Geht, aber ich hab den umgekehrten Ansatz gewählt. Ich habe mir mein Studium danach ausgesucht, was mich interessiert, und mir dann überlegt, was ich beruflich daraus machen kann. Funktioniert ebenso gut, allerdings landet man da gerade bei Geisteswissenschaften natürlich oft im Bereich Forschung/Lehrtätigkeit — was okay ist, aber das muß man sich eben klarmachen, weil das nicht für jeden was ist.
Wenn ich übrigens Statements wie “geh nicht studieren sondern lerne was anständiges” lese, wird mir kotzübel. Ebenso, wenn ich zum tausendsten Mal das Gerante über Geisteswissenschaften lese … selbst die trockenste und theoretischste Richtung hat ihre Existenzberechtigung (denn, Überraschung, sonst gäbe es sie ja nicht), und wenn es einen interessiert, und man sich vorstellen kann, in dem Bereich zu bleiben, dann sollte man das auch tun. Genau so, wie man, wenn man Arzt werden möchte, auch Medizin studieren sollte, oder, wenn man Koch werden möchte, eine entsprechende Ausbildung machen sollte.
Leute, die ihren Ausbildungsweg nach “Sinn” des anschließenden Berufs auswählen, die werden nicht glücklich damit. Was glaubt ihr denn, warum BWL und Co. eine dermaßen hohe Abbrecherquote haben?
Ach, und noch ’n soziologisches Statement am Ende, das vielleicht etwas Motivation in die Runde wirft: den taxifahrenden Professor gibt es nicht, zumindest nicht so, wie man sich das vorstellt. Durch einen akademischen Abschluß, egal welchen, gehört man automatisch zu einer Bildungselite, unter welcher der Anteil der Arbeitslosen bzw. “Notarbeiter” so gering ist, daß man es in Prozent gar nicht mehr ausdrücken kann.![]()