Letztendlich ist die Gesellschaft noch lange nicht so weit, mit dieser Thematik umgehen zu können, und an dieser Stelle hat Daen einfach absolut recht: Momentan haben wir die obskure Situation, dass die Moral alles ist, was uns von Kriminalität (in diesem Kontext) abhält, und dementsprechend muss natürlich jeder selbst entscheiden, wie illegal er handeln will, Rechtfertigungen hin oder her. Denn am Ende ist das ganze (noch) illegal, Meinung hin oder her, und der wahre Grund ist in 90% aller Fälle einfach nur "weil ich es kann", oder mehr "weil mich eh niemand rankriegt". Auch die Überlegung, ob man jemandem schadet, finde ich fragwürdig, denn das ist selten festzustellen und am Ende auch nur eine Rechtfertigung, wenn es nicht ausnahmsweise absolut deutlich ist. Man sollte mal lieber davon ausgehen, dass man illegal handelt, und dass es durchaus Gründe gibt, warum das illegal ist. (Wenn sie auch nicht mehr immer aktuell sind.)
Hier liegt aber denke ich noch das große Problem begraben, dass ich vorher angesprochen habe: Die Verbindung von geistigem Eigentum und Kapitalismus. Eben dieser Versuch, "neue" Konzepte mit alten Denk- und Herangehensweisen zu bekämpfen, wird speziell im Detail nicht funktionieren. Ein Gesetz braucht immer eine Verhältnismäßigkeit. Bei diesem Beispiel mag es noch gehen, aber wenn bei jedem Schüler, der beim Runterladen einiger Diskografien erwischt wird, erstmal das Elternhaus pleite gesetzt wird (was nicht gerade wenige Haushalte wären...), gibt es eben diese Verhältnismäßigkeit nicht mehr; obwohl es natürlich rein ideologisch gesehen das selbe ist wie ne Palette vom Truck zu klauen. Heißt, das müssen neue Konzepte her, und bis es die gibt, gilt das oben (oder schon von Daen) gesagte.Zitat
Nein, dann schmetterst du die Klage per Anwalt ab, weil sich die Gesetze darauf noch nicht eingestellt haben. Das Gesetz ist ein Teil der Gesellschaft, der verständlicherweise völlig überfordert ist.Zitat
Zumal die Mittel, jemanden zu "erwischen", momentan auch höchstens unverlässlich sind.