine Klassenkameraden über Rechnungswesen erstellt, damit sie es verstehen. Das geforderte Niveau ist bei uns ja nicht sehr hoch. Man hat zwar viel zu lernen, aber es ist nicht schwierig.

    Die andere Sache ist, dass Rechnungswesen nicht die wichtigste, aber die komplizierteste Prüfung sein wird. Also fehlte die Motivation. Wie ich bereits erwähnt habe werde ich nur Sekretär und nicht Buchhalter. Das Fach ist ein reines "Schnupperfach", damit ich von den Vorgängen und den Begriffen schonmal was gehört habe. Also, warum dann diese Prüfung die schwerste von allen machen? Ich bin nicht der einzige, der sich aufregt. Nach der Prüfung war das Gelände voll mit Leuten, welche sich darüber aufregten (gut, dass tun sie auch schon bei wirklich einfachen Prüfungen).

    Die Abschlussklassen der letzten Jahre teilten uns eigentlich auch nur mit, dass die Prüfungen allesamt einfach sind. Woher also die Idee nehmen, aus reiner Vorsicht ein ganzes Skript auswendig zu lernen, wenn es sich immer bewährt hat, das zu können, was der Lehrer vorgibt? Und warum Dinge lernen, bei denen der Lehrer sagt, dass diese nicht notwendig sind?

    Zitat Zitat von Daen
    Ich meine, der Punkt ist einfach, dass du viele Details und Probleme deines Lebens der breiten Internetmasse zur Verfügung stellst und dich dann nicht wundern darfst, wenn es neben Zustimmung oder Mitleid noch andere Reaktionen gibt.
    Punkt geht an dich, ohne Frage. Ich muss darauf nicht argumentieren, da deine Formulierung nichts anderes zulassen, aber ich stell dir mal folgende Frage: Warum stellst du dich auf die andere Seite? Wenn du sagst, dass du mir helfen möchtest, dann freut mich das, aber da beachtest du den Punkt nicht, dass ich der felsenfesten Überzeugung bin, mich aufregen zu können, weil, und das ist Fakt, die Lehrer uns Mist erzählt haben.

    Mein Post diente auch nur dazu, um ein perfektes Beispiel dafür zu liefern, dass irgendwas in dem Schulsystem, in dem ich mich befinde, nicht stimmt, so wie viele andere solche Situationen in einem Forum breittreten. Es handelt sich um kein persönliches, sondern allgemeines Problem, welches ich nur auf mich bezogen habe. Ich bin nicht der einzige, der sich ins Gesicht geschlagen fühlen darf.

    @Handschuh: Danke für die Erklärung. Aber mein Problem bezog sich auf die Thematik, dass ich eine Maschine kaufe. Bei dieser Maschine bekomme ich einen Rabatt von X %. Somit hatte ich also einen Zieleinkaufspreis. Rollgeld war ebenfalls angegeben, welches ich addiert hatte und ich bekam einen Bezugspreis.
    Die nächste Aufgabe war es, die Anschaffung zu buchen. Und da wir noch nie etwas gebucht hatten, was wir mit einem Rabatt kauften und Rollgeld addierten, wusste ich nicht, welchen Betrag ich denn nun nehmen sollte. Schließlich erschien es mir komisch, eine Maschine abzuschreiben, bei der noch das Rollgeld im Preis drinn steckt. Aber da wir die Maschine mit einem Rabatt kauften, wusste ich nicht, ob bei der Buchung/Abschreibung der Wert ohne Rabatt zählt, also der Listeneinkaufspreis. Und vorallem, was war mit den anderen in der Aufgabe erwähnten Sachen wie "Strom" und "Montage" und "Vertraglich geregelte 1. Wartung", zu denen es auch keine zusätzlichen Angaben gab, bis auf den Preis. DAS hat mich verwirrt und zu Beginn der Prüfung aus dem Konzept gebracht.


    Im Übrigen gehts hier nicjt darum, dass ich wohl eine 4 oder eine 5 habe. Es geht darum, dass ich anscheinend keine 1 bzw. 2+ kriege.
    Und ich brauch die 2+, damit ich eine 2 auf dem Zeugnis bekomme.

