2020 kriegt von mir einen vernünftigen und damit meine ich GROOVY Abschluss, wenn Life is Strange 2 durchdiskutiert und ein paar ausstehende Spiele zusammengefasst sind, was mich aber nicht davon abhalten wird, schon mal zum nächsten Jahr überzugehen! 8D Und da ich mich inzwischen sowieso schon als Videospiel-Snob etabliert habe ...
Kein Sorge, das wird nicht wieder ein dauerhaftes Bit. Nur ein altes Meme, um niemanden mit falschen Erwartungen in diesen Thread zu führen. =P
Und den Threadtitel werde ich auch noch ändern ... wahrscheinlich.
Da sich so eine vage Liste im letzten Jahr als sehr hilfreich herausgestellt hat, werde ich das dieses Jahr wieder tun. Da diesmal aber so eeeeeinige dicke Spiele dabei sind, werde ich ein paar davon in eine zweite Vielleicht-Liste packen, um mir nicht unnötig Stress zu machen. Generell gilt aber sowieso: Wenig muss, alles kann. LET'S GO
Die Liste
Eliza spiele ich gerade, ist bisher absolut HAMMER und ich will nicht unnötig hetzen. Aber ja. Hammer (bisher)!
The World Ends With You habe ich einmal auf dem DS abgebrochen, vor vielen Jahren. Seitdem habe ich von vielen Freunden gehört, dass die Story kurz danach besser (und sehr cool in ihrem Japan-Pathos) wird, und ich weiß auch sehr viel genauer, was mich erwartet. Und ich gebe zu, year 200X Tribal Tattoos und Weeb Fashion werden wohl immer ein Guilty Pleasure für mich bleiben. Könnte aber wieder ein Abbruchkandidat werden, das Gameplay hat mir damals gar keinen Spaß gemacht; vielleicht ist es auf der Switch ohne die zwei Bildschirme etwas chilliger.
Octopath Traveller hätte ich wohl übersprungen, nach allem, was ich bisher davon gehört habe. Aber da es hier schon rumliegt, kann ich ja auch mal reingucken. Ist aber definitiv ein Abbruchkandidat!
Ein Spiel aus meiner Steam-Liste <15 Stunden ... oder mehr als eins! Da sind so viele unterschiedliche und interessante Spiele drauf, die ich zu oft ignoriere, dass ich mich jetzt noch nicht entscheiden will. Vielleicht The Missing, vielleicht Night in the Woods, vielleicht Coffee Talk, vielleicht Kentucky Route Zero ... oder viele andere.
Umurangi Generation. Warum bin ich seit einem halben Jahr mega heiß auf dieses Spiel und habe es immer noch nicht gespielt ...? A Mystery. Jetzt ist es definitiv so weit!
Anamorphine ist kurz as fuck und klingt supertoll, just DO IT
Spider-Man does whatever a spider can, und dafür lieben wir ihn bekanntlich. Ich gehe außerdem meine letzten PS4-Titel durch, und nachdem ich nun den Witcher durch habe, dürfte das als jährliches Open-World-Ding relativ fest sein.
Yakuza 6 ist der Teil, auf den ich schon lange gehypt bin, aus vielen verschiedenen Gründen, und jetzt ist es endlich so weit. Gawd, hab ich Bock auf dieses Spiel! Vor allem, da Japan-Urlaub dieses Jahr noch eine ziemlich dumme Idee wäre. Perfekter Ersatz also!
Golf Story, weil ich es so gut sein soll, und weil ich es wahrscheinlich immer wieder aus dem Blick verlieren würde, wenn es nicht auf dieser Liste stände. :D Speziell auf der Switch.
#Wargames gammelt seit ewigen auf Steam rum. Könnte voll meins sein, aber vor allem wird es wirklich Zeit, da ich mich so ein bisschen davor drücke.
Spiritfarer. Hier bin ich SEHR gespannt, ob es hart mein Ding ist oder überhaupt nicht. Kann ich gar nicht so genau sagen!
Disco Elysium stand letztes Jahr schon auf dieser Liste, kriegt jetzt aber eine verbesserte Version, also warte ich noch mindestens so lange. Ich will es außerdem immer noch parallel mit der Lebensgefährtin spielen, und wir müssen immer gucken, ob und wie wir das hinkriegen.
Die Vielleicht-Liste
Persona Q2, auch wenn ich den ersten abgebrochen habe. Als Fanboy wäre es unfair, dem Nachfolger nicht mindestens einen Versuch einzuräumen, und ich sage jetzt mal: Das könnte ja vielleicht dieses Jahr passieren, weil ich mit P5 Royal auch wieder ein Persona für den Persona-Jeeper in der Hinterhand habe?
Pathfinder: Kingmaker ist das, was passiert, wenn ich mal wieder Bock auf ein West-RPG habe. Wobei ich mir hier nicht ganz sicher bin, ähnlich wie bei Divinity, ob ich nicht lieber auf einen vernünftigen PC warte. Na ja, könnte auch dieses Jahr passieren!
Code Vein muss ich noch kaufen. Sieht aber echt spannend aus, so als Souls-Interessierter und Souls-Skeptiker, für den Anime-Boobs schon immer ein ordentliches Argument waren. Hier werde ich mir aber keinen Stress machen, genau wie bei ...
Ys VIII. Freu ich mich drauf, hat aber Zeit. Genau wie ...
13 Sentinels: Aegis Rim. Das haben wir schon im Schrank, und ich habe etwas Angst vor dem Kampfsystem. Aber hey, Vanillaware ist pures Kryptonit und meine Beine sind bereits etwas wacklig. Vielleicht guck ich da aber auch erst nächstes Jahr rein. Oder ich gucke nur zu, wenn besagte Lebensgefährtin spielt. Soll sie sich doch mit dem Kampfsystem auseinandersetzen ...
CrossCode stand glaub ich als einziges Spiel schon zweimal auf dieser Liste, aber das liegt auch daran, dass sie immer noch irgendwelchen Kram hinzufügen. Ich kann warten! =P
Und dann die graue Realität ... Die tatsächliche Liste
2021 durchgespielt oder "so gut wie I guess"
[Januar] Eliza (PC)
[Januar] Helltaker (PC)
[Februar] The World Ends With You (Switch)
[März] Far from Noise (PC)
[März] Umurangi Generation + Macro (PC)
[April] Loop Hero (PC)
[April] HuniePop 2: Double Date (PC)
[Mai] Ys VIII (PS4)
[August] Yakuza 6 (PS4)
[September] Frostpunk +DLCs (PC)
[Oktober] Anamorphine (PC)
[Oktober] Spider-Man (PS4)
[Oktober] #WarGames (PC)
[November] Ys Origins (PC)
[November] Tell Me Why (PC)
[Dezember] Undermine (Switch)
[Dezember] Disco Elysium (PC)
[Dezember] The MISSING: J.J. Macfield and the Island of Memories (PC)
[Dezember] Catherine Full Body (Switch)
2021 sonst noch so gespielt!
The Long Dark
Smash Bros Ultimate
Harvest Moon
Stardew Valley
Graveyard Keeper
Northgard
Skellboy
Planet Zoo
Octopath Traveller
Phantasy Star Online 2
Knights of Pen and Paper II
How to Survive
Golf Story
Defense Grid
Spiritfarer
Diablo III
04.01.2021, 22:35
Narcissu
Zitat:
Und den Threadtitel werde ich auch noch ändern ... wahrscheinlich.
Bitte nicht! Wollte den Threadtitel gerade schon zum Titel des Jahres ernennen. :<
08.01.2021, 03:51
one-cool
Golf Story!
Da soll ja des Jahr ein Sports Story Nachfolger kommen, auf den ich mich immens freue.
Spiritfarer ist auch so ein Spiel, das unglaublich spannend klingt und vom Art Style voll passt.
Und Props für CrossCode. Bin gespannt, werd ich auf jeden Fall mitlesen, wenn du von den Spielen was angehst. Auch Night in the Woods und so.
09.01.2021, 12:02
Kael
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Octopath Traveller hätte ich wohl übersprungen, nach allem, was ich bisher davon gehört habe. Aber da es hier schon rumliegt, kann ich ja auch mal reingucken. Ist aber definitiv ein Abbruchkandidat!
Och, so verkehrt fand ich das nicht. Zumindest das Kampfsystem ist wirklich ziemlich ausgeklügelt, wenn man was mit anfangen kann. Aber: Du musst ja nicht alle acht Pfade abschließen, wenn du nicht willst. X)
09.01.2021, 17:34
Ὀρφεύς
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Pathfinder: Kingmaker ist das, was passiert, wenn ich mal wieder Bock auf ein West-RPG habe. Wobei ich mir hier nicht ganz sicher bin, ähnlich wie bei Divinity, ob ich nicht lieber auf einen vernünftigen PC warte. Na ja, könnte auch dieses Jahr passieren!
Soll heißen du hast noch kein Divinity-Spiel gezockt?:O
Ist dein PC wirklich so schlecht? Die Original Sin Reihe schaut zwar super aus, aber der letzte Ableger ist bereits knapp vier Jahre alt.
Falls du aber mehr der Rundenkämpfer bist, zocke lieber das Zeugs von den Larian Studios. Pathfinder: Kingmaker hat zwar mittlerweile ein neues Kampfsystem spendiert bekommen, hat mich in der ersten halben Stunde leider nicht so begeistern können.
Vielleicht braucht all das aber auch nur mehr Zeit?
10.01.2021, 04:19
one-cool
@Griechische Buchstaben: Gabs das Divinity 2 nicht auch auf der Switch?
Oder hab ich mich verkuckt.
10.01.2021, 10:36
La Cipolla
Life is Strange 2 lief nur extreeeem rucklig auf meinem PC, und für Frostpunkt musste ich auf einen anderen ausweichen. Jedes 3D-Spiel ist von neuem spannend! ^___= *zuck*
Ich werde Original Sin definitiv noch spielen, aber Eile hat es nicht. Zum einen gibt es ja immer gute Chancen, dass noch mal was damit passiert, wie ein Standalone-Nachfolger, den alle besser finden, oder eine Definitive Edition, oder eine Switch-Version ... xD' Dazu kommt aber auch, dass ich den ersten Teil schon mal kurz mit einer Freundin angespielt habe und daher so ein biiisschen drauf hoffe, OS2 im Co-op durchspielen können. Ich denke zwar nicht, dass das klappt, aber solang ich noch andere West-RPGs habe, die ich sehr gern spielen will, kann ich warten.
Und letztendlich bin ich ja einfach ein alter D&D- und Pathfinder-Spieler und kenne auch die Kingmaker-Kampagne; die Alternative wird also mit ziemlicher Sicherheit genauso sehr mein Ding sein. Die Regeln müssen sich da eigentlich nur ganz sacht anschmiegen, um "Nostalgie!" zu schreien. =3
Es ist aber sowieso ganz lustig: Ich glaube, mein Backlog an West-RPGs, die ich WIRKLICH gerne spielen will, neigt sich langsam dem Ende entgegen, und netterweise kommt da ja auch nicht allzu oft was Neues, zumindest wenn man eher unspektakulären Kram wie Pillars of Eternity auslässt. Shadowrun: Hong Kong steht definitiv noch an, Cyberpunk gebe ich vielleeeicht auch noch eine Chance in ein paar Jahren, und oh, ob das neue Vampire jemals fertig wird? Imho reicht ein West-RPG pro Jahr jedenfalls aus, um die echten Kirschen des Genres mitzunehmen. :D
Zitat:
Zitat von one-cool
Golf Story!
Da soll ja des Jahr ein Sports Story Nachfolger kommen, auf den ich mich immens freue.
Ich bin IMMENS gespannt, wie immer, wenn mich die Welt von Spielen überzeugt, die ich von mir aus nicht mal mit dem Arsch angucken würde. xD'
Zitat:
Zitat von Kael
Och, so verkehrt fand ich das nicht. Zumindest das Kampfsystem ist wirklich ziemlich ausgeklügelt, wenn man was mit anfangen kann. Aber: Du musst ja nicht alle acht Pfade abschließen, wenn du nicht willst. X)
Ich will auch nicht ausschließen, dass es mir gefällt, sonst würde ich es ja gleich lassen. Ich verfolge aber auch eure ganzen Posts, und mein Eindruck reicht bisher eher in die andere Richtung. Mal sehen! ;D
Zitat:
Zitat von Narcissu
Bitte nicht! Wollte den Threadtitel gerade schon zum Titel des Jahres ernennen. :<
Eliza ist eins der besten Spiele, die ich in den letzten Jahren gespielt habe, und vielleicht das emotionalste! :eek:
Es braucht nur ein paar Stunden, und es reißt einen direkt mit, von der ersten Therapiesitzung an. Darum geht es nämlich, und ich halte mich hier bewusst zurück, weil man wirklich ungespoilert herangehen sollte: "Eliza" ist ein neuartiges Counselling-Programm, und es nutzt "Proxies", also Menschen mit Headsets, um der computergesteuerten Therapie einen menschlichen Spin zu verpassen – auch wenn diese Proxies am Ende des Tages eigentlich nur die Vorgaben des Programms nachsprechen.
Klingt nach Cyberpunk, ist auch Cyberpunk, aber die Geschichte des Spiels dreht sich erst einmal um Evelyn, eine neu eingestellte Mitt-30er-Proxy, um ihre Lebenserfahrungen und um die Frage, wie sie das Zusammenspiel aus Eliza, der Gesellschaft und sich selbst versteht. Es ist auch ein Spiel, das verdammt nah an einer klassischen Visual Novel vorbeischrammt, aber die Entscheidungen, die es gibt, sind immer gut eingebunden und bringen einen selbst, wenn sie keine Konsequenzen haben, zum Überlegen. Bock auf ein paar Stunden Lesen sollte man natürlich trotzdem mitbringen. Eliza ist außerdem ein Spiel, das sehr genau weiß, wie und wann es seine Geheimnisse, aber auch seine Vorschläge und Provokationen einbringen muss. Je mehr man erfährt, desto klarer wird das philosophische Bild im Kopf, und desto komplexer. Man bildet sich eine Meinung, zweifelt, hat Ideen, wird zurückgeworfen und mit ganz neuen Möglichkeiten konfrontiert. Und wenn man am Ende eine Entscheidung über Evelyns Leben treffen muss, ist es immer noch schwer, aber eben auch irgendwo reflektiert. Und es ist faszinierend, wie effektiv das Spiel diese Reflektion mit gutem Writing, einer größtenteils funktionalen Präsentation und ein paar klug gesetzten Entscheidungen heraufbeschwört – und nebenbei auch noch eine echt tolle Geschichte erzählt.
Ich könnte noch viele tolle Kleinigkeiten nennen, wie das bösartige durchdachte Interface und Bewertungssystem der App, die Tatsache, dass es genau EIN Achievement gibt (und zwar für das Solitaire-Minispiel! xD'), oder die Unaufgeregtheit, mit der das Spiel potenzielle Beziehungen und anderen, oftmals peinlichen Fan-Shit angeht. Aber ich denke, das da oben ist schon das Wichtigste.
Von mir also eine fette Empfehlung! :herz:
5 von 5 ... validen (?) Lebensentwürfen 1 von 5 ... Non-Waifus weil ich Soren in seiner "rapey Daddy" Attitüde wirklich nicht als Waifu-Material betrachte!
10.01.2021, 10:54
~Jack~
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ich werde Original Sin definitiv noch spielen, aber Eile hat es nicht. Zum einen gibt es ja immer gute Chancen, dass noch mal was damit passiert, wie ein Standalone-Nachfolger, den alle besser finden, oder eine Definitive Edition, oder eine Switch-Version
Das war doch der Witz ... ;D Den Standalone-Nachfolger und die Definitive Edition gibt es ja auch schon.
10.01.2021, 11:01
one-cool
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ich bin IMMENS gespannt, wie immer, wenn mich die Welt von Spielen überzeugt, die ich von mir aus nicht mal mit dem Arsch angucken würde. xD'
so gehts mir grad mit Horace. Da hab ich so viel positives gehört, aber irgendwie ist der Funke nur so semi übergesprungen. Ist ja alles ganz nett, aber
Aber Golf Story ist toll. Ist auch ein eher seichtes, aber dafür ziemlich wacky Golf RPG irgendwie. Und gar ned so lang
Erinnert brutal an das GBC Mario Golf, das auch irgendwie kein klassisches Golf war.
Erwarte bloß nichts halbwegs ernstes zum Thema Golf.
10.01.2021, 11:04
~Jack~
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Das war doch der Witz ... ;D Den Standalone-Nachfolger und die Definitive Edition gibt es ja auch schon.
Okay, ich dachte mir dass das vielleicht der Fall sein könnte, aber so ganz kam das nicht rüber! :o
12.01.2021, 23:05
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipola
Persona Q2, auch wenn ich den ersten abgebrochen habe. Als Fanboy wäre es unfair, dem Nachfolger nicht mindestens einen Versuch einzuräumen, und ich sage jetzt mal: Das könnte ja vielleicht dieses Jahr passieren, weil ich mit P5 Royal auch wieder ein Persona für den Persona-Jeeper in der Hinterhand habe?
Q2 ist doch, soweit ich weiß, besser angekommen als Teil 1, oder? Vielleicht ist das ja tatsächlich was für Dich. Als jemand, der solchen Crossover Kram echt nicht mag mach ich aber lieber nen Bogen drum^^
Zitat:
Code Vein muss ich noch kaufen. Sieht aber echt spannend aus, so als Souls-Interessierter und Souls-Skeptiker, für den Anime-Boobs schon immer ein ordentliches Argument waren.
Orpheus hat mir letztens mitgeteilt, dass ich 100/80 Weeb-Punkten kriege, wenn ich mir tatsächlich nen weiblichen Char mit Anime Boobies mache... ich bin mir momentan meiner selbst sehr unsicher...
Übrigens das einzige Spiel, was ich bereits 3 oder 4 Mal angeschmissen, insgesamt 1 Stunde gespielt, aber nicht... gespielt habe. Ich komm über die Charaktererschaffung nicht hinaus^^
Zitat:
zumindest wenn man eher unspektakulären Kram wie Pillars of Eternity auslässt.
... :(
Drei Versuche. Drei mal hab ich das Spiel angefangen, ich konnte es nie durchspielen. Ich weiß nicht mal, was es genau ist, aber irgendwas hält mich davon ab. Dieses Mal sogar in Akt 3 aufgehört. Ist auch eines dieser Games, in die man meiner Meinung nach praktisch nicht mehr ordentlich reinfindet, wenn man sie nach längerer Zeit wieder spielt. Vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass ich mich nie richtig "zuhause" gefühlt habe im Spiel. Denn sogar bei Zanki Zero, was ja von vielen als überkompliziert angesehen wird, kam ich nach nem halben Jahr Pause wieder superschnell rein. Ich glaube, PoE und ich sind einfach nicht füreinander gemacht...
@Eliza: Danke für die Worte dazu. Ist jetzt auf meine stetig wachsende Steam Wishlist gekommen, und vielleicht kaufe ichs sogar, bevor mir entfällt, was das eigentlich war :hehe:
Aber da das Spiel nicht zu lang zu sein scheint und das Setup mit den Telefonseelsorgern, die Anweisungen von einer KI kriegen schon echt interessant klingt, schieb ichs mal ein wenig weiter nach oben :]
14.01.2021, 10:14
Ὀρφεύς
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Das war doch der Witz ... ;D Den Standalone-Nachfolger und die Definitive Edition gibt es ja auch schon.
Dann hast du ja keine Ausreden mehr.:A
Zitat:
Zitat von Sylverthas
Orpheus hat mir letztens mitgeteilt, dass ich 100/80 Weeb-Punkten kriege, wenn ich mir tatsächlich nen weiblichen Char mit Anime Boobies mache... ich bin mir momentan meiner selbst sehr unsicher...
Übrigens das einzige Spiel, was ich bereits 3 oder 4 Mal angeschmissen, insgesamt 1 Stunde gespielt, aber nicht... gespielt habe. Ich komm über die Charaktererschaffung nicht hinaus^^
Jetzt fehlt nur noch der Beweis.:p Code Vein sollte ich nach über ein Jahr Pause echt mal wieder zocken, scheint hier im Forum ja generell gut anzukommen.
Eine Frage an die, die es gezockt habe: Habt ihr wenigstens diese nervige Begleitung abgeschaltet? Mit, ist das Spiel nämlich viel zu leicht (in den ersten 3 Stunden).
Und wegen Pillars of Eternity.
Das Spiel ist viel zu langatmig und erzählt dabei eine Geschichte, die erst sehr spät in Fahrt kommt.
Wenn man sich allerdings im 3. Akt befindet ist es nicht mehr lang und Teil 2 macht vieles besser, worüber ich eigentlich seit 12 Monaten berichten wollte.
21.01.2021, 12:59
La Cipolla
Ja, Pillars of Eternity würde mir sicher irgendwo, irgendwann Spaß machen ... aber ich kann stattdessen auch eins (oder zwei oder fünf) der zahllosen Spiele spielen, die ich mit ziemlicher Sicherheit so richtig geil finden werde. ;D
Warum ich poste: Ich habe The World Ends With You jetzt ja zum dritten Mal angefangen, bin jetzt vielleicht so, hm, 10-15 (?) Stunden drin.
1. Die Switch-Version macht das Spiel für mich wirklich DEUTLICH spielbarer. Mein Multitasking ist ja total an den zwei Charakteren/Bildschirmen in der DS-Variante gescheitert, und der Autosave ist total angenehm – gab es den früher auch schon? Es hilft allerdings auch total, zu wissen, worauf man sich einlässt, weil TWEWY (Was ne Abkürzung ...) in fast jeder Hinsicht sehr, sehr eigen ist. Was total cool ist, selbst wenn mir nicht alles davon gefällt! Mehr dazu dann, wenn ich durch bin.
2. In diesem Spiel passiert wirklich eine MENGE, was? :p Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das Pacing eines 40+Stunden-JRPGs das letzte Mal zu schnell und nicht DEUTLICH zu langsam fand, aber das ist hier definitiv der Fall. Das Pacing fällt im Gesamtbild trotzdem sehr positiv aus, weil echt ein Twist auf den nächsten folgt, und ich eigentlich erst jetzt nach der ersten Woche im Spiel so laaangsam ein Bild von der Richtung habe, in die sich die Dinge entwickeln. ^__~
War es auf jeden Fall wert, sich ein drittes Mal so richtig reinzubeißen; diesmal sollte ich auch durchkommen. Auch wenn es definitiv ein Spiel ist, das man besser mit 16 oder 17 spielen sollte. :D
24.01.2021, 12:48
La Cipolla
Eine schnelle Ergänzung zu The World Ends With You ...
3. Das Spiel ist echt total angenehm so hin und wieder mal ein halbes Stündchen zu spielen. Man kriegt EXP für Downtime, es speichert praktisch ständig und man kommt auch immer wieder gut rein. Könnte also noch etwas dauern, und das ist voll in Ordnung. ^^
Okay. Ich hatte Helltaker nur in meine Liste gehauen, weil ich eine Menge coole Fanarts gesehen habe ... aber das war ja praktisch ein perfektes Videospiel? Also, literally, es tut GENAU das, was tun will, ich habe KEINE Kritikpunkte und KEINE Idee, wie man das Spiel hätte besser machen können. :eek: Und nebenbei ist es auch noch kostenlos.
Man spielt einen No-Name-Protagonist, der sich entschließt, in die Hölle zu gehen, um einen Dämonenharem zu sammeln. Was ungefähr drei Stunden dauert und dabei einmal das Genre wechselt, von Rätselspiel zu "Bullet Hell" (...? I guess). Beide Gameplay-Varianten haben eine perfekte Lern- und Motivationskurve, genau den richtigen Endpunkt und generell einen perfekten Schwierigkeitsgrad – was ich an folgendem Umstand merke: Man KANN Rätsel überspringen, und ich habe darüber nachgedacht, aber mich letztendlich immer dagegen entschieden und die jeweils letzten Level auch nach einigen Versuchen geschafft. Dass ich sie hätte überspringen können, war dabei aber sogar motivierend! =O Es gibt ein Secret Ending, aber das ist keinesfalls nötig und offensichtlich für Leute gedacht, die sich einfach noch etwas mehr mit dem Spiel beschäftigen wollen. Außerdem kann man es sich in drei Minuten auf Youtube angucken. Spielerisch also ein einwandfreies kleines Gesamtpaket!
Die Dialoge sind genau das, was sie für dieses Konzept sein müssen: Cool, albern und low key sexy. Vor allem aber sind sie, wie alles an Helltaker, knapp und unglaublich auf den Punkt. Kein verschwendetes Wort, genau die richtigen Freistellen und jeder einzelne Dialog hat mich mindestens zum Lächeln gebracht. Die "Story" denkt ihre obskure Grundidee genau einmal durch, und selbst so potenziell störende Sachen wie Metahumor und Popkultur funktionieren richtig gut, mal subtil, mal entwaffnend dreist. Und trotzdem hat das Ganze sogar ... eine Haltung? Das Spiel ist jetzt nicht philosophisch oder sowas – was auch mega fucking unpassend wäre –, aber man spürt einen Lebensentwurf in so ziemlich allem, was es so tut. Ironischerweise wirkt es nicht mal so richtig sexistisch auf mich, weil es sich an keiner Stelle wirklich ernst nimmt, komplett auf anstrengenden Fan Service verzichtet und im Gegensatz zu irgendwelchen Dating-Sims auch nicht versucht, so eine komische eskapistische Illusion aufzubauen. But YMMV ...? Der Typ und seine Dämonen fühlen sich oft sogar überraschend wholesome an. :p
Oh, und die Optik und die Musik unterstreichen all das perfekt. Es ist aber auch einfach ALLES Style auf 180!
