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  1. #1
    Zitat Zitat von Leon der Profi
    ch bekomm immer die krise, wenn jemand mongolied sagt.... oder so jugendliche "hey du spasti". das tut mir irgendwie selber weh, weil ich weiß, ich arbeite jeden tag mit den menschen und so dumme ignorranten machen sich auch noch lustig
    Es ist ein sonderbares Phänomen, dass zum Teil eine solche Abneigung gegenüber Menschen besteht, die anders sind. Da werden diese Menschen entweder abfällig als Behinderte bezeichnet oder mit anderen kränkenden Namen versehen oder aber man macht sich über sie lustig. Die Spitze ist für mich allerdings, wenn Ärzte anfangen, etwas zu pathologisieren. Es ist einfach unglaublich, dass das Bestreben nach der Ausschlöschung der Andersartigkeit von Menschen, damit begründet wird, dass es Krankheiten seien. Wie willkürlich derartige Pathologisierungen sind, zeigt das Beispiel der Homosexualität in der Vergangenheit.
    Ich habe als autistischer Mensch keine Krankheit; ich bin Teil menschlicher Vielfalt.
    Und ist Vielfalt in dieser Welt denn nicht etwas sehr Wünschenswertes?

  2. #2

    Leon der Pofi Gast
    Zitat Zitat von Kazuki Beitrag anzeigen
    Es ist ein sonderbares Phänomen, dass zum Teil eine solche Abneigung gegenüber Menschen besteht, die anders sind. Da werden diese Menschen entweder abfällig als Behinderte bezeichnet oder mit anderen kränkenden Namen versehen oder aber man macht sich über sie lustig. Die Spitze ist für mich allerdings, wenn Ärzte anfangen, etwas zu pathologisieren. Es ist einfach unglaublich, dass das Bestreben nach der Ausschlöschung der Andersartigkeit von Menschen, damit begründet wird, dass es Krankheiten seien. Wie willkürlich derartige Pathologisierungen sind, zeigt das Beispiel der Homosexualität in der Vergangenheit.
    sehe ich auch so. menschen mit trisomie wurden in manchen kulturen sogar als heilig angeprießen weil sie einfach anders waren. ich hatt da mal ein furchtbares erlebnis. ich musste mich so zusammenreissen, nicht aufzustehen und dem eine in die fresse zu geben. ich war mit einem klienten von mir einkaufen weil er sich ne dj ötzi cd kaufen wollte (der übrigens ein sehr lieber mensch ist und einen meiner klienten sofort umarmt hat und ein autogramm +foto gab). davor waren wir in einem cafehaus. und da er spastiker ist und wie es nun mal ist, der speichel öfter läuft, ging ein mann bei der tür raus und sagte "das hätte es bei hitler nicht gegeben".

    manche menschen sind einfach so verbohrt und egoistisch. aber wir bemühen uns, dass wir das thema näherbringen. wir veranstalten immer ein großes sommerfest, wo auch andere leute kommen können oder gehe selbstverständlich mit meinen leuten in die öffentlichkeit. viele menschen sind aber durchaus positiv eingestellt. bei jugendlichen hab ich auch durchaus gute erfahrungen gemacht und schlechte. es lässt sich eben nicht über einen kamm werfen.

    aber die frage ist sowieso. "was ist normal"? für mich ist normal ein schwammiger begriff, der sich im laufe der zeit ändert. was für andere nicht normal ist, ist für andere selbstverständlich. ich finde es auch fürchterlich, dass manche menschen abtreiben weil die möglichkeit besteht, ihr kind würde trisomie21 haben. das lässt sich ja zu einem gewissen maße nachweisen. aber das mus jeder für sich entscheiden

    doch auch bei beeinträchtigungen an sich gibt es viele vorurteile. "down syndrom" leute sind dicklich, lachen ständig, haben ne dicke zunge und wollen am liebsten geknuddelt werden solche sprüche kommen teilweise direkt von betreuern selbst, da denke ich mir immer "hackts?".

    aber genau das gefällt meinen klienten. raus ins leben, einkaufen und einfach nur die anderen menschen beobachten. was andreas zum beispiel eine freude hat, wenn er sich nur einen kopfhörer und cds kauft. und ich höre mir trotzdem mit ihm nachmittag seinen karl moik an, auch wenn mir das kotzen kommt bei der musik. aber ihm gefällts und wenn ich sehe, was er eine freude hat, meine güte. warum sollte ich ihm das nehmen?

    ich sehe wie schnell es gehen kann und will nur das beste für meine klienten. einer meiner gruppe ist vor paar wochen gestorben. (spastiker, im schlaf umgedreht und erstickt) und ich war selber wochenlang fertig. und ich denke das macht auch einen betreuer aus. was nützt es mir, wenn ich reingehen, den tag rumbiege und im endeffekt nichts für die menschen geleistet habe? ich habe ihm beim essen geholfen, gewickelt, gepflegt, einkaufen gegangen, mit ihm gespielt gelacht und ihm geholfen wenns ihm mal schlecht ging und von einem tag auf den anderen wird er aus dem leben gerissen. das war wirklich hart

    @biber ich hätte eine gute zusammenfassung von ca 30 seiten über autismus und personenbeschreibungen von ein paar klienten (foto und namen hab ich eh raus) wenn dich das thema interessieren würde. ist relativ aktuell (1 jahr alt) und hat auch neue erkentnisse usw schon eingeschlossen.
    Geändert von Leon der Pofi (31.07.2007 um 22:05 Uhr)

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