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Thema: Haben Spiele erzieherischen Wert? [Columbine als Spiel]

  1. #21
    Zitat Zitat von Das'O' Beitrag anzeigen
    Fazit: Genau den Leuten, die durch deine schönen erzieherischen Inhalte erreicht werden müssten, geht dein Spiel am Gesäß vorbei.
    Falsch. Ich wollte darauf hinaus, dass man solche Werte eben nicht mit einem, auf dein Beispiel bezogen, "Anit - Atheisten - Spiel" vermitteln sollte. Man sollte es in einer Spielwelt verpacken die ziemlich viele Leute ansprechen und so etwas ist möglich, wenn man sich wirklich ernsthaft mit diesem Ziel auseinander setzt und Umfragen veranstaltet (was die Entwickler ja sowieso die ganze Zeit tun).

    Zitat Zitat von Das'O' Beitrag anzeigen
    Toleranz ist ein schönes Stichwort, wird aber heutzutage nur zu gern mit Ignoranz verwechselt "Was geht mich das an, wenn irgend so'n Typ da die Telefonzelle verwüstet? Soll er doch".

    Ich habe als körperlich Unterlegener in einer solchen Situation auch zuerst so reagiert, allerdings habe ich mir später Zeit genommen, um einen Kontakt zu diesem Typen aufzubauen und so manche Stunde mit ihm geredet.
    Wenn jemand eine Telefonzelle verwüstet, würde ich ihn fragen wieso er das macht. Hat er einen guten Grund, für mich wäre das z.b. weil es ihn total annervt, dass er immer so verdammt hohe Gebüren zahlen muss, lasse ich ihn in Ruhe. Wie man reagiert ist immer die Sache der jeweiligen Person, aber ansonsten stimme ich dir zu. Ignoranz ist der falsche Weg, aber zu dieser Ignoranz gesellt sich meistens Verachtung. "Was für ein Penner.", flüstern sich die netten Passanten zu und wenden sich ab.

    Zitat Zitat von Das'O' Beitrag anzeigen
    . Du magst das so empfinden, weil du entsprechend sozialisiert bist - bei anderen Menschen kann das ganz anders aussehen.

    Ein anderes Beispiel: Als vor 25-30 Jahren die Punk-Bewegung unsere kleine Stadt erfasst hatte, wäre man als "strahlender Held, der nur Gutes tut" nicht besonders erfolgreich gewesen. Die Tatsache, dass Bands wie die "Toten Hosen" später fast zum bevorzugten Schwiegersohnmaterial wurden, ändert nichts an den Ursprüngen der Bewegung. Angefangen hatte (jedenfalls soweit ich weiß, ich selbst war nie Punk) alles mit der totalen Ablehnung der exisiterenden Gesellschaft inclusive aller ihrer (zum Teil ja wirklich unsinnigen) Regeln und Normen. Dass Punks heutzutage (in den meisten Gegenden dieser Welt) relativ unbehelligt ihren bevorzugten Tätigkeiten nachgehen können, ist einer Gesprächsbereitschaft beider Seiten zu verdanken, keinem Computerspiel.
    Die "Erziehungsarbeit" musste von Vetretern beider Seiten persönlich verrichtet werden.
    Bin ich das? Wer weiß, vielleicht rede ich hier ruhig und gesittet mit dir, aber eigentlich bemale ich in meiner Freizeit Wände mit Parolen oder Schlage Ausländer zusammen.
    Ich habe auch an die Punkbewegung gedacht, als ich das mit dem fiesen Bösewicht geschrieben habe, aber dann gibt es halt auch den genervten, zynischen Anti - Helden, der von seinem reichen Königsvater verstoßen wurde. Wenn man sich wirklich auf das Thema einlässt findet man für wirklich jeden eine Identifikationsfigur.



