Zitat Zitat von akira62 Beitrag anzeigen
Ich denke was alle ein wenig aus den Augen verlieren ist was anderes. Ich gebe euch allen Recht das diejenigen die Schuld haben auch dafür haften müssten. Allerdings ist es extrem kritisch eine Bank pleite gehen zu lassen. Was man an Lehmann Brothers ja gesehen hat, danach ging es mit der Angst und den Wertverfall erst richtig los, und das schlägt sich auf die Realwirtschaft (Kredite und Kredite begleichen)sowie auf die Privatpersonen durch. Oder wo glaubt ihr werden unsrere Versicherungsbeiträge angelegt? Klar ist auch das durch die Lehmann Pleite viele Leute ihr Erspartes verzockt haben. Damit will ich das Geld von Vater Staat für die gescheiterten Ehrgeizigen Pläne von den Bänkern gutheissen aber ich denke das wenn es dies nicht geben würde wir schnell mehr Probleme hätten.
Ja, aber was ist dann die Alternative?

Eine Analogie:
Ich bin Familienvater und - folgen wir noch dem klassischen Rollenbild - Alleineernährer dreier Kinder und einer Ehefrau. Eines Tages denke ich mir: Wieso meinen kläglichen Lohn nicht erhöhen? Da spränge doch für uns alle was heraus!
Also gehe ich ins Casino, zocke ein bisschen hier und bisschen da, Blackjack, Poker, Roulette usw. Bin ich nun eine Privatperson und verliere (was in Casinos meist der Fall ist) meine gesamten Ersparnisse, habe ich schlichtweg Pech gehabt, muss Privatkonkurs anmelden und beziehe klägliche Notstandshilfe vom Staat.
Wäre ich hingegen eine Bank, käme meine Lage einer Win-Win-Situation gleich: Sollte ich wirklich große Gewinne beim Roulette einfahren, gehört das gewonnene Geld natürlich mir. Mache ich hohe Verluste, springt der Staat ein, gewährt mir eine Finanzspritze und lässt mich weiter spekulieren, äh, "wirtschaften". Sollte ich dann wirklich gewinnen, zahle ich einen lächerlichen Zinssatz zurück (irgendwann jedenfalls...), bei Verlust hol ich mir eben wieder was vom Staat. Schon recht angenehm.

Aber du hast schon Recht, lässt man große Banken einfach so pleite gehen kann dadurch noch viel mehr Übel enstehen, als wenn man sie finanziell unterstützt. Die Frage ist nur: Wann hört diese Unterstützung auf? Man kann doch nicht so lange Geld in einen Pleitegeier pumpen, bis sich dieser vielleicht wieder erholt - oder eben auch nicht. Irgendwie müssen schlecht wirtschaftende oder sich verspekulierende Unternehmen eben aus dem freien Markt gezogen werden - allerdings nicht mittels Privatisierung zu horrendenden Kosten und kaum vergleichbaren Ertrag, sondern zwangsläufig durch Konkurs. Eine andere Möglichkeite sehe ich nicht.