Helltaker ist praktisch genau das, was ich viel öfter von Videospielen sehen möchte: Es weiß, was es will. Es hat wirklich gut durchdacht, was es dafür braucht. Es schätzt Freude (und Humor) als ernsthafte Emotion, gleichwertig mit den sonst so "großen" Emotionen. Und vor allem macht es Spaß, von Anfang bis Ende. Kein Wunder, dass sich gefühlt das gesamte Internet auf Fanarts gestürzt hat. ^__~
Und hatte ich erwähnt, dass es kostenlos ist? Unbelievable. Ich geh jetzt erstmal das digitale Artbook kaufen. :D
11 von 11 ... lovable demon waifus
24.01.2021, 13:41
Linkey
Sehr cooler Bericht und wow, dann muss ich mir das Spiel wohl doch mal anschauen. Ich hatte das vor einiger Zeit mal empfohlen bekommen und hab es nicht weiter angeschaut (da mein Backlog quasi ein Fass ohne Boden ist, spiele ich nicht zu viele Spiele an), auch weil es kostenlos ist und ich dementsprechend dachte, dass das Spiel eher 08/15 ist :'D
Gerade auch die Spielzeit mit 3 Stunden klingt ja echt human.
24.01.2021, 14:03
Narcissu
Also was du zu TWEWY schreibst, klingt tatsächlich so, als wäre es für mich auch einen Blick wert. Meine größte Angst vor dem Spiel war eigentlich immer, dass es sich einfach... unspaßig spielt. Bzw. man viel Energie investieren muss, um reinzukommen. Auf dem DS mit Touch hätte ich da sicher keinen Nerv mehr zu gehabt.
Werde es bei Gelegenheit dann vielleicht auch mal probieren, bevor dann im Sommer der zweite Teil kommen soll.
Auch interessant, was du zum Pacing schreibst. Wenn ich mich schon ständig über Einfallslosigkeit und Gleichheit in JRPGs aufrege, sollte ich so ’nem Titel zumindest mal ’ne Chance geben. :D
Ich nehme an das liegt daran, dass man theoretisch auch sehr viel Zeit mit Nebensächlichkeiten verbringen kann wenn man motiviert genug ist. Diese Sachen sind aber nie aufdringlich und fühlen sich - meiner Meinung nach - trotzdem belohnend an. Also ich hätte da durchaus mehr Motivation dafür gehabt, wenn ich nicht so dringend wissen hätte wollen wie die Geschichte weiter geht. :D
Oh, ich habe sogar nur 21 Stunden gebraucht, dabei habe ich jetzt nicht das Gefühl voll durchgerusht zu sein. o.o
24.01.2021, 14:23
La Cipolla
Zitat:
Zitat von Narcissu
Also was du zu TWEWY schreibst, klingt tatsächlich so, als wäre es für mich auch einen Blick wert. Meine größte Angst vor dem Spiel war eigentlich immer, dass es sich einfach... unspaßig spielt. Bzw. man viel Energie investieren muss, um reinzukommen. Auf dem DS mit Touch hätte ich da sicher keinen Nerv mehr zu gehabt.
Werde es bei Gelegenheit dann vielleicht auch mal probieren, bevor dann im Sommer der zweite Teil kommen soll.
Auch interessant, was du zum Pacing schreibst. Wenn ich mich schon ständig über Einfallslosigkeit und Gleichheit in JRPGs aufrege, sollte ich so ’nem Titel zumindest mal ’ne Chance geben. :D
Definitiv "Ja!" zum Chance geben! :D
Wobei du mit "Energie investieren, um reinzukommen" imho nicht ganz danebenliegst, weil es halt wirklich wenig hat, das sich "gewohnt" und damit von Anfang an bequem anfühlt – am ehesten noch der harte Anime-Faktor bei den Charakteren und die Oberfläche dieses Death Game Genres, I guess. ^__~ Gerade was das Gameplay angeht, muss man aber ernsthaft offen rangehen und viel von Null auf lernen, und das hat für mich immer schon eine Menge mit Energie zu tun. Man kriegt dann zwar schnell mit, dass alles nicht so wild ist, aber diese mentalen Hürden sind genau der Grund, dass ich es dreimal anfangen musste.
Und ja, letzteres wundert mich nicht, es gibt glaub ich eine MENGE zu sammeln und grinden, wenn man es drauf anlegt. Wobei DIESE Differenz schon hart ist. xD' Bin gespannt, ob die Leute wirklich nur die ganzen Pins (Magie) gemaxt haben oder ob es noch ein hart offenes Late Game gibt. Ich glaube aber auch, dass es ein gutes Spiel zum Durch-Breezen ist, und so werde ich es wohl auch halten.
Edit: Was Lynx sagt also. ^^
Zitat:
Zitat von Linkey
08/15 [...]
Gerade auch die Spielzeit mit 3 Stunden klingt ja echt human.
Ja, es ist halt wirklich klein, aber das macht es auch so gut und verhindert die sehr reale 08/15-Gefahr? :D Weil alles, was drin sein muss, wirklich gut gemacht ist. Ich muss aber dazu sagen, um hier keine falschen Erwartungen aufzubauen: Es geht mir wirklich um die Qualität und darum, dass alles zusammenpasst. Man sollt jetzt kein episches Machwerk erwarten, das einem das eigene Leben umwälzt, aber das will es halt auch gar nicht sein.
24.01.2021, 14:46
Klunky
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Eine schnelle Ergänzung zu The World Ends With You ...
3. Das Spiel ist echt total angenehm so hin und wieder mal ein halbes Stündchen zu spielen. Man kriegt EXP für Downtime, es speichert praktisch ständig und man kommt auch immer wieder gut rein. Könnte also noch etwas dauern, und das ist voll in Ordnung. ^^
Okay. Ich hatte Helltaker nur in meine Liste gehauen, weil ich eine Menge coole Fanarts gesehen habe ... aber das war ja praktisch ein perfektes Videospiel? Also, literally, es tut GENAU das, was tun will, ich habe KEINE Kritikpunkte und KEINE Idee, wie man das Spiel hätte besser machen können. :eek: Und nebenbei ist es auch noch kostenlos.
Man spielt einen No-Name-Protagonist, der sich entschließt, in die Hölle zu gehen, um einen Dämonenharem zu sammeln. Was ungefähr drei Stunden dauert und dabei einmal das Genre wechselt, von Rätselspiel zu "Bullet Hell" (...? I guess). Beide Gameplay-Varianten haben eine perfekte Lern- und Motivationskurve, genau den richtigen Endpunkt und generell einen perfekten Schwierigkeitsgrad – was ich an folgendem Umstand merke: Man KANN Rätsel überspringen, und ich habe darüber nachgedacht, aber mich letztendlich immer dagegen entschieden und die jeweils letzten Level auch nach einigen Versuchen geschafft. Dass ich sie hätte überspringen können, war dabei aber sogar motivierend! =O Es gibt ein Secret Ending, aber das ist keinesfalls nötig und offensichtlich für Leute gedacht, die sich einfach noch etwas mehr mit dem Spiel beschäftigen wollen. Außerdem kann man es sich in drei Minuten auf Youtube angucken. Spielerisch also ein einwandfreies kleines Gesamtpaket!
Die Dialoge sind genau das, was sie für dieses Konzept sein müssen: Cool, albern und low key sexy. Vor allem aber sind sie, wie alles an Helltaker, knapp und unglaublich auf den Punkt. Kein verschwendetes Wort, genau die richtigen Freistellen und jeder einzelne Dialog hat mich mindestens zum Lächeln gebracht. Die "Story" denkt ihre obskure Grundidee genau einmal durch, und selbst so potenziell störende Sachen wie Metahumor und Popkultur funktionieren richtig gut, mal subtil, mal entwaffnend dreist. Und trotzdem hat das Ganze sogar ... eine Haltung? Das Spiel ist jetzt nicht philosophisch oder sowas – was auch mega fucking unpassend wäre –, aber man spürt einen Lebensentwurf in so ziemlich allem, was es so tut. Ironischerweise wirkt es nicht mal so richtig sexistisch auf mich, weil es sich an keiner Stelle wirklich ernst nimmt, komplett auf anstrengenden Fan Service verzichtet und im Gegensatz zu irgendwelchen Dating-Sims auch nicht versucht, so eine komische eskapistische Illusion aufzubauen. But YMMV ...? Der Typ und seine Dämonen fühlen sich oft sogar überraschend wholesome an. :p
Oh, und die Optik und die Musik unterstreichen all das perfekt. Es ist aber auch einfach ALLES Style auf 180!
Helltaker ist praktisch genau das, was ich viel öfter von Videospielen sehen möchte: Es weiß, was es will. Es hat wirklich gut durchdacht, was es dafür braucht. Es schätzt Freude (und Humor) als ernsthafte Emotion, gleichwertig mit den sonst so "großen" Emotionen. Und vor allem macht es Spaß, von Anfang bis Ende. Kein Wunder, dass sich gefühlt das gesamte Internet auf Fanarts gestürzt hat. ^__~
Und hatte ich erwähnt, dass es kostenlos ist? Unbelievable. Ich geh jetzt erstmal das digitale Artbook kaufen. :D
11 von 11 ... lovable demon waifus
Ich habe erst das "11 von 11 loveable demon waifus" gelesen (meine Augen wandern immer zuerst zu irgendwelchen Wertungen) und dachte du meinst es ironisch.
Doch tatsächlich siehst du Helltaker wohl wirklich als eine Art perfektes Spiel, womit du es meiner Ansicht nach ganz schön "oversellst" Was jetzt ungewollt ironisch klingt, weils ja eigentlich kostenlos ist :eek:
Ein Prädikat wie "perfekt" lässt sich leicht in dem Mund nehmen, wenn man es mit einem Spiel zu tun hat, was so wenig ambitioniert ist wie Helltaker.
Ich könnte ein kleines 10 Minuten Sokoban Spiel, auch in dem Sinne auch als perfekt bezeichnen, wenn es genau das macht was man sich unter so einem Spiel eben so vorstellt, wenn die Aufmachung obendrein sich sehen lassen kann.
Mit Helltaker verhält es sich doch recht ähnlich. Das Puzzle-Gameplay ist weder innovativ, noch bietet es groß irgendwelche "Aha-Erlebnisse" in seinen Lösungsansätzen. Ich gebe zu den Stil finde ich recht charmant, aber ich bin wohl einer der Wenigen die sich das Spiel geladen haben, weil sie tatsächlich an den Schiebepuzzles interessiert waren und nicht (zwingend :bogart:) an den "sharply dressed demon girls". Daher sehe ich das Spiel eher als eine nette Ablenkung für zwischendurch, aber nichts sonderlich bemerkenswert, also nicht in seiner Form als "Spiel", weswegen es für mich eher einen "Promo-Charakter" für den Comic-Zeichner hat.
Mit 3 Stunden hast du auch ungefähr 3x so lang gebraucht wie ich, so vom reinen puren Inhalt her Dialoge + Spiel, geht Helltaker wohl nicht länger als 15 Minuten. So erging es eigentlich auch allen anderen Leuten aus meiner Freundesliste die das Spiel gespielt haben (ich bin selbst überrascht wie das durch die Decke gegangen ist), das klingt jetzt sicherlich überheblich, dir das so geradeheraus so mitzuteilen, aber bei einer derartigen Spielzeit scheinst du mit den Rätseln sehr viel länger als der Durchschnitt gebraucht zu haben. (aber trotzdem props dafür dass du sie nicht geskipped hast)
Die Spielzeit in dem Sinne reicht für mich auch gar nicht aus, als dass es groß einen bleibenden Eindruck hinterlassen hätte, wenn man das mal so kurz, während seines Abendessens wegspielt.
Achja noch ein Punkt wegen dem Überspringen der Rätsel.
Ich sehe Puzzle-Spiele in der Moderne häufig als die letzten kommerziellen Spiele mit einem "reinen" Schwierigkeitsgrad an. "Rein" deswegen weil diese in der Regel keinen einfachen Ausweg als Alternative anbieten, damit man den Rest des Spiels, völlig losgekoppelt vom eigentlichen Gameplay erleben kann, meistens ZWINGEN Rätselspiele dich dazu mit Ihnen zu interagieren, ist ja auch schließlich deren Inhalt. Man kann jeder Zeit sich die Lösung spoilern, aber diese Lösung liegt nun mal außerhalb des Spiels. Und gerade das ist etwas was ich bei Helltaker nicht verstehe und inkonsequent finde.
Man kann die Rätsel überspringen, obwohl man sich deren Lösung ganz leicht jeder Zeit aus dem Internet ziehen könnte. Aber das "Bullet-Hell" Geschicklichkeitsspiel, bei dem es nun wirklich darum geht präzise Eingaben zu tätigen, dafür gibt es keine "Überspringen" Funktion?!
In diesem Thread: https://steamcommunity.com/app/12893...0983551008871/ gibt es seitenweise Diskussionen dazu wie einigen Leuten der finale Boss zu schwer war und sie das Ende dadurch nicht erreichen können.
Vielleicht habe ich ja damit doch noch eine Kerbe in einem sonst so "perfekten" Spiel wie Helltaker gefunden.
24.01.2021, 14:50
Sylverthas
Zitat:
Zitat von Narcissu
Auch interessant, was du zum Pacing schreibst. Wenn ich mich schon ständig über Einfallslosigkeit und Gleichheit in JRPGs aufrege, sollte ich so ’nem Titel zumindest mal ’ne Chance geben. :D
Wobei TWEWY ja auch kein so frisches Game mehr ist *g*
Aber wenn Dich der immer gleichen J-RPG Boredome ankotzt, dann ist TWEWY definitiv ne gelungene Abwechslung. Damals fand ich das Game echt klasse und (im Gegensatz zu allen anderen hier im Thread xD) hat mir auch das Dual Screen Kampfsystem gefallen, obwohl es massiv chaotisch war. Da der Partner auch von der KI übernommen werden kann kann man sich ab und zu aber auch mal ne kleine Pause gönnen - die sollte aber nicht zu lange gehen, weil das System ja schon auf Kombos basiert, die man meist eher manuell ausführt *g*
Es ist vor allem schön, wie stark TWEWY dann gerade später Story und das sehr spezielle Gameplay miteinander vermischt, was - wie ihr sicher wisst - für mich fast immer ein Winning Move von Videospielen ist (und vielen J-RPGs halt leider total abgeht). Müsste das Spiel noch mal in der Switch Variante austesten, um das veränderte Gameplay live zu erleben. Spielzeit ergibt sich wohl tatsächlich durch das Füllen von Listen - hab im Spiel nicht mal einen Bruchteil der verfügbaren Pins gefunden, und da sind sicher einige sehr coole Sachen dabei, die ich total verpasst habe.
Btw. frag ich mich ein wenig, ob da das Problem von TWEWY (dem Urspiel) liegt: es ist aus meiner Sicht *kein* Spiel, was man mal eben ne halbe Stunde spielt - denn man muss sich schon in das Dual Screen Kampfsystem reinfinden und Übung bekommen, damit es einigermaßen flutscht. Also das war schon etwas, wo man sich reinhängen statt es in kleinen Sitzungen durchspielen sollte, IMO.
24.01.2021, 18:52
La Cipolla
Zitat:
Zitat von Sylverthas
Btw. frag ich mich ein wenig, ob da das Problem von TWEWY (dem Urspiel) liegt: es ist aus meiner Sicht *kein* Spiel, was man mal eben ne halbe Stunde spielt - denn man muss sich schon in das Dual Screen Kampfsystem reinfinden und Übung bekommen, damit es einigermaßen flutscht. Also das war schon etwas, wo man sich reinhängen statt es in kleinen Sitzungen durchspielen sollte, IMO.
Mein Problem war eher, dass es zu frustrierend und irgendwo nervig war am Anfang, und in diesem Sinne auch nicht sofort Spaß gemacht hat. Ich glaube auch, dass ich es damals schon durchgekriegt hätte, wenn ich jeweils, kA, 5 Stunden länger drangeblieben wäre. ^^ Du hast aber insofern recht, dass ich bei diesen Kombo-Attacken immer erst mal wieder ein, zwei Kämpfe üben muss, bevor ich wieder 4er Werte beim Anklicken der Karten erreiche. Und auch das Kämpfen hat durchaus so einen gewissen Flow, aus dem man gut rauskommen kann, in den zumindest ich aber auch gut wieder reinkomme. kA? xD'
Übrigens, ein kleiner Horror? Das Spiel mit einem Joycon spielen. 8| Ich meine, gut, man kann die Schwierigkeit nett einstellen, damit geht es sicherlich, aber MEINE Fresse, war das anstrengend, bis ich gecheckt habe, dass es auch mit dem Touchpad geht ... :D
Zitat:
Zitat von Klunky
Ein Prädikat wie "perfekt" lässt sich leicht in dem Mund nehmen, wenn man es mit einem Spiel zu tun hat, was so wenig ambitioniert ist wie Helltaker.
Ich könnte ein kleines 10 Minuten Sokoban Spiel, auch in dem Sinne auch als perfekt bezeichnen, wenn es genau das macht was man sich unter so einem Spiel eben so vorstellt, wenn die Aufmachung obendrein sich sehen lassen kann.
Mit Helltaker verhält es sich doch recht ähnlich. Das Puzzle-Gameplay ist weder innovativ, noch bietet es groß irgendwelche "Aha-Erlebnisse" in seinen Lösungsansätzen.
[...]
Ich habe eine spezifische Antwort im Spoiler, aber nicht wegen eines tatsächlichen Spoilers, sondern nur, weil ich sie nicht so wichtig wie die generelle Antwort finde. ^^
Generelle Antwort: Ich glaube aber, im Kern missverstehst du mich da als jemanden, der Spiele irgendwie objektiv bewerten will, gerade was Worte wie "perfekt" angeht. Davon halte ich nicht viel, und ich finde es auch nicht interessant. Ich bin mir 100% sicher, dass es kein Spiel auf dieser Welt gibt, dass durchgängig als "perfekt" durchgeht – für mich selbst habe ich da aber schon ein paar, und das ist für mich ein echtes Qualitätsmerkmal, weil ich schon recht pingelig sein kann. Und es sind auch selten die Spiele, die man bei sowas vielleicht erwartet: Kirby auf dem SNES oder das erste Wario Ware beispielsweise, oder vielleicht jetzt letztens Defense Grid, oder Undertale, oder 999, so sehr sich viele Leute auch über die Bad Endings aufregen. ^^ Das sind dann aber nicht mal zwangsweise meine Lieblingsspiele oder sowas. Da würden dann die anderen Sachen wieder relevant werden, die du genannt hast, also bspw. Tiefe, emotionaler Impact, auch mal Ambitionen und was nicht alles. (Meine Lieblingsspiele sind oftmals sogar ziemlich fucking unperfekt, bspw. Planescape Torment oder Diablo 2 oder FFX. ^^) Ich sehe aber nicht, warum jedes Spiel auf diese Art und Weise gut sein müsste – es gibt zahllose Arten von "gut", selbst für mich –, also werde ich in meinen Bewertungen auch nicht von irgendeinem Standard ausgehen, sondern von der Wirkung, die das Spiel auf mich hat.
Schwierigkeitsgrad bspw. ist bekanntlich immer Ansichtssache, und ich denke mal, dass die Spielzeit da auch mit reingeht. Stört mich auf jeden Fall nicht bzw. passt mir beides sehr gut! Ohne die Möglichkeit zu skippen hätte ich das Ganze wahrscheinlich zu frustrierend gefunden, und das Überspringen von Rätseln passt für mich eindeutig in diese lockere, fröhliche Haltung des Spiels. Ich meine: Selbst die Dämonen reagieren so auf deinen Charakter wie das Spiel auf seine Rätsel. :D Ich sehe in genau diesem Sinne aber, dass man sich streiten könnte, was das Überspringen der Bullet-Hell-Segmente angeht, aber ich glaube auch zu verstehen, warum er das gemacht hat: In einem Rätsel festzustecken, ist eine Sache, die für ihn wahrscheinlich nicht in dieses Frenetische, Coole des Spiels passt, während das Sterben in in der Bullet Hell für ihn dazupasst. Man könnte das Ganze sogar als einen Anstieg der Schwierigkeit sehen; in diesem finalen Kampf gibt es keinen Shortcut mehr!
Also sehr gern: Für mich sind nicht nur das Spiel, sondern auch der Schwierigkeitsgrad und die Länge perfekt! YMMV. :herz: ;D
24.01.2021, 21:07
Kael
Gute Antwort, Cipo. Ich sollte mir diesen Post einrahmen und an die Wand hängen. :A
Lass mich kurz auf einen Aspekt aus dem Spoiler eingehen, weil der meine Ansicht auch genau widerspiegelt:
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Außerdem kann ein wirklich komplexes oder großes Spiel nur selten so perfekt ausfallen, und in Erweiterung ist "perfekt" für mich auch nicht zwangsweise das ABSOLUTE aller "bewertenden Gefühle", sondern eher eine Beschreibung: Ich habe halt keinerlei Einwände, wie gesagt, keinen einzigen Kritikpunkt an diesem Spiel, ich hatte dauerhaft Spaß und sogar ein paar Feels. Also warum sollte ich es nicht perfekt nennen? ^__~
Das seh ich auch so und im Endeffekt geht das hier mehr an Klunky - Wenn ein Spiel für einen keinen einzigen Makel hat, kein Kritikpunkt heraussticht, es konsequent Laune gemacht hat, nicht frustrierend war und Emotionen in einem geweckt hat - warum sollte einen das dann abhalten, das Spiel als "perfekt" zu sehen? Weil andere es nicht für "perfekt" erachten? Wenn mir jemals ein solches Spiel unterkommt (nur war das halt bisher in vierkommairgendwas Jahren JRPG-Challenge halt eben nicht so 8D), bewerte ich das auch mit 10/10 (oder 11/11 8D) Punkten. Das kann für jemand anderen komplett anders aussehen und das ist auch vollkommen okay so! :A
24.01.2021, 21:30
Sylverthas
Vielleicht gehts einfach um das Wort? Also ich hab auch erst gestutzt als ich "perfekt" bei Cipos Post gelesen habe und es erstmal als reine Übertreibung angesehen (hat halt schon was leicht clickbaitiges - wobei Cipo ja auch sagt, was er damit meint). Liegt vielleicht daran, weil ich das Wort praktisch nicht benutze? Vor allem, weil der beschreibende Text so klingt, als ob es "die niedrigen Ambitionen erfüllt" *g*
Übrigens (und hier ists für manche sicherlich auch wieder Wortklauberei) ist eine 10/10 (oder 11/11^^) nicht unbedingt synonym mit "perfekt". Ein 10/10 heißt für mich nicht, dass es nichts Verbesserungswürdiges gäbe, sondern dass es eben (auf irgendeiner für einen selbst relevanten Ebene) merklich besser ist als die Sachen, die man mit 9 bewertet hat.
Zu dem Zusatz: ich könnte sicherlich auch etwas, was "keine Kritikpunkte hat" mit einer 5 oder 6 bewerten, wenn es halt im Vergleich zu anderem dann doch nicht den Impact hatte (oder halt auf irgendeiner anderen Ebene). Aber wie Kael schon sagt: dass ich mal keine Kritik an etwas habe, das ist bisher noch nicht vorgekommen *g*
Aber immerhin hat mich die hier entstandene Kontroverse jetzt neugierig auf das Game gemacht, also am Ende ein Win :D
24.01.2021, 23:07
Klunky
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ich glaube aber, im Kern missverstehst du mich da als jemanden, der Spiele irgendwie objektiv bewerten will, gerade was Worte wie "perfekt" angeht. Davon halte ich nicht viel, und ich finde es auch nicht interessant. [/B]Ich bin mir 100% sicher, dass es kein Spiel auf dieser Welt gibt, dass durchgängig als "perfekt" durchgeht – für mich selbst habe ich da aber schon ein paar, und das ist für mich ein echtes Qualitätsmerkmal, weil ich schon recht pingelig sein kann.
Im Kern sind wir uns da doch einig. So sehr hänge ich mich jetzt auch nicht an dem Wort auf, ich habe nur das Gefühl bekommen, dass du Helltaker recht hart "oversellst", obwohl du es ja wieder etwas relativiert hast nach Linkeys Post. Da spielt das mit ein was Sylverthas im vorherigen Post erwähnt hat, nämlich nur weil ein Spiel perfekt ist. Also "perfekt" in dem Sinne, dass es alles was es sein möchte, eben auch erfüllt, nicht unbedingt ein Indiz dafür ist dass das Spiel wirklich beeindruckend, ja nicht mal wirklich "gut" sein muss. Das wollte ich damit klarstellen als ich geschrieben habe dass einem sowas leicht über die Lippen fällt wenn das Basis-Spiel im Grunde nicht länger geht als 15 Minuten. Man kann sich natürlich über die Terminolgie streiten, in der Regel würde ich solche Spiele wohl eher als "rund" oder "stimmig" bezeichnen. Helltaker bietet auch für mich zweifelsohne eine runde/stimmige Erfahrung, zu sagen dass es eine "perfekte Erfahrung" ist... naja das klingt ja doch wieder ein bisschen anders, ein bisschen absolut, auch wenn das völlig ok ist, wenn du es wohl so empfunden hast, ist es ja wie du selbst sagst ein Wort von dem du eigentlich nicht viel hälst, du musst halt immer bedenken wie so eine Aussage auf dem Leser wirken mag. Siehe daher eher meinen Post als negativen Ballast um die "Hype" Waage etwas auszugleichen.
Zitat:
Zitat von La Cipolla
In einem Rätsel festzustecken, ist eine Sache, die für ihn wahrscheinlich nicht in dieses Frenetische, Coole des Spiels passt, während das Sterben in in der Bullet Hell für ihn dazupasst. Man könnte das Ganze sogar als einen Anstieg der Schwierigkeit sehen; in diesem finalen Kampf gibt es keinen Shortcut mehr!