    Zitat Zitat von K.L.R.G. Beitrag anzeigen
    Und da Spiele nur eines von vielen Medien darstellen ist es Schwachsinnig sowas überhaupt mit diesem Medium zu versuchen. Dinge wie Toleranz, Sinn für Recht und Unrecht etc. lernt man nicht in Medien ... das sind Dinge die man im Leben lernt!
    Da stimme ich dir zu, aber vlt. sollte man sich in einer Zeit, in denen Eltern ihre Kinder gern mit dem PC "abstellen", überlegen ob man versuchen sollte solche Werte, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, über Spiele oder andere Medien zu vermitteln. Trotzdem finde ich eigentlich richtig was du sagst, wenn es richtig laufen würde, würden sich Eltern die Zeit nehmen und mit ihren Kindern darüber reden.


    Zitat Zitat von GSandSDS Beitrag anzeigen
    Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ich glaube nicht, dass dieses angesprochene RPG in der Lage ist ein halbwegs normales Kind zu einem Mörder zu machen. Das hat zwei Gründe. Erstmal wegen der von mir angesprochene geringe Wirkung von Spielen und zweitens — geben wir es doch einfach mal zu — wegen der Tatsache, dass es ein RPG-Maker-Spiel ist. Ist doch wahr. Da krallt sich jemand den RPG Maker 2000, bastelt sich in zwei Tagen ein mehr oder minder mittelmäßig designetes Spiel zusammen (jedenfalls optisch) und verbreitet die Kunde via Youtube-Werbung. Ich habe einfach nur das Gefühl, dass jemand einen halbwegs bequemen Weg gesucht hat sich an dem Thema vor anderen in Pose zu setzen. Möglichst wenig Programmierarbeit reinstecken, sich möglichst wenig ums Spieldesign kümmern, aber ein Maximum an Aufmerksamkeit einstecken? Klar! Einfach ein möglichst fragwürdiges Maker-RPG zu einem Ereignis erstellen, das jedem in die Knochen gefahren ist. Wie wär's als nächstes mit einem RPG zu 11. November? Mit RTP-Schlosstürmen als Hochhäusern und man natürlich selbst als Mohammel al Alex, Entführer einer Boing mit RTP-Stühlen und Steinböden. Bringt sicher die gleiche Wirkung — wenn nicht noch mehr, jedenfalls bei bestimmten Staatsbehörden — und ist genauso scheiße.
    Genau das ist der Punkt, der mich bei dem Spiel am meisten aufregt. Man hätte das ganze besser in Szenen setzten können. Als Beispiel gebe ich einfach mal eine Spielszene an, wie ich sie in diesem Kontext inszenieren würde; Die beiden Jungen verfolgen einen Typen, den sie schon immer gehasst haben. Er rennt weg und ist schneller, darum schießt ihm einer in die Hüfte. Aufgrund seiner Pumpgun - Schrott - Munition, reißt das ganze eine hässliche Wunde und der Junge liegt blutend und röchelnd vor den beiden, um sein Leben bettelnd. Nachdem der eine ihn erschossen hat, kotzt der andere in die Ecke und redet davon, dass er nicht klar kommt mit dem, was sie da tun. Sein Freund überzeugt ihn mit fadenscheinigen Argumenten und sie gehen "weiter morden".

    Das ganze muss natürlich, um jedenfalls zu einem gewissen Teil realistisch zu wirken, in einer professionelleren Art als mit irgendwelchen RTP - Kindern gemacht werden. Aber ich sage noch mal, dass ich sowas nicht machen würde. Ich finde es schlichtweg geschmacklos und fühle mich für sowas nicht "mächtig" genug. Wer kann schon sagen, ob ich mich irren würde, wenn ich das Spiel entwickle?


    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    In dem präsentierten Fall ging es um die Columbine-Morde und für die Macher des Spieles spezifisch um die Frage, ob wirklich Computerspiele, Marylin Manson und Nietzsche als Verursacher der Verbrechen verurteilt werden können. Als Medium zur Bearbeitung dieser Frage wählten sie ein Computerspiel, durchaus angemessen. Es entsprach der Grundannahme der Medien, dass ein Fall von unreflektierter Übertragung von Problemlösungsstrategien aus Videospielen in die Realität stattgefunden habe.

