Dass einer, der 300 gut findet, andere Nationen diffamiert ist ja mal nicht verwunderlich. Gehört ja auch Ignoranz dazu zu meinen, dass 300 nur in der Schweiz Kontroversen ausgelöst hat.
Und es wundert es mich stark, dass hier die politische Brisanz des Films kein Thema ist und sich auch niemand wirklich auf eine Diskussion einzulassen wollen scheint.
Mit den Deutschen kann man das eben machen, die sind so devot und zerknirscht, die bleiben schon ruhig. Aber im nahen Osten ist die Lage halt schon extrem gespannt. Die USA hatten ja auch schon seit Jahrzehnten keine Pläne mehr Deutschland anzugreien, oder?Zitat
Zitat
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wovon redest du überhaupt? politische brisanz bei einem fantasycomicactionstreifen wie 300? monster? ninjas? zauberer? riesige transvestiten mit runtergepitchten stimmen? hallooo? propaganda? wofür? sparta?
Zu meinem Entsetzen einer der dümmsten Filme aller Zeiten.![]()
Ich hab mir vom Trailer (Nashorn etc.) viel mehr erhofft und außerdem hab ich mir gedacht, das wird so genial wie Sin City, denn irgenwo hat es geheißen der Film sei von den Machern von Sin City, aber die haben leider wahrscheinlich nur die Comic Vorlage damit gemeint denn es sind andere Regisseure.![]()
Die Dialoge waren noch schlechter als Star Wars Episode 1-3 außerdem:
Die Spartaner töten "schwächliche" Babys, murksen sich ergebene Feinde ab und preisen sich für den Lichtschein der Menschheit? (Und reden von Ehre?)![]()
Nicht zu vergessen die endlos dumme Szene mit Leonidas und dem Orakel. Wäre es Guts gewesen hätte er sich nicht nur was gedacht sondern die ganze Bande abgemurkst. }Die Sexszene mit Leonidas und Königin war auch total unnötig, ansosten waren aber die erotischen Sezenen beim Orakel und Ephialtes bei den Persern gut und passend.
Fazit: Ich will eine Berserk Verfilmung mit 300'er Optik .![]()
Geändert von Kenshiro-XIII (17.04.2007 um 16:08 Uhr)
Es lässt sich ja wunderbar auf die aktuelle politische Situation übertragen. Sparta, Teil von Griechenland, Wiege der westlichen Kultur gegen die Perser, den Vorfahren des heutigen Irans. Keine Ahnung, wie sich das politisch auswirken wird, aber die realen Reaktionen zeigen ja, dass der Film irgendwas anrührt. Und dass der Iran wiederum den Film für antiwestliche Propaganda missbraucht, führ zu weiterer Spannung, die ohne den Film nicht möglich gewesen wäre.
Aber okay, das ist natürlich alles spekulativ und vielleicht hat's überhaupt keine Folgen.
Propagandistisch finde ich den Film aber auf jeden Fall. Ideologien lassen sich in fiktiven Stoffen auch ohne jeden Realitätsbezug verbreiten. Es fällt einfach auf, dass die spartanischen Krieger, auf deren Seite man sich als Zuschauer befindet, die einzigen "richtigen Männer" sind. Die Perser sind zum Teil schwarz oder asiatisch, sind androgyn oder monsterhaft oder verstümmelt, aber auf jeden Fall schwächlich und feige. Intellektuelle und Politiker sind alle verlogen und auf den eigenen Vorteil aus (klar ist Politik oft korrupt, aber der Film stellt das Militär (zumindest das spartanische) als viel ehrenhafter dar, was ich grotesk finde) und wo hier so schön an Rasse und Profession ausgelotet wurde, welches gute und welches böse Menschen sind, verwundert es kein bisschen, dass der einzige spartanische Überläufer ein Krüppel ist.
Also das fand ich wirklich ekelhaft und abstossend. Zum Glück ist der Film auch sonst nur mittelmässig, sonst würde es mich vielleicht aufregen, dass ich mein Gehirn nicht ausschalten konnte.
