Anhang 18346
Wenn was nicht passt, tu´ Zombies drauf, denn Zombies werten alles auf. So oder so ähnlich funktioniert das neue Spiel von Mr. Prinz. Statt das zehnte Pokemon-Fangame zu produzieren, versetzt er den Spieler stattdessen in eine von Zombies verseuchte Pokemon-Welt, durch die sich nicht im klassischen Pokemon-Rundenstil sondern per Action-Kampf-System (AKS) geschnetzelt wird.
Ein verdächtig nach Ash aussehender Junge namens Ethan hat, wie sollte es auch anders sein, vor Pokemon-Meister zu werden. Dazu ist er gerade in Dukatia-City angekommen, um die dortige Arena-Leiterin zu besiegen.
Anhang 18347 An seiner Seite hat Ethan sein einziges Pokemon Brando, ein Igelavar. Wie er mit nur einem Pokemon Meister werden wollte, bleibt sein Geheimnis. Für das Spiel ist es hingegen wichtig, dass nur Brando zur Verfügung steht.
Denn obwohl in Pokemon-Dust auch endlich mal Menschen zur Waffe, in diesem Fall eine Pistole, greifen, wird die Drecksarbeit doch weiterhin von den Pokemon, in diesem Fall Brando, gemacht. Dazu dient das AKS, dass auf einen A-Klick die Kratzer-Attacke auslöst. Dadurch werden Zombies zurückgestoßen, so dass sie keinen Schaden an Brando anrichten können. Irgendwann gehen sie dann endgültig zu Boden. Das funktioniert überraschend gut, die Zombies haben auch unterschiedliche Angriffswege und sind somit mehr oder weniger schwierig. Wurde Brando zu häufig getroffen, kann man sich wie gehabt bei Schwester Joy heilen. Da das Pokemon-Center allerdings gerade nicht verfügbar ist, funktioniert die Heilung nur fünf Mal. Das verleiht dem Spiel ein Gefühl von Gefahr, auch wenn die Heilungen mehr als ausreichen. Ich musste nur einmal zur Schwester und bessere Spieler werden die Dienste wohl gar nicht in Anspruch nehmen müssen.
Anhang 18348
Die Story ähnelt der Geschichte jedes anderen Zombie-Spiels. Man findet sich im geschützten Untergrund von Dukatia-City wieder. Als einziger Pokemonbesitzer wird man dann zu immer gefährlicheren Missionen an die Oberfläche geschickt um die Situation der Überlebenden zu verbessern und ihnen eine Chance zur Flucht zu verschaffen. Neben den Hauptmissionen gibt es auch kleinere Nebenquests. Diese dauern nur wenige Minuten und geben mehr oder weniger nützliche Belohnungen.
Anhang 18349 Unter anderem kann Brando Glut lernen. Damit verfügt er fortan über einen Fernangriff. Der hat jedoch den Nachteil, dass er Zombies nicht zurückstößt. Glut bedarf also eines geschickten Einsatzes und ist gegen die Nahkampfzombies kein automatischer I-Win Button.
Insgesamt beschränken sich die Missionen auf gehe nach X, besorge Y und töte Z. Da sich das recht flüssig spielt, ist dies für ein Action-RPG kein Problem, das eine oder andere Rätsel wäre aber nicht schlecht gewesen. Als Grafik werden originale Pokemon-Sprites genutzt. Optimisten bezeichnen das als Retro. Pessimisten als hässlich. Auch von weiteren Möglichkeiten des Makers wie Lichteffekten wird leider kein Gebrauch gemacht. Die Soundeffekte, die ebenfalls aus Pokemon übernommen wurden, passen hingegen wunderbar. Wenn inmitten von toten Zombies, im Kampf ums Überleben, das Item-gefunden-Jingle aufpoppt, ist das einfach nur brillant. Die Musik fällt hingegen etwas zurück und kann keine grausige Stimmung erzeugen. Eher lächerlich ist eine Sequenz im Radioturm, in dem ein Zombiebild aufploppt. Höchstens zarte Gemüter werden hier erschreckt. Besser wäre es, das Bild als Event an eine der herumliegenden Leichen anzupappen.
Anhang 18350 Leider ist die Spielzeit bisher zu kurz, um wirklich eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen zu können. Allerdings wird bereits angedeutet, dass Ethan durch die Ereignisse in Dukatia City nicht unbeeindruckt gelassen wird. Das verspricht mehr für die Vollversion!
Die lässt auch hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten, eine weitere Demo wird es nämlich (leider?) nicht mehr geben. Alles in allem ist Pokemon Dust ein schönes Spiel, das Spaß macht und vor allem Pokemon- und Zombiefreunden gefallen wird.
Ersteindruck:
Gut