    Die Theorie war dann wohl, dass man im Umkehrschluss mit den angegebenen Motivatoren ein Spiel schreiben könnte, in dem Spieler das Gemetzel für sich selbst nacherlebt und durch ihre Motivatoren angeregt die Handlungen nachstellt. Das Problem war in diesem Fall nicht die Schule, sondern das Spiel, die Lösungsstrategie blieb dieselbe: Gewalt.

    Die Frage war nun, ob die aufgezählten Motivatoren wirklich ausreichend sind, um den Spieler durch das Spiel zu ziehen? Anscheinend nicht. Dauernden Erfolg genoss das Spiel ja nicht.

    Natürlich arbeitet das Spiel mit Mäeutik, aber wen stört das hier? Die Frage, nämlich ob man jemand mit Manson, Doom und Nietzsche allein dazu bringen kann, Leute zu erschießen wird mit "Nein" beantwortet. Und zwar von jedem Spieler für sich selbst. In diesem Sinne hat der Spieler egenau das gelernt, was das Spiel ihm beibringen wollte: Nämlich das die in der Öffentlichkeit breitgetretenen Thesen bezüglich der Ursachen der Morde falsch sind.

    Das mag vielleicht Prooaganda sein, aber das Ziel des Spiels war es auch nicht, einen universal gebildeten Weltenbürger zu erziehen, wie es hier anscheinend gefordert wird.
    Das Problem dabei ist, dass sich der Entwickler viel zu wichtig nimmt. Weder weiß er inwiefern die Jungs mit diesen Dingen in Kontakt kamen, noch wie sie sie aufgenommen haben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein fehlgeleiteter Jugendlicher sich durch die Texte von Manson in seinem Tun bestätigt fühlt. Um es auf den Punkt zu bringen; Welches Recht hat der Entwickler eine solche Propaganda zu entwickeln, wenn er niemals mit den beiden Jungen geredet hat?

    Versteh mich nicht falsch, ich bin auch nicht der Meinung, dass Manson&Co Schuld an der ganzen Sache sind. Gleichzeitig waren sie Vorwände für die Jungen um ihr Handeln zu rechtfertigen und zwar nur für sich selbst.


    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    Ich glaub das ist falsch. Die Gesellschaft funktioniert prächtig. ich find das wird recht plausibel wenn man sich vorstellt wie viele Menschen es gibt und wie viel schiefgehen würde wenn wir nicht den Staatsapperat hätten. Natürlich gibt es Fehler die man bearbeiten muss, aber in einer funktionsfähigen gesellschaft leben wir trotzdem. Prinzipell find ichs auch schöner wenn wir alle harmonisch miteinader könnten und alle einander kennen, aber in einer Stadt ist das schlichtweg unmöglich. Zuviele Leute. um potentielle Amokläufer zu erkennen müsste wohl mehr Familienplolitk und Aufklärung über in der Erziehung betrieben werden, aber da kenn ich mich eigentlich nicht aus.
    Nein. Diese Gesellschaft hat erhebliche Probleme und ich finde es naiv, einfach seine Augen vor ihnen zu verschließen mit der Aussage "wenn es nicht so wäre, wäre es noch schlimmer!". Ich will mich nicht zwischen schlecht und noch schlechter entscheiden müssen oder vulgär ausgedrückt; ich will mich nicht zwischen dem kleinen und dem großen Haufen Scheiße entscheiden.

    Die Ansteigende Zahl an Arbeitslosen, die steigende Jugendkriminalität und die sich häufenden Misshandlungen von Kleinkindern in "sozial - schwachen" (ich hasse dieses Wort!) oder, besser gesagt, armen Familien. Das sind alles nur ein paar Beispiele für die Probleme, die in diesem Staat herrschen.