Wie auch immer, ich fand das Bild der Politiker jedenfalls sehr verzerrt (etwa auch wie sie immer geschlossen hinter dem Verräter auftauchen). Es geht mir ja auch nicht um die einzelnen Details, sondern darum welches Gesamtbild daraus entsteht.Zitat von es
Ja, danke für das Stichwort. Nicht genug damit, dass er als einziger überläuft, auch seine Eltern waren doch schon Abtrünnige. Seine Deformierungen sind also eine Art Strafe für die Erbsünde Sparta verlassen zu haben?Zitat von Ianus
Also irgendwie habe ich damit echt Mühe.
und bei Herr der Ringe erst, diese hässlichen feigen monster aus dem osten, die alle unehrenhaft sind und der verräter Gollum ist auch noch ein verlogener krüppel! die elben sind ganz klar sinnbildlich für herrenrasse und leitkultur, denen nur die menschen gleichwertig sind, die ihre kultur wahren und sich nicht von außen beeinflussen lassen, wie man an dem verfall von gondor sieht, überhaupt sind die politiker korrupt und müssen durch krieger, die dann den thron übernehmen, abgelöst werden! zum glück sind alle könige und weisen auch krieger und metzeln auch sofort die dunkelhäutigen aus dem wilden barbarischen süden ab! oder man denke nur an grima schlangenzunge, der zudem noch wie ein jude aussieht!!!![]()
...mal im ernst, ich glaube wenn es wikinger wären und du dich nicht von irgendeiner blöden rechten zeitung hättest beeinflussen lassen, die ihn sich zunutze macht, wäre alles ok für dich und du hättest in 300 nur einen actionfilm gesehen. warum liest du sowas überhaupt? glaubst du auch, dass Anton Bruckner nazi-musik gemacht hat, weil er damals von der regierung zum volksidol für arische leitkultur stilisiert wurde?
man kann in sehr viel mehr reinpacken, als drin ist ...und kontroversen haben schon viele filme ausgelöst, das macht den film aber längst nicht zu propaganda
...und wenn du sagst, dass die iraner ihn auch für sich auslegen, zeigt das doch schon, das sich jeder zurechtlegen kann, was er will, wenn er es nur sehen will ...und das wolltest du scheinbar, denn du hast ja schon vordem du den film gesehen hast, so über ihn geredet, von "ein bild machen" kann da nicht die rede sein
Dies alles ist aber Wahrscheinlicher, als das 300 wirklich mehr Wirkung als vergleichbare Actionfilme haben wird. Es ist allerdings verzeihlich, da sich Toliken an Sagas und Ritterlegenden orientiert hat. Anachronistischer Inhalt passt zu anachronistischer Form.
Das allerdings war reine Propaganda. Man kann im Iran eingesperrt werden, wenn man einen Xerxes-Bart trägt und damit das Prinzip der islamischen Leitkultur bricht. Die Erregung des Präsidenten ist nur ein Scheinmanöver. Der Film hilft dort unten dem Demokratisierungsprozess, haha.
Herr der Ringe hat nicht diesen absoluten und reisserischen Tonfall. Es bricht keine Lanze für das Heldentum, sondern für kleine Antihelden. Herr der Ringe muss man anders interpretieren, ganz klar.
Aber warum kommen als Alternativen zu meinen Interpretationen von 300 nur, die des gar nicht interpretierens? Dass hinter dem Film eine wahnsinnige symbolische Wucht steckt, wird wohl jeder gemerkt haben. Und mir passt da eben die Schlagrichtung nicht. In Spekulationen über weltpolitische Folgen werde ich mich sicher nicht weiter versteigen, aber ich persönlich komme mit dem Ton des Films auf jeden Fall nicht klar. Und auf Unterstellungen, dass mir das irgendwelche Zeitungen eingeflüstert hätten, kann ich verzichten.
(sowieso, Bruckner und 300 in einem Satz!)
