Erstmal: Willkommen im Forum!
Scheint sich rumzusprechen, dass man hier gute Kritik bekommt. XD
Also zuerst zum Positiven, bevor ich dich zerreiße.Du kannst eindeutig schreiben, bist stilistisch praktisch fehlerlos und der Text liest sich flüssig. Gäbe hier kaum was, was ich meckern könnte.
Der Inhalt hingegen: damit kann ich nicht wirklich was anfangen. Vielleicht auch vom Genre her, das wird wohl ein Teil sein, aber irgendwie steckt da kein rechter Sinn dahinter. Vor allem das Ende ist seltsam und irgendwie auch unlogisch (Wenn sie noch lebt, warum wird er von der Polizei befragt? Und warum erfährt er von der nicht, was aus ihr geworden ist?), und was das Ganze mit dem Titel zu tun hat, bzw. was mir der letzte Satz sagen soll, erschließt sich mir auch nicht.
Ebenso erscheint mir der plötzliche Sinneswandel des Protagonisten ebenso abrupt wie unnachvollziehbar. Ich meine, wie er im ersten Kapitel seine Frau "flüchtig" küsst, war mir praktisch schon klar, dass es auf sowas hinausläuft. Aber so ist das einfach wie eine Teenie-Schnulze geschrieben, "Nein, ich liebe sie! Aber irgendwie fühle ich mich doch zu dir hingezogen, oh nein!" Viel zu 08/15 und zu wenig im Charakter begründet, finde ich.
Und dann auch noch der endgültige Umschwung, als sie sich umbringt: "Aber die Vorstellung, dass sie sich umbrachte, schmerzte mich sehr. Viel zu sehr. Sehr viel sehr zu sehr." Imo wohl dein einziger echter stilistischer Patzer, aber auch so vom Geschehen her sehr seltsam. Lässt nicht wirklich irgendwelche tiefer liegenden Gefühle erkennen, wie es aber anscheinend ausdrücken soll – und ist es nicht auch wenn man jemanden nicht liebt, nachvollziehbar, dass man die Person nicht sterben sehen will? Aus diesem "Bring dich nicht um!" eine echte Liebe herauszulesen erscheint mir jedenfalls seltsam. Bzw. das als Art und Weise zu wählen, wie er auf seine wahren Gefühle stößt.
Falls es eh so gemeint war, dass er keine echten Gefühle für Yuki hat und da bloß verwirrt ist, vergiss' die letzten beiden Absätze. Allerdings muss ich dann wieder einbringen, dass das imo in keinster Weise rauskommt.
Oh, und nebenbei: Warum müssen die unbedingt Japaner sein, kann man das nicht genauso gut über Deutsche schreiben? o_O Also falls es da keinen speziellen Grund gibt würde mir das doch etwas nach kindischem Otaku-Gehabe wirken, was in keinster Weise zu deinem tollen Schreibstil passt.
Also Fazit: Schreibstil sehr gut, aber an Handlung und Charakterentwicklung solltest du imo dringend noch arbeiten.
Zwei Schlampigkeitsfehler sind mir noch aufgefallen:
"Tee-Nagern"
"Ich wollte gerade eine alte Frau ansprechen, die mir Ekomi entgegengestolpert kam."