    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Wow. Deine Verständnis der Psychologie ist umfassend und dein Urteil über die Menschheit gnadenlos. Wir sind also alle Mörder von Natur aus, Videospiele lenken blos unseren Mordreflex von Fliegen und Käfern auf ein sinnvolleres Ziel? Ich hoffe, du kommst noch in die Oberstufe und machst eine Abi. Eines besseren belehrt zu werden ist die einzig vernünftige Strafe für solchen Stuß.
    Also eigentlich finde ich im Grunde hast du Recht, aber dein Ton ist irgendwie ziemlich ... herablassend. ._.
    Hätte man auch freundlicher sagen können, wenn ich deine Posts lese habe ich immer das Gefühl, dass du dich für etwas besseres hälst. (ich nehme einfach mal an, dass du das eigentlich nicht tust)


    mfg swordman

  2. #22

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    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Wow. Deine Verständnis der Psychologie ist umfassend und dein Urteil über die Menschheit gnadenlos.
    Danke . Mein Urteil ist doch gar nicht so gnadenlos. Ich red hier doch nur von Lernpsycholgie. Ließ dir Mal George C. Homans oder Dieter Frey, die haben das halt so erforscht.
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Wir sind also alle Mörder von Natur aus, Videospiele lenken blos unseren Mordreflex von Fliegen und Käfern auf ein sinnvolleres Ziel? Ich hoffe, du kommst noch in die Oberstufe und machst eine Abi. Eines besseren belehrt zu werden ist die einzig vernünftige Strafe für solchen Stuß.
    Abi hab ich schon. Aber nett das du mich dabei unterstützen willst. Das was du da schreibt scheint mir nich das was ich gemeint habe. Aber was meinst du denn mit Stuß? Klär mich mal auf. So präzise deine Antwort auch ist, ich kann sie einfach nicht deuten (Tut mir leid für den Sarkasmus, aber dein Unterton klingt ein wenig aggressiv).

    Zitat Zitat von swordman Beitrag anzeigen
    Nein. Diese Gesellschaft hat erhebliche Probleme und ich finde es naiv, einfach seine Augen vor ihnen zu verschließen mit der Aussage "wenn es nicht so wäre, wäre es noch schlimmer!". Ich will mich nicht zwischen schlecht und noch schlechter entscheiden müssen oder vulgär ausgedrückt; ich will mich nicht zwischen dem kleinen und dem großen Haufen Scheiße entscheiden.

    Die Ansteigende Zahl an Arbeitslosen, die steigende Jugendkriminalität und die sich häufenden Misshandlungen von Kleinkindern in "sozial - schwachen" (ich hasse dieses Wort!) oder, besser gesagt, armen Familien. Das sind alles nur ein paar Beispiele für die Probleme, die in diesem Staat herrschen.
    Hmm ok, dann hab ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Was ich meine ist, vergleicht man die Gesellschaft mit vergangenen Zeiten, dann gehts uns Prächtig. Wir sind hier im Westen alle kleine französische Könige. Wenn man das Ziel hat eine perfekte Gesellschaft zu schaffen, dann ist da für mich naiv (Wobei ich dich keineswegs für naiv halte). Das Probleme bestehen heißt ja nicht das ein Gesellschaftssystem nicht funktioniert (Und auch nicht dass ich die Augen davor verschließe). Unsere Gesellschaft steht ständig vor neuen Problemen und das tolle ist doch dass wir innenpolitisch alles gewaltfrei lösen können. Ich meine allein das es grundsätzlich so ist, dass wir, sobald Probleme wahrgenommen werden, diese auch lösen wollen ist doch super. Es geht doch eher darum, dass ein System Problemlösungen hervorbringt.