Nö, für mich ist das einfach nur ein Film über ein paar Spartaner, die gegen ein paar Perser kämpfen, mehr nicht.Zitat von Pyrus
Okay, ich bin auch null polititsch aktiv oder interessiert, aber das hört sich in meinen Ohren kindisch an, so einen Film ernsthaft auf heutige politische Ereignisse zu reflektieren.
Zumal der Comic ja schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und Miller damals wohl kaum was Politisches damit aussagen wollte.
Obwohl, dass der Film erst jetzt realisiert wurde, spricht vielleicht doch für einen politischen Hintergrund. Aber auch wenn es so wäre, ist mir das schnuppe. Ich sehe einfach einen mMn geilen Film und fertig.
Ich fand den Film toll \o/
Nein wirklich, der Film war nahezu perfekt (für eine Comicverfilmung mit historischen Hintergrund). Ich fand die Szene so geil, wo sie vor der verbrannten Stadt stehen, der eine schreit "hinter uns!" die drehen sich mit ihren Schilden und Speeren so schnell und elegant um, das kann ihnen kein GI nachmachen...
Der Comic hatte dieselbe "Wucht", bestand allerdings nur aus Schlachtszenen und dem Selbstmordversuch des Krüppels bevor er überlief. Die Kraft blieb dementsprechend auch im Film bei den Schlachtenszenen und jenen Szenen, die nicht nachträglich in die Handlung eingefügt wurden. Die ganze Handlung in Spartha hat den Film im Gegensatz zum Comic erträglich gemacht, dafür aber unguten politischen Touch hinzu geben. Ohne die Szenen ist das Werk ausschließlich Machoistisch.
Aber abgesehen von diesen Szenen ist der Film was die Interpretationsmöglichkeiten angeht so ergiebig wie der "Fluch der Karibik".
Bitte, wer kannte den Comic, bevor es den Film gab? Bestimmt kaum einer der eingefleischten Kritiker, die Pyrus' Punkte noch um einiges übertreten.
Und seine Argumente sind nicht haltlos, es stellt sich nur die Frage, wie bewusst die Stereotypen und martialischen Prämissen in den Film eingebaut wurden, und ob mit dem Ziel, den Zuschauer zu beeinflussen. Oder auch nicht, weil der Film für sich keinen echten Wahrheitsanspruch hat und die gleichen Prämissen in anderen Schlachtenepen in der gleichen Weise verwendet werden. 300s Setting ist nur geeignet, diese jetzt zum öffentlichen Thema zu machen, aber wenn schon sollte man gleich die Paradigmen des Genres diskutieren, das einfach auf Helden im Kampf mit schemenhaften Feinden besteht. Oder erkennen, dass der Film vorrangig kurzweilige Unterhaltung ist und bestenfalls vorhandene Resentiments weckt, aber an sich keine Propaganda darstellt.
Der Film könnte zur Form der Darstellungsweise zwar zusätzlich Stellung beziehen, aber es ist verdammt nochmal auf kassentaugliche Unterhaltung ausgerichtet.
Nicht wirklich, bei PoC ist das fiktive fest in die Handlung integriert, während es bei 300 ein Instrument ist, die ganz ursprüngliche Handlungsgrundlage interessant zu machen.Zitat
Den Skelettpiraten oder den Meerestier-/D&D-Mindflayer-Mischungen kannst du nicht wirklich vorwerfen, dass die auf sie verwendeten Stereotypen auf reale Gruppen umgemünzt werden sollten. Okay, bei den wie üblich dummen Eingeboreren, die nur als Humoreinlage taugen schon, aber für die gibt es keine Lobby.
300 bietet sich dagegen an, weil man tatsächlich einfache Ost-/West-Vergleiche bilden kann. Kann.
Die Reale Reaktion war in etwa dieselbe wie bei Sin City: Wieder mal ein guter Actionfilm ohne viel Hirn dahinter, huzza! Ich habe nicht vernommen, dass sich jemand der linken Kritiker aufgestanden und bemängelt hätte, dass die Kirche, die Politik und die Wirtschaft als voll von Sexualmördern dargestellt wurde.![]()
Was ist mit der spartanischen Missgeburt?Zitat
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