Wunderschön rausgeredet! :p:A
@Kael
Hier gibt es wohl ein Missverständnis wie du mein Posting gewertet hast, ich spreche Cipos Empfindungen über Helltaker nicht ab, ich zweifele lediglich den Gedanken an ob "perfekt" im Kontext dieses Spiels als "beeindruckend" zu werten ist, zudem gebe ich einen Gedankenanstoß in welchem Bereich Helltaker sich nicht unbedingt konsequent und damit auch nicht "perfekt" verhält. Ein "perfektes" Spiel zu erstellen so wie es in unserer Vorstellung ist, klingt erst mal beeindruckend. Im gewissen Sinne mag ja Dünger auch perfekt sein, weil es genau den Zweck erfüllt, für den es erschaffen wurde, auch wenn dieser Zweck daraus besteht Scheiße zu sein. (ich weiß es ist schwierig, aber bitte bringe diese Aussage jetzt nicht im Zusammenhang mit Helltaker. xD)
Zitat:
Zitat von Kael
Wenn ein Spiel für einen keinen einzigen Makel hat, kein Kritikpunkt heraussticht, es konsequent Laune gemacht hat, nicht frustrierend war und Emotionen in einem geweckt hat - warum sollte einen das dann abhalten, das Spiel als "perfekt" zu sehen?
Naja initial war seine Aussage eben so:
Zitat:
Zitat von La Cipolla
aber das war ja praktisch ein perfektes Videospiel? Also, literally, es tut GENAU das, was tun will, ich habe KEINE Kritikpunkte und KEINE Idee, wie man das Spiel hätte besser machen können.
Mit seiner abschließenden Aussage kann ich mich schon sehr viel eher anfreunden. Die Abwesenheit eines "für mich" oder "persönlich" sind da schon spürbar, nutzt man jetzt auch noch Absolutadjektive, Superlative und schreibt oben drauf noch bestimmte Wörter komplett in Großbuchstaben um ihnen mehr Gewicht zu verleihen, naja, verstehe ich dies durchaus als Standpunkt über den man schon mal öffentlich streiten/diskutieren darf. Da bin ich dann über ein defensives "ist ja nur meine Meinung" ein bisschen enttäuscht. ;p
24.01.2021, 23:32
La Cipolla
Erstmal :A! Ich sehe auch, warum man sich da missverstehen kann – das Wort ist ja wirklich nicht unbedingt eins, das oft im subjektiven Sinne genutzt wird. ^__~
Zitat:
Die Abwesenheit eines "für mich" oder "persönlich" sind da schon spürbar, nutzt man jetzt auch noch Absolutadjektive, Superlative und schreibt oben drauf noch bestimmte Wörter komplett in Großbuchstaben um ihnen mehr Gewicht zu verleihen, naja, verstehe ich dies durchaus als Standpunkt über den man schon mal öffentlich streiten/diskutieren darf. Da bin ich dann über ein defensives "ist ja nur meine Meinung" ein bisschen enttäuscht. ;p
Inzwischen finde ich diese Art von Diskussion eigentlich fast immer langweilig, weil sich die Linie zwischen objektiv und subjektiv kaum ziehen lässt. Oder genauer: Je klarer man diese Linie ziehen kann (Das Spiel lässt sich nicht installieren! :p), desto überflüssiger wird die Diskussion, und in allen anderen Bereichen sehe ich immer viel zu viele Leute, die nur versuchen, ihre subjektive Meinung zu objektivieren. Was auch kein Wunder ist, weil Leute natürlich ganz andere Sachen von Medien erwarten und sich trotzdem gerne mit ihrem Hobby identifizieren – kann man bei Helltaker ja auch sehen, wenn ich mich über den Schwierigkeitsgrad freue, Klunky das Spiel eher trivial findet und auf Steam viele Leute empört über die Bullet Hell am Ende sind. xD
Interessanter wird es, wenn man sich auf eine ganz bestimmte Perspektive fokussiert und dafür vielleicht sogar klarmacht, was die Kriterien sind. Wie gesagt, bei Helltaker fände ich bspw. interessant zu diskutieren, inwiefern die Entscheidungen um den Schwierigkeitsgrad zum Gesamtkonzept passen (für mich schon), oder ob das Spiel in seinem Tonfall denn nun sexistisch ist (für mich nicht). Da kann man dann ernsthafte Argumente bringen.
Aber: Keiner der Punkte wird am Ende des Tages entscheiden, wie gut den meisten Leuten das Spiel gefällt. ^__~
In anderen Medien ist das noch mal krasser, weil die meisten Videospiele ja faktisch einen recht klaren Rahmen vorgeben, in dem sie gespielt werden können. Bei Filmen bspw. gibt es einen RIESIGEN Graben zwischen Kritikern und Casual Zuschauern und selbst zwischen den noch, das ist nicht mehr feierlich. Und wer im Mainstream-Pen&Paper-Bereich (also D&D und so) versucht, irgendwelche Projekte über Rechtschreibfehler und ähnliches hinaus zu objektivieren, hat in meinen Augen grundlegend missverstanden, wie das Hobby tatsächlich funktioniert. =P
26.01.2021, 19:44
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Interessanter wird es, wenn man sich auf eine ganz bestimmte Perspektive fokussiert und dafür vielleicht sogar klarmacht, was die Kriterien sind. Wie gesagt, bei Helltaker fände ich bspw. interessant zu diskutieren, inwiefern die Entscheidungen um den Schwierigkeitsgrad zum Gesamtkonzept passen (für mich schon), oder ob das Spiel in seinem Tonfall denn nun sexistisch ist (für mich nicht). Da kann man dann ernsthafte Argumente bringen.
Schwierigkeitsgrade sind aber auch ein Schlachtfeld, was nie Ruhe finden wird^^
Ich würde ja sagen "es muss zu dem Spiel passen", aber selbst das ist so subjektiv. Wobei ich die Analysie, was die Entwickler vermutlich erreichen wollten, schon immer sehr spannend finde. Macht ja mathewmatosis z.B. sehr stark in seiner Kritik. Ist natürlich auch viel Spekulation dabei, gerade, wenn es keine Interviews gibt, und selbst da muss man manchmal auch filtern, was einfach nur PR-Geblubber ist.
Zitat:
In anderen Medien ist das noch mal krasser, weil die meisten Videospiele ja faktisch einen recht klaren Rahmen vorgeben, in dem sie gespielt werden können. Bei Filmen bspw. gibt es einen RIESIGEN Graben zwischen Kritikern und Casual Zuschauern und selbst zwischen den noch, das ist nicht mehr feierlich. Und wer im Mainstream-Pen&Paper-Bereich (also D&D und so) versucht, irgendwelche Projekte über Rechtschreibfehler und ähnliches hinaus zu objektivieren, hat in meinen Augen grundlegend missverstanden, wie das Hobby tatsächlich funktioniert. =P
Erst hab ich ja gestutzt, weil Spiele mehr bewegliche Teile bieten als Filme, aber von der Zuschauerebene betrachtet haben Filme natürlich ein viel breiteres Publikum und sind deutlich zugänglicher. Quasi sind Spiele komplexer, aber dafür ist die Spielerschaft fokussierter.
Wobei Spiele auch öfter klare Differenzen zwischen Kritikern und anderen Spielern haben - gibt ja nen Grund, wieso Kritiker auch bei Spielen verpöhnt sind. Das hängt aber vielleicht auch mit dem viel höheren Investment an, was man bei Spielen tätigt (Spielzeit und gegebenenfalls auch Kosten) - wenn dann ein Kritiker was schlechtes ablässt, fühlt man sich schneller angegriffen als bei Filmen.
Ich bin nicht so stark bei Filmen drin, daher weiß ich nicht, ob die Spaltung zwischen Kritikern und "casual Audience" viel größer ausfällt als bei Spielen. Mir kommen immer nur diese prominenten Beispiele unter, wie die neue Star Wars Triologie, wo sich die Meinungen von Episode 8 und Episode 9 ja quasi umgedreht haben *g*
26.01.2021, 22:26
La Cipolla
Ja, gute Frage! Ich weiß auch nicht, ob der Graben wirklich größer ist (wahrscheinlich nicht), aber in einem gewissen Sinne sind Filme ... durchkritisierter? Ich vermute zumindest, dass es stärkere "Regeln" zur Frage gibt, was einen guten Film ausmacht, während sich Videospiele gefühlt aller zehn Jahre neu erfinden. Was ihnen als interaktives Medium mit deutlich weniger Vergangenheit natürlich auch leichter fällt. Und dementsprechend variabel können auch noch die Herangehensweisen ausfallen.
Ich meine, es gibt genügend Nazis, die American History X geil finden, aber es gibt auch Nazis, die sich faschistische "Utopien" auf Animal Crossing bauen, und das ist in meinen Augen ein ganz anderer Level von Uminterpretation. :p
Zitat:
Schwierigkeitsgrade sind aber auch ein Schlachtfeld, was nie Ruhe finden wird^^
Ich würde ja sagen "es muss zu dem Spiel passen", aber selbst das ist so subjektiv. Wobei ich die Analysie, was die Entwickler vermutlich erreichen wollten, schon immer sehr spannend finde. Macht ja mathewmatosis z.B. sehr stark in seiner Kritik. Ist natürlich auch viel Spekulation dabei, gerade, wenn es keine Interviews gibt, und selbst da muss man manchmal auch filtern, was einfach nur PR-Geblubber ist.
Ich finde, was sie wollen, zählt auch weniger als das, was sie mit diesem Wollen erreichen – aber eine klare Vision (also ein Wollen) hilft halt dabei, irgendetwas erfolgreich zu erreichen. Sonst verlässt man sich aufs Glück, oder auf sein Gespür, was natürlich auch mal extrem gut gelingen kann, gerade in Indie-Produktionen, wo man nicht 1200 unterschiedliche "Gespüre" hat. ;D Ich würde aber auch behaupten, dass ist gar nicht so unterschiedlich. Ob man etwas bewusst oder unbewusst in eine klare Richtung entwickelt, kommt im Produkt aufs Selbe heraus.
Was für mich aber zu oft weggelassen wird bei der Frage der Intention (und wie sie bewertet wird!), ist der Kontext. Ich bleibe mal bei den hervorragenden, HERVORRAGENDEN Beispiel der Souls-Reihe.
Rein nach deiner Überlegung oben finde ich es total sinnvoll, in Demon Souls nur einen schwierigen Schwierigkeitsgrad einzubinden. Das passt halt zum Spiel, und damit meine ich nicht nur das Gameplay selbst, sondern auch die Atmosphäre, das Setting, den Artstyle, so ziemlich alles eben. Einwandfrei! Aber: Spätestens ab Dark Souls 2 hat die Reihe a) eine total wichtige Rolle in der größeren Videospielkultur eingenommen und sich b) auch sehr, SEHR gern mit dieser Rolle geschmückt. Total viele Leute wollten plötzlich Souls-Spiele spielen, total viele Leute haben ihre Identität darauf aufgebaut, total viele Leute hatten plötzlich eine starke Meinung über den Schwierigkeitsgrad, und total viele Dark-Souls-Werbeposter haben Werbung mit diesem Schwierigkeitsgrad gemacht. Und in dem Kontext greift ein Schwierigkeitsgrad, der "zum Spiel passt", nicht mehr weit genug, weil er – gewollt oder nicht – in einer Wechselwirkung mit der größeren Kultur steht. Er muss also auch zum Kontext passen, in irgendeiner Art und Weise, und damit wird ALLES, was man tut, zu einer Aussage.
Um das mit einem mittelgroßen und einem extremen (Godwin-)Beispiel zu verdeutlichen: Wenn irgendein x-beliebiger britischer Nazi was gegen Trans-Menschen sagt, ist das sicherlich dumm und traurig, aber am Ende des Tages eher irrelevant. Wenn JK Rowling was gegen Trans-Menschen sagt, ist das ein Ding, berechtigterweise, weil sie eine Menge Fans, eine Menge kulturellen Einfluss hat. Leni Riefenstahl hat um 2000 rum immer noch gerne angedeutet, dass sie ihre Nazipropaganda vorrangig als handwerklich gut gemachte Filme sieht. Was sie tun kann ... was aber auch ziemlich fucking lächerlich ist, weil sie, ganz persönlich und direkt, verantwortlich für Nazipropaganda ist, die indirekt eine Menge Menschen hingerafft hat.
Nun ist der Schwierigkeitsgrad von Dark Souls natürlich kein Nazishit. xD' Aber wenn sich Dark Souls für einen einfachen Schwierigkeitsgrad entscheidet, trifft es eine Aussage. Wenn es beim schweren Schwierigkeitsgrad bleibt, trifft es eine Aussage. Und auch im Detail: Wenn der Schwierigkeitsgrad zwischen Teil 2 und 3 und Bloodborne und was weiß ich sich minimal ändert, nach oben, nach unten oder in die Breite, ist das auch schon eine Aussage. Deshalb gehen die Fans ja auch jedes Mal den Baum hoch; da geht es kein bisschen um die Schwierigkeit von Videospielen, sondern um Selbstbild und Identität. Deshalb trauen sich so viele große (und kleine) Spiele auch gar nicht mehr an die sehr realen Konsequenzen eines ernstes, entschiedenen Designs, das zu seinen Aussagen steht, sondern flüchten sich in Schwammigkeit und Verschleierung (Ubisoft ...) oder Meta-Ironie, um jeder Kritik vorwegzugreifen.
WELCHE Aussage hinter all diesen Designentscheidungen steht, also auch dem Schwierigkeitsgrad von Dark Souls, da kann man sich dann wieder herrlich streiten, und mit Sicherheit sind es auch immer gleich ein paar Dutzend Aussagen auf einmal. ;p
Was ich sagen will ...
Sorry für den irgendwo verkopften Rant ...
Und warum haben sich so viele Nazis in diesen Beitrag geschlichen?
27.01.2021, 12:29
Winyett Grayanus
Man könnte aber auch kurz und knapp feststellen: Dadurch, dass ein optionaler einfacher Schwierigkeitsgrad angeboten wurde, ist bisher noch niemandem der virtuelle Schniedel abgefallen.
Das würde sicherlich auch nicht passieren, wenn die, die es wollen, ihr Souls-Teil so spielen können wie bisher und durch einen weiteren Schwierigkeitsgrad eine größere Zielgruppe bedient würde.
Und am Rande: Es gibt ernsthaft Leute, die ihre Identität darauf aufbauen, dass sie ein schweres Spiel spielen können? Vielleicht ist das Spielen für mich zu sehr Hobby und gute Unterhaltung, als dass ich das nicht schräg finden könnte. Die Nazis waren aber auch schräg.:p
27.01.2021, 15:49
Klunky
Zitat:
Zitat von Winyett Grayanus
Und am Rande: Es gibt ernsthaft Leute, die ihre Identität darauf aufbauen, dass sie ein schweres Spiel spielen können?
Ich sehe das nicht als problematisch, so lange diese Identität nicht die einzige bleibt, über die man sich definiert. In einem gewissen Rahmen identifizieren wir uns alle gerne mit dem was wir konsumieren, ich glaube nicht dass du deine Benutzeravatare rein zufällig auswählst.
Auch würde ich Identität nicht gleich rechten Gedankengut zuschieben. (ich gehe mal davon aus dass Cipos Vergleich so zufällig war, wie meiner mit dem Dünger und Helltaker. xD)
Meinem Verständnis nach hängt Identität auch immer ein bisschen mit der Suche nach Gleichgesinnten zusammen, man möchte seine Vorlieben mit Anderen teilen, das bedeutet jedoch nicht dass man diese Vorliebe für Andere teilen möchte. Falls du verstehst was ich meine. Du erwartest schließlich auch dass die Leute dich als das sehen was du bist und sein möchtest und du würdest dich nicht anpassen, um mehr Leuten zu gefallen.
Ich verliere selber schnell das Interesse an Menschen die sich wie ein Fähnchen im Wind wenden, da ich nicht davon ausgehe dass diese groß was zu sagen haben.
Ich glaube dass man dieses Phänomen auch auf abstraktere Dinge zutrifft, gerade wenn man diese Dinge als Kunst betrachtet. (was es für dich ja nicht zu sein scheint.)
Zitat:
Zitat von Winyett Grayanus
Man könnte aber auch kurz und knapp feststellen: Dadurch, dass ein optionaler einfacher Schwierigkeitsgrad angeboten wurde, ist bisher noch niemandem der virtuelle Schniedel abgefallen.
Das nicht, aber ich glaube dass so eine Haltung trotzdem ihre Schattenseiten besitzt.
Ich wollte auch gar nicht so eine große Schwierigkeitsgrad-Debatte aufmachen (mache ich sowieso schon häufig genug)
Mein Problem fußt weniger auf das Vorhandensein von optionalen einfacheren Schwierigkeitsgraden, als über die Selbstverständlichkeit dass diese in einem Spiel drin sein müssen und das wird dann gerne mal gleich gesetzt mit Komfortfunktionen wie... größerer Bildschirmtexte und sowas. Doch alles was maßgeblich Einfluss auf den Ablauf des Spielerlerlebnisses nimmt, steht für mich weit über "Komfort".
Ähnlich sieht es da ja bei mir auch mit dem Speichern aus. Jederzeit ein Spiel ausmachen zu können und da weiter zu machen wo man aufgehört hat, ist für mich Komfort ja. Die generelle Speicherfunktion ist es jedoch nicht, wenn man nun immer wieder die selbe Stelle neu laden kann, geht es für mich über Komfort hinaus, die Speicherfunktion entwickelt sich zu einem Werkzeug mit dem man ebenfalls den Spielablauf beeinflusst. Die Entscheidung solche Systeme zu verwenden, weil man es für sein Spiel als passend empfindet kann ich nachvollziehen, doch aus einer Art Selbstverständlichkeit eine solche Funktion immer wieder einzubauen und auch einen gewissen Druck nachzugeben weil sich Spieler an diese Selbstverständlichkeit im großen Pantheon der moderneren Spielehistorie gewöhnt haben, finde ich schlichtweg enttäuschend und langweilig. Damit raubt man dem Medium ein großes Stück Potenzial, was sich eben nicht nur über seine Inhalte definiert, sondern auch durch die Art wie diese präsentiert werden.
Bei Helltaker erschien mir die Entscheidung die Rätsel - die sich jederzeit nachschlagen lassen - optional zu gestalten, um sich voll und ganz auf die Demon-Waifus zu konzentrieren, suspekt wenn das Spiel einen dafür am Ende doch durch einen Flaschenhals schickt, der den Spieler tatsächlich am voranschreiten hindern könnte, weil nun statt Planung, plötzlich auch Geschick in der Ausführung abgefragt wurde. Ich finde La Cipollas Interpretation irgendwo interessant, ich finde jedoch dass der "Roadblock" als bewusste Entscheidung nicht stark genug hervorgehoben wurde. Daher gehe ich davon aus dass der Macher selbst gar nicht groß darüber nachgedacht hat. (Und naja dann das ganze Trara bezüglich ob man es dann wirklich als perfekt ansehen kann)
29.01.2021, 15:30
Sylverthas
Prinzipiell stimmt es natürlich, dass jede Entscheidung eine Aussage ist. Selbst wenn man eine Entscheidung rein für sich (bzw. das Game, woran man arbeitet), in Isolation, trifft, dann hat das mindestens so eine Aussage, dass man sich nicht von Meinungen anderer beeinflussen lassen will. Ich halte es aber tatsächlich für sehr relevant, was die Intention hinter der Entscheidung / Aussage war, unabhängig vom Endeffekt. Hatte da ja letztens den einen TED Talk von Jon Ronson, "How One Tweet Can Ruin Your Life" verlinkt, und - ohne jetzt speziell jemanden angreifen zu wollen - halte ich die Reaktionen der Leute auf ihren Tweet für fucking retarded. War ihr Tweet schlecht formuliert? Vielleicht, aber ich finde die Intention hier so viel relevanter als die teilweise dummen Interpretationen, die die Menschen daraus ziehen.
So, um zu Videospielen zurück zu rudern, und bei Fromsoft zu bleiben: Viele beschuldigen die Entwickler ja, dass ihnen "die Zeit von Spielern egal ist", weil sie keinen Easy Mode einbauen - was absurd ist, wenn die Entwickler genau das Gegenteil behaupten und es auch verargumentieren, wieso sie es so sehen. Man kann darüber streiten, wie erfolgreich sie in dieser Ambition sind, klar. Und hier ist ein wenig die Frage, wie man die Aussage der Entwickler deutet: ich würde behaupten, dass sie die Entscheidung nur auf ihr Spiel zutreffend finden, unabhängig davon, ob es weitere (spielgesellschaftliche) Auswirkungen hat.
Ist FromSoft nun für ihre teilweise demente Spielerschaft verantwortlich? Jetzt kann man natürlich mit Namen wie "Prepare to Die"-Edition oder dem ganzen Werbekonzept von Dark Souls 2 kommen. Es ist nicht klar, wie sehr die Entwickler dahinter standen und wie sehr es Bandai Namco war. Natürlich tippe ich auf letzteres, da nach den eigenen Aussagen der Entwickler bei der Reihe die Schwierigkeit nicht das Ziel war, sondern eine immersive, dichte Spielerfahrung zu erstellen und die Spieler das Gefühl zu geben, dass sie eine Herausforderung bewältigt haben. Also ja, ich sehe die Marketing Abteilung hier als Wurzel des Übels an. Ich frage mich auch immer, wie sehr eigentlich Nintendo und Sega damals in dem Console War investiert waren (also über Market Share hinaus, versteht sich^^), und inwiefern es einfach nur gutes Marketing war. Und Marketing ist ja ein übles Gebiet, wo es eigentlich nur um Manipulation geht *g*
Also, insgesamt denke ich nicht, dass FromSoft irgendeine besondere Verantwortung der Spielebranche gegenüber hat. Ich verstehe natürlich Dein Argument mit "größeres Megaphon -> mehr Verantwortung", aber ist es nicht gerade diese Sache, die dazu führt, dass man immer vorsichtiger sein muss mit Aussagen? Weil es sehr leicht falsch verstanden / interpretiert werden kann? Damit komme ich zu
Zitat:
Zitat von Cipo
Deshalb gehen die Fans ja auch jedes Mal den Baum hoch; da geht es kein bisschen um die Schwierigkeit von Videospielen, sondern um Selbstbild und Identität. Deshalb trauen sich so viele große (und kleine) Spiele auch gar nicht mehr an die sehr realen Konsequenzen eines ernstes, entschiedenen Designs, das zu seinen Aussagen steht, sondern flüchten sich in Schwammigkeit und Verschleierung (Ubisoft ...) oder Meta-Ironie, um jeder Kritik vorwegzugreifen.
Das ist aber eine zweischneidige Sache. Klar, die Fanboys scheißen einem vor die Tür, sobald man mal was anderes macht als sie erwarten (z.B. Zanki Zero, weil es so anders ist als Danganronpa, oder als Ninja Theory diesen mittelmäßigen Multiplayer Shooter statt eines weiteren, mittelmäßigen narrativen Action Adventures designed hat). Ich sehe hier aber auch alle anderen, die eigentlich ein immer schwammigeres Spieldesign loben, als ein großes Problem. Klunky beschreibt es mit den "QoL" Features schon sehr gut, die immer gefordert werden, aber häufig nicht simples QoL sind. "Inventarmanagement ist nervig, baut doch zur QoL ein unbegrenztes Inventar ein!"; dabei wird missachtet, dass begrenztes Inventar eine Designentscheidung ist. Ähnliches gilt für Features wie Minimap (da hab ich mich in Code Vein kurz drüber ausgelassen), immer speichern können, Teleportfunktionen, etc.. Alles Dinge, die viele sicherlich in ihren Games begrüßen und am Ende zu einer "Mittelmäßigkeit" führen, weil alles zu einem schwammigen Brei wird. Man muss sich als Spieldesigner halt gewiss sein, dass jede Designentscheidung den Spielerkreis beeinflusst und Leute ein- sowie ausschließt. Dass Leute, die ausgeschlossen werden, dann immer gleich so tun, als wäre es ein großer Affront gegen sie ist mindestens genauso ein Problem wie die rabid fanbases, die komplett austicken.
Also ja, ich sehe hier nicht nur die hardcore Fans als das Problem, sondern auch die allgemeine Spielerschaft. Vielleicht auch die Einstellung, bei der jede Sache, die einem nicht passt, gleich als Angriff auf einen selbst gewertet wird.
PS: Entschuldige bitte, dass ich Deine Nazi Metaphern ignoriere :hehe:
30.01.2021, 10:37
La Cipolla
Ja, genug Nazivergleiche für einen Thread. :D
Zitat:
Zitat von Sylverthas
Also ja, ich sehe hier nicht nur die hardcore Fans als das Problem, sondern auch die allgemeine Spielerschaft. Vielleicht auch die Einstellung, bei der jede Sache, die einem nicht passt, gleich als Angriff auf einen selbst gewertet wird.
Hm, ich würde beide nicht wirklich als das große Problem sehen, und ich finde beides auch sehr ... ähnlich. In meinen Augen ist das eher was Systemisches: Es wird ja von ALLEN Seiten bestärkt, dass man sich bitte über seine Vorlieben und Lieblingsmedien identifiziert, und das bestärkt sowohl das Ausschließen anderer als auch das Ausgeschlossenfühlen – und in Erweiterung auch die heftigen Reaktionen auf Designentscheidungen.
Man braucht hier praktisch einen Mittelweg, der auf den ersten Blick paradox wirken kann: Man muss verinnerlichen (und Leuten beibringen), dass Medien ein Teil unserer Realität sind und damit eine Wirkung haben. Zur selben Zeit muss aber klar sein, dass wir uns nicht nur über Produkte definieren können oder sollten, und vor allem, dass es für das Miteinander – für das wir uns ja überhaupt erst mit irgendwas identifizieren! – gar keine Produkte braucht, dass diese Produkte praktisch nur ein Vehikel sind, über das wir uns verbinden können ... ein MEDIUM sozusagen! :eek:
tl;dr – Videospiele und ihre Schwierigkeitsgrade sollte man ernst nehmen, aber nicht zu wichtig. ;D
Das ist auch ein guter Punkt, um noch mal kurz zur Intention zurückzukommen, denn ja, die ist natürlich total wichtig, zumindest wenn man weg von Firmen hin zu den Personen geht, die dahinterstecken. Das kann man aber meistens ganz gut trennen, und ich finde, das wird inzwischen auch immer häufiger gemacht, oder zumindest wird es angeprangert, wenn es schiefgeht. Weil, CD Project runtermachen wegen Cyberpunk ist moralisch zweifelsohne einwandfrei (:-O:p), aber das persönlich zu machen und auf die Mitarbeiter loszugehen, ist natürlich ebenso zweifelsohne sehr, sehr dumm.