    Die Fälle die du aufzählst sind Probleme. Das ist klar. Aber es sind sehr seltene Probleme. Ich meine, wie oft kommt es den vor dass jemand in unserem Umfeld damit konfronitert wird. Ok wir alle haben ein beschränktes Umfeld und im einen ist es schlimmer als im anderen, aber unsere Wahrnehmung solcher Probleme wird doch wesentlich durch massenmedien wie Fernsehn und Zeitung gesteuert. Würde die Berichterstattung ein "Wirkliches" Bild widerspiegel, so müsste jeder Pfarrer Pädophiel sein. Die medien berichten nun mal nur Dinge die Aufsehen erregen. Wenn man ein bisschen tiefer in der Thematik ist, dann zeigt sich recht schnell das das Problem weniger häufig auftritt. (In den bereichen in denen Ich mich auskenne ist das zumindest so)

    Es gibt natürlich auch bereiche in denen das nicht stimmt, in denen wird aber auch so gut wie immer (soweit ich weiß) gehandelt, wenn das Problem ausreichend stark wahrgenommen wird. (Umweltschutz z.B. die neuen Abkommen sind doch sehr schnell zustande gekommen, über den Inhalt lässt sich natürlich streiten).

    naja hoffe das bringt etwas besser rüber was ich meine,
    Liebe Grüße,
    Kaltblut

  3. #23
    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    Hmm ok, dann hab ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Was ich meine ist, vergleicht man die Gesellschaft mit vergangenen Zeiten, dann gehts uns Prächtig. Wir sind hier im Westen alle kleine französische Könige. Wenn man das Ziel hat eine perfekte Gesellschaft zu schaffen, dann ist da für mich naiv (Wobei ich dich keineswegs für naiv halte). Das Probleme bestehen heißt ja nicht das ein Gesellschaftssystem nicht funktioniert (Und auch nicht dass ich die Augen davor verschließe). Unsere Gesellschaft steht ständig vor neuen Problemen und das tolle ist doch dass wir innenpolitisch alles gewaltfrei lösen können. Ich meine allein das es grundsätzlich so ist, dass wir, sobald Probleme wahrgenommen werden, diese auch lösen wollen ist doch super. Es geht doch eher darum, dass ein System Problemlösungen hervorbringt.
    Es wird gesagt, dass man das jeweilige Problem lösen will. Ich persönlich bekomme nichts davon damit, dass etwas gegen die Arbeitslosigkeit getan wird, außer dass man den Leuten 1 - Euro - Jobs gibt, von denen es sich schlechter leben lässt als von Hartz IV, und das will was heißen!

    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    Die Fälle die du aufzählst sind Probleme. Das ist klar. Aber es sind sehr seltene Probleme. Ich meine, wie oft kommt es den vor dass jemand in unserem Umfeld damit konfronitert wird. Ok wir alle haben ein beschränktes Umfeld und im einen ist es schlimmer als im anderen, aber unsere Wahrnehmung solcher Probleme wird doch wesentlich durch massenmedien wie Fernsehn und Zeitung gesteuert. Würde die Berichterstattung ein "Wirkliches" Bild widerspiegel, so müsste jeder Pfarrer Pädophiel sein. Die medien berichten nun mal nur Dinge die Aufsehen erregen. Wenn man ein bisschen tiefer in der Thematik ist, dann zeigt sich recht schnell das das Problem weniger häufig auftritt. (In den bereichen in denen Ich mich auskenne ist das zumindest so)
    Die ersten zwei Probleme, die ich aufgezählt habe, betreffen mich direkt ... soviel dazu. -.-
    Ich glaube übrigens nicht, dass die Arbeitslosigkeit seltene Probleme sind, bei 3, 6 Millionen Arbeitslosen. (die Leute die von 1 - Euro - Jobs leben, sind da nicht einmal mit inbegriffen)

    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    Es gibt natürlich auch bereiche in denen das nicht stimmt, in denen wird aber auch so gut wie immer (soweit ich weiß) gehandelt, wenn das Problem ausreichend stark wahrgenommen wird. (Umweltschutz z.B. die neuen Abkommen sind doch sehr schnell zustande gekommen, über den Inhalt lässt sich natürlich streiten).
    Wenn der Inhalt dieser "Problemlösung" fragwürdig ist, ist es keine Lösung. Jedenfalls nicht für mich. Und immer noch fährt jeder fröhlich mit seinem Auto durch die Gegend und verschmutzt unsere Umwelt weiter.


