Zitat Zitat von Alphashark Beitrag anzeigen
Ich sage euch was: sämtliche Antworten hier sind Tinnef. Keiner kann diese Situationen evaluieren, wenn er nicht schon einmal in der Situation gewesen ist. Die zweite vielleicht noch eher als die erste, die aber auf keinen Fall.
Ja und? Man kann versuchen es sich vorzustellen und das regt an, darüber nachzudenken, wie man selbst reagieren würde. Darum geht es hier im Wesentlichen, es ist schon klar, dass keiner hier wirklich genau seine Reaktion schildern kann, da wir alle noch nicht in solch einer Situation gesteckt haben oder jemals stecken werden.

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Noch ein nettes Faktum: jeder Mensch ist käuflich. Jeder. No exceptions. Der Preis mag variieren, aber das ist auch die einzige Variable in der Gleichung. Wer jetzt sagt, daß er das für nichts auf der Welt tun würde, der lügt.
Und wie kommst du darauf? Schon jeden Menschen in solch einer Situation erlebt? Das sind nur Dinge, von denen du selbst ausgehst, genau wie ich davon ausgehe, das ein großer Teil den Knopf drücken würde, aber nichts mehr.

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Aber wir reden hier nicht nur über Geld. Wenn der Anzugträger euch in seinem Koffer das Heilmittel gegen Krebs anbieten würde, würdet ihr dann drücken? Oder wenn der Typ nicht irgendein Mensch in der dritten Welt sondern ein Diktator nach Wahl ist? Surprise, die Situation wird auf einmal vertrackter und sogar die ganzen „Blutgeld!“ schreienden Gutmenschen denken auf einmal drüber nach.
Hier wurde nur die Situation mit dem Geld beschrieben, wenn man von einer anderen Situation, deinem Beispiel mit dem Heilmittel gegen Krebs folgend, ausgeht, dann sieht das Ganze schon etwas anders aus und jeder müsste dann für sich überlegen, wie er vielleicht handeln würde. Gefragt war es hier aber nicht.
Weiterhin geht es um irgendeinen Menschen in der dritten Welt, man weiß aber nicht, ob dieser selbst Mörder, Vergewaltiger, Diktator oder sonstiges ist.
Man sollte solche Taten nicht mit Gleichem vergelten. Auch wenn man das anders sieht, so kann man nicht davon ausgehen, genau solch eine Person damit zu treffen.

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Die zweite Situation ist übrigens auch lustig, wenn man sie mal weiterspinnt. Prostitution ist ein so unschönes Wort — oder sagen wir: ein sehr negativ konnotiertes. Der Sexualtrieb ist stark, ziemlich stark, und ab einem gewissen Punkt kann man den mit seinem gesunden Menschenverstand, oder wie auch immer wir das nennen wollen, auch nicht mehr unterdrücken. Genau so wenig, wie man seinen Trieb, Nahrung zu sich zu nehmen, unterdrücken kann. Wenn man eine Woche nichts gegessen hat und auf einmal taucht ein dickes Steak vor einem auf, dann haut auch jeder rein. Sogar die Vegetarier (die brauchen jetzt auch nicht „LIEBER VERHUNGERE ICH!“ zu rufen — tun sie nämlich nicht). Und wenn man einen gewissen Druck in der Lendengegend hat, gepaart mit elender Verzweiflung und Selbstmitleid darüber, daß man vermutlich nie jemanden abkriegen wird, dann wird man auch ohne Geld mit der Person genüßlich in der Horizontalen rotieren wollen. Oder sogar noch was dafür abdrücken.
Ja schon klar, wenn man solch ein Elend ist, dann würde man das auch tun.
Und Prostitution ist meiner Meinung genau das richtige Wort, wenn es darum geht, ob man das nur des Geldes wegen machen würde. Wenn man also vielleicht schon einen Partner hat oder gar nicht interessiert daran ist, mit jemandem ins Bett zu hüpfen, den man nicht liebt. Man mag es kaum glauben, aber ich bin überzeugt davon, dass es auch solche Menschen gibt.

Die Situationen weiterzuspinnen oder zu verändern erklärt nicht, wie wer reagieren würde. Daher ist es ganz interessant zu lesen, wer in welche Richtung denkt und wie sich der Einzelne bezüglich solcher Situationen einschätzt. Zu sagen, das ergibt keinen Sinn, weil das eigentlich so und so ist, ist hierbei auch nicht richtig.
Sich solche Fragen zu stellen ist nicht ganz leicht, sie zu beantworten noch schwieriger, aber darüber nachzudenken, wie man darauf reagieren wollen würde, das ist ganz interessant und jedem selbst überlassen und da sollte man nicht jeden in einen Topf schmeißen.