Es gibt da aber auch schwierigere Fälle – Stichwort JK Rowling, oder die Mini-Kontroversen, die es regelmäßig um so 1-Mann-Indie-Produktionen gibt, oder sogar das Einschießen auf gewisse CEOs, wie Jim Sterling das bspw. gerne mal tut. Weil, jedes systemische Problem läuft natürlich am Ende des Tages auf Menschen hinaus, so gut die Intention auch war. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem man Menschen verändern und dafür wahrscheinlich auch mal angreifen muss. Aber ich denke, wir sind uns einig, dass es auch an dieser Stelle wieder ein "zu viel" und ein "zu dumm" geben kann.
Weil uns als SZENE halt immer noch nicht so richtig klar ist, wie wir wirklich mit unserem Hobby, unserem Fandom und unserem Diskurs umgehen sollten.
Und deshalb reden wir ja am Ende des Tages auch drüber, denke ich. ^^
Zitat:
Zitat von Klunky
Bei Helltaker erschien mir die Entscheidung die Rätsel - die sich jederzeit nachschlagen lassen - optional zu gestalten, um sich voll und ganz auf die Demon-Waifus zu konzentrieren, suspekt wenn das Spiel einen dafür am Ende doch durch einen Flaschenhals schickt, der den Spieler tatsächlich am voranschreiten hindern könnte, weil nun statt Planung, plötzlich auch Geschick in der Ausführung abgefragt wurde. Ich finde La Cipollas Interpretation irgendwo interessant, ich finde jedoch dass der "Roadblock" als bewusste Entscheidung nicht stark genug hervorgehoben wurde. Daher gehe ich davon aus dass der Macher selbst gar nicht groß darüber nachgedacht hat.
In dem Sinne ist das definitiv ein gutes Argument! Mir ist die Intention halt egal, weil die Wirkung für mich trotzdem einwandfrei funktioniert hat, aber das ändert nichts am Argument selbst. :A
01.02.2021, 11:01
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Man muss verinnerlichen (und Leuten beibringen), dass Medien ein Teil unserer Realität sind und damit eine Wirkung haben. Zur selben Zeit muss aber klar sein, dass wir uns nicht nur über Produkte definieren können oder sollten, und vor allem, dass es für das Miteinander – für das wir uns ja überhaupt erst mit irgendwas identifizieren! – gar keine Produkte braucht, dass diese Produkte praktisch nur ein Vehikel sind, über das wir uns verbinden können ... ein MEDIUM sozusagen!
Ja, komplett unterschrieben, schön gesagt. Beide Punkte finde ich witzig, weil die (ok, jetzt kommt ne riesige Tangente zur Anime Community, kann gerne ignoriert werden *g*) momentan in der aktuellen Anime Season beobachtbar sind. Wer in entsprechenden Foren ein wenig mitliest weiß, dass Redo of Healer derzeit heiß umstritten ist, und da liest man zur Verteidigung sehr oft das Argument, dass es ja "nur Fiktion" sei - was natürlich stimmt, aber komplett abzustreiten, dass Medien / Kunst allgemein Auswirkungen auf die Realität hat, ist doch schon arg klein. Auf der anderen Seite hat man nun die letzte Season von Attack on Titan, und viele schreiben wirklich so, als würde ihre komplette Identität von dieser Serie abhängen und sind regelrecht wütend darüber, wenn jemand die Serie nicht als den heiligen Gral ansieht.
Hier ist definitiv ein Mittelweg gesünder, den ich leider selber öfter nicht gehe. Bei mir ist es klar Neon Genesis Evangelion und FFVII, welche ich als welche der für mich prägendsten Medien ansehe und da bin ich ehrlich - es ist schwer für mich, da den gesunden Mittelweg zu finden (wie man bei meinem Meltdown zum FFVII Remake sehen konnte, was ich natürlich komplett objektiv für Scheiße befunden habe - WIE KÖNNT IHR DAS ALLE NUR NICHT SEHEN?!!!!!!).
Bei den Intentionen stimme ich Dir zu. Jim Sterling hat es ja im Prinzip zu seinem Beruf gemacht, bestimmte Menschen direkt anzuprangern, die ihm nicht passen - was am Ende sicher effektiver ist, als einfach nur eine große, gesichtslose Company runterzumachen. Ich finde es nicht immer gerechtfertigt, was er tut und wie verbissern er dabei ist, aber es ist Teil seiner Persona und diese ist zumindest konsequent. Und häufig sind es ja auch die einzelnen Menschen, die dumme Aussagen tätigen (siehe J.K. Rowling), die Companies selber haben ja so viele Anwälte, dass da selten was rauskommt, was nicht komplett reingewaschen und aussagelos ist. Aber das sind dann natürlich auch Versatzstücke, die man nutzen kann, um Intentionen zu hinterfragen. Aber ja, hier sehe ich auch den gesunden Mittelweg, denn jeder sagt mal was Dummes und jeder hat sicher auch mal online was Dummes geschrieben. Davon sind Leute mit einem großen Sprachrohr selbstverständlich nicht ausgeschlossen und da wird dann gern jede Aussage (in Zukunft und auch Vergangenheit) "in bad faith" ausgelegt. Soll keine Verteidigung für beispielsweise Rowling sein, aber zumindest ne Erinnerung, dass man die Heugabeln auch irgendwann mal wieder weglegen kann, wenn nichts mehr vorfällt^^
Zitat:
Weil uns als SZENE halt immer noch nicht so richtig klar ist, wie wir wirklich mit unserem Hobby, unserem Fandom und unserem Diskurs umgehen sollten.
Und deshalb reden wir ja am Ende des Tages auch drüber, denke ich. ^^
Das finde ich spannend. Ich hatte ja immer gedacht, dass der Diskurs über Medien hinweg recht ähnlich ist. Siehst Du da ganz konkrete Unterschiede bei Filmen und Spielen? Also welche, die über die Elemente hinausgehen, die das andere Medium nicht hat: da wären bei Spielen natürlich das Gameplay, was ein Element ist, was Filme einfach nicht haben. Während bei Filmen sicherlich Schauspieler ein größeres Element sind, aber da gibts ja bei Games auch mittlerweile schon genug Bestrebungen.
Ich frage mich, ob bei Spielen die Interessen diverser sind, obwohl eigentlich eine kleinere Community angesprochen wird - immerhin gibt es Leute, die Spiele nur wegen des Gameplays oder auch nur wegen der Story erleben wollen (wie man aktuell bei den Trails Spiele gut sieht, die ja für einige anscheinend *nicht* durch das Gameplay bestechen). Daher gehen Diskussionen auch mal gerne aneinander vorbei. Und jemanden zu finden, der nen Film gerade wegen der Kameratechnik besonders mag, ist halt schon viel härter Nische als jemanden, der die Kamera in nem Videospiel nicht mag (ok, zugegeben, das war jetzt ein adhoc Beispiel, nicht sicher ob das in irgendeiner Weise stichhaltig ist - vielleicht wäre ein Vergleich mit FPS angebrachter? *g*).
Was ich sehe, ist, dass sich die Diskussion über Videospiele häufig eher rudimentär verhält - "macht ein Spiel Spaß?", "ist die Story gut?", "sind die Charaktere gut?", etc. (wobei es das bei Filmen ja auch gibt, "just enjoy the dumb fun", etc.). Alles sicherlich Elemente, aber für die letzten beiden werden in der Regel Methoden verwendet, die man auch direkt auf Bücher / Filme anwenden kann, und für das erstere wird ein Spiel häufig einfach als... naja, "Spiel" angesehen (ja, das Wort ist hier schon irgendwo problematisch). Daher ist es dann recht einfach, bei z.B. Zanki Zero auf die einzelnen Gameplay Elemente sowie Story, Charaktere isoliert zu schauen und zu sagen "das ist nicht gut / scheiße", wenn das Spiel (aus meiner Sicht) tatsächlich versucht, hier eine Symbiose von verschiedensten Elementen zu erzeugen. Die man dann nicht unbedingt mehr mit isolierten Tools analysieren kann. Auf der anderen Seite des Zauns hat man dann natürlich die vielen J-RPGs, die Story und Gameplay komplett voneinander trennen - das Trope des "Tode passieren nur in Cutscenes" ist nicht umsonst entstanden. Insbesondere, weil es ja häufig so ist, dass die Party mit Atombomben in Kämpfen beschossen wird, aber in einer Cutscene ein Nadelstich dann reicht, um jemanden umzubringen :hehe:
02.02.2021, 06:40
La Cipolla
Hm, ich finde schon, dass gerade der Film-Diskurs ... erwachsener ist, im neutralsten Sinne, also schon weitergedacht, weil er einfach schon so viel älter ist und das Medium nicht ganz so viele Kehrtwenden an verschiedensten Punkten durchmacht. Videospiel-Reviews haben ja bspw. erst vor zwanzig Jahren angefangen, mit einer gewissen Regelmäßigkeit von technischen Bewertungen für einzelne Bestandteile hin zum Gesamtbild zu gehen, und oft tun sie es immer noch nicht. Klar gibt es auch bei Filmen immer wieder neue Themen und Unsicherheiten, wie bspw. die "Fandom-Frage" im Nerd-Space, aber bei Videospielen fehlen uns häufig schon die absoluten Grundlagen, über die man sich irgendwie einig sein kann.
Du könntest aber recht haben, dass das Ganze weniger eine Frage des Diskurses und mehr eine Frage des Mediums ist. Es hat halt gleich mehrere Ebenen der Varianz, die Filme technisch und faktisch nicht haben, und da macht es schon Sinn, dass man auch variabler darüber spricht.
03.02.2021, 19:31
Winyett Grayanus
Zitat:
Zitat von Klunky
Auch würde ich Identität nicht gleich rechten Gedankengut zuschieben. (ich gehe mal davon aus dass Cipos Vergleich so zufällig war, wie meiner mit dem Dünger und Helltaker. xD)
Da haben wir uns missverstanden - ich meinte lediglich, dass ich Cipos Vergleich schräg fand. ;)
Ich will nicht abstreiten, dass Spiele künstlerische Aspekte haben können, aber für mich sind sie in der Tat vor allem gute (na ja, machmal schlechte) Unterhaltung, ebenso wie Filme und Literatur. Ich habe Spiele wahrscheinlich schon auf allen Schwierigkeitsgraden, die es so gibt, gespielt und entscheide meist spontan danach, wie mir ein Spiel spielerisch gefällt und wechsele gerne mal. Wenn es nach mir gehen würde, hätten wahrscheinlich alle Spiele so eine Schwierigkeitsregler wie Oblivion, den man seinem eigenen Spielgefühl anpassen kann, denn was habe ich davon, wenn ich jemandem seinen schweren/leichten Schwierigkeitsgrad nicht gönnen will, auch wenn der mir selbst nichts gibt? Spaß steht doch echt im Vordergrund, ich brauche da keine Metaebene.
Ich habe selten ein Spiel gespielt, das für mich dermaßen "Hin und Her" war, in ganz unterschiedlicher Hinsicht.
Wie schon erwähnt, ich musste es dreimal anfangen, weil es so anders und gewöhnungsbedürftig und irgendwo auch anstrengend ist. Das Gameplay war für mich immer faszinierend, und es hat zwischendrin immer wieder seine Höhepunkte und Wow-Momente, aber faszinierend ist halt noch lange nicht unterhaltsam oder spaßig. Dann wiederum muss man auch nicht endlos grinden oder kämpfen, und mit dieser Auswahl an Steuerungs- und Schwierigkeitsgrad-Optionen, an Auto-Save und Freiwilligkeit war den Entwicklern wohl auch bewusst, was für ein "spezielles" Erlebnis sie da auf den Bildschirm zaubern. Und ja, im Gesamtbild geht es klar und war definitiv auch ganz lustig (vor allem mit dem Finger auf der Switch!), aber ich würde kaum eine Stunde mehr damit verbringen wollen als nötig. Null Verständnis also für die Wahnsinnigen unter euch, die mehr als 50h daran gespielt haben! =D
Ich könnte als nächstes von technischen Kategorien reden, aber wenn es um Optik und Musik geht, sollten wir unseren Fokus definitiv auf den Style dieses Spiels legen, und das gesamte Design mit einbeziehen. Und ja: Hin und Her! Es hat eine Vision, eine stilistische Idee, die einem offensichtlich auf den ersten Blick gefallen kann oder nicht ... aber es ist eine ziemlich wilde Idee, und das meine ich ausnahmsweise negativ. Ich habe zwar eine Schwäche für Teenager-Coolness, selbst diese hier, aber bei TWEWY brodelt so eine schwelende "How do you do, fellow kids?"-Energie unter der Haube. Das liegt einmal daran, dass es die WILDE Entscheidung trifft, tatsächlich mit 2000er Trends zu arbeiten, die zunehmend veralten (Lange nicht mehr so viele Tribals gesehen! :p), aber vielleicht auch daran, dass es die Grundidee von Trends und Mode auf mehreren Ebenen einbindet, ohne sie wirklich zu verstehen – ein spezifischer Pin als entscheidender Modetrend in ganz Shibuya?! Es ist zwar nicht komplett lächerlich, aber manchmal musste ich schon an die misslungenen Versuche der Mainstream-Fernseher-Redakteure mittleren Alters denken, "realitätsnahe" Dokumentationen über Afrika oder Nerd-Hobbies zu drehen. Und dabei kann ich nicht mal sagen, dass das Spiel stilistisch rund ist, weil ich niemals auf die Idee klarkommen werden, einem Froschgegner Tribal-Beine zu verpassen. Selbst die eigentlich sehr coole Musik passt irgendwie nur die Hälfte der Zeit zu den Geschehnissen. Aber, der Fairness halber: Das klingt jetzt deutlich schlimmer als es ist, denn das Spiel macht definiert sein eigenes Ding, und eigentlich gefällt mir dieses Ding auch ziemlich gut. Aber es ist auch weit entfernt von einem Persona, bei dem man sehr viel besser verstanden hat, dass man eine solche "Jugendlichkeit" besser an entscheidenden Stellen platziert und an anderen sehr bewusst die Klappe hält.
Auch auf der inhaltlichen Ebene springen wir hin und her. TWEWY hat eine spaßige, klassische Prämisse, aber teilweise unnötig verkomplizierende Richtungen, in die es diese Prämisse entwickelt. Mal hat es wunderbare Twists und emotionale Momente, mal ist es stumpf und holzhammerhaft. Die Charaktere gefallen mir alle richtig gut, aber kaum einer wird in einer Art und Weise behandelt, in der es ihm 100% gerecht wird, und speziell die Beziehungen wechseln oftmals krass plötzlich ihre Richtung. Generell ist das Pacing sehr rasant, manchmal zu rasant, aber selbst das ist nicht konsistent. Ein einziger Stadtteil als Setting ist eine endcoole Idee, aber selbst als jemand, der mehrmals in Shibuya war, konnte ich kaum eine Verbindung zu den Schauplätzen entwickeln, was hier eigentlich total naheliegend gewesen wäre. Und so eine nutzlose Karte habe ich auch selten gesehen, vor allem zusammen mit diesem verwirrenden Layout. xD' Besonders positiv hervorheben will ich aber das Writing der Dialoge (oder die Übersetzung?), denn die sind echt unterhaltsam und außergewöhnlich lebendig. Mit einer schlechteren Übersetzung hätte man den "Fellow-Kids-Faktor" hier noch mal auf 180 drehen können, aber so hat man glaub ich eine Menge gerettet!
Was ich abschließend noch richtig gut, und zwar überraschend gut fand, war das Ende. TWEWY ist eine dieser seltenen Geschichten, bei denen man sich bis zum letzten Moment fragt, wie zur Hölle sie das alles noch gerade biegen wollen ... und dann gelingt es doch! Ich liebe, dass Joshuas Entscheidung zugleich offscreen und doch komplett nachvollziehbar und in-character stattfindet, und ich liebe, dass Shiki am Ende in ihrer "echten" Gestalt auf den Freundeskreis trifft. Und ich liebe, dass die simple Message, die eigentlich von Anfang an klar ist, auf eine Art und Weise durchkommt, die weder zynisch oder trivial, aber auch nicht allzu erzwungen wirkt.
Also ja. Hin und Her. Definitiv eine spannende Erfahrung mit vielen liebenswürdigen Ecken und ebenso vielen rauen Kanten. Man muss sich unbedingt drauf einlassen, und da man zwischen 20 und 30 Stunden durchkommen kann, ist das auch keine allzu gigantische Investition. Empfehlung? kA! Ich weiß selbst nicht, ob ich den Nachfolger spielen werde. :D Zumal es auch perfekt abgeschlossen ist.
10 von 10 ... für die Eier, das Spiel tatsächlich so zu nennen, und für die Abkürzung, die damit einhergeht 3 mal 7 ... Tage Spielzeit 3 von 3 ... Partnern, denen man verdammt noch mal vertrauen sollte!
13.02.2021, 10:03
Klunky
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Also ja. Hin und Her. Definitiv eine spannende Erfahrung mit vielen liebenswürdigen Ecken und ebenso vielen rauen Kanten. Man muss sich unbedingt drauf einlassen, und da man zwischen 20 und 30 Stunden durchkommen kann, ist das auch keine allzu gigantische Investition.
Das hängt ganz davon wie viel Spaß einem das Gameplay macht oder ob man ein Zwangscompletionist ist. Für mich hat das Spiel erst nach der Story eigentlich "so richtig" angefangen. Wenn man dann noch mal die Tage bewusst selektieren kann und dort versucht alle 3 Sterne zu holen. Das Spiel kommt ja wirklich mit einer Vielzahl von Systemen daher mit denen man sich, wenn man das Kampfsystem liebt, ewig beschäftigen kann. In jedem Kapitel werden neue optionale Bosse gedropped die es wirklich in sich haben. Es gibt 4 Schwierigkeitsgrade und jeder Gegner kann auf jedem Schwierigkeitsgrad zu einem bestimmten Prozentsatz einen bestimmten Gegenstand fallen lassen. Dass kann dann auch gerne mal eine 0,1% Chance sein. Das geniale daran ist ja, dass man durch das freiwillige abstufen des Levels und das verketten von mehreren Encountern diese Prozentchance erhöhen kann, das geht dann sogar später mit Bossen.
Also das Post-Game von TWEWY muss ich hier noch mal besonders lobigend hervorheben, es gibt ja sogar einen zusätzlich Tag der sich auf das Tin Pin Slammer Minispiel konzentriert, das Spiel hat so schon genug Inhalt und dann haut man noch mal dieses recht kurzweilige Minispiel raus was OBENDREIN noch mal mit dem Pin System kombiniert wurde, heißt also es synergiert sogar mit den Kernspielmechaniken.
Ich hatte damals bestimmt über 80 Stunden in dem Ding versemmelt und irgendwie jucks mir beim Schreiben wieder diese Zeit aufleben zu lassen. :O:A
In der Switch Version soll es ja sogar noch mal eine Story Fortsetzung geben die wohl angeblich auf den kommenden 2. Teil anspielt. Hast du diesen auch gespielt? Mich würde interessieren ob dieser snappige, etwas aus der Zeit gefallene J-Tribal Hiphop Style (ja schwierig zu beschreiben. xd) auch in einer 14 Jahre späteren Geschichte durchscheint, weil was mir als erstes negativ aufgefallen war auf dem Cover war irgendein 08/15 Anime Loli
13.02.2021, 10:31
Lynx
Ich möchte jetzt gar nicht auf so viel eingehen, weil mir das Spiel als Gesamtes ja sehr, sehr gut gefallen hat und ich für mein eigenes Erlebnis damit auch wenige Kritikpunkte feststellen konnte.
Aber zumindest in einem Punkt möchte ich gerne aus vollem Herzen zustimmen, der mir komischerweise auch ein dreiviertel Jahr später noch in Erinnerung geblieben ist:
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Und so eine nutzlose Karte habe ich auch selten gesehen, vor allem zusammen mit diesem verwirrenden Layout. xD'
Ich hatte bis zum Schluss nicht verstanden was mir die Karte überhaupt mitteilen will, und habe dann versucht mir mit bestimmten Punkten auf dem Screen zu merken wo was verbunden ist. Hat auch nur mäßig funktioniert, aber wenn ich nicht gerade im Kreis gelaufen bin habe ich durch wildes Herumirren dann doch noch meist zum Ziel gefunden. xD
Ich habe die Story-Fortsetzung übrigens bewusst nicht gespielt. Ich fand nämlich auch, dass das Spiel so wie es war einen perfekten Abschluss fand und man da eigentlich keine Ergänzungen dazu braucht.
Ich habe dann auch gelesen was in der Fortsetzung passiert und das gefiel mir nicht besonders gut. Ich hoffe der kommende zweite Teil baut nur auf ein paar wenigen Elementen daraus auf (beispielsweise dem Antagonisten von dort) und lässt wenigstens Neku und Co. dann aber mal in Ruhe. "Co" schließt Joshua natürlich nicht mit ein, weil der vermu~tlich irgendwie vorkommen muss und ich da aus... Gründen... auch eine Ausnahme machen kann. Ihn würde ich gerne wiedersehen. Als kleines Fangirl, das ich von ihm bin.
13.02.2021, 10:53
La Cipolla
Ja, hat ja auch echt viele Fans das Spiel, und das gönne ich ihm definitiv, da es offensichtlich eine Menge Mut und eine Menge Herz hat. Ich selbst würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn ich mich noch länger mit dem Kampfsystem beschäftigen müsste. :D Muss ich aber zum Glück nicht! Ich weiß es sehr zu schätzen, wenn optionaler Shit ernsthaft optional ist, und hier hatte ich nie das Gefühl, irgendwas zu verpassen. Ein ganz klarer Fall von "Ich bereue nicht, es gespielt zu haben, aber ich bin auch froh, dass ich fertig damit bin!" ^^
Und ja, Karte aus der Hölle! Vielleicht macht sie mehr Sinn, wenn man in Tokyo lebt und sich öfter da herumtreibt.
Zitat:
Story Fortsetzung
Ich nehme mal an, die hätte man irgendwie freischalten müssen? Von einer Loli habe ich nichts gesehen. ^__~ Aber auch hier: Ich habe nicht das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben.
Zitat:
ob dieser snappige, etwas aus der Zeit gefallene J-Tribal Hiphop Style (ja schwierig zu beschreiben. xd) auch in einer 14 Jahre späteren Geschichte durchscheint
Mich interessiert eher, ob sie ihn irgendwie aktualisieren. Weil, der Stil ist halt MEGA in seiner Zeit verankert. Du kannst zwar heute auch noch ein Spiel mit harten 80er-Klamotten machen, aber dann ist das Ganze halt ein Nostalgie-Produkt und nichts "Frisches", Cooles mehr. Da müssen sie sich fragen, wen sie ansprechen wollen: Die alten Teenager oder die neuen. Beides dürfte nur klappen, wenn das nächste TWEWY seinen Style einige Level hochschraubt, eben auf Persona-Niveau oder sowas. Und ich weiß nicht, ob ich das Square-Enix zutraue.
Eine "Fortsetzung im Geiste" wäre für mich aber auch generell deutlich interessanter als eine typische Fortsetzung. Mal gucken!
Und HEEEEEY, die Tribals sind größtenteils verschwunden XDDD Was ein großartiges Zeichen ist! Das heißt für mich, dass sie all das tatsächlich ein bisschen aktualisieren, und ja, mir gefällt sehr gut, was ich sehe! Dieses leicht stilisierte 3D passt definitiv gut zu Shibuya und dem Charakterdesign, ohne komplett bland zu werden, und allgemein gibt es einen sehr modernen Vibe ab. Toll!
Man sieht zwar einige alte Gesichter (alle cool, muss ich sagen! :D), aber im Mittelpunkt scheint ein neues Team zu stehen.
Yeah, ich bin interessiert! Hätte ich nicht unbedingt erwartet.
Edit²: Ooooh, sehe ich da Harajuku im Trailer? :eek:
Edit³: Oh, und es gibt einen Trailer zum Anime-Projekt. Das wiederum sieht nicht so toll aus! =|
Ich habe die Story-Fortsetzung übrigens bewusst nicht gespielt. Ich fand nämlich auch, dass das Spiel so wie es war einen perfekten Abschluss fand und man da eigentlich keine Ergänzungen dazu braucht.
Ich habe dann auch gelesen was in der Fortsetzung passiert und das gefiel mir nicht besonders gut. Ich hoffe der kommende zweite Teil baut nur auf ein paar wenigen Elementen daraus auf (beispielsweise dem Antagonisten von dort) und lässt wenigstens Neku und Co. dann aber mal in Ruhe. "Co" schließt Joshua natürlich nicht mit ein, weil der vermu~tlich irgendwie vorkommen muss und ich da aus... Gründen... auch eine Ausnahme machen kann. Ihn würde ich gerne wiedersehen. Als kleines Fangirl, das ich von ihm bin.
