Hier wird so viel Schlechtes über FFX gesagt, da muss ich doch mal eingreifen^^

Es ist doch klar, dass der Spieler zunächst in die Irre geführt wird. Er entwickelt sich mit de Hauptcharakter (Tidus) aber geschichtlich immer weiter und erfährt neue Details.
Sin entstand aus einem Krieg zwischen Bevelle und Zanarkand. Dazu muss man wissen, dass Bevelle vor allem auf Machina setzte und Zanarkand auf seine Media, die aber keine Chance hatten. Die Überlebenden Zanarkands formten sich zur Asthra-Masse, die man am Berg Gagazet bewundern kann, und sie beschwörten ein ewiges Zanarkand aus ihren Erinnerungen, das weiterexistieren kann - Traum-Zanarkand. Yevon, ebenfalls ein Medium aus Zanarkand (und Yunalescas Vater), wollte das neue Zanarkand beschützen. Er nutzte Gravitationszauber, um Illumina zu sammeln, die um das im Krieg stehende Zanarkand schwebten. Es ist ja bekannt, dass unbesegnete Menschen zu Monstern werden. Aus der riesigen Masse formte sich ein riesiges Monster, eine Schutzhülle für Yevon - Sin. Die Asthra sangen das so genannte Lied der Asthra. Die Beveller waren gerade dabei, den Berg Gagazet zu durchqueren, als sie diese "Monstergeschreie" wahrnahmen und die Flucht ergriffen.
Und mit seiner Hülle konnte Yevon gegen Bevelle ankommen, er zerstörte die Machina. Die Menschen glaubten damals, Sin (engl. Sünde) wäre die Strafe dafür, dass sie ohne nachzudenken Machina benutzen. Der Yevon-Orden verbot daraufhin alle Machina, mit Ausnahme derer, die sie für "gut" empfanden (z.B. das Blitzball-Stadion).

Was hat das mit Tidus zu tun? Nun, Tidus ist im Prinzip ein real existierender Traum in Spira, nämlich ein Teil Traum-Zanarkands. Und er kommt durch Sin nun aus seiner Stadt (die geschichtlich aufgrund des ewig geträumten Zustandes, resultierend aus den Erinnerungen der Asthra) "1000 Jahre in die Zukunft" nach Spira. Eine krassere Herkunft für einen Charakter gibt es wohl kaum.
Mittlerweile sollte man wissen, dass Spiele (wie FF) ohne zusätzliche Entwicklerinfos kaum zu lösen sind. In FFVII käme auch nie jemand rein aus dem Spiel auf die wilden Ideen und Interpretationen, die nach Erscheinen des Ultimania Omega dann bestätigt oder verworfen wurden. So sind auch nicht alle Infos im Spiel enthalten. Aber das, was ich oben alles geschrieben hab, erfährt man im Laufe der Geschichte. Jeder Satz ist da gut durchdacht und nicht ohne Grund eingebaut worden. Es ist also meiner Meinung nach recht oberflächlich, wenn man annimmt, die Story wäre irgendwie nur am Rande erzählt worden, während der Rest nur Belangloses darstellt.

Ich finde es auch total unverständlich, wenn FFX als lineares Spiel bezeichnet wird. Spätestens ab Luca kann man Blitzball spielen, Spieler abwerben. Klar folgt man weiterhin der Truppe nach Zanarkand, es wird ja als Pilgerreise im Game bezeichet. Ging Frodo etwa nebenbei noch in eine Höhle, um optionale Brote zu sammeln oder einen neuen Gollum zu finden?
An jedem Ort gibt es Nebenhandlungen, die belohnt werden. Man sieht schon einige Sidequests, Blitzen ausweichen kann man oder gar Schmetterlinge jagen. All das kann einen Spieler dort lange am Ort fesseln. In der Stillen Ebene kommt ein optionaler Tempel dazu, man kann die Monsterjagd beiginnen, dann eine geheime Höhle vor dem Berg Gagazet erforschen. Und spätestens nach Zanarkand gibt es weitere optionale Orte, die Schwarzen Bestia warten (zum Teil schon früher) gierig darauf, euch Ketzer ins Abyssum zu schicken. Mit der Monsterjagd kann man sich auch noch ewig beschäftigen, Solaris-Waffen suchen, aufpowern, Omegas Grotte besuchen usw.

FFX kann sich sogar glücklich schätzen, dass die Textübersetzungen exakt dem Japanischen entsprechen. Das sollte am wenigsten zu Verwirrungen und Interpretationsfehlern führen.