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Thema: Missgunst und Anfeindungen

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  1. #1
    Naja, "schlechte Qualität" ist aber sehr subjektiv. Spiele können auf vielfältige Weise unterhalten. Das was den einen interessiert, interessiert den anderen überhaupt nicht. Solange man das Spiel nicht nur auf eine Kategorie reduziert, sollte man eigentlich erkennen, warum es gewählt wurde. Natürlich spielt auch die Popularität eine Rolle, aber auch da gilt: wenn ein Spiel populär ist, dann muss es ja zwangsläufig etwas richtig machen.

    Es gibt sicher Fälle, bei denen ich mich gewundert hab, warum das Spiel so beliebt ist. Meistens kann ich es dann aber verstehen, nachdem ich es gespielt hab.

    Ich glaube schon, dass Neid in der Makercommunity ziemlich präsent ist - und mit Neid meine ich jetzt schon das negative Gefühl, jemanden etwas nicht zu gönnen, also der Gedanke "Der hat das gar nicht verdient". Daen hat ja schon die Reaktionen auf die Sternenkind-Saga angesprochen, Marlex und Grandy können sicher auch ein Lied davon singen und ich hab so was auch schon öfters erlebt. Bekanntheit zieht automatisch Neider nach sich, wobei es natürlich große Unterschiede beim Verhalten gibt. Die Grenzen zum normalen Konkurrenzkampf sind fließend. Trotzdem muss man sich die Frage stellen, ob hinter einem "Hihihi, der hat bei der Wahl nichts gewonnen" nicht auch schon erste Ansätze von Neid stecken. Besonders schlimm wird es dann, wenn man anfängt, allgemein eine Abneigung gegen einen Entwickler oder dessen Spiele zu entwickeln. Einige werden sich vielleicht noch an die relativ große Front gegen VD oder UiD erinnern, das ging ja soweit, dass dann auch die beiden Entwickler angegangen und als arrogant bezeichnet wurden.

    Ich finde es, das muss ich mit aller Deutlichkeit sagen, unglaublich schäbig, wenn man jemanden aufgrund seines Erfolges nicht ausstehen kann. Ich könnte so was nur dann verstehen, wenn man sich mit der Person mal ernsthaft gestritten hat, aber das kommt bei Internetdiskussionen ja nur sehr selten vor (Streit heißt nicht: "anderer Meinung sein").

    Ansonsten sehe ich es so wie Daen, es kann nie genug Spiele geben und nur weil eines erfolgreich ist, werden die anderen dadurch nicht weniger erfolgreich. Und falls man doch mal der Meinung ist, dass ein Spiel zu Unrecht gelobt wird, kann man ja ganz offen und ehrlich seine Kritik kundtun. Das ist allemal besser als alles in sich hineinzufressen und dann hinterrücks über Spiel oder Entwickler herzuziehen.

  2. #2
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Und falls man doch mal der Meinung ist, dass ein Spiel zu Unrecht gelobt wird, kann man ja ganz offen und ehrlich seine Kritik kundtun. Das ist allemal besser als alles in sich hineinzufressen und dann hinterrücks über Spiel oder Entwickler herzuziehen.
    Das sollte aber nicht darin ausarten, dass man den Entwickler beleidigt oder die eigene "Meinung" dem Entwickler immer und überall auf die Nase binden möchte. Ich hatte - wie oben beschrieben - diesen Fall und fand es - gelinde gesagt - unfair. Meinungen und Kritik sind schön und gut, aber man muss sich nicht als inkompetent hinstellen lassen, weil irgendeiner Nase das Spiel nicht passt, was man erstellt hat. Dass sich diese Hansen dann hinter "Meinungsfreiheit" verstecken wollen, finde ich reichlich armselig.

    Zitat Zitat von Canlace
    Aber zb bei spiel des jahres wahlen kann man unter den gewinnern doch eig top qualität erwarten. und das trifft halt leider nicht immer zu. soll natürlich gegen niemanden persönlich gehn. aber das gönn ich denen dann nicht wenn man mit schlechter qualität da erfolge holt.
    Von Sportlichkeit hast du auch noch nie was gehört? Du tust ja grad so, als hätte ein Spiel, was deiner Meinung nach keine Top-Qualität erbringt und auch noch gewählt wird, nun Wahlbetrug begangen hätte. :/
    Dein subjektiver Geschmack in allen Ehren, aber den solltest du nicht über allgemeine Wahlergebnisse stellen, finde ich. Wenn Platz 1 halt nicht deine Zustimmung trifft, fein. Aber deswegen die "Das hat's ja gar nicht verdient, Mäh!"-Schiene zu fahren, halte ich schon für reichlich übertrieben. Oder fändest du es toll, wenn jemand deinen Erfolg schlecht reden will, weil er meint deine Qualität hätte es gar nicht verdient?