Ohne mich jetzt groß darüber informiert zu haben, aber da bei TWEWY2 auch Nomura seine Finger im Spiel hat, UND KH3 in seinem Ende auch auf ein Crossover damit hingedeutet hat (zumindest hatte ich das so interpretiert, keine Ahnung, ob da die erweiterte Version von KH3 noch genauere Infos liefert), würde ich einfach mal vermuten, dass es absolut weirder Bullshit wird^^
Ich finde ja, dass TWEWY irgendwie einer der glücklichen Zufälle war, wo Nomura tiefer involviert war, und es irgendwie trotzdem auf narrativer Ebene aufging. Also, die Story ist schon abgespaced, aber enthält dann am Ende doch eine erstaunlich klare Message, die nicht komplett verwässert oder haarsträubend bescheuert ist. Daher denke ich auch, dass eine direkte Fortsetzung nicht nötig ist, aber hey, vielleicht gehts jetzt auch den Weg, den KH gegangen ist, und wird so RICHTIG Banane mit dem zweiten Teil? :D
17.02.2021, 17:32
LittleChoco
TWEWY enthält eine Menge Zeugs, mit dem ich normalerweise nichts anfangen kann:
- Style, Fashion, Trends etc.
- Hiphop und ähnlich klingende Mucke
- obercoole Teenies und Machogehabe am laufenden Band
Das ist alles nicht mein Fall und nervt mich in der Realität und in anderen Medien eher. Aber kurioserweise hat mir TWEWY total gut gefallen und ich mag viele der Lieder auch heute noch. Manchmal ist's komisch... ¯\_(ツ)_/¯
Leider hab ich mittlerweile vieles von der Story vergessen - müsste ich glatt noch einmal spielen.
22.02.2021, 19:09
La Cipolla
Ein paar Eindrücke zu Skellboy, weil es ja ein Heimspiel für einige wahnsinnig coole MMX-Leute ist! =3 Vorab: Ich habe die Switch-Version gespielt und vermute, dass das eine schlechte Entscheidung war, weil diese Version scheinbar noch nicht das dicke Update enthält ...? Mist! @_o'
Gemessen an der Komplettlösung habe ich so 2/3 oder 3/4 des Spiels geschafft und hatte auch durchgängig eine Menge Spaß, obwohl es gar nicht mein Genre ist. Vor allem fühlt es sich sehr oldschoolig an, am Anfang durch das Geradlinige, später dann durch die Exploration und die Menge an Trial'n'Error bzw. Backtracking. Also eigentlich zwei Arten von Oldschool? Der Schwierigkeitsgrad war mir nach hinten hin auch eher zu hoch, speziell ohne Karte und Questlog – da hat die Komplettlösung geholfen. Wer diesen Oldschool-Faktor generell mag, ist hier aber genau richtig! Ich bin halt faul as fuck und habe sehr wenig Frustrationstoleranz. ;D Dementsprechend ist mir das Spiel jetzt in der zweiten Hälfte auch zu anstrengend geworden, speziell in den dunklen Teilen, in denen ich wahrscheinlich 20 Mal von irgendwelchen Medusen in den Abgrund gekickt wurde. ^__~
Mega fucking spaßig ist das Writing! Die Wortspiele reizen die deutsche Sprache bis aufs Letzte aus, und tatsächlich hat die Story auch einige lustige bis coole Momente. Vor allem bringt aber jeder Beat wieder irgendeine Überraschung mit sich. Das Ganze passt auch hervorragend zur Optik (schön kastig und stylisch!) und zur Musik (einfach positiv treibend!), und selbst die Anspielungen und Parodiemomente fand ich immer angenehm, nie irgendwie aufdringlich. All das ergibt einfach ein total liebevolles Gesamtbild, das für mich alle spielerischen Schwächen ausgleichen konnte. Da sich das Spiel nicht 100% ernst nimmt, konnte ich es aber auch abbrechen, ohne mich dabei allzu schlecht zu fühlen. xD'
Also ja, Empfehlung nicht nur aus MMX-Gründen! =D Man sollte allerdings ein bisschen Oldschool abkönnen und vielleicht lieber auf Steam spielen.
Wenn ich das mit den Versionen richtig verstanden habe.
Umurangi Generation finde ich ganz großartig, aber auch sehr, sehr speziell. Mehr dazu, wenn ich durch bin! Man spielt zwar nur so um die 4 Stunden dran, würde ich tippen, aber ich lasse mir Zeit, mit immer nur einem Level auf einmal. =3
Octopath Traveller lässt mich nach 12 Stunden oder so ein bisschen kühl zurück. Die ersten zwei, drei Story-Starter fand ich eigentlich ziemlich nett (überschaubar dosierte Tradition, geht klar!), aber jetzt nach dem fünften sickert so langsam ein, dass es ACHT davon gibt. Und iiirgendwie habe ich die Befürchtung, dass es im zweiten Kapitel recht ähnlich weitergehen wird ...? Berichtigt mich bitte jetzt, wenn die Story plötzlich interessant, das Gameplay plötzlich fordernd wird, aber nach dem aktuellen Stand wird das wahrscheinlich so ein Spiel, das ich vielleicht noch ein paarmal rauskrame, wenn ich Bock auf gedankenlose Tradition habe, und dann irgendwann ohne schlechtes Gewissen vergesse. Am besten gefallen mir übrigens die Interaktionsmöglichkeiten in den Dörfern durch die vielen Charaktereigenschaften. Das fühlt sich schon lebendiger an die meisten JRPGs, und da könnten sich andere gerne von inspirieren lassen!
Loop Hero dagegen kriegt eine volle Empfehlung von mir. Auch hier später mehr, aber es erzeugt Sucht wie nix. BELIEVE THE HYPE!
12.03.2021, 08:49
Winyett Grayanus
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Octopath Traveller lässt mich nach 12 Stunden oder so ein bisschen kühl zurück. Die ersten zwei, drei Story-Starter fand ich eigentlich ziemlich nett (überschaubar dosierte Tradition, geht klar!), aber jetzt nach dem fünften sickert so langsam ein, dass es ACHT davon gibt. Und iiirgendwie habe ich die Befürchtung, dass es im zweiten Kapitel recht ähnlich weitergehen wird ...? Berichtigt mich bitte jetzt, wenn die Story plötzlich interessant, das Gameplay plötzlich fordernd wird...
Du vermutest schon richtig, dass das so bleibt. Es wiederholt sich nicht nur der grobe Ablauf, sondern auch die Handlungs-Schnipsel bleiben relativ seicht und belanglos, werden, abhängig vom Charakter, aber später minimal interessanter. Auf mich wirkte die Handlung einerseits nicht unbedingt zusammenhängend, andererseits komplett zwechmäßig ("Hey Leute, wir brauchen jetzt noch ganz schnell irgendwas mit Handlung für unser Spiel!").
12.03.2021, 09:18
one-cool
du darfst das Spiel nicht groß zusammenhängend spielen, sondern immer mal wieder n Kapitel.
Dann geht es gut. Wenn man mehr auf einmal konsumiert, ist das echt anstrengend.
12.03.2021, 13:08
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Am besten gefallen mir übrigens die Interaktionsmöglichkeiten in den Dörfern durch die vielen Charaktereigenschaften. Das fühlt sich schon lebendiger an die meisten JRPGs, und da könnten sich andere gerne von inspirieren lassen!
Das war der einzige Aspekt (neben Präsentation) den ich an Octopath Traveller mochte. Habe recht schnell aufgehört, glaube bei der 5. oder 6. Charakterstory in Kapitel 1, weil mir das einfach viel zu uninteressant war. Problem an der Struktur ist auch, dass jeder Charakter seinen kurzen Moment im Spotlight hat, und dann total irrelevant wird (vermutlich bis in Kapitel 2 dann die nächsten Events kommen). Das sorgt dafür, dass die Charaktere neben ihrer eigenen Geschichte wie leere Hüllen wirken - und das ergibt auch Sinn, immerhin hatten die sicher keinen Bock für jede Kombination eine komplette Reihe an Dialogen zu schreiben, die interessant sind. Was dazu führt, dass die Idee mit den 8 Anfangsgeschichten aus meiner Sicht einfach nicht gut funktioniert.
Zitat:
Loop Hero dagegen kriegt eine volle Empfehlung von mir. Auch hier später mehr, aber es erzeugt Sucht wie nix. BELIEVE THE HYPE!
Darauf bin ich gespannt, das sieht echt cool aus.
12.03.2021, 21:28
Ninja_Exit
Ich empfand Octopath eigentlich als einen recht interessanten Versuch etwas neues auszuprobieren. Das Spiel weißt hier und da narative Lücken auf, da es nicht die klassische Geschichte erzählt sondern 8 lokale Geschichten die gegen Ende fast schon wie der FF8 Holzhammer unbedingt zusammenhängend werden mussten und sobald es versucht alles zu einem großen Ganzen zusammenzufügen bröckelt der Lack ab. Wahrscheinlich haben sie deshalb das wahre Ende mit einer Sidequest versteckt.^^
Einige der einzelnen Geschichten fand ich gar nicht so verkehrt. Primrose fand ich eigentlich durchgehend interessant, wenn man von der Anfangslücke absieht, dass es keinen anderen Weg gegeben hätte an Informationen des Mörders ihres Vaters zu kommen indem sie als Sklaventänzerin arbeitet. Den Plan sich zu rächen hat sie bereits als Kind geschmiedet und nach Kapitel 1 verfolgt sie diesen Plan ja zielstrebig und es gibt noch einige nette Wendungen und der Showdown hatte schon Stil. Der Dramatik halber hat man vermutlich diesen anfänglichen Weg gewählt und da man noch 7 weitere Geschichten erzählen musste, kann man verständlicher weise nicht alles ausschmücken, als wenn sie der Lead Charakter gewesen wäre.
Alfyn war für mich auch ein Sleeperhit. Er geht als Arzt durch die Welt und wird mit ernsthaften moralischen Zweifeln konfrontiert. Manche Stationen seiner Reise waren schon ziemlich bitter aber dennoch meiner Meinung recht stark erzählt.
Dennoch haben jede der anderen Geschichten dennoch kleine Highlights. Wenn man das Mindset verlässt, dass es sich hier um eine klassische Weltenrettergeschichte handelt und 8 lokale Geschichten mit einem klaren Anfang und Ende erzählt bekommt kann man seinen Spaß damit haben.
Aber mal sehen. Octopath II soll ja angeblich in der Mache sein und da kann man ja gucken wie sich der Nachfolger verbessern wird.
12.03.2021, 22:16
La Cipolla
Zitat:
Dennoch haben jede der anderen Geschichten dennoch kleine Highlights. Wenn man das Mindset verlässt, dass es sich hier um eine klassische Weltenrettergeschichte handelt und 8 lokale Geschichten mit einem klaren Anfang und Ende erzählt bekommt kann man seinen Spaß damit haben.
Ja, ich glaube, das ist auch mein Problem. Ich liebe so kleine Geschichten, deshalb spiele ich ja auch total gerne winzige Indie-Spiele ... aber warum müssen es 8 auf einmal sein? Hätten drei oder vier nicht gereicht? Oder zwei? xD' Dann hätte man sicher auch natürlichere Charakterinteraktionen einbauen können, was bei acht Hanseln halt wirklich – ökonomisch – unvernünftig wäre.
So muss ich mich halt auf, kA, 50+ Stunden kleine Geschichten einlassen, um ihr Ende zu erreichen, was für mich irgendwie dem Reiz einer kleinen Geschichte entgegenläuft. Das soll aber nicht zwangsweise eine ""objektive"" Kritik an dem Spiel sein, es ist nur nicht so meins.
Ich denke daher auch, dass One-cools Tipp ziemlich passend für mich wäre. Aber ganz ehrlich, so langsam wie ich immer spiele, sitze ich wahrscheinlich 3 Jahre an dem Ding, wenn ich das mache. :D Also mal gucken.
12.03.2021, 22:37
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ja, ich glaube, das ist auch mein Problem. Ich liebe so kleine Geschichten, deshalb spiele ich ja auch total gerne winzige Indie-Spiele ... aber warum müssen es 8 auf einmal sein? Hätten drei oder vier nicht gereicht? Oder zwei? xD' Dann hätte man sicher auch natürlichere Charakterinteraktionen einbauen können, was bei acht Hanseln halt wirklich – ökonomisch – unvernünftig wäre.
Das triffts eigentlich gut. Es ist halt sehr schwer, bei 8 Charakterstories die man in beliebiger Reihenfolge angehen (und damit verschiedene Gruppen haben kann) auch nur *irgendwelche* guten Interaktionen einzubauen.
Daher halt auch das oben, dass ich sage, es hat einfach nicht funktioniert. Die Kombinationen explodieren einfach, bei 3 oder 4 Anfangsgeschichten wäre es noch *einigermaßen* überschaubar gewesen und die anderen Charaktere hätten vielleicht nicht wie Statisten wirken müssen. Aber das liest sich natürlich als "Werbung" nicht so gut, dass man ganze 3 (!) verschiedene Charaktergeschichten zur Auswahl hat :D
Ach ja, dass Charaktere alle spezielle Fähigkeiten haben, die sie in der Welt benutzen können, fand ich auch ziemlich gut und sollten mehr Spiele einbauen. Das hat so ein minimales P&P Feeling bei mir erzeugt^^
13.03.2021, 07:51
Lynx
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ich denke daher auch, dass One-cools Tipp ziemlich passend für mich wäre. Aber ganz ehrlich, so langsam wie ich immer spiele, sitze ich wahrscheinlich 3 Jahre an dem Ding, wenn ich das mache. :D Also mal gucken.
Hey, ich habe vier Jahre für die 7 Charaktere in Saga Frontier gebraucht, also geht das schon. :D
Aber gut, da musste man sich auch nie wirklich an irgendetwas aus den jeweils anderen Geschichten merken, was bei Octopath vermutlich dann schon irgendwann von Vorteil wäre wenn auch alles irgendwo zusammengeführt wird.
13.03.2021, 09:30
Kael
Zitat:
Zitat von Lynx
Aber gut, da musste man sich auch nie wirklich an irgendetwas aus den jeweils anderen Geschichten merken, was bei Octopath vermutlich dann schon irgendwann von Vorteil wäre wenn auch alles irgendwo zusammengeführt wird.
Eigentlich gar nicht mal so. Am Ende (wenn man denn überhaupt mal dahin kommt - was gar nicht mal so leicht ist, Ninja_Exit hat's ja schon angerissen) bekommt man eh eine mehr oder weniger brauchbare Zusammenfassung wie genau die acht Geschichten und die vereinzelten Sidequests zusammenhängen. Bei mir war's zumindest so, dass ich mich an einen Boss mit einem "ach, der war das" erinnert habe. ^^
13.03.2021, 12:22
La Cipolla
Ja, ihr bestärkt mich in der Vermutung, dass ich Octopath vermutlich eher nicht durchkriegen werde. xD'
Wir haben letztens ja schon mal über perfekte Spiele geredet, und Far from Noise ist für mich (;D) schon wieder so eins. Es beginnt im Auto auf einer Klippe balancierend und mit den Gedanken, die einem dabei durch den Kopf gehen, aber eigentlich ist es komplett fokussiert auf eine meditative Erfahrung um existenzielle Fragen. Die Grafik und die Musik sind genau das, einerseits meditativ und andererseits so angenehm auf ein Minimum reduziert, dass man sie nicht nur wunderschön finden, sondern durchaus existenziell nennen könnte. Der einzige Spielmechanismus ist die Auswahl kleiner Dialogschnipsel, um dem Mono- bzw. Dialog eine individuelle Note zu verpassen. Dadurch ändert sich – soweit ich das sagen kann – nichts wirklich Essenzielles am Spielverlauf und überhaupt nichts am Ende, aber spätestens wenn die Credits nach etwa zwei Stunden laufen, ist eigentlich auch klar, dass das genauso sein muss. Ich habe auch überlegt, ob das Ganze überhaupt Gameplay bräuchte, aber ja, das tatsächliche Teilnehmen an dieser Meditation sollte sie erheblich wirkungsvoller machen. ^_~
Um zu unterstreichen, was das Spiel für mich so perfekt macht: Ich hatte schon einen ganz netten Tag, als ich mit spielen angefangen habe, aber nach 5 Minuten war ich innerlich komplett ruhig. Ich habe in diesen zwei Stunden oft gelächelt, ein paarmal gelacht, hin und wieder ein "Hach!" von mir gegeben und mich auch immer mal zurückgelehnt, um durchzuatmen und nachzudenken. Und am Ende ging es mir wahnsinnig gut. <3
Und WOAH, ich habe gerade gegoogelt, dass einige Ereignisse im Spiel random sind! :eek: Dann werde ich es auf jeden Fall noch einmal spielen, irgendwann. :A
Was für ein eigenes Ding! Ich habe erst überlegt, ob ich Umurangi Generation mit anderen Spielen vergleiche (Wir haben diesen Impuls, nicht wahr?), aber das sollte man wahrscheinlich lieber lassen; es wird schon ohne falsche Erwartungen am Geschmack der meisten Leute vorbeirauschen.
Gameplaytechnisch soll man bestimmte Fotos schießen, mit einer klassischen Shooter-Steuerung inklusive Doppelsprung. Zwar hat man dafür eine größer werdende Unmenge an Linsen und Bearbeitungswerkzeugen, aber wirklich in die Tiefe gehen muss man nicht. Zwar hat man dafür jedes Mal ein Zeitlimit, aber auch das ist nur eins von mehreren Bonuszielen, die nicht mal besonders spannenden Kram freischalten. Und nur weil es sich wie ein Shooter steuert, heißt das noch lange nicht, dass Timing in diesem Spiel relevant ist, oder dass sich auch nur viele Dinge bewegen würden. Heißt: Man kann es praktisch als Walking Sim spielen, was ich getan habe, oder als ... kreativen Foto-Simulator (?) oder sogar auf Geschwindigkeit und High Score. Das klingt jetzt vielleicht recht cool, aber ich bin ganz ehrlich, es fühlt sich vorrangig unentschlossen an. Gestört hat es mich allerdings nicht, weil das für mich nicht mal ansatzweise der Reiz des Ganzen ist. Es ist nur ein ganz ordentlich funktionierendes Werkzeug, das auf die wirklich zählenden Dinge hinarbeitet.
Und da steht an erster Stelle das Dreigespann aus einer fantastisch stylischen Optik, einer mehrdeutigen futuristischen Geschichte, die fast ausschließlich durch die Umgebung erzählt wird, und einem chilligen Soundtrack, der dem ganzen die passende Atmosphäre verpasst. (Okay, ausnahmsweise ein stilistischer Vergleich, weil er sowieso schon überall fällt: Jet Set Radio!) Das optische Design ist nicht komplett konsistent, was erstmal ein wenig seltsam wirkt, da es durchaus auf die zusätzlichen Künstler hätte verzichten können. Dann wiederum trägt genau dieses Patchwork-artige dazu bei, das Gesamtbild positiv indie wirken zu lassen, und zwar obwohl ich GENAU DAS in den meisten anderen Projekten für ein absolutes No-Go halte. In Umurangi Generation allerdings spürt man eine echte Energie, eine Weltsicht, die man tatsächlich als independent beschreiben könnte. Mit seinen Māori-Anleihen und einem lebendigen Batzen Jugendkultur wirkt es von Anfang an rebellisch, aber mit der Zeit wird es explizit politisch, und spätestens im Macro-DLC ist dieses Spiel so radikal, dass man unmöglich darüber hinweggehen kann. Nicht zuletzt weil es sich ABSURD aktuell anfühlt, wie eine direkte Reaktion auf Covid-19, was aber offensichtlich auch nur ein Teil einer sehr viel kreativeren Gleichung ist. Hier kann man deutlich mehr drin erkennen.
Hat mir Umurangi Generation Spaß gemacht? Hm, nicht so wirklich. Es war auch nicht spannend im Sinne mancher narrativen Spiele. Aber es ist angenehm zu spielen, durchgängig faszinierend und arbeitet hart daran, einen produktiven Mittelweg zwischen dem Zynismus seiner Realität und der Frage, wie man damit umgehen soll, zu finden. Und das ist wunderbar!
22.03.2021, 06:42
one-cool
Far From Noise sieht geil aus!
Und auch die Beschreibung von dir dazu ist mega.
Leider finde ich nirgendwo was zu nem Switch Release :(
Ausserdem ist das Bild schon direkt so schön schräg. Danke für den Titel!
Bei Umurangi hab ich direkt beim ersten Bild drauf wetten können, dass gleich JSR irgendwo erwähnt wird. Haha.
19.04.2021, 12:57
La Cipolla
Zitat:
Danke für den Titel!
Ich bin sowieso der Meinung, dass Reviews genau dieses Gefühl vermitteln sollten: "Oh, das ist für mich (oder eben nicht)!" Und was dafür wichtig ist, kann halt von Spiel zu Spiel krass unterschiedlich sein. Gerne also! :D
Nach dem ganzen narrativ-künstlerischen Indie-Shit ist es endlich mal wieder ZEIT FÜR GAMEPLAY!
Wobei ich sagen muss, dass Loop Hero nicht ganz uninteressant ist, was den Indie-Shit angeht. Es baut um sein Gameplay ein faszinierendes Setting auf, das den Begriff "postapokalyptisch" bis aufs Äußerste ausreizt – man schafft die Welt praktisch von Null auf neu. Die atmosphärischen Illustrationen unterstreichen das, irgendwo zwischen Warhammer und den Japano-RPGs des letzten Jahrtausends. Das Writing ist einerseits ganz quirky mit seinen ulkigen Charakteren, andererseits aber auch ernsthaft umfangreich ... so umfangreich, dass ich die hunderten gut geschriebenen Anekdoten, die man freischalten kann, fast ausnahmslos ignoriert habe. Weil, schön, dass es lustige Geschichten zu "Forest" oder "Pebble" gibt, aber andererseits könnte ich mir nicht viele Dinge vorstellen, die sich eindeutiger nach Zeitverschwendung anfühlen. Da hätte man sich imho lieber auf wenige Banger fokussieren und den Großteil der verwendeten Ressourcen ins Gameplay stecken sollen. Gut gefallen wiederum hat mir das Ende mit sehr deutlichen Japano-Vibes; denn die sind deutlich mehr, als so ein Spiel hier nötig hätte.
Das Gameplay läuft! Im mehrfachen Sinne. Loop Hero ist das, was entsteht, wenn man ein Idle Game nimmt, jegliche Anzeichen eines erholsamen Chill-Out-Faktors streicht und dann auch noch diverse strategische Roguelike-, Deckbau-, Aufbau- und Crafting-Elemente mit reindonnert. Es ist ein anstrengendes Spiel voller Maximierung, unterstrichen davon, dass man einen guten Run nur so wirklich wirklich nach Minimum 45 Minuten "speichern" kann. (Es ist etwas komplexer, aber darauf läuft es gefühlt hinaus.) Der Fokus, den das Spiel einfordert, ist aber nicht nur gut dosiert, sondern auch noch sehr befriedigend, und die verschiedenen Teile greifen einwandfrei ineinander. Ich habe knapp 60 Stunden gespielt, und die Motivation hat sich nicht nur ständig erneuert, sondern ziemlich genau bis zum Abspann gereicht. Lustigerweise habe ich aber auch nach 40 Stunden noch grundlegende Mechanismen entdeckt, die mir vorher entgangen waren. Das Ganze wirkt halt durchdacht, ein Ouroboros aus Gameplay, ein geschlossener heroischer Kreis sozusagen.
Kritisieren könnte man so einige Kleinigkeiten, aber am objektiv deutlichsten ist wohl die holprige technische Übersetzung, die manchmal einen Text aus seiner Textbox drückt oder (deutlich schlimmer!) die Beschreibung einer Eigenschaft so sehr verkompliziert, dass man am besten sofort googelt, was es wirklich damit auf sich hat. Chaotisch wird es auch immer mal. Trotz allem ist Loop Hero ein evolutionäres Spiel, das man eigentlich allen Liebhabern der "beteiligten" Genres empfehlen kann. Nur vor Management in diversesten Erscheinungsformen sollte man sich nicht fürchten – auch wenn es sich selten danach anfühlt. :A
4 von 4 ... Spiele habe ich gebraucht, bis ich mich erinnert habe, dass ich diesmal ja ein, äh, "Bewertungsding" laufen habe! 8D
_____
Apropos ZEIT FÜR GAMEPLAY, nebenbei spiele ich seit längerem Ys VIII und HuniePop 2. :bogart: Da mir beide richtig gut gefallen, kriegen sie irgendwann ihre eigenen Segmente, wenn nicht noch irgendetwas schrecklich schiefläuft.
30.04.2021, 22:11
La Cipolla
HuniePop 2 – Double Date
Okay. Für die Unschuldigeren unter uns: HuniePop war ein ganz ordentliches Porno-Spiel mit ganz ordentlichen Porno-Standbildchen, das vor allem von seinem Writing (mit einer gut dosierten Menge "tongue in cheek" und einer deutlich größeren Menge "not giving any fucks") gelebt hat. Allerdings war es auch ein hervorragendes Match-3-Spiel, und wie sehr diese Aussage nach einer Ausrede klingt, ist für sich genommen schon ein netter Witz. HuniePop 2 ist nun die heiß erwartete Fortsetzung, die man auf dem deutschen Steam nur über Umwege bekommt.
Eigentlich gibt es hier zwei relevante Fragen, und Witz hin oder her, ich persönlich würde sagen, dass für dieses Spiel beide gleich wichtig sind. ^_~
Ist es ein gutes Match-3-Spiel?
Ja! Es setzt genau da an, wo der erste Teil aufgehört hat, es gibt einen Haufen neuer Mechanismen, fein ausgeklügelte Schwierigkeitsgrade mit cool verteilten Achievements und diesmal sogar ein Endgame, das ich mir definitiv so oder so ähnlich im ersten Teil gewünscht hätte. Das Ganze ist allerdings auch HIGH engagement. Teil 1 konnte man nebenbei ohne viel Nachdenken spielen, in Teil 2 wird man zumindest ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad ordentlich gefickt, wenn man das auch nur versucht. Volle Konzentration und Mitdenken sind gefragt, und zwar an mehreren Stellen auf einmal. Das ist cool, wenn man Bock drauf hat, entfernt aber jeglichen Chill-Faktor, den das Genre sonst gerne mal für sich verbuchen kann. Es ist diesmal ein astreines Rätselspiel.
Ist es ein gutes Porno-Spiel?
