Was mir aber sauer aufstößt sind diese pseudojapanischen Namen. Ich habe kein Problem damit, wenn man japanische Namen verwendet, oder Japan als Setting wählt (ich mach's ja selbst), aber wenn, dann sollte man sich wenigstens informieren, wie man das richtig macht. Ich meine, ich spreche Japanisch, und vielleicht fällt's mir deshalb auf, aber diese Namen sind in etwa so Japanisch, wie “Kieselgunde” ein deutscher Vorname ist. Nicht alles, was man aus Kana-Silben zusammenbaut, ist ein japanischer Name.
Herr Orei? Okay, den lasse ich vielleicht noch durchgehen, vielleicht ist der Kerl einfach jemand mit 'nem verdammt seltsamen Nachnamen.
Miara? Hmm, na gut, vielleicht 'ne Halbjapanerin und ihr Name kommt aus dem Ausland.
Ekomi? Das Wort gibt's nicht mal … obwohl, vielleicht doch, 絵込み,
vollgestopftes Bild.
Wenn Du wirklich das Japan-Setting beibehalten willst, dann solltest Du Dich ernsthaft bemühen, das irgendwie besser zu machen. Momentan wirkt es nämlich wie gewollt und nicht gekonnt.
Aber gut, kommen wir zum Inhalt: bis zu dem Punkt, wo Yuki sich umbringen will, fand ich die Geschichte ganz nett. Ja, nichts aufregendes, 'ne Teenie-Story halt, aber nett. Ich will nicht sagen, daß die Selbstmord-Thematik an sich problematisch ist, aber hier wird für meinen Geschmack viel zu locker damit umgegangen. Um an so ein Thema heranzugehen braucht man mehr als nur eine niedliche Teenie-Romanze, denn sonst wirkt das ganze nicht schlüssig.
Böse Zungen würden jetzt sagen, daß es irgendeine 08/15-Emo-Heulstory ist, aber so weit will ich nicht gehen. Ich denke einfach, daß Du versucht, mit dem Selbstmordversuch die “Ernsthaftigkeit” des Verliebtseins von Yuki zu unterstreichen, aber das geht gründlich in die Hose. Das ist in etwa so, als würdest Du eine Story über einen Schulschläger machen, und dann mit Nazis uns Konzentrationslagern kommen—total übers Ziel hinausgeschossen. Wenn Du in der Selbstmord-Thematik bleiben willst, dann brauchst Du Charaktere, die ich nachvollziehen kann, und denen ich die Ernsthaftigkeit auch abnehme. Auf diese Charaktere ist Deine ganze Story aber gar nicht zugeschnitten, denn Du schreibst leicht und locker und fluffig. Du schmeißt den Selbstmord einfach als Plot Device rein, und das ist … nein, das gefällt mir nicht.
Und jetzt das Ende? Ich versteh's nicht—echt nicht. Zuerst hat er sich doch in sie verliebt und dann springt sie von dem Turm und dann sieht er sie nie wieder? Hä?
Selbst wenn es gelogen war, daß er sie liebt, dann sollte er doch zumindest mal im Krankenhaus vorbeigehen. Das Ende macht den Protagonisten nicht nur massiv unsympathisch, sondern auch noch absolut nicht mehr nachvollziehbar. Und was soll der Spruch mit dem “Sinn meines Lebens”? Wer denn jetzt? Yuki? Und wieso besucht er sie dann nicht?
Also den letzten Teil mußt Du
dringend noch mal überarbeiten. Noch mehr, als die anderen Teile.
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