    MfG Sorata

  3. #3
    Vampires Dawn wird nach wie vor massiv angegangen, wie "so etwas" nur so erfolgreich sein könne. Das geht dann von der Entwickler- fließend in die Spielerbeschimpfung über. Die Sternenkind-Saga fiel mir auch gleich als relativ junges Beispiel ein; in dem Zuge kamen Kommentare der Art, das Spiel habe schon genug Anerkennung eingeheimst, nun seien andere dran. Daen steht also nur eine gewisse Lobquote zu, hat er seine staatlich verordneten 524 anerkennenden Kommentare erhalten, soll gekappt werden. Kelven kann auch ein Lied davon singen, in "Spielefabrik" schwingt nicht nur Anerkennung mit.
    Aber am meisten trifft die Missgunst in meinen Augen Byder. Der arme Kerl muss nicht mal einen Preis gewinnen, ihm wird schon die Zahl der Beiträge in seinen Spielvorstellungen geneidet. Hier greift wohl das, was Canlance so schön hochtrabend formuliert hat.

    Ich würde mich freuen, wenn das aufhörte, so fromm der Wunsch auch sein mag. Vielleicht sind das nur die wenigen Ventile, durch die angestaute Garstigkeit zuweilen entweichen muss, denn der Löwenanteil der hiesigen Beiträge ist - wenn man mal die Durchschnittsgehässigkeit des anonymen Netzes als Maßstab nimmt - verblüffend freundlich und aufgeschlossen.

  4. #4
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Vampires Dawn wird nach wie vor massiv angegangen, wie "so etwas" nur so erfolgreich sein könne.
    Ich denke das liegt daran, dass Makerspiele heutzutage mit ganz anderen Augen angesehen werden, schon weil der Qualitätsstandard stark gestiegen ist.

    Vampires Dawn war eines der ersten Makerspiele, die ich gezockt hab. Damals empfand ich es noch als recht gutes Spiel - vom Zwangsgrinden und dem Speichersystem mal abgesehen. Zu dieser Zeit kannte ich auch noch kaum andere Makerspiele, mit denen ich vergleichen konnte.

    Wenn heute ein Makerspiel in der Qualität des ersten Vampires Dawn vorgestellt wird, würde es ganz bestimmt nicht den Erfolg einheimsen, wie VD zu seiner Zeit. Deswegen kommt Missgunst gegenüber VD von denjenigen Leuten auf, die das Spiel vielleicht erst innerhalb der letzten 2 Jahren das erste Mal gespielt haben und sich somit andere Standards gewohnt sind.

    Kann vielleicht mit Final Fantasy 7 verglichen werden. Damals war es der RPG-Renner schlechthin. Heutzutage trauen sich bloss noch FF-Hardcorefans, Retrozocker oder nostalgisch gewordene Gamer diese Klötzchenfiguren durch vorgerenderte Hintergründe zu lotzen (Schlagt mich, wenn ich da komplett falsch liegen sollte).
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Vielleicht sind das nur die wenigen Ventile, durch die angestaute Garstigkeit zuweilen entweichen muss, denn der Löwenanteil der hiesigen Beiträge ist - wenn man mal die Durchschnittsgehässigkeit des anonymen Netzes als Maßstab nimmt - verblüffend freundlich und aufgeschlossen.
    Wohl wahr. Hätte ich nicht besser ausdrücken können.

  5. #5
    Andererseits gab es den Wirbel um VD2 oder UiD schon ziemlich zeitnah. Bei den Spielen kann man die Abneigung also nicht darauf zurückführen, dass die Spiele schon älter waren. Selbst bei VD1 macht sich das Alter wohl hauptsächlich bei der Grafik bemerkbar (oder irre ich mich?), die ja alleine überhaupt kein Maßstab ist. Im Prinzip hat sich seit damals sowieso hauptsächlich die Grafik verändert.

    @real Troll
    Das übliche Imponiergehabe im Internet und die gehässigen Postings klingen aber meistens schlimmer als sie gemeint sind und passieren oft im Affekt, während der tiefe Groll gegenüber einem Entwickler natürlich länger anhält und wohl auch ernster ist. Wenn es nur darum ginge, mal etwas Dampf abzulassen, dürfte man den Entwickler ja nicht noch Jahre später nachtragen, dass er mal ein beliebtes Spiel entwickelt hat.

  6. #6
    Ich kann nur von mir selbst sprechen, da ich speziell solche Dikussionen bzgl. irgendwelcher Spiele nie wirklich verfolgt habe, aber wäre ich ein Entwickler und müsste mich mit anderen Spielen konkurrieren, die ich selbst für nicht so gut halte und eben jene würden allen Erfolg einheimsen, dann würde mich das schon sehr mitnehmen. Wahrscheinlich halte ich zu viel von mir selbst, aber wenn ich mit Herzblut dabei bin und im Konkurrenzspiel das einfach nicht erkennen kann, dann gönne ich das dem jenigen auch nicht. Das ist gemein, dumm und sehr subjektiv, aber auch menschlich in meinen Augen.

    Wichtig jedoch finde ich, wie man mit solchen Gefühlen umgeht. Man muss einen anderen und sein Spiel deshalb ja nicht fertig machen, sondern könnte daran wachsen und sich eventuell eingestehen, dass das eigene Selbstbild eine Illusion ist und andere Entwickler eben vielleicht doch mehr drauf haben (oder man kann in Selbstzweifeln versinken, was ich aber niemandem raten will). Wer das allerdings selbst nach Jahren nicht schafft, hat wirklich ein enormes Egoproblem mMn. Aber hier scheint das ja nicht so verbreitet zu sein...

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