Und das ist auch das Problem: Dieses irre Rätsel-Gameplay ist imho zu viel für ein wirklich gutes Pornospiel. HuniePop 2 fühlt sich in mancherlei Hinsicht wie HuniePop 3 an, als hätte man ein paar mechanische Zwischenschritte übersprungen. Wer zu den Pornobildchen kommen will, muss hart dafür arbeiten oder sich zumindest ernsthaft konzentrieren. Und zumindest mir war das Mittelding aus dem ersten Teil deutlich lieber. Dazu kommt, dass die Double-Date-Idee dieses Teils zwar eine frische neue Richtung ist, aber auch verhindert, dass man die Frauen wirklich ... kennenlernt? Und selbst auf dem Porno-Level ist es irgendwie erzwungener. Also ja, ich möchte bitte ein BISSCHEN mehr Story und Glaubwürdigkeit (?), selbst und gerade in diesem Spiel. :-O
Es bleibt eine vollkommen stumpf-funktionale Rahmenhandlung, es bleibt Spaß an gutem Gameplay (wenn man weiß, was einen erwartet), es bleibt ein ziemlich oft treffender Humor mit unterhaltsamen Charakteren und am Ende des Tages einfach ein neues HuniePop – aber imho durchaus eins, das die sexuelle Magie des ersten Teils ein wenig verfehlt. Was ich auch daran merke, dass ich ein eventuelles Endgame in HuniePop wohl zu Tode gespielt hätte, während ich hier direkt nach den Endgegnerinnen ausmache, obwohl es ein Endgame gibt. Außerdem ist HuniePop 2 NOCH fragwürdiger als der erste Teil, und das ist eine Kunst, denn der war auch schon ziemlich fucking tabulos. :p Es hilft wahrscheinlich nicht, dass sich durch das neue Setting eine ganze Menge Rassismus zum selbstverständlichen Sexismus gesellt. Da man letzteren aber sowieso abkönnen muss, wird es an ersterem wahrscheinlich auch nicht scheitern.
(1+) 12 x 12 (+2) ... poppende Honeys. Ich geh jetzt schlafen.
15.05.2021, 09:06
La Cipolla
Ys VIII: Lacrimosa of Dana
Im Folgenden gibt es einige konzeptuelle Spoiler, wenn auch keine Details. Falls es tatsächlich noch jemanden geben sollte, der lieber komplett "unbefleckt" herangehen will: Tut es vielleicht vor dem Weiterlesen, es lohnt sich auf jeden Fall! =3 Das war übrigens mein erstes und wahrscheinlich einziges Ys. Und ich habe auf "Hard" gespielt, falls es relevant ist. Oh, und auf Französisch, zur Übung. xD' Was tatsächlich fordernd war, weil das Spiel deutlich mehr Text hat, als ich erwartet hätte?! Allons-y!
Starten wir mit einem Blick auf diese Illustration: Ys VIII weiß ziemlich genau, was es will!
Adol, der rothaarige Herr im Bild, strandet auf einer einsamen Insel, wo er zusammen mit den anderen Schiffbrüchigen überleben – und die Umgebung erkunden! – muss. Und das ist tatsächlich auch schon das, was mir am besten gefallen hat. Ys VIII ist in der ersten Hälfte eine vollwertige Abenteuergeschichte im Sinne von Robinson Crusoe, im Sinne der Schatzinsel, mit allem, was man davon erwartet. Es geht um Abenteuer- und Entdeckungslust, um verschiedene Menschen, die sich zusammenraufen müssen, um eine gefährliche Welt ganz klassisch kolonial zu "bändigen". Hier passt auch das Gameplay mit dem Offenlegen der Karte und den anderen Adventure-Mechanismen ganz hervorragend. Es ist aber, und das ist wichtig, auch keine düstere Survival-Geschichte! Das "Abenteuern" ist hier etwas Spaßiges, Erstrebenswertes, und es ist auffällig, wie viele Charaktere um diese Idee herum konstruiert werden. Die besten Momente im ganzen Spiel sind für mich die Momente, in denen die Gruppe gemeinsam unter einem wunderschönen Sternenhimmel sitzt und über ihr Leben philosophiert. :herz: Der Schwierigkeitsgrad hat auch erst mit der Zeit angezogen und mich erst gegen Ende wirklich gefordert, was zusammen mit dem fluffigen Kampfsystem sehr gut zu dieser lockeren Abenteueridee passt.
Ohne viel zu spoilern: Spannender wird die Geschichte, als Adol vage Träume der blauhaarigen Dame im Bild ereilen, und es dauert nicht lange, bis wir ihre Seite erleben. Danas Situation ist eine gänzlich andere, und es verändert auch das Spiel ziemlich grundlegend. Zwar bewegen wir uns weiterhin in den Tropen (im doppelten Sinne) des Abenteuer-Genres, aber hier wird es nicht nur "zivilisierter", sondern auch ein wenig ... melancholischer, zumindest zusammen mit Adols Seite. Und auch das gefällt mir extrem gut, denn es verpasst der emotionalen Landschaft des Spiels eine bittersüße Note, die bis zum Ende mitschwingt. Allerdings wird Ys VIII auch zunehmend epischer, bis wir uns irgendwann zu 100% in klassischen Japano-RPG-Strukturen bewegen. Glücklicherweise ist es eine ziemlich brauchbare Variante dieser Strukturen. Selbst die letzten Dungeons, die mich sonst immer aufstöhnen lassen, sind ganz cool in die Story eingebunden, und das Ende ist definitiv ein GUTES Ende, das auch den Abenteuerteil vernünftig abschließt. Gefällt also! Und bewegt hat es mich auch! ^__^ + ;__;
Trotz allem kurz ein paar Sätze zu dem Ys VIII, das ich noch lieber gespielt hätte ... (Spoiler!)
Es gibt viele Kleinigkeiten, die ich noch hervorheben will, aber wisst ihr was? Das mache ich in einem zweiten Post, irgendwann die Tage. Au revoir!
100% ... einer Karte, die man unbedingt aufdecken sollte! :3
15.05.2021, 10:10
Sylverthas
Man, bin schon gespannt wenn ich mit der Reihe endlich so weit bin, dass ich zu VIII komme. Das wird ja fast universell gelobt. Glaube ich hab bisher nur con Klunky größere Kritik daran gelesen, und das auch nur aufs Kampfsystem und nicht wirklich die Story bezogen^^
Übrigens sehr interessant, dass Du das Artwork mit reinbringst, was ja wirklich schon einiges von den von Dir beschriebenen Themen aufgreift!
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Der Schwierigkeitsgrad hat auch erst mit der Zeit angezogen und mich erst gegen Ende wirklich gefordert, was zusammen mit dem fluffigen Kampfsystem sehr gut zu dieser lockeren Abenteueridee passt.
OK, scheint so, dass sich Ys doch recht weit von den Wurzeln wegbewegt hat, wenn das die Deutung des Schwierigkeitsgrads ist? xD
15.05.2021, 14:04
La Cipolla
Dass es alle mochten, ist auch der Hauptgrund, dass ich es gespielt habe. :D Das gibt es (gerade hier!) ja eher selten, und ich muss zugeben, Ys reizt mich sonst null. Vor allem mit dem grenzdebilen Echte-Welt-ohne-Seriennummern-Setting und den KOMPLETT debilen Namen. xD
Ja, ne? @Illus
Ich habe generell das Gefühl, dass Ys VIII konzeptuell runder als die meisten JRPGs ist, bis hin zum Lore und sogar dem sonst oft generisch-epischen Shit am Ende. Und die Bilder der Publicity fangen das Spiel wirklich alle total gut ein.
Man muss sagen, dass es selbst über „Hard“ noch zwei Schwierigkeitsgrade gibt, die man von Anfang an hätte auswählen können. ;D Und es war auch definitiv nicht so, dass das Spiel gedankenlos ist – ich musste selbst normalen Gegnern immer mal ausweichen, ordentlich Items verwenden und auch die verschiedenen anderen Mechanismen des Spiels ausnutzen, damit es so fluffig wird. ^^
Also ja, wenn das in den 80ern mal so ein klassisches Hardcore-Ding war, ist es das jetzt offenbar nicht mehr, aber man kann es sich definitiv ein bisschen zuschneiden. kA wie sich die anderen Schwierigkeitsgrade spielen, für mich war Hard genau das richtige!
16.05.2021, 08:41
La Cipolla
Und hier noch ein paar Random Gedanken zu Ys VIII.
Reden wir kurz über Charaktere, weil die Charaktere das sind, was diese Abenteuergeschichte mit Leben erfüllt!
– Ich mag Adol als stumpfen Abenteurer. Er ist natürlich einfach der praktisch leere Protagonist dieser Reihe, aber das, WAS er an Charaktereigenschaften mitbringt, passt auch ziemlich fucking gut zu Ys VIII!
– Oh Gott ... Ist Adol eine japanische Verballhornung von "Idol", so wie "Link" bei Nintendo? XD
– Dana hat für mich leichte Mary-Sue-Vibes, was aber glaub ich auch an der doppelten Kultur- (Japan) und Sprachhürde (Französisch xD') lag. Denn obwohl sie sehr klassisch startet, passieren genügend interessante Dinge mit ihr, um sie auszudifferenzieren, und vor allem ihre Freundinnen sowie das recht düstere Ende ihrer Heimat bringen so einige coole Nuancen heraus. Es hilft aber auch, dass ihr Design einfach HAMMER japanisch im allerbesten Sinne ist, und spätestens bei den verschiedenen Anziehpuppen-Kampfstilen wird dann auch deutlich, dass die Entwickler das ähnlich gesehen haben. ^^
– Am Rande: Ich liebe den ulkigen Mini-Twist mit der Körpergröße der Eternia-Charaktere. Total lustig, weil ich bis dahin echt nicht gecheckt habe, wie groß/klein sie doch ist. xD'
– Das restliche Team ist so la la. Sahad als unterhaltsamer Ruhepol funktioniert einwandfrei! Laksha finde ich sogar richtig gut. Sie startet tropey, ist dann aber eigentlich der einzige Hauptcharakter, der eine Charakterentwicklung durchmacht, und obwohl sie damit etwas herausfällt, hat es auch was, einen "echten" Menschen im Team zu haben. Hummel und Ricotta dagegen sind komplett überflüssig. Nicht nervig oder so, aber ja, man hätte sie auch rauslassen können und es wäre nicht wirklich was verloren gegangen.
– Das Dorf macht genau, was es soll. Es besteht aus unterhaltsamen und vor allem unterschiedlichen Personen, die man gerne besucht und am Ende wieder nach Hause bringen möchte. :3 VIELLEICHT sogar Carlan.
– Zum Verlauf der Story: Die Sache mit dem Mörder und Barbossa fand ich auch sehr gut gemacht. Sie haben das Misstrauen und generellen die Konflikte im Dorf zum Glück nie zu lang gezogen, aber es war immer eine gute Auflockerung!
Und anderer Kram!
– Überhaupt mochte ich total das Suikoden-Feeling des Dorfs und der sammelbaren Charaktere. Es gibt einem halt wirklich eine Heimat als Gegenpol zur Fremde, und ist nett mit den Charaktermechanismen verbunden. Tatsächlich funktioniert es sogar besser als im durchschnittlichen Suikoden, weil man hier nur so viele Charaktere hat wie man braucht und auch das Dorf nur genau so groß ist, wie es sein muss.
– Generell ist das Spiel SEHR ökonomisch-durchdacht, was seinen Content angeht, vor allem für ein so umfangreiches Spiel! Ich LIEBE, wie überschaubar die Insel ist, aber ich liebe bspw. auch, dass das Fischen und das Kochen leicht durchschaubare Subsysteme sind, die was bringen, aber auch nicht sinnlos Ressourcen zerschießen (FFXV, looking at you ...). Man hat halt das Gefühl, dass es wenig Sinnloses, Überschüssiges gibt, zumindest über weite Strecken.
– Am Ende dröselt sich das Spiel dann doch etwas auf, mit unzähligen Ausrüstungsgegenständen, von denen 90% sinnlos sind, mit ein paar Gerichten zu viel und generell, NATÜRLICH mal wieder 10-20 Stunden zu viel Spielzeit. Und ein Drittel weniger Dialog wäre auch okay gewesen. Aber die beiden Kritikpunkte habe ich ja bei fast allen JRPGs, ist vielleicht einfach ein persönliches Ding.
– Ach ja: Endlich mal ein JRPG, das nicht einfach Dinos in die Kämpfe wirft, sondern sich wirklich damit befasst, WARUM es Dinos in diesem Spiel gibt. xD
Das allgemeine Feeling des Spiels habe ich ja schon angesprochen, aber ich will das noch mal an zwei Beispielen rausholen, die das Abenteuerding so richtig unterstreichen!
– Erstens die besonderen Orte, die man entdecken kann, mit einer kurzen Beschreibung und einem Vermerk auf der Karte. Wie. cool. ist. DAS DENN?! So eine simple, naheliegende Sache, die SO gut einfängt, was einen wichtigen Reiz des Rollenspiel-Genres ausmacht (Entdeckung! Sense of Wonder!) ... und irgendwie ist es ziemlich selten? Strange.
– Noch viel cooler ist aber, dass die Welt so klug designt ist, dass man überall in angrenzende Regionen gucken kann. Man sieht sehr oft, was man entdecken wird, bevor man wirklich dort entlangtläuft, und oft fragt man sich sogar, was sich "dort" versteckt. Und das tollste daran: Es ist kein verpixelter Hintergrund, sondern man bewegt sich tatsächlich durch eine 3D-Umgebung! Ich bin ziemlich oft stehengeblieben, um zu gucken, wie sich die Aussicht seit den letzten 100 Metern verändert hat. =D Das beste "kleine" Beispiel ist wahrscheinlich der Baum auf der Mini-Insel am Anfang, aber dieses Design erlaubt halt auch, dass der Moment der Story, an dem man den höchsten Punkt der Insel erreicht, so RICHTIG reinhauen kann. Was er dann auch tut, meine Fresse!
Und ein abschließender Gedanke, den die Ys-Fans mal kommentieren können:
– Ich hatte ganz oft das Gefühl, dass die Dinge, die mir hier so gut gefallen, wahrscheinlich gar nicht so wahnsinnig typisch für eine Reihe, sondern eher für diesen spezifischen Teil sein dürften ...? Man spielt zwar immer einen Abenteurer, aber ich vermute mal, dass dieser Umstand selten so direkt den Kern des Spiels darstellt? kA, bin gespannt, was ihr sagt! ^^
16.05.2021, 09:15
Narcissu
Schön, dass dir das Spiel so gefallen hat! Ist auch mein liebstes Ys.
Und ja, ich denke, die Dinge, die du am Spiel magst, sind in anderen Teilen nicht so präsent. Geht mir im Grunde genommen auch so: Das Gestrandet-Setting mit den Robinson-Crusoe-Abenteuer-Vibes hebt das Spiel gehörig von anderen Ys-Spielen und eigentlich dem ganzen Genre ab. Und jap, Suikoden-Feeling kam definitiv auf. (Das gibt es auch in Ys IX – sogar noch ein wenig mehr, weil man eine größere Basis mit mehr Charakteren hat.)
Das merkt man sehr gut im direkten Nachfolger, der vom Gameplay und den Spielsystemen fast identisch ist. Nur erkundet man eben keine einsame Insel voller Geheimnisse, sondern primär eine große Stadt. Hat auch was, aber im Endeffekt ist der Reiz bei Weitem nicht so groß. Liegt vielleicht auch dran, dass alles außerhalb der Stadt absolut vergessenswerte Gebiete aus dem JRPG-Baukasten sind.
Ich persönlich muss aber auch sagen, dass Ys VIII für mich ein großer Schritt zurück war, was die Charakter angeht bzw. eher die (modernen) Anime-Tropes. Ich mochte Dana zwar auch – auch wegen der Backstory. Dass sie starke Mary-Sue-Elemente hat, würde ich unterschreiben. Aber den Rest des Casts, besonders Laxia, empfand ich eher als negativ. Ys war halt bis VII überhaupt nicht bekannt für Redseligkeit – gab davor ja auch keine Party, sondern es waren Adols Solo-Abenteuer, zeitweise mal begleitet von Dogi. Ys VIII dreht dann die Anime-Tropes aber gehörig auf. Tsundere-Laxia, die das halbe Spiel pissed ist, weil Adol sie nackt gesehen hat (oder wie war das?), ist mir da schon gehörig auf den Geist gegangen. Und Figuren wie Ricotta, ein kleines Mädel mit ’ner Riesenwaffe, ist eigentlich auch eine Art von extremer Anime-Überzeichnung, die ich für ein Ys-Spiel unpassend finde. Vielleicht ist es gar nicht mal so dumm, das Spiel in einer Sprache zu spielen, wo die Klischee-Phrasen vielleicht nicht ganz so schlimm wirken, weil man sie in der Sprache noch nicht gewohnt ist. :D
Aber das ist natürlich Gemecker über das moderne Falcom im Allgemeinen, diese Besessenheit mit Waifu-Charakteren ist ja in Ys (auch IX) noch gar nicht mal so schlimm. Ys IX legt aber noch eine Schippe drauf, was langwierige Dialoge angeht, nicht im guten Sinne. Hier habe ich dann irgendwann wirklich Cutscenes übersprungen, weil ich einfach keine Geduld mehr dafür hatte.
Also tl;dr: Ys VIII ist cool, was vor allem am Setting liegt und das alles sehr gut zusammenpasst. Würde mir wünschen, dass Falcom versucht, diesen Reiz des Neuen auch in Ys X wieder einzufangen. In IX haben sie es arguably versucht und das, was neu ist – die (auch vertikale) Erkundung einer großen Stadt – war ziemlich gelungen. Allerdings ist die Handlung auch deutlich mehr edgy inkl. Kingdom-Heart-Gebrabbel über die Dunkelheit im Herzen und so ein blabla. Nee, das muss nicht.
16.05.2021, 14:58
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Das gibt es (gerade hier!) ja eher selten, und ich muss zugeben, Ys reizt mich sonst null.
Hmmm... ja, kann ich verstehen - bevor ich mit der Reihe angefangen habe fand ichs auch nicht so interessant. Aber gerade von den ersten paar Teilen ist das Gameplay schon großartig und das Worldbuilding - wenn auch recht generisch - doch gar nicht mal so übel. Und der OST ist eigentlich immer richtig toll!
Zitat:
Vor allem mit dem grenzdebilen Echte-Welt-ohne-Seriennummern-Setting und den KOMPLETT debilen Namen. xD
Bei dem ersten Teil weiß ich nicht mal, was das heißen soll, aber die Titel der Spiele sind doch nicht debil sondern massiv episch :D
Also ich finde zumindest "Oath in Felghana", "Arc of Napishtim" und "Dawn of Ys" klingt cool und so, dass ich echt gespannt darauf bin zu erfahren, was es damit auf sich hat!
Zitat:
Also ja, wenn das in den 80ern mal so ein klassisches Hardcore-Ding war, ist es das jetzt offenbar nicht mehr, aber man kann es sich definitiv ein bisschen zuschneiden. kA wie sich die anderen Schwierigkeitsgrade spielen, für mich war Hard genau das richtige!
80er? Oath in Felghana kam doch 2005 raus und war ziemlich knackig. Die Reihe scheint, soweit ich das sehe, erst mit dem Weggang von der isometrischen Perspektive (also ab 7?) nen Gang runtergeschaltet zu haben. Wobei da andere natürlich größere Experten sind als ich, ich spiel mich ja gerade erst durch *g*
16.05.2021, 18:00
Narcissu
Eigentlich war Ys nie sonderlich hardcore. I & II sind abgesehen vom letzten Boss eigentlich echt relativ human. III ist das Zelda II unter den Ys-Spielen und wohl tatsächlich relativ knackig (habe es als einziges nicht gespielt), die beiden IV-Titel relativ einfach, V geradezu trivial einfach.
Also „hardcore“ würde ich es keineswegs nennen – im Grunde waren die Spiele immer schon recht zugänglich und wollten auch eine Antithese zu den sich verkomplizierenden RPG-Systemen ihrer Zeit sein.
16.05.2021, 18:24
Cuzco
Ich spiele jetzt auch gerade Ys VIII. Die Serie ist wirklich wandelbar... ganz wunderbar.
Nachdem ich mit Ys IX durch bin, das wirklich sehr leicht war und auch Anfang des Jahres Ys I und Ys II, die sehr schwer waren, auf der Vita gespielt habe, konnte ich mich jetzt endlich dazu durchringen, Teil VIII anzufangen. Ich komme leider immer nur sehr sporadisch zum Spielen, da ich momentan viele Aufträge und Arbeit habe. Aber ich werde versuchen, bald auch über die Ys-Spiele zu berichten.
Ich finde die Serie an sich bisher klasse und selbst den ersten und zweiten Teil auch heute noch äußerst reizvoll. Klassische Anime-Fantasy ist zwar oft schwierig für mich Ernstzunehmen und Ys ist bei weitem nicht so charmant wie bspw. eine Dragon Quest XI, aber es ist halt auch typisch Falcom. Mittlerweile habe ich so ein Gefühl für typisch Falcom... Aber dazu mal später mehr. Insgesamt finde ich es toll, dass Ys VIII ein so unverbrauchte Robinson-Crusoe-Geschichte mitbringt. Das bildet einen perfekten Kontrast zu Teil IX mit seiner gotischen, finsteren und trostlosen Atmosphäre und ist genau das, was ich nach dem Durchspielen des IX. Teils gebraucht habe. Außerdem soll ja Teil VIII der beste Teil sein, was ich nach vier Stunden aber noch nicht bestätigen kann, da gerade Ys VIII sehr langsam in Fahrt kommt.
EDIT: Alleine diese ganze Vorspann-an-Deck der Lacrimosa-Geschichte hätte man entweder arg kürzen dürfen, z.B. der Captain erzählt von der Sireneninsel und dann kommt auch schon die Bruchstrandung. Oder: Es hätte an Bord etwas spannendes an Handlung passieren dürfen, wo man schon einige Charaktere kennenlernt.
So kann man zwar mit jeder Figur schon mal kurz reden, aber es bleibt einem nichts in Erinnerung, weil es nur belangloses Geplänkel ist, was die Crew und Passagiere von sich geben. Da ist Teil IX tatsächlich dramaturgisch um einiges stärker in der Handlung, da das Spiel mit der Verhaftung und einigen gut platzierten Ereignissen beginnt.
16.05.2021, 21:51
Kael
Zitat:
Zitat von Sylverthas
80er? Oath in Felghana kam doch 2005 raus und war ziemlich knackig. Die Reihe scheint, soweit ich das sehe, erst mit dem Weggang von der isometrischen Perspektive (also ab 7?) nen Gang runtergeschaltet zu haben. Wobei da andere natürlich größere Experten sind als ich, ich spiel mich ja gerade erst durch *g*
Ist wahrscheinlich auch so eine Sache, wo der Schwierigkeitsgrad eine Menge ausmacht. Ys I fand ich auf normal schon, nicht ohne, sag ich mal und an Nyrtilgr aus Origin bin ich vier Stunden gesessen, zumindest im ersten Durchgang, allerdings dann halt auf Hard, nicht auf Normal. Ich hab aber gleichzeitig jemandem zugeguckt, der den auch versucht hat, auf Normal - der hat sich an dem die Zähne ausgebissen. Und der nächste Boss (dessen Namen ich vergessen habe) war ja dann nicht viel besser. Aber eh, wenn man ordentlich spielt, schafft man bestimmt auch den Vampirblödel aus Ys I auf Nightmare. :hehe:
Wobei ich aber auch ganz klar sagen muss: Damals Nightmare >>> heute Nightmare. xD
Zitat:
Also ja, wenn das in den 80ern mal so ein klassisches Hardcore-Ding war, ist es das jetzt offenbar nicht mehr, aber man kann es sich definitiv ein bisschen zuschneiden. kA wie sich die anderen Schwierigkeitsgrade spielen, für mich war Hard genau das richtige!
Ich selbst hab's auf Nightmare gespielt, und guck hin und wieder mal einem Kumpel zu, der das ebenfalls auf Nightmare spielt. Die Treffer sind schon nicht ohne, wenn man Flash Guard/Move nicht nutzt oder das Timing versemmelt. Das Ganze hebelt sich natürlich irgendwo auch durch die unbegrenzten Heilitems und dem Party-System, was es früher halt einfach nicht gab, aus, ist ja klar. Der andere Kumpel, den ich zu Ys 8 gebracht habe, hat auf Normal angefangen, weil er meinte, er will einfach nur genütlich durchs Spiel kommen. Am Ende hat er mir erzählt, dass "Normal" tatsächlich etwas zu gemütlich für seinen Geschmack war. Insofern würde ich fast sagen, du hast die goldene Mitte getroffen. :p
17.05.2021, 18:46
Sylverthas
Zitat:
Zitat von Kael
Ist wahrscheinlich auch so eine Sache, wo der Schwierigkeitsgrad eine Menge ausmacht. Ys I fand ich auf normal schon, nicht ohne, sag ich mal und an Nyrtilgr aus Origin bin ich vier Stunden gesessen, zumindest im ersten Durchgang, allerdings dann halt auf Hard, nicht auf Normal. Ich hab aber gleichzeitig jemandem zugeguckt, der den auch versucht hat, auf Normal - der hat sich an dem die Zähne ausgebissen. Und der nächste Boss (dessen Namen ich vergessen habe) war ja dann nicht viel besser. Aber eh, wenn man ordentlich spielt, schafft man bestimmt auch den Vampirblödel aus Ys I auf Nightmare. :hehe:
Yo, also gerade I,II, Felghana und Origin würde ich jetzt auch nicht als einfach ansehen. Origin hatte ich auf Normal und einen Durchgang Schwer gespielt, und die Bosse können einem schon gut den Arsch versohlen^^
Wenn ich das richtig sehe ändern sich da aber auch primär die Werte der Bosse, so dass man auch auf Normal gut ausweichen muss, aber halt eine größere Fehlertoleranz und kürzere Kämpfe hat.
