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Thema: Der Sinn meines Lebens

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Was mir aber sauer aufstößt sind diese pseudojapanischen Namen. Ich habe kein Problem damit, wenn man japanische Namen verwendet, oder Japan als Setting wählt (ich mach's ja selbst), aber wenn, dann sollte man sich wenigstens informieren, wie man das richtig macht. Ich meine, ich spreche Japanisch, und vielleicht fällt's mir deshalb auf, aber diese Namen sind in etwa so Japanisch, wie “Kieselgunde” ein deutscher Vorname ist. Nicht alles, was man aus Kana-Silben zusammenbaut, ist ein japanischer Name.

    Herr Orei? Okay, den lasse ich vielleicht noch durchgehen, vielleicht ist der Kerl einfach jemand mit 'nem verdammt seltsamen Nachnamen.
    Miara? Hmm, na gut, vielleicht 'ne Halbjapanerin und ihr Name kommt aus dem Ausland.
    Ekomi? Das Wort gibt's nicht mal … obwohl, vielleicht doch, 絵込み, vollgestopftes Bild.

    Wenn Du wirklich das Japan-Setting beibehalten willst, dann solltest Du Dich ernsthaft bemühen, das irgendwie besser zu machen. Momentan wirkt es nämlich wie gewollt und nicht gekonnt.

    Aber gut, kommen wir zum Inhalt: bis zu dem Punkt, wo Yuki sich umbringen will, fand ich die Geschichte ganz nett. Ja, nichts aufregendes, 'ne Teenie-Story halt, aber nett. Ich will nicht sagen, daß die Selbstmord-Thematik an sich problematisch ist, aber hier wird für meinen Geschmack viel zu locker damit umgegangen. Um an so ein Thema heranzugehen braucht man mehr als nur eine niedliche Teenie-Romanze, denn sonst wirkt das ganze nicht schlüssig.
    Böse Zungen würden jetzt sagen, daß es irgendeine 08/15-Emo-Heulstory ist, aber so weit will ich nicht gehen. Ich denke einfach, daß Du versucht, mit dem Selbstmordversuch die “Ernsthaftigkeit” des Verliebtseins von Yuki zu unterstreichen, aber das geht gründlich in die Hose. Das ist in etwa so, als würdest Du eine Story über einen Schulschläger machen, und dann mit Nazis uns Konzentrationslagern kommen—total übers Ziel hinausgeschossen. Wenn Du in der Selbstmord-Thematik bleiben willst, dann brauchst Du Charaktere, die ich nachvollziehen kann, und denen ich die Ernsthaftigkeit auch abnehme. Auf diese Charaktere ist Deine ganze Story aber gar nicht zugeschnitten, denn Du schreibst leicht und locker und fluffig. Du schmeißt den Selbstmord einfach als Plot Device rein, und das ist … nein, das gefällt mir nicht.

    Und jetzt das Ende? Ich versteh's nicht—echt nicht. Zuerst hat er sich doch in sie verliebt und dann springt sie von dem Turm und dann sieht er sie nie wieder? Hä?
    Selbst wenn es gelogen war, daß er sie liebt, dann sollte er doch zumindest mal im Krankenhaus vorbeigehen. Das Ende macht den Protagonisten nicht nur massiv unsympathisch, sondern auch noch absolut nicht mehr nachvollziehbar. Und was soll der Spruch mit dem “Sinn meines Lebens”? Wer denn jetzt? Yuki? Und wieso besucht er sie dann nicht?

    Also den letzten Teil mußt Du dringend noch mal überarbeiten. Noch mehr, als die anderen Teile.



    Hey du

    Die japanischen Namen waren nie als richtig japanisch beabsichtigt. Als ich es schrieb, wusste ich, dass sie japanisch klingen, aber dass es sie nicht gibt - ich habe damals für meinen Akita lange genug nach einem passenden japanischen Namen gesucht, um zu wissen, welcher wirklich einer ist und welcher nicht. Ich wollte dich damit aber keinesfalls vor den Kopf stoßen, tut mir leid.

    Hm, ich habe mich für diese Geschichte tatsächlich nicht sonderlich bemüht, viel über Japan herauszufinden. Ursprünglich war es ja gar nicht mit japanischem Hintergrund geplant... Aber ich muss dir zähneknirschend Recht geben - entweder ganz (und dann richtig) oder gar nicht. >.<"

    Oke, das mit dem Selbstmord-in-die-Handlung-werfen ist angekommen, habe ich verstanden und ich werde versuchen, es besser zu machen.
    Wie in der Antwort auf drunken monkeys Beitrag schon erwähnt, brauchte ich den Schlusssatz einfach. Ich weiß, dass er überhaupt nicht passt. Aber irgendwie musste der da hin. o.o" Beim Schluss ist Herr Orei ganz falsch herübergekommen. Er will sich einfach nicht mit Yuki konfrontieren, er weiß jetzt, dass es ihr wirklich ernst ist - zu ernst. Er weiß, dass es nicht geht und er weiß auch, dass er sie angelogen hat und sie nicht liebt. Er ist einfach zu feige, um ihr dann noch einmal in die Augen zu sehen. Ich schreibe Geschichten normalerweise nur sehr ungern um, aber ich fürchte, dass ich bei der eine Ausnahme machen muss ...

    Vielen Dank für deine Kritik. Du hast mir damit sehr geholfen. Ich werde versuchen, es in Zukunft besser zu machen. ^-^

    Liebe Grüße,
    Sheeta

  2. #2
    Erstmal, Du stößt mir damit doch nicht vor den Kopf. Ich bin hier, um möglichst konstruktive Kritik zu geben. Was ich schreibe ist sicher nicht böse gemeint, also mach Dir mal keinen Kopf. Hätte ich das als fertiges Buch in der Hand, dann würde ich mir meinen Teil dabei denken (“mies recherchiert”), aber hier will man sich ja laufende Kritik abholen, also kein Problem. Man lernt ja immer dazu.