    Gott, wieviel Offtopic ._.°



    mfg swordman

  4. #24
    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    Abi hab ich schon. Aber nett das du mich dabei unterstützen willst. Das was du da schreibt scheint mir nich das was ich gemeint habe. Aber was meinst du denn mit Stuß? Klär mich mal auf. So präzise deine Antwort auch ist, ich kann sie einfach nicht deuten (Tut mir leid für den Sarkasmus, aber dein Unterton klingt ein wenig aggressiv).
    Die Reaktion von Menschen auf Videospiele lässt sich mit dem klassischen Konditionierung nicht einmal richtig erklären! In Pawlows Modell, in dem jede untersuchte Reaktion eine vetetative ist müsste man einen unbedingten Reiz annehmen, der die unbedingte Reaktion: Ermorde X auslöst, welcher die Spieler beim Spielen hält. Davon abgesehen findet bei Videospielen keine Belohnung im Sinne des Behaviourismus statt und welches der Neutrale Reiz sein soll, welcher den unkonditionierten Reiz zur Reaktion Mord auf Menschen umlegen soll, musst du mal erklären.

    Mensch/Maschinen-Interaktionen jeglicher Art sind sowieso nur schwer in das Modell zu integrieren. Nur Freudianische Projektion bietet einen Ansatz.

    Zitat Zitat
    Das Problem dabei ist, dass sich der Entwickler viel zu wichtig nimmt. Weder weiß er inwiefern die Jungs mit diesen Dingen in Kontakt kamen, noch wie sie sie aufgenommen haben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein fehlgeleiteter Jugendlicher sich durch die Texte von Manson in seinem Tun bestätigt fühlt. Um es auf den Punkt zu bringen; Welches Recht hat der Entwickler eine solche Propaganda zu entwickeln, wenn er niemals mit den beiden Jungen geredet hat?
    Das ist für ihre Argumentation vollkommen bedeutungslos und war auch für die Angriffe auf Videospiele und Manson nebensächlich. Vor kurzem gab es in Schweden auch einen Fall von School Shooting, der Täter rechtfertigte sich mit einem verdrehten Sozialdarwinismus, aber niemand schrieb über: "Die Übel des Sozialdarwinismus, die für das Wohl unserer Gesellschaft bekämpft werden müssen!" Was der/die Täter sagen oder motiviert hat ist schlussendlich größtenteils irrelevant für ihre Rezeption. Das Spiel thematisierte dies unter anderem, indem es die Rezeption des Falles in den Medien mit dem vorhandenen dokumentativem Material vermischte. Natürlich instrumentalisierten sie damit die Täter ebenfalls, aber die Toten haben kein Mitspracherecht in solchen Sachen. Sie sind Beispiele geworden.

    Zitat Zitat
    Versteh mich nicht falsch, ich bin auch nicht der Meinung, dass Manson&Co Schuld an der ganzen Sache sind. Gleichzeitig waren sie Vorwände für die Jungen um ihr Handeln zu rechtfertigen und zwar nur für sich selbst.
    Du hälst Manson für einen modernen Rosseau? Für einen Werther? Für das ergreifende Kabuki mit Doppelselbstmord der Saison? nton: Repräsentieren Doom und Manson den Zeitgeist?

  5. #25
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Dein indirektes Lob basiert auf deiner Blindheit gegenüber den Wertenormativen Inhalten von Anime, so scheint es mir.
    Um Gottes Willen Nein!!!! Wie kannst du mir sowas unterstellen!!!! Ich glaub nach dieser Fehlinterpretation meiner Worte ramm ich mir am besten ein Messer in den Bauch ...

    Und nein, die Japaner sind da so ne Klasse für sich, aber spontan fällt mir kein Anime ein, den ich kenne, wo sich am Ende die Helden gemeinsam aufstellen und sagen "Ich habe heute etwas gelernt ..." ... Mir gings nur darum ein Beispiel für Pseudo-Medien-Erziehung zu nennen und da das Columbinemassaker ein USA-Fall darstellt bringt es recht wenig Beispiele aus Japan zu nennen ... Es geht hier schließlich vor allem um die amerikanische Einstellung ....