Zitat:
Zitat von Narcissu
im Grunde waren die Spiele immer schon recht zugänglich und wollten auch eine Antithese zu den sich verkomplizierenden RPG-Systemen ihrer Zeit sein.
Das stimmt ja im Prinzip auch. Also die Spiele haben wenige Systeme und sind sehr "jump in and play". Aber einfach sind sie halt nicht unbedingt, zumindest die Bosskämpfe - wobei sich die Aussage von mir natürlich auf die Titel bezogen hat, die ich selber gespielt habe, wozu keine der Urversionen gehört ^^
Bei Ys 5 warte ich wohl einfach auf ein (hoffentliches? irgendwie muss die Lücke doch zu xD) Remake, weil das auch von Nayutas Bericht nicht besonders toll klang.
17.05.2021, 18:55
Narcissu
Also man kann Ys V locker spielen. Es ist nur sehr kurz und hat sehr wenig Tiefe. Ist das erste Spiel ohne Bump-System und man kann im Kampf unbegrenzt Heil-Items mit sich führen. Dafür ist es aber grafisch definitiv mit Abstand der schönste 2D-Titel und die Story bzw. Lore gefiel mir auch ziemlich gut. Also wenn man kein forderndes Gameplay sucht, hat man hier ein recht angenehmes 7-Stunden-Spiel.
20.05.2021, 20:34
La Cipolla
Total interessant, die unterschiedlichen Erfahrungen zu lesen, je nach Vorerfahrung, Schwierigkeitsgrad, Erwartungen ... :D Das Forum ist da echt wertvoll, gerade bei so komplexen Spielen, und Spielen mit so einem komplexen Franchise-Hintergrund!
Zitat:
Zitat von Sylverthas
Bei dem ersten Teil weiß ich nicht mal, was das heißen soll, aber die Titel der Spiele sind doch nicht debil sondern massiv episch
Also ich finde zumindest "Oath in Felghana", "Arc of Napishtim" und "Dawn of Ys" klingt cool und so, dass ich echt gespannt darauf bin zu erfahren, was es damit auf sich hat!
Missverständnis, die finde ich tatsächlich auch ganz gelungen! Nicht zuletzt, weil ich vor ein paar Monaten das erste Mal gecheckt habe, dass "Ys" nicht irgendein dummes japanisches Pseudo-Europäisch, sondern ein tatsächliches französisches Ding ist ... xD'
Ich meinte die Charakternamen. "Hummel Trabaldo", "Sahad Nautilus", "Licht" ... *hnggggh* Das schon ziemlich fucking hart!
Zitat:
Zitat von Narcissu
Ich persönlich muss aber auch sagen, dass Ys VIII für mich ein großer Schritt zurück war, was die Charakter angeht bzw. eher die (modernen) Anime-Tropes. Ich mochte Dana zwar auch – auch wegen der Backstory. Dass sie starke Mary-Sue-Elemente hat, würde ich unterschreiben. Aber den Rest des Casts, besonders Laxia, empfand ich eher als negativ. Ys war halt bis VII überhaupt nicht bekannt für Redseligkeit – gab davor ja auch keine Party, sondern es waren Adols Solo-Abenteuer, zeitweise mal begleitet von Dogi. Ys VIII dreht dann die Anime-Tropes aber gehörig auf. Tsundere-Laxia, die das halbe Spiel pissed ist, weil Adol sie nackt gesehen hat (oder wie war das?), ist mir da schon gehörig auf den Geist gegangen. Und Figuren wie Ricotta, ein kleines Mädel mit ’ner Riesenwaffe, ist eigentlich auch eine Art von extremer Anime-Überzeichnung, die ich für ein Ys-Spiel unpassend finde. Vielleicht ist es gar nicht mal so dumm, das Spiel in einer Sprache zu spielen, wo die Klischee-Phrasen vielleicht nicht ganz so schlimm wirken, weil man sie in der Sprache noch nicht gewohnt ist.
Das kann gut sein! xD
Wobei es wahrscheinlich AUCH hilft, die Reihe nicht zu kennen? Ich habe das Spiel ja praktisch nur mit anderen JRPGs verglichen, und da fällt es im Klischeefaktor nicht so sonderlich heraus ... :D Ich glaube, einer der Gründe, warum ich Laksha mochte, ist auch, dass sie am Anfang so tropey war und dann mit der Zeit etwas Tiefe (und Charaktermotivation) entwickelt hat.
Kann mir aber sehr gut vorstellen, dass ich all das in der Bewegungsrichtung einer ganzen Spielereihe ähnlich wie du wahrgenommen hätte. Was noch mal dafür spricht, es bei Teil VIII zu belassen. 8D
Ich habe mir die ersten Teile trotzdem mal auf meine Wishlist gesetzt, falls es mich noch mal packt. Und da man fast die ganze Reihe bis VIII in der Spielzeit von VIII durchspielen kann ... :p
Danke für eure Reaktionen!
30.07.2021, 07:56
La Cipolla
Ich bin gerade wieder etwas vom Videospielen abgefallen, was tendenziell immer nicht das allerschlechteste Zeichen für meinen Stresspegel ist. :D Neben Yakuza 6, das jetzt gerade läuft, habe ich aber noch was anderes gespielt ...
Phantasy Star Online 2
Und hier muss ich direkt sagen: Es gibt eine Menge Kontext!
1. Ich habe gottlos viele Stunden in Phantasy Star Online auf dem Gamecube investiert, alleine und im Splitscreen mit Freunden. Es ist eins meiner absoluten Nostalgiespiele! <3
2. Ich habe Teil 2 jetzt VOR New Genesis gespielt, dem Riesen-Engine-Update, das vor ein paar Wochen online gegangen ist. Dazu kann ich also nix sagen, aber im Nachhinein hätte ich vielleicht noch ein bisschen warten sollen. xD' WELL WELL
3. Ich wollte aber auch nicht mehr warten, weil ich schon fast 10 Jahre gewartet habe! Es ist 2012 in Japan, aber halt erst 2020 oder so im Westen erschienen.
Und das is auch schon das Hauptproblem: PSO2 ist ein fast 10 Jahre altes MMO. Das merkt man nicht nur an der Technik, man merkt es vor allem auch daran, dass es sich wie ein Haus anfühlt, das ständig irgendwie repariert und erweitert wurde, und zwar von den Leuten, die seit zehn Jahren darin leben. Als Neuankömmling ist man hoffnungslos verloren und ehrlich gesagt auch nicht wirklich ... willkommen? Damit meine ich nicht wirklich die Community (ich spiele praktisch eher solo), sondern den Umstand, dass ich über die 80 Stunden, die ich gespielt habe, pausenlos mit neuen Konzepten, Orten und Informationen zugeschissen wurde, die offensichtlich dafür gedacht waren, über 10 Jahre verteilt zu werden.
Am ulkigsten ist bspw. der Fakt, dass die PSO2-Hauptstory wohl mal zwischen der grindigen Erkundung von Instanzen passiert ist, was ich eigentlich ganz cool gefunden hätte -- das ist nämlich auch meine nostalgische PSO-Erfahrung. 8D Jetzt hat Sega aber gecheckt, dass neue Spieler da nicht mehr so Bock drauf haben, und deshalb steht im Hauptschiff ein NSC herum, bei dem du dir nacheinander sämtliche Storysequenzen angucken kannst, und zumindest anfangs auch, ohne dabei viel zu spielen. Das heißt, optimalerweise müsste man das Grinden in den Instanzen und diese Storybrocken selbstständig pacen, damit es irgendwie Sinn macht, was einfach unglaublich dumm ist; zumal die Story offensichtlich nicht darauf ausgelegt ist, so schnell am Stück erlebt zu werden. Dazu gibt es aber noch 17 andere Spielmodi, in denselben Instanzen, und ein Casino, und einen Roguelike-Modus, und und und ... Das Ganze eskaliert mit der Zeit völlig, weil neuere Storybrocken in gänzlich andere Richtungen gehen, und weil man ohne diese Brocken nicht mal wirklich die Instanzen versteht. (WARUM BIN ICH PLÖTZLICH IN LAS VEGAS?!)
Es hilft auch nicht, dass man mit irgendwelchen EXP-Tickets zugeschissen wird, die den Charakter direkt auf Level 80 oder so heben würden. Damit übergeht man dann etwa 9/10 des alten Contents, aber zwangsweise auch die ganzen Zwischenschritte, die es braucht, um das letzte Zehntel zu verstehen.
Meine Fresse.
Spaß hab ich trotzdem gehabt? Wenn man sich darauf einlässt, dass man nicht die Zielgruppe ist, wenn man sich wie ein Parasit an einem gewaltigen, komplexen Organismus verhält, sind die unterliegenden Spielsysteme immer noch ziemlich cool. Ich mag bspw. wie der Kern praktisch immer noch das Gameplay von PSO ist, aber mehr oder weniger behutsam erweitert. Ich konnte wahnsinnigerweise immer noch auf mein Muscle Memory von vor 15 Jahren zurückgreifen, aber Sachen wie ... I don't know, SKILLS, damit man nicht immer nur stumpf schießt, helfen natürlich ungemein. :D Das Grinden ist immer noch cool, die Level und die Charaktere machen ordentlich Anime-Spaß, und der ganze zusätzliche Kram ist auch voll okay.
Aber ja, es ist halt völlig unmöglich, dieses Spiel so zu erleben, wie es andere in den letzten zehn Jahren erlebt haben. Man kann vielleicht an den Punkt kommen, an dem man es wie diese Leute HEUTE erleben kann, aber das will ich eigentlich gar nicht. Deshalb war ich nach 80 Stunden dann auch irgendwo zufrieden und habe aufgehört, mit einem tränenden Auge, denn ich glaube, anno 2012 hätte PSO2 absolut mein "ever rpg" werden können. Schade drum.
Na ja, wenn die Schule wieder stressiger wird, versuche ich vielleicht noch mal New Genesis. Das scheint ja ironischerweise einen richtigen Cut für neue Spieler zu setzen. ^__~
8 von 10 Jahren, in denen ich PSO2 nicht spielen konnte, weil ... JA WARUM EIGENTLICH NICHT SEGA?! Ò_ó 2 von 10 Jahren, in denen es dann eindeutig zu spät war. Welp.
30.07.2021, 20:14
Narcissu
Da sprichst du was Interessantes an. Habe nämlich auch das Gefühl, dass man es als Neuling bei MMOs wirklich nicht leicht hat, wenn man Jahre später einsteigt und es 3829738469 Subsysteme gibt, die einem nach und nach erklärt werden. Hatte ja bei FFXIV schon mehrfach überlegt und tbh ist das nicht der Grund, weshalb ich es nicht spiele. Eher, dass ich soziales Spielen auf Dauer anstrengend finde (und dazu zählt auch schon, dass dauernd 200 Leute durchs Bild hopsen, nicht nur die Kommunikation selbst). Aber dass es eben am Anfang doch sehr überfordernd ist, kommt natürlich auch hinzu. Und ich vermute, das ist bei den meisten MMOs oder GaaS-Spielen der Fall.
Habe übrigens gestern aus Spaß mal wieder Pokémon Go angeschmissen mit einem neuen Account. Da geht’s tatsächlich, paar Textboxen wegklicken und man kann loslegen. Liegt hier vielleicht aber auch daran, dass das Spiel wirklich zu Beginn denkbar simpel war, die neuen Elemente fast alle vom Core-Gameplay getrennt werden können. Wobei man auch bei FFXIV und PSO2 sicher viel von dem Zeug ignorieren kann, mit dem man sich gar nicht auseinandersetzen mag. Aber es ist halt da und irgendwie will man ja auch.
30.07.2021, 20:41
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ich bin gerade wieder etwas vom Videospielen abgefallen, was tendenziell immer nicht das allerschlechteste Zeichen für meinen Stresspegel ist. :D
Spielst Du, um vom Stress runterzukommen oder induzieren Spiele Stress bei Dir? ;D
Zitat:
Jetzt hat Sega aber gecheckt, dass neue Spieler da nicht mehr so Bock drauf haben, und deshalb steht im Hauptschiff ein NSC herum, bei dem du dir nacheinander sämtliche Storysequenzen angucken kannst, und zumindest anfangs auch, ohne dabei viel zu spielen.
Hui, das klingt so, als hätten sie ihr eigenes Spiel zerschossen? xD
Also, den Spielern einfach die Cutscenes zu geben ohne Gameplay klingt für mich wie der letzte Ausweg, wenn man partout kein Geld investieren will irgendwas zu ändern :hehe:
Das mit dem Levelboost klingt für mich auch wie fast der sichere Weg, das Spiel sofort abzubrechen - aber es gibt ja bei MMOs viele Spieler, die einfach nur ins Endgame wollen.
Ich finde Deine Erzählung echt spannend, weil es mir ähnlich mit FFXI ging, als ich das vor... 8 Jahren oder so angefangen hatte. Da war das Spiel ja auch schon ewig draussen, die meisten Expansions gabs schon und es gab wirklich Systeme über Systeme. Und ein MMO Neuling bin ich ja nicht mal, so viel Zeit ich mit WoW und FFXIV verbracht hatte, aber XI war da doch ne andere Hausnummer. Alleine rauszufinden, wie man sein Inventar erweitert, wie alles funktioniert war anspruchsvoll. Und mit sehr viel Nutzen von Fansites verbunden.
Denn das muss man Fan Communities immer lassen: Für die meisten Spiele kann man extensive Informationen finden, wenn man danach sucht. Für FFXIV gibt es auch unzählige Anfängerguides, was vielleicht Narcissu helfen könnte, da reinzukommen. Denn wie Du richtig gesagt hast, ist es immer wichtig, dass man filtert, welche Informationen jetzt tatsächlich momentan relevant sind, und welche nicht - was man am Anfang oft nicht richtig einschätzen kann und daher die Spiele so überwältigend sein können.
Das "Problem" mit anderen Spielern kann man natürlich nicht aus der Welt schaffen - insbesondere, weil XIV derzeit keine wirklich toten Server mehr haben dürfte :D
Auf jeden Fall liebe ich dann das Gefühl, wenn man durchaus tief drin steckt, deutlich tiefer, als man es wohl in die meisten offline Spiele schafft und anfängt, die Systeme und Lore zu durchschauen und selber einige interessante Sachen zu machen. Natürlich fordert das alles auch eine Unmenge an Zeit und Investment - aber das ist alles abhängig davon, wie tief man effektiv rein will, oder ob man eher nur den "Flavor" des Spiels haben möchte. Bei FFXI beispielswiese habe ich tatsächlich die ganzen Quests erledigt, die mir meist viel weniger Belohnugn gebracht hätten, als wäre ich schnell zu den späteren Expansions gerushed, einfach, weil ich das Spielerlebnis ein wenig näher am Original haben wollte. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht, aber auch sehr, sehr viel Zeit gekostet. Insbesondere, weil man für viele der "unwichtigen" Quests eh kaum Spieler gefunden hat.
Glaube mittlerweile haben sie das Spiel ja enorm solofreundlich gemacht, so, dass man im Prinzip allen veralteten Content alleine angehen kann. Was im Zuge einer schrumpfenden Spielerschaft auch meiner Meinung nach sinnvoll ist, um einen Hauptteil der FF Reihe spielbar zu halten.
Zitat:
Aber ja, es ist halt völlig unmöglich, dieses Spiel so zu erleben, wie es andere in den letzten zehn Jahren erlebt haben.
Ich glaube, das ist bei MMOs sowieso immer schwer. Kommt eine neue Erweiterung (manchmal sogar nur ein neuer Patch) raus, schon wird alter Content entwertet und man *kann* diesen schwer so wahrnehmen wie Leute, die live dabei waren. Aber das ist ja auch irgendwo der Sinn von einem MMO: Eine sich entwickelnde Welt. Wenn alles konserviert werden würde, dann hätte man 1. eine UNGLAUBLICH fragmentierte Spielerschaft, und 2. einen wohl noch schlimmeren Clusterfuck an Systemen, bei denen bestimmte Systeme immer nur für den neuen Content gelten, in altem dann abgeschaltet werden müssen, was vermutlich noch verwirrender wäre :D
01.08.2021, 11:46
La Cipolla
Zitat:
Zitat von Narcissu
Wobei man auch bei FFXIV und PSO2 sicher viel von dem Zeug ignorieren kann, mit dem man sich gar nicht auseinandersetzen mag. Aber es ist halt da und irgendwie will man ja auch.
Ja, das ist ein wahrer Punkt, und da merke ich auch ein gewisses "Me-Problem", denn ich HÄTTE definitiv einfach nur mit dem alten Content anfangen und den ganzen Zusatzkram erstmal ignorieren können. Es gibt aber auch einige Faktoren, die einen davon abbringen, bspw. Achievements (verbunden mit Boni etc.) für neuere Mechanismen, irgendwelche random Tutorial-Quests, die aufploppen und natürlich der Umstand, dass ein effektives Spiel nur dann so richtig möglich ist, wenn du einen Gesamtüberblick hast; etwa um zu verstehen, wie du den Charakter besser nicht skillen solltest etc. Manchmal ist PSO auch noch echt archaisch, zumal es ja auch free to play ist und versucht, dir Geld aus der Tasche zu ziehen ...
Pokémon Go dürfte da sicherlich auch schon anders sein, weil es einfach ein ganz anderes Kaliber an Spiel ist. Ich finde, bei den "großen" MMOs -- FFXIV bspw. auch! -- musst du ja immer erstmal den Schock überwinden, den der erste Blick auf das Interface verursacht ... :D
Zitat:
Zitat von Sylverthas
Spielst Du, um vom Stress runterzukommen oder induzieren Spiele Stress bei Dir? ;D
Ich glaube, es ist einfach so, dass ich bei Stress eh nicht viel anderes hinkriege. ^__~
FFXIV fand ich da übrigens deutlich angenehmer als PSO, zumindest vor ein paar Jahren, als gerade Heavensward draußen war. Da sind die "späteren" Inhalte schon etwas deutlicher vom Anfängerkram abgetrennt, was sicherlich auch daran liegt, dass du nicht (wie bei PSO) nur EINEN Hub für alles hast, sondern mehrere große Maps. Und eine funktionale Mainquest ... xD'
World of WarCraft hatte ich vor einigen Jahren auch noch mal gespielt, und das war HAMMER faszinierend! Einerseits konnte man es noch echt gut solo spielen, ohne viel vom "Content Overkill" zu merken, andererseits waren die Städte am Anfang halt wirklich Geisterstädte. Also immer dann, wenn es um andere Spieler ging, hat man gemerkt, dass man nicht up to date ist. ^^
Ich habe beide aber auch nur für 20-40 Stunden gespielt, weil ich einfach nicht so der MMO-Ewigspieler-Typ bin.
Am besten war wahrscheinlich Guild Wars, wo so ziemlich alles instanziert war. Da hat man nur manchmal, und auch erst nach dutzenden Stunden, laaangsam gespürt, das man erst mit dem kleinen Zeh im Wasser steht.
PSO2 war echt die mit Abstand absurdeste Erfahrung ... ^^ Aber wie gesagt: Es kann GUT sein, dass es bei New Genesis wieder anders ist.
Definitiv unterhaltsam, definitiv eins der schlechteren Yakuzas. Sie haben eine neue Engine oder so, und die wonkt nicht nur reichlich herum, sie dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass das Spiel recht überschaubar ausfällt. (Selbst die 13 Kapiteln sind weniger als üblich.) Eigentlich fände ich das gar nicht mal so schlecht, nach den völlig explodierten vorangegangenen Teilen, aber man bildet sich halt schon ein, dass Nummer 6 umfangreicher werden SOLLTE: Wichtige Teile der Story, zentrale Nebencharaktere und selbst die großen Schurken sind seltsam ... abwesend. Das Kampfsystem ist zurück auf die Basics geschrumpft und langweilt dabei ein bisschen, gerade mit Kiryu als einzigem spielbaren Charakter. Einige Kleinigkeiten drumherum fallen sehr viel minimalistischer als üblich aus, während andere -- wie das fucking Spearfishing Game! -- den gewöhnlichen Level an Polish haben. Generell sehe ich auch kaum den Vorteil der neuen Engine, denn obwohl die Modelle und Gesichter besser aussehen, fühlt sich am Ende des Tages alles seeehr ähnlich an. Die größte Neuerung ist, dass man beim normalen Umherlaufen jetzt nicht mehr nur Leute beiseitestößt, sondern auch noch wie eine Dampfwalze Stühle, Tische und sogar Sofas vernichtet, was schon sehr, sehr unterhaltsam ist, vor allem in irgendwelchen Restaurants. :D Ich hoffe, diese Vorarbeit hat so richtig für die Zukunft geholfen.
Generell sind die Story und die Charaktere ... nett. Voll in Ordnung. Onomichi ist nicht nur ein weiterer Ort, sondern wirklich relevant und in dieser Relevanz ziemlich charakteristisch (auch wenn hier mehr coole Sidestories und ein bisschen mehr Leben in der Stadt geholfen hätten). Die Onomichi-Bande is unterhaltsam (wenn auch nicht so präsent, dass sich ihr Finale wirklich verdient anfühlt), und darauf baut eine Menge auf. Dasselbe gilt für Haruka und Kiryu, deren Beziehung man wirklich anmerkt, dass sie sich in aller Ruhe über 6+ Teile entwickeln konnte (auch wenn man AUCH in Teil 6 wieder erwähnen muss, dass die Reihe immer noch ein absolut verstörendes Frauenbild hat. :|). In diesem Sinne funktioniert Song of Life ganz hervorragend als Abschluss der Reihe. Die neue Teil-6-Geschichte um Yakuza-Familien, Politik u.ä. ist wie üblich ziemlich komplex (vielleicht unnötig komplex, gerade in einem scheinbar gekürzten Spiel), hat aber wie üblich ihre dramatischen Höhepunkte und Cheese-Explosionen. SPOILER!! Das Auftauchen der - brace yourself - Yamato Mark II aus einem Bond-esquen Untergrundbunker in fucking Onomichi war bei mir so ein definitiver Pffff-Moment, und als jemand meinte, der Oberschurke hätte "sein Büro im obersten Stockwerk des Millenium-Towers", musste ich laut "naTÜRLICH!" rufen. Der übernatürliche Moment mit den Geisterpiraten hat auch wieder funktioniert, inklusive überraschtem Kopfschütteln, wie jedes Mal eben. ^__~
Ob ich das Spiel jetzt empfehle oder nicht, ist eigentlich ziemlich fucking egal: Vor den anderen sollte man es definitiv nicht spielen, aber wenn man es bis hierhin geschafft hat, muss man JETZT auch nicht mehr aufhören. :D So ein Totalausfall wie Dead Souls ist es definitiv nicht.
6 von 6? 7? 8?Teilen der Kiryu-Saga, I guess. 6 von ??? Teilen dieses fucking gigantischen Franchises. Wie hat eigentlich noch IRGENDjemand Bock, daran weiterzuarbeiten?
Ich jedenfalls nehme mir denk ich erstmal eine Auszeit, eh ich mit Like a Dragon weitermache. Also, länger als das übliche Jahr. ;D
03.10.2021, 14:21
La Cipolla
Ferien! o/ Hab direkt mal Spider-Man und Ys Origins und Knights of Pen & Paper II angefangen, und Anamorphine fertig gespielt. :D Außerdem spiele ich seit einiger Zeit Undermine, das ich an dieser Stelle auch schon mal wärmstens empfehle, wenn man ein neues, gutes Roguelite möchte!
In Frostpunks postapokalyptischem Winter baut man eine Steampunk-(oder Frostpunk-, I guess)Stadt um einen großen Kohlereaktor. Das habe ich schon letztes Jahr getan, aber jetzt, mit neuem PC und allen DLCs, bin ich durch die Story-Kampagnen gekommen und habe auch ein wenig den Endlosmodus genossen. "Ein wenig" trifft es allerdings perfekt, obwohl ich solche Modi generell total gerne mag - und da sind wir auch schon bei diesem tollen Genre und seiner größten Schwäche, zumindest für mich: Survival-Aufbauspiele (ein anderes großes Beispiel ist Banished) sind total cool, solang man versucht, irgendwie durchzukommen ... aber irgendwie erreichen sie IMMER den Punkt, an dem sie wahlweise trivial werden oder in absolut lächerlichem Micromanagement ausarten. Bei Banished habe ich dafür etwa 40 Stunden gebraucht, bei Frostpunk 60, aber eben mit allen DLCs. Schwierigkeitsgrad hochschrauben macht die Spiele dann üblicherweise nur nerviger, und ich warte immer noch auf den Ableger, der mich meine System Mastery auch wirklich länger genießen lässt.
Davon ab finde ich Frostpunk aber hervorragend. Das kreisförmige Aufbauen der Stadt ist frisch (um nicht zu sagen COOL :bogart:), die Forschungen, Erkundungen und Gesetze sind nette Subsysteme, die für einen tollen Spielfluss sorgen, und die Schneestürme machen das Spiel wiiirklich spannend. Das Thema ist meiner Meinung nach ansprechend eingebunden und richtig atmosphärisch, auch wenn ich durchaus ein paar Diskussionspunkte für den "Punk-"Teil dieses Spiels hätte.
Die DLCs sind nur was, wenn man mehr Komplexität (nein) und mehr Kampagnen (ja) möchte.
1 von 10+++ "letzten" Städten. Wat ...? Wenn ich verschmutzte, gesellschaftlich isolierte Orte mit Dreckwetter will, kann ich England auch jetzt schon besuchen!