    Geändert von Byder (25.05.2011 um 17:03 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Mein Post diente auch nur dazu, um ein perfektes Beispiel dafür zu liefern, dass irgendwas in dem Schulsystem, in dem ich mich befinde, nicht stimmt, so wie viele andere solche Situationen in einem Forum breittreten. Es handelt sich um kein persönliches, sondern allgemeines Problem, welches ich nur auf mich bezogen habe. Ich bin nicht der einzige, der sich ins Gesicht geschlagen fühlt.
    Und du hast doch absolut Recht und sehr überlegt und gut ausformuliert.
    Das Problem ist jedoch: Es gibt keine allumfassende Wahrheit und Gerechtigkeit und auch wenn du noch so recht hast, wird sich daran jetzt erstmal nichts ändern.
    Aus diesem Grunde ist es zwar ärgerlich, den Ärger jedoch nicht wert, weil unschöne Erlebnisse dieser Art einfach zum Leben dazugehören.
    Das bedeutet jetzt nicht, dass man sich nie mehr aufregen darf, es war vielleicht nur der Eindruck entstanden, dass du dich derzeit über viele Dinge aufregst und dich grämst.

  3. #3
    Leider kann ich daran nichts ändern.

    Aber ja, ich reg mich in letzter Zeit über viele Dinge auf. Wie zum Beispiel über die Tatsache, dass ich gerade hunger hab. Gibt aber noch viel mehr.

    @BIT: Also in Berlin soll das Niveau an einigen Schülern für die Abiturientenklassen sehr niedrig angesiedelt sein. SEHR niedrig.

  4. #4
    @Daen: Kann ich einfach nur bestätigen!
    @Byder du willst nicht wissen mit welchen Unklarheiten wir hier in der Uni bei Fragen konfrontiert werden. In so einem Fall müssen wir einfach Annahmen treffen, wodurch der Prof. unseren Gedankengang nachvollziehen kann und uns (hoffentlich) volle Punktzahl geben kann, obwohl wir in eine ganz andere Richtung 'gearbeitet' haben, als er sich dachte... durch sowas weiß er wenigstens warum ich auf den ersten Blick was total falsches mache ;-)

  5. #5
    THIS IS STUDIUM. Vergleich das mal nicht miteinander. Die Motivation bei nem Studium ist auch höher, alle Zusammenhänge zu begreifen, als auf einer Schule, bei der dir der Lehrer exakt den Satz vorgibt, den du auswendig können musst um ne gute Prüfung zu schreiben.

  6. #6
    NOPE; THIS IS LERNEN... schließlich brauchst du in der Regel gerademal halbsoviel auswendiglernen, wenn du weißt warum/wieso/weshalb jenes so ist, wie es ist ;-)

  7. #7
    In Rechnungswesen gabs aber die Basis nicht. Und die Motivation.
    Und ich hab ja nicht nur auswendig gelernt. Ich habs bis zu einem gewissen Level verstanden.

    Und in der Geschäftskorrespondenz gibts auch nur Regeln, die du können und nicht verstehen musst. Dass man "Würden sie bitte..." u. a. mit "Tengan la amabilidad" (was so viel heißt wie "Haben Sie die Güte") übersetzt, ist halt so festgelegt wie 3+3=6.

  8. #8

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    @BIT: Also in Berlin soll das Niveau an einigen Schülern für die Abiturientenklassen sehr niedrig angesiedelt sein. SEHR niedrig.
    Auch Berlin hat das Zentralabitur, von daher können da nicht so einfach unterschiedliche Niveaustufen angelegt werden. Das einzige Bundesland, das noch nicht davon betroffen ist, ist Rheinland-Pfalz.