    Die Japaner die nicht mit ihrem grausamen System klar kommen bringen sich ja in der Regel einfach nur selbst um und laufen nicht Amok ...

  6. #26
    @Ianus: Nein mit Rousseau oder Werther vergleiche ich ihn nicht, aber es ist ziemlich einfach für Außenseiter sich mit ihm zu identifizieren. Es ist deutlich schwerer für einen jungen Mann, mit viel Wut und Agression, sich einem Sunnyboy, wie z.b. Justin Timberlake, zu zuwenden. Manson als ein ziemlich kontroverser Musiker ist da etwas völlig anderes, denn auf seine Art ist er auch eine Außenseiter.

    Btw. die Idee das Manson und Doom unsere Gesellschaft wiederspiegeln gefällt mir zwar, aber ich glaube nicht, dass es so ist. Da doch eher ein Hochglanz - Shooter wie Crysis oder irgendein Strategiegame. Nicht zu vergessen die, natürlich völlig vertretbaren, Sachen von Frauenarzt und KingOrgasmusOne.


    @K.L.R.G.: Aber auf irgendeine Weise haben selbst die jap. Animes eine Botschaft oder? Mir kommt es sogar so vor, als hätten sie mehr Aussage als die meisten amerikanischen Cartoons.


    mfg swordman

  7. #27
    Zitat Zitat von K.L.R.G. Beitrag anzeigen
    Und nein, die Japaner sind da so ne Klasse für sich, aber spontan fällt mir kein Anime ein, den ich kenne, wo sich am Ende die Helden gemeinsam aufstellen und sagen "Ich habe heute etwas gelernt ..."
    "ef - a atel of memories", in der letzten Folge. Da einzige was ich an dem Anime nicht mochte.

    Zitat Zitat von K.L.R.G. Beitrag anzeigen
    Die Japaner die nicht mit ihrem grausamen System klar kommen bringen sich ja in der Regel einfach nur selbst um und laufen nicht Amok ...
    Nice boat! =O

    Ich denke Spiele KÖNNEN schon einen erzieherischen Wert haben, aber nur dann, wenn der Spieler sich drauf einlässt. Fable beispielsweise - man kann zwar alle Leute killen, dafür rennen dann die Händler vor einem weg. Als erzieherisch würde ich das aber wirklich nur dann bezeichnen, wenn der Spieler es auch realisiert.
    Ich denke allerdings nicht, dass Spiele das geeignete Medium sind um wirklich etwas zu vermitteln.

  8. #28
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    Ich denke Spiele KÖNNEN schon einen erzieherischen Wert haben, aber nur dann, wenn der Spieler sich drauf einlässt.
    Und genau deshalb haben andere Medien wie Bücher oder Filme (und teilweise auch Musik) meist einen viel höheren "erzieherischen Wert" als Spiele - der Leser/Zuschauer muss sich auf die dem Buch oder Film zugrunde liegende Moral einlassen, da es hier keine verschiedenen Wege des Herangehens gibt. Ob man die Lehre am Ende versteht, ist auch hier natürlich eine andere Sache. Filme oder Bücher mit ernster Thematik sieht man sich an, weil man sich dafür interessiert und damit beschäftigen will. Bei Spielen dagegen braucht mir niemand zu erzählen, er spiele sie nur um von deren vielleicht vorhandenem erzieherischen Wert zu profitieren. Der Spieler will in erster Linie unterhalten werden und dabei die Spielwelt austesten, dazu gehört eben, dass, wie zB. bei Fable, sowohl die Gute als auch die Schlechte Handlungsweise ausprobiert wird. Beides führt hier letztlich zum Spielerfolg, womit die Botschaft wäre: "Du kannst dein Ziel erreichen, ganz egal ob du gut oder böse handelst". Damit geht der erzieherische Wert wohl gegen 0. Anders wäre das natürlich, wenn "böse" Handlungen automatisch Strafe nach sich ziehen und zur Niederlage führen, also nur der "gute" Weg der Weg zum Sieg ist. Andererseits macht gerade die Möglichkeit, auch die dunkle Seite zu erkunden (Beispiel dafür wäre zB. sich in Oblivion der "dunklen Bruderschaft" oder der "Diebesgilde" anzuschließen) für manche Spieler einen großen Teil des Spielspaßes aus, ohne den sie sich in ihrer Handlungsfreiheit, die ja vor Allem in RPGs immer stärker angestrebt wird, eingeschränkt fühlen würden.

