Ich gehöre nicht der studierten Elite dieses Landes an; als einfacher Proletarier lernt man seinen Beruf durch Ausbildung. [/Zynismus]
Davon ab: ja, ich wusste vor dem Bewerben um einen Ausbildungsplatz, was ich beruflich machen will. Ich habe meine Stärken, meine Schwächen und meine Interessen abgewogen und bin dadurch zu einem Beruf gelangt, der mir darüber hinaus auch noch Spaß macht.
Und damit kein Missverständnis auftritt: ich hatte nach meinem Abitur durchaus die Möglichkeit, zu studieren, habe mich aber aus praktischen Gründen für eine Ausbildung entschieden (1. Informatik studieren = trockene Hölle; 2. ich wollte lieber gleich Geld verdienen, anstatt 3 oder mehr Jahre Geld zu investieren ohne sicher sein zu können, danach einen Job zu bekommen).
Warum war Floristin nicht realistisch oder "erwachsen"? Das sind beides Dienstleistungen, für die Menschen bezahlen - sei es für Kram mit ihren Blumen oder das Malen ihrer Wohnung. Ich sehe da deinen Punkt leider nicht.
Aber ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass es sinnvoll war, etwas zu tun, was sich nach deinen Fähigkeiten und Interessen gerichtet hat. Und grade daher verstehe ich nicht, warum du da weg wolltest - etwa nur, um wegen des Studierens zu studieren?
Das Problem ist, dass 90% aller Menschen mit "Fachkräften" gleich "Studieren" assoziieren - was leider totaler Bullshit ist. Wenn es einen Fachkräftemangel im Gastronomiebereich gibt, heißt das nicht, dass sie studierte Köche suchen (was übrigens richtig sinnlos wäre, so nebenbei); ebenso wenig würde man nach einem studierten Verputzer oder Sanitärfachmann suchen.
Vielleicht würden sich nicht so viele Studenten die Frage stellen, was sie eigentlich mit ihrem Abi anfangen sollen, wenn der Wert des Studiums an sich nicht so exorbitant aufgeblasen wäre (das gilt nicht für alle Bereiche, nur so nebenbei).