  9. #9
    Ach Schüler Regen sich immer über alles auf. Du kannst als Lehrer versuchen was du willst, es werden immer Sachen gefragt die "nie dran kamen" oder "nur ein wenig behandelt" wurden

  10. #10
    Zitat Zitat von R.D. Beitrag anzeigen
    Ach Schüler Regen sich immer über alles auf. Du kannst als Lehrer versuchen was du willst, es werden immer Sachen gefragt die "nie dran kamen" oder "nur ein wenig behandelt" wurden
    Glaub mir. Rechnungswesen war wirklich der Fall. Ich habe doch alles Schwarz auf Gelb (Die vorbereitenden und allesumfassenden Blätter wurden freundlicher Weise gelb gedruckt) und anwesend war ich auch immer. Das ist keine "Ach, Schüler regen sich halt auf" Sache, die jedes Mal losgehen, wenn irgendwelche Pappnasen einfache Sachverhalte nicht begreifen. Es wurde Stoff abgefragt, der nicht behandelt worden ist, punkt. Da lass ich mir doch diese Angelegenheit nicht runterreden, als würde es sowas nicht geben und ich würde nur Mist erzählen. ôo

    Geändert von Byder (25.05.2011 um 17:38 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Glaub mir. Rechnungswesen war wirklich der Fall. Ich habe doch alles Schwarz auf Gelb (Die vorbereitenden und allesumfassenden Blätter wurden freundlicher Weise gelb gedruckt) und anwesend war ich auch immer. Das ist keine "Ach, Schüler regen sich halt auf" Sache, die jedes Mal losgehen, wenn irgendwelche Pappnasen einfache Sachverhalte nicht begreifen. Es wurde Stoff abgefragt, der nicht behandelt worden ist, punkt. Da lass ich mir doch diese Angelegenheit nicht runterreden, als würde es sowas nicht geben und ich würde nur Mist erzählen. ôo
    Ach Byder Gerade du solltest Wissen das ich das nicht so ernst gemeint habe.
    (Auch wenn du auf mich oft genau den Eindruck eines Schülers machst der nur das nötigste tut...)

  12. #12
    Zitat Zitat von R.D. Beitrag anzeigen
    (Auch wenn du auf mich oft genau den Eindruck eines Schülers machst der nur das nötigste tut...)
    This. Und ich schließe die Ausbildung überdurchschnittlich gut ab.

  13. #13
    Von meinen Bruder weiß ich, dass Studium nicht ganz so einfach ist, wie man meinen könnte. Der Stoff auf der Uni ist wesentlich härter, als Schulsstoff. Dennoch besteht der Vorteil, dass man sich auf wenige Gebiete beschränkt.
    Die größten Probleme sind eigentlich das Geld und das Fehlen von Zeit, wegen dem vielen Lernen und eventuell das Arbeiten um Geld zu bekommen.

    Ich bin froh noch 2 Jahre zu haben.

  14. #14
    Kommt das nicht auf das Studienfach an?
    Medizin zum Beispiel soll ja die Hölle, während Soziologie ganz chillig sein soll.

  15. #15
    Zitat Zitat von R.D. Beitrag anzeigen
    Ach Schüler Regen sich immer über alles auf. Du kannst als Lehrer versuchen was du willst, es werden immer Sachen gefragt die "nie dran kamen" oder "nur ein wenig behandelt" wurden
    Vergiss nicht die außerordentlich geniale Begründung "ich war da aber nicht da"

  16. #16
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    THIS IS STUDIUM. Vergleich das mal nicht miteinander. Die Motivation bei nem Studium ist auch höher, alle Zusammenhänge zu begreifen, als auf einer Schule, bei der dir der Lehrer exakt den Satz vorgibt, den du auswendig können musst um ne gute Prüfung zu schreiben.
    Traeum weiter. :'D

  17. #17

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von Karl Beitrag anzeigen
    Als Faustregel gilt: je nördlicher, je leichter. (Kann aber vor allem dann individuell pro Schule variieren.)
    Das ist ein urbaner Mythos, der sich allerdings ziemlich hartnäckig hält. Auf der Ebene der Gymnasien gibt es beispielsweise keine wesentlichen Unterschiede in Bezug auf die Schwierigkeit der Schulen und die Kompetenzen der Schüler.

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