    Das Columbine-Projekt habe ich nie gespielt, aber dass der Spieler in die Haut der Amokläufer schlüpft und das Abknallen wehrloser Studenten damit zur Voraussetzung gemacht wird, voranzukommen (wobei der eine oder andere Spieler dabei vielleicht sogar noch seinen Spaß hat) halte ich für den komplett falschen Weg, die Lehre, die hier vermittelt werden soll, eindeutig darzulegen - erst recht für die mit dem Spiel angesprochene Zielgruppe. Man hätte das Projekt vielleicht noch retten können, indem man es dem Spieler zur Aufgabe gemacht hätte die Amokläufer aufzuhalten und/oder die Opfer in Sicherheit zu bringen. Wahrscheinlich wollte der Ersteller den Spieler schockieren oder aufrütteln indem er den Amoklauf aus der Perspektive der Täter zeigt, dafür wäre aber ein ernsthafteres Medium als ein Spiel (und erst recht ein Makerspiel mit seiner lustigen Pixelgrafik) sicherlich vorteilhafter gewesen. Insgesamt finde ich es schon sehr fehl am Platz, jemanden in einem Spiel, das als solches ein Unterhaltungsmedium ist, in die Rolle von Amokläufern schlüpfen zu lassen. Sehr schwer vorstellbar, dass den Spielern so das wahre Ausmaß und der Ernst der Tat deutlich werden soll - da wäre eine schriftliche oder filmische Behandlung des Themas, bei der dessen Grausamkeit und die Folgen für die Täter unmissverständlich dargelegt werden, doch weitaus erfolgversprechender.

  9. #29
    Zitat Zitat von swordman
    Aber auf irgendeine Weise haben selbst die jap. Animes eine Botschaft oder? Mir kommt es sogar so vor, als hätten sie mehr Aussage als die meisten amerikanischen Cartoons.
    Ich hab schon einige Anime gesehen bei denen man die Botschaft mit einem riesigen Schild ständig gegen den Kopf gehämmert bekommt.

    Ob Makerspiele einen erzieherischen Wert haben? Na klar, man lernt durch die Spiele wie man es am besten nicht macht, aber wenn wir das mal etwas ernster betrachten, dann ist es mit Spielen natürlich auch möglich ähnliche Botschaften wie mit anderen Medien zu vermitteln. Nur stellt sich die Frage ob der Spieler sie überhaupt aufnehmen kann, wenn der Spielspaß zu sehr von ihnen ablenkt.

    Zitat Zitat von Tracheros
    Der Spieler will in erster Linie unterhalten werden und dabei die Spielwelt austesten, dazu gehört eben, dass, wie zB. bei Fable, sowohl die Gute als auch die Schlechte Handlungsweise ausprobiert wird. Beides führt hier letztlich zum Spielerfolg, womit die Botschaft wäre: "Du kannst dein Ziel erreichen, ganz egal ob du gut oder böse handelst"
    Der Witz ist ja, dass sich die gute von der bösen Spielweise meistens nur durch die Gegner unterscheidet die man totschlägt. Bei der einen ist es der böse Ork, bei der anderen der unschuldige Bauer von nebenan. Heroisch ist man dabei immer. Eine erzieherische Wirkung hätte die böse Spielweise nur wenn die Spielwelt dann auch entsprechend auf das Verhalten des Spielers reagieren würde.

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