Hier geht es um ein junges Paar sowie um psychische Störungen und das, was sie mit "den anderen" machen. Klang für mich sehr spannend, vor allem als 2-Stunden-Walking-Simulator (Literally; es gibt nicht mal eine Interaktionstaste) ... ist aber leider ziemlich schlecht geworden. Sie haben es nicht nur geschafft, das Gameplay zu verhauen (How?) und mehrere borderline spielbrechende Bugs einzubauen, der Umgang mit dem Thema ist auch nicht so geschmackvoll oder subtil oder tiefgründig wie in vielen anderen Medien. Anamorphine hat Atmosphäre, bedrohlich-gute Musik, ein paar beeindruckende Bilder und auch ein ziemlich cooles Ende, aber selbst diese Dinge werden ordentlich vom Drumherum heruntergezogen. Ich bereue nicht, es gespielt zu haben, aber das liegt ausschließlich an den 2 Stunden Spielzeit. Und viel mehr Zeit will ich jetzt auch nicht mit diesem Text hier verbringen.
1 von 1 Spielen in vielen Jahren, von denen ich wirklich abrate, wenn man nicht gerade ALLES zu dem Thema spielen will.
03.10.2021, 18:09
Linkey
Zitat:
Zitat von La Cipolla
In Frostpunks postapokalyptischem Winter baut man eine Steampunk-(oder Frostpunk-, I guess)Stadt um einen großen Kohlereaktor. Das habe ich schon letztes Jahr getan, aber jetzt, mit neuem PC und allen DLCs, bin ich durch die Story-Kampagnen gekommen und habe auch ein wenig den Endlosmodus genossen. "Ein wenig" trifft es allerdings perfekt, obwohl ich solche Modi generell total gerne mag - und da sind wir auch schon bei diesem tollen Genre und seiner größten Schwäche, zumindest für mich: Survival-Aufbauspiele (ein anderes großes Beispiel ist Banished) sind total cool, solang man versucht, irgendwie durchzukommen ... aber irgendwie erreichen sie IMMER den Punkt, an dem sie wahlweise trivial werden oder in absolut lächerlichem Micromanagement ausarten. Bei Banished habe ich dafür etwa 40 Stunden gebraucht, bei Frostpunk 60, aber eben mit allen DLCs. Schwierigkeitsgrad hochschrauben macht die Spiele dann üblicherweise nur nerviger, und ich warte immer noch auf den Ableger, der mich meine System Mastery auch wirklich länger genießen lässt.
Das kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Fand den Einstieg in Frostpunkt super interessant, habe aber nach nicht mal 10h aufgehört es zu spielen. Dabei hatte ich immer mal wieder Lust es auszupacken. Irgendwie fesseln mich "normale" Aufbauspiele länger.
Lustig auch, dass meine Banish Spielzeit ca. mit den von dir genannten 40h quasi übereinstimmt.
Deine abschließende Bewertung ist immer das Beste :'D
11.10.2021, 11:07
La Cipolla
Dankeschön! :D
Und gut zu wissen, dass man beizeiten nicht der Einzige ist, dem es so geht ... xD' Normale Aufbauspiele können mich erfahrungsgemäß tatsächlich noch weniger fesseln, wobei ich auch vermute, dass ich da nur die richtigen finden muss. Tropico 4 bspw. hängt seit Ewigkeiten in meinen Favoriten, vielleicht sollte ich es nächstes Jahr mal mit in die Challenge aufnehmen. ^^
Spider-Man
Nachdem ich Star Wars Episode IX: The Rise of Skywalker im Kino gesehen habe, war ich so wütend (übrigens das zweite Mal nach Batman v Superman :D), dass es in meinem Kopf irgendwie "Klick" gemacht hat: Mittelmäßigkeit, allzu stumpfe Marktforschungsorientierung und "abgeschliffene Kanten" sind für große Produktionen eine sliiiiippery slope, die ernsthaft INS DESASTER führen kann ... ist natürlich klar, aber ich mit meiner Lala-Haltung war ein Teil dieser Entwicklung! T_T Seitdem verteidige ich bspw. nicht mehr den sehr dummen, aber leidlich unterhaltsamen Thor 2: The Dark World, auch wenn er bei weitem kein Star Wars IX ist. Große, teure Produktion können sich nämlich leisten, besser zu sein, und wenn sie es nicht sind, ist das einfach schlecht.
Spider-Man für die PS4 wiederum ist weder Star Wars IX noch Thor 2, aber es existiert sehr firm in einem frustrierenden Dauerzustand von, kA, 70% Konzeptualität und und kreativem Mut, mit einem allgegenwärtigen Beigeschmack von anstrengenden Konventionen. Das Spiel könnte viel besser sein, und dass es trotzdem immer noch sehr gut ist, macht das Ganze für mich überhaupt erst so frustrierend.
Was ich damit sagen will: Das Folgende ist Kritik auf hohem Niveau. ^^
Starten wir mit dem Gesamtkonzept. Nimmt man Spider-Man als Action-Story-Dump à la Discharted, würde es wahrscheinlich ziemlich gut funktionieren. Die Open World allerdings reibt sich für mich stark mit dieser Idee, und zwar obwohl ich noch nie in einem Medium ein SO gutes Gefühl für New York City bekommen und eine MENGE Spaß mit dem Seilschwingen gehabt habe. =O Dabei sind die Ideen gar nicht schlecht: Peters Rucksäcke etwa verteilen kleine Background-Bits, die sich später in der Story auszahlen, die Challenges des Taskmasters und Black Cats Wimmelbilder sind ganz cool ins Universum eingebunden, das Sightseeing ist groooßartig in so einer coolen Sandbox und selbst die Verbrechen fand ich teilweise ganz cool ... aber es ist VIEL ZU VIEL, zu LAME und vieeel zu offensichtlich darauf fokussiert, billige Spielzeit zu erzeugen. Ich denke, man könnte JEDE Kategorie von Collectible um die Hälfte reduzieren, und es würde das Spiel massiv besser machen, was schon ein ziemliches Armutszeugnis ist. Wenn man die Energie stattdessen sogar noch benutzen würde, um die Nebenmissionen cooler zu machen (Wo sind die Superschurken?) und die halbierten Collectibles mit mehr Hintergrund zu versehen, wäre es vielleicht sogar ein richtig gutes Open-World-Spiel. Wie so oft sollten die Entwickler einen dringenden Blick auf die Yakuza-Reihe werfen. So habe ich halt vieles weggelassen, aber es hat sich selbst dann noch komisch angefühlt. Und das blöde ist: Wenn man einmal solche Erwartungen von Spielzeit-Bloat füttert, muss man sie wahrscheinlich auch in den nächsten Teilen erfüllen.
Ich habe gesagt, die Story funktioniert, und dabei bleibe ich auch. Die letzten zwei, drei Stunden waren ernsthaft Wahnsinn! Aber gerade in der ersten Hälfte hatte das Spiel für mich ein seltsames Problem mit dem Tonfall: Soll es edgy & dark oder dorky & funny sein? Wenn ich mit Miles über einen ziellosen Massenmord schleiche, passt das für mich bspw. nicht zum ständigen Quippen und Comic-esquen des restlichen Spiels. Warum kriege ich, wenn ich mit Mary Jane einen falschen Schritt mache, eine regelrechte "Oh, sie stirbt gerade ... oder Schlimmeres!"-Sequenz? Mir wäre sogar ein halbernstes "Moment, so kann das nicht passiert sein!" lieber gewesen. Welche Richtung das Spiel nimmt, ist mir dabei relativ egal, und auch Mr Negative als Schurke im Fokus bietet sich für beide Extreme an, aber ich hätte hier lieber eine klare Entscheidung gesehen. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch mal ernst werden kann (gehört bei Spider-Man dazu!), aber es gibt einen MASSIVEN Unterschied zwischen "ernst" und "betont düster". So hat Spider-Man halt diesen unangenehmen Beigeschmack von tonaler Samey-ness und Beliebigkeit, den auch Marvel-Filme gerne mal fahren. Entscheidet euch, Leute!
Dasselbe gilt für das "neue" Universum des Spiels und die damit einhergehende Optik und ihren Pseudo-Realismus, der hin und wieder mal in den Uncanny Valley stolpert. Ich meine, das Gesamtbild funktioniert, aber es lebt nun mal in einem realen Kontext, in dem die letzten zwanzig Jahre drei+ verschiedene Live-Action-Universen mit sich gebracht haben. Das hier ist vom Feeling her ein viertes Standard-Filmuniversum, aber optisch etwas ... lamer als die anderen? Und inhaltlich ist es auch nur ein uninspiriertes Mix-and-Match? Die Schurken bspw. sind allesamt ihr laaaaaangweiligst-mögliche Interpretation. Was ist das für eine Entscheidung, gerade für ein Medium, in dem man ALLES machen könnte?! Ich will nicht die Standard-Variante, ich will eine IDEE, die mich umhaut, oder zumindest ein besser begründetes Konzept, das durchgezogen wird, selbst wenn ich es subjektiv nicht mag (vgl. etwa Spectacular Spider-Man). Ein Teil von mir vermutet, die wollten eigentlich irgendein Film-Universum benutzen, durften es aber nicht. Ein anderer Teil weiß, dass Spider-Man natürlich ein Kinder-Franchise ist, und dass sich Kinder und Jugendliche nicht seit zwanzig Jahren mit Spider-Man beschäftigen ... ^_~ Geht also klar, sie wollten ein bodenständiges Spider-Man, das trotzdem auch die Casual-Film-Fans glücklich macht; ich bin hier also nicht die Hauptzielgruppe. Schade es ist trotzdem.
Der Witz ist, dass ich diese Lala-Einstellung selbst im verdammt guten Gameplay spüre: Ich meine, warum macht Spider-Man plötzlich so viel Stealth? Es ist zwar cool gemacht, aber wäre das nicht DIE passende Neuerung für Miles Morales gewesen? Warum sehen die Animationen und die Inszenierung WAHNsinnig nach Spider-Man aus, während sich die Mechanismen dahinter mehr nach Batman und jedem anderen Action-Spiel mit zwanzig verschiedenen Tasten-Kombos anfühlen? Warum verprügele ich huuuuuunderte namenlose Goons? Ich will diesen Punkt nicht überstrapazieren, weil ich es nicht als gänzlich unpassend darstellen will, und weil es am Ende wirklich gut funktioniert; das "mehr ausweichen als aushalten" bspw. ist schon richtig klasse für Spider-Man. Aber es gibt halt auch immer wieder Punkte, die offensichtlich eher auf die Konventionen zurückgehen, und das nervt mich.
Mehr lustig als alles andere: Man merkt dem Spiel lächerlich-deutlich an, dass es vor den großen Black-Lives-Matter-Protesten entwickelt wurde ... :D Also, es ist auch generell ein sehr weißes Spiel, aber heute würde man die Polizei wohl nicht mehr so darstellen ... xD' Überhaupt könnte man eine tolle Diskussion darüber führen, welche Rolle es in den ideologischen Grundfesten des Superhelden-Genres einnimmt (Peters Zitat aus dem erschreckend ehrlichen Endkampf: "I want this EVEN MORE!"), aber das ist dann eher was für den Stammtisch, nicht für das Forum. ^_~
Insgesamt fühle ich bei Spider-Man einfach kein Gesamtkunstwerk, sondern eine starke Lizenz, eine gut erzählte Standard-Story und eine Menge guter Ideen, um diese Story routiniert in spaßiges Gameplay und eine nette Open World zu übersetzen, ohne dass diese Einzelpunkte wirklich konstant ineinandergreifen. Das macht auch mir Spaß, und für 20 Stunden Story und ein bisschen Kram oben drauf bleibe ich auch dabei, aber es hat mich selten wirklich mitgerissen, mich nie so wirklich mitfiebern lassen, endlich weiterzuspielen! Es wird definitiv keins meiner Lieblingsspiele werden, und das ist nicht nur schade, weil ich ein Riesen-Spider-Man-Fan bin, sondern vor allem auch deshalb, weil es hier definitiv drin gewesen wäre. Schade.
2,5 von 11 Superschurken haben wir noch nicht prominent in einem Realfilm gesehen. Der Arc des Endgegners dagegen stammt fast 1:1 aus Spider-Man 2, wtf? xD 4 von 4 verpasste Verabredungen ... Sie haben also ernsthaft verstanden, was Spider-Man ausmacht! :D Platz 1 von 3 auf der prominenten Rangliste "Wie sage ich 'With great power comes great responsibility!', ohne es wirklich auszusprechen?"! Well done! ;D
12.10.2021, 20:08
Sylverthas
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Nachdem ich Star Wars Episode IX: The Rise of Skywalker im Kino gesehen habe, war ich so wütend (übrigens das zweite Mal nach Batman v Superman :D), dass es in meinem Kopf irgendwie "Klick" gemacht hat: Mittelmäßigkeit, allzu stumpfe Marktforschungsorientierung und "abgeschliffene Kanten" sind für große Produktionen eine sliiiiippery slope, die ernsthaft INS DESASTER führen kann ... ist natürlich klar, aber ich mit meiner Lala-Haltung war ein Teil dieser Entwicklung! T_T;D
Ich stimme Dir mit Deinem "Klick" zu, weil ich solche Produktionen, die halt "serviceable" sind auch nicht sehen kann.
Aber war das Problem von Episode IX nicht eher, dass es bis zur nahezuen Unverständlichkeit zusammengeschnitten wurde, weil man auf Biegen und Brechen versucht hat, Episode VIII aus dem Kanon zu tilgen? Obwohl der Film jegliche Übergangszenen schneidet ist er aber trotzdem voll von irrelevanten Geschichten (größtes Verbrechen: Diese FUCKING C-3PO Dolchnummer >_>). Der Film ist doch einfach ein cineastisches Desaster gewesen. Aus meiner Sicht hat er nie den Eindruck gemacht, als wäre er wirklich "geschliffen" gewesen^^
Ich denke, wenn er diese Probleme nicht gehabt hätte, wäre er sogar einer der beliebteren Filme geworden, weil er so enormes Fan Pandering betreibt und eigentlich jede zweite Szene ein Callback zu irgendwas von Episode 4-6 ist.
So, damit kommen wir zu meinem zynischen Take, dass das Spider Man Spiel so beliebt ist, weil es exakt so wunderbares Fan Pandering macht und so schön safe ist. Denn mein Ansatz ist ja, dass viele Leute gar nichts wirklich neues oder interessantes wollen. Ich habe bezüglich Episode VIII ja sogar schon mal den Take gehört, dass man in so einer renomierten Franchise bitte doch mal keine derartigen Experimente machen soll, was ich einfach für mindblowing halte. Sony hat das gelernt, daher bringen sie ohne Ende ihre cineastischen Games raus, die alle irgendwie gleiche spielerische Elemente haben, aber trotzdem die Scores sprengen.
Ich hatte Spider Man nur ein paar Stunden angespielt. Was mich gestört hat war, dass das Schwingen sehr intuitiv ist und sich gut anfühlt, aber spielerisch ne Nullnummer ist. Wie das Klettern in Uncharted. Sieht gut aus, aber gameplaytechnisch ists einfach nichts. Das Spiel hat sonst noch typische Open World Probleme: Eine wichtige Mission? Ah, wayne, ich pimmel lieber noch mal stundenlang in der Stadt rum, die Welt wartet ja auch mich. Naja, ich denke, wenn man ein Spider Man Fan ist (was ich nicht bin^^), wird das Spiel bei einem automatisch nen dicken Bonus bekommen. So wie halt die tonnenweisen Animu Games auf Steam nen Bonus haben, wenn man Animu mag (da bin ich eher^^).
Zitat:
Ich meine, das Gesamtbild funktioniert, aber es lebt nun mal in einem realen Kontext, in dem die letzten zwanzig Jahre drei+ verschiedene Live-Action-Universen mit sich gebracht haben.
Jetzt, wo Du das erwähnst... das ist irgendwie unglaublich witzig :hehe:
Leider aber heute auch nicht so selten. Irgendwie wird ja alles mögliche gerebooted und Nostalgie hat echt eine starke Anziehung (und Kaufkraft^^).
13.10.2021, 14:23
Ὀρφεύς
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Spider-Man für die PS4 wiederum ist weder Star Wars IX noch Thor 2, aber es existiert sehr firm in einem frustrierenden Dauerzustand von, kA, 70% Konzeptualität und und kreativem Mut, mit einem allgegenwärtigen Beigeschmack von anstrengenden Konventionen. Das Spiel könnte viel besser sein, und dass es trotzdem immer noch sehr gut ist, macht das Ganze für mich überhaupt erst so frustrierend.
Was ich damit sagen will: Das Folgende ist Kritik auf hohem Niveau. ^^
Peters Rucksäcke etwa verteilen kleine Background-Bits, die sich später in der Story auszahlen, die Challenges des Taskmasters und Black Cats Wimmelbilder sind ganz cool ins Universum eingebunden, das Sightseeing ist groooßartig in so einer coolen Sandbox und selbst die Verbrechen fand ich teilweise ganz cool ... aber es ist VIEL ZU VIEL, zu LAME und vieeel zu offensichtlich darauf fokussiert, billige Spielzeit zu erzeugen. Ich denke, man könnte JEDE Kategorie von Collectible um die Hälfte reduzieren, und es würde das Spiel massiv besser machen, was schon ein ziemliches Armutszeugnis ist. Wenn man die Energie stattdessen sogar noch benutzen würde, um die Nebenmissionen cooler zu machen (Wo sind die Superschurken?) und die halbierten Collectibles mit mehr Hintergrund zu versehen, wäre es vielleicht sogar ein richtig gutes Open-World-Spiel. Wie so oft sollten die Entwickler einen dringenden Blick auf die Yakuza-Reihe werfen. So habe ich halt vieles weggelassen, aber es hat sich selbst dann noch komisch angefühlt. Und das blöde ist: Wenn man einmal solche Erwartungen von Spielzeit-Bloat füttert, muss man sie wahrscheinlich auch in den nächsten Teilen erfüllen.
Stimmt, Spider-Man für die PS4 ist ein Spiel und kein Film.:p
Man muss Spider-Man aber eines lassen, und zwar wie schnell sich diese Nebenaufgaben erledigen lassen.
Alleine die Rucksäcke habe ich direkt am Anfang alle abgeklappert.
Sicherlich gehen viele Nebenmissionen besser und gerade diese Standorte von Verbrechern zu säubern hat mich ja am meisten am Spiel gestört, dennoch bleibt es optionaler Kram, den man sich nicht hingeben muss.
Das man sich vielmehr mit kleineren Fällen und nicht mit Superschurken in den einzelnen Missionen abgibt ist denke ich aber vom Vorteil.
Denn man bekommt genug Gegner innerhalb der Hauptstory entgegen geworfen, da sind die kleineren Probleme der Bürger auch ganz nett gewesen, gerade weil genau das ein Spider-Man unter anderem ausmacht.
Er ist halt die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft und kein Captain America.
Hast du denn den DLC gespielt?
Der ist nämlich um einiges schlechter geworden als das Hauptspiel und füttert ein wirklich mit belanglosen Quests, sag nur Screwball.
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Ich habe gesagt, die Story funktioniert, und dabei bleibe ich auch. Die letzten zwei, drei Stunden waren ernsthaft Wahnsinn! Aber gerade in der ersten Hälfte hatte das Spiel für mich ein seltsames Problem mit dem Tonfall: Soll es edgy & dark oder dorky & funny sein? Wenn ich mit Miles über einen ziellosen Massenmord schleiche, passt das für mich bspw. nicht zum ständigen Quippen und Comic-esquen des restlichen Spiels. Warum kriege ich, wenn ich mit Mary Jane einen falschen Schritt mache, eine regelrechte "Oh, sie stirbt gerade ... oder Schlimmeres!"-Sequenz? Mir wäre sogar ein halbernstes "Moment, so kann das nicht passiert sein!" lieber gewesen.
Die letzten Stunden waren fantastisch.
So viel habe ich in der ersten Hälfte erst gar nicht reininterpretiert.
Die Stellen mit Miles & Mary waren für mich eher eine willkommene Abwechslung für zwischendurch.
Kurz vor der Szene mit Miles hatte ich vielmehr den Eindruck die Story erst jetzt richtig zu erleben.
Das war dieser Moment wo es spannend wurde und bis zum Ende war ich dann sehr gefesselt vom gesamten Spiel.
Sogar mehr als von den letzten beiden Filmen.
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Dasselbe gilt für das "neue" Universum des Spiels und die damit einhergehende Optik und ihren Pseudo-Realismus, der hin und wieder mal in den Uncanny Valley stolpert. Ich meine, das Gesamtbild funktioniert, aber es lebt nun mal in einem realen Kontext, in dem die letzten zwanzig Jahre drei+ verschiedene Live-Action-Universen mit sich gebracht haben. Das hier ist vom Feeling her ein viertes Standard-Filmuniversum, aber optisch etwas ... lamer als die anderen? Und inhaltlich ist es auch nur ein uninspiriertes Mix-and-Match? Die Schurken bspw. sind allesamt ihr laaaaaangweiligst-mögliche Interpretation. Was ist das für eine Entscheidung, gerade für ein Medium, in dem man ALLES machen könnte?! Ich will nicht die Standard-Variante, ich will eine IDEE, die mich umhaut, oder zumindest ein besser begründetes Konzept, das durchgezogen wird, selbst wenn ich es subjektiv nicht mag (vgl. etwa Spectacular Spider-Man). Ein Teil von mir vermutet, die wollten eigentlich irgendein Film-Universum benutzen, durften es aber nicht. Ein anderer Teil weiß, dass Spider-Man natürlich ein Kinder-Franchise ist, und dass sich Kinder und Jugendliche nicht seit zwanzig Jahren mit Spider-Man beschäftigen ... ^_~ Geht also klar, sie wollten ein bodenständiges Spider-Man, das trotzdem auch die Casual-Film-Fans glücklich macht; ich bin hier also nicht die Hauptzielgruppe. Schade es ist trotzdem.
Wie? Du zählst bei einem Videospiel nur die zahlreichen Live-Action-Universen mit?
Du hast Spider-Man: Web of Shadows, Spider-Man: Shattered Dimensions, Ultimate Spider-Man und noch viele, viele mehr vergessen.:D
Fakt ist doch, egal welches Format, Superhelden werden über Jahrzehnte ständig neu interpretiert, vermarktet usw.
Batman hat in den letzten 20 Jahren mindestens 3x ein anderer Schauspieler gespielt.
Über die Videospiele oder den Comics, wo immer wieder ein neues Universum entsteht, fange ich gar nicht erst mit an.
Oder die Animationsfilme, die Auswahl ist riesig.
Das gehört irgendwo dazu und kann man natürlich kritisieren, doch ist das irgendwo auch zur Normalität geworden in diesem Bereich.
Und das sage ich als jemanden der keinen weiteren Peter Parker mehr sehen möchte, zähle mich aber auch nicht zu den Spider-Man Fans.
Ich sehe da Marvel's Spider-Man auf einer ganz anderen Ebene.
Und zwar nach der Batman Arkham-Reihe als der zweite ernsthafte Versuch überhaupt einen Superhelden als Videospielreihe vernünftig umzusetzen.
Kein Einzelteil, sondern eine Story, wo man wirkliche eine Idee erkennt, wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen soll.
Und Marvel's Spider-Man hat das wie ich finde bravourös geschafft, schon deswegen, weil man nicht die Anfänge von Spider-Man erlebt und er das bereits Jahre lang macht.
Mit Miles & Osborne hat man weitere Teile angedeutet, die ja mittlerweile sogar erschienen bzw. angekündigt worden sind und hoffentlich wird ein Guardians of the Galaxy diesen Monat ebenfalls punkten, was ein Avengers letztes Jahr nicht geschafft hat.
Sind zwar alles andere Entwickler, doch ja, ich will für meinen Teil endlich mehr Superhelden selber spielen dürfen.
Das alles gerne als Reihe, hochwertig und bloß keine Filmumsetzung.
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Der Witz ist, dass ich diese Lala-Einstellung selbst im verdammt guten Gameplay spüre: Ich meine, warum macht Spider-Man plötzlich so viel Stealth? Es ist zwar cool gemacht, aber wäre das nicht DIE passende Neuerung für Miles Morales gewesen? Warum sehen die Animationen und die Inszenierung WAHNsinnig nach Spider-Man aus, während sich die Mechanismen dahinter mehr nach Batman und jedem anderen Action-Spiel mit zwanzig verschiedenen Tasten-Kombos anfühlen? Warum verprügele ich huuuuuunderte namenlose Goons? Ich will diesen Punkt nicht überstrapazieren, weil ich es nicht als gänzlich unpassend darstellen will, und weil es am Ende wirklich gut funktioniert; das "mehr ausweichen als aushalten" bspw. ist schon richtig klasse für Spider-Man. Aber es gibt halt auch immer wieder Punkte, die offensichtlich eher auf die Konventionen zurückgehen, und das nervt mich.
Du wurdest erhört.
Miles schleicht sich tatsächlich mehr durchs Spiel, da noch mehr Gegner auf einen losgehen.
So sehr ich all die Fähigkeiten und die Prügeleien liebe, da man sich extrem austoben kann, hier erhoffe ich mir Besserung in Teil 2.
Auch wenn ich zugeben muss, Spider-Man macht es einen nicht zu leicht.
Man muss das Ausweichen und die Fähigkeiten gut aufeinander abstimmen, sonst ist man schneller tot als man Spinne sagen kann.
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Mehr lustig als alles andere: Man merkt dem Spiel lächerlich-deutlich an, dass es vor den großen Black-Lives-Matter-Protesten entwickelt wurde ... :D Also, es ist auch generell ein sehr weißes Spiel, aber heute würde man die Polizei wohl nicht mehr so darstellen ... xD' Überhaupt könnte man eine tolle Diskussion darüber führen, welche Rolle es in den ideologischen Grundfesten des Superhelden-Genres einnimmt (Peters Zitat aus dem erschreckend ehrlichen Endkampf: "I want this EVEN MORE!"), aber das ist dann eher was für den Stammtisch, nicht für das Forum. ^_~
Jetzt musst du dir wirklich Marvel’s Spider-Man: Miles Morales geben.
Aber lass dir besser Zeit damit, New York schaut 2x hintereinander nicht mehr so toll aus.