    Zitat Zitat von Sheeta Beitrag anzeigen
    Er will sich einfach nicht mit Yuki konfrontieren, er weiß jetzt, dass es ihr wirklich ernst ist - zu ernst. Er weiß, dass es nicht geht und er weiß auch, dass er sie angelogen hat und sie nicht liebt. Er ist einfach zu feige, um ihr dann noch einmal in die Augen zu sehen.
    Wunderbar, jetzt habe ich's verstanden. Das mußt Du jetzt nur noch in die Geschichte schreiben, und wir haben ein Problem weniger. “Show, don't tell” ist gut, aber manchmal muß man auch ein wenig erzählen. Und gerade wenn man aus der ersten Person schreibt, ist das auch gerne mal zulässig, ein wenig inneren Monolog zu verzapfen. Tut der Geschichte gut.

    Zitat Zitat
    Ich schreibe Geschichten normalerweise nur sehr ungern um, aber ich fürchte, dass ich bei der eine Ausnahme machen muss ...
    Noch ein Tip von mir als halbprofessioneller Autor: so funktioniert das nicht.
    Du mußt umschreiben, und zwar oft. Hemmingway hat mal gesagt, daß die erste Fassung von allem Crap ist. Und ich sage, die zweite und dritte sind's auch noch. Bevor auch nur entfernt darüber nachdenke, irgendwas an den Lektor oder auch nur einen Probeleser rauszugeben, ist es meistens durch drei bis fünf Umschreibungen gelaufen. Wegstreichen, neu schreiben, was hinzufügen … das gehört alles dazu. Geschichten kommen nicht fix und fertig aus den Fingern, da muß man schon viel dran arbeiten.

    Viel Glück noch!

  3. #3
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Noch ein Tip von mir als halbprofessioneller Autor: so funktioniert das nicht.
    Du mußt umschreiben, und zwar oft. Hemmingway hat mal gesagt, daß die erste Fassung von allem Crap ist. Und ich sage, die zweite und dritte sind's auch noch. Bevor auch nur entfernt darüber nachdenke, irgendwas an den Lektor oder auch nur einen Probeleser rauszugeben, ist es meistens durch drei bis fünf Umschreibungen gelaufen. Wegstreichen, neu schreiben, was hinzufügen … das gehört alles dazu. Geschichten kommen nicht fix und fertig aus den Fingern, da muß man schon viel dran arbeiten.

    Viel Glück noch!

    Jah, ich weiß ... Aber meine eigenen Geschichten noch einmal durchzulesen und zu überarbeiten fällt mir verdammt schwer ... Ich weiß nicht, was das für Hemmungen sind, aber sie sind da. Ich werde jetzt dann mal - möglichst bald^^ - meinen inneren Schweinehund überwinden müssen und die Geschichte überarbeiten. Und die anderen möglichst auch ... *seufz*

  4. #4
    Versuch mal, die Story nach dem Schreiben zwei Wochen liegen zu lassen und nicht anzufassen. Dann druckst Du sie aus, liest sie noch mal, und streichst alles an, was Dir nicht mehr gefällt. In den meisten Fällen fliegen dann 40% des ursprünglichen Textes weg. Was an Informationen fehlt, schreibst Du um. Danach die ganze Geschichte noch mal. Und noch mal. So lange, bis Dir nichts mehr auffällt, was Dich stört. Dann hast Du einen sogenannten Final Draft, den Du an die ersten Leser rausgeben kannst.

    So mach ich das zumindest bei Romanen. Es hilft dabei, seine eigenen Texte kritischer zu betrachten. Bei Kurzgeschichten reicht es mir oft, sie noch dreimal im Abstand von ein paar Stunden oder Tagen durchzulesen und direkt zu bearbeiten, aber das setzt in gewissem Maße schon einen kritischen Umgang mit dem Text voraus. Bei hunderten von Manuskriptseiten ist das allerdings schon wieder was ganz anderes. Wenn es Dir aber schwerfällt, kritisch mit dem eigenen Text umzugehen, dann ist die Methode mit dem Ausdrucken die bessere.

    Es wird aber auch mit jeder Geschichte besser. Generell ist es so, daß man seine eigenen Werke immer als gut betrachtet, sonst würde man sie ja gar nicht rausgeben wollen. Es ist verdammt schwer, sich einzugestehen, daß etwas nicht so toll ist, wie man sich das vorgestellt hat. Im Kopf und im Konzept ist jede Geschichte super und perfekt.

    Aber dafür sind wir ja da und geben Kritik.

  5. #5
    Das hört sich gut an. Ich habe im Übrigen vor kurzem meine Hemmungen überwunden und das ganze noch einmal korrigiert, wobei mir die geänderte Fassung immer noch nicht ganz passt. Es ist schwer, eine bestimmte Textstelle herauszureißen und durch eine andere zu ersetzen, weil die Übergänge zwischen alt und neu dann immer so ... holprig sind. Finde ich.

    Ich halte es immer noch für das beste, wenn andere Leute es lesen. Denen fallen meine Fehler besser auf als mir. Natürlich müssten sie es mir dann nur noch sagen und scheinbar bin ich hier genau richtig dafür gelandet. *grins* In den ganzen hochtrabenden Geschichten-Archiven hört man den ganzen Tag nur die allerhöchsten Lobbekundungen...
    Ich hoffe auf jeden Fall, dass es jetzt zumindest ein wenig besser ist.

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