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Und sie wählen sie bewusst,
Es steht geschrieben in ihrem Gesicht,
Beherrscht von ihrer eigenen Lust,
Und Ehre besitzen sie nicht,
Ein bisschen mehr Klarheit würde dem geneigten Leser helfen, zu verstehen, was genau du sagen willst und ihm zeigen, dass du nicht nur an der Oberfläche kratzt (was, wie ich weiter ausführen werde, doch der Fall ist). Ab gesehen davon würde es auch der Lesbarkeit beitragen.
Zitat:
In der Frage der Fragen sind sie intim,
Welche Frage ist das? Gretchenfrage? Judenfrage? Geschlechterfrage? Sinnfrage?
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Entscheiden sie für sich alleine,
Und das ist schlimm, weil...?
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Sie verleugnen des Buches Licht,
Die Bibel? Inwiefern?
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Werfen ab die gesunde Leine,
Lies Marx und sag das nochmal.
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Sie entfernen sich von Ihm,
Erster klarer Satz, leider deplatziert.
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Nur für Kurzzeit zusammen, aus Angst sie sich trennen,
Inwiefern steht das in Verbindung zum bisher genannten?
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Moral und Regeln sind ihnen egal,
Inwiefern steht das in Verbindung zum bisher genannten?
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Haben für niemanden Zeit, sind immer im Rennen,
Inwiefern steht das in Verbindung zum bisher genannten???
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Sie sehen nicht ein, dass ihr Fehler fatal,
Halten für Liebe, für Sünde nicht - Das Rot,
Schau dir bitte nochmal den Einsatz von Satzzeichen an, denn der Gedankenstrich ist eindeutig an der falschen Stelle - genauso, wie die ganzen Kommata. Außerdem: Wer bist du, dass du ihnen sagen kannst, was richtig ist?
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Ihr Verhalten kommt durch die Schlange,
Zu gerne verursachen sie anderen Qual,
Bisher haben sie sich nach deiner Auffassung nur selbst wehgetan. Wenn du das wirklich auf eine religiöse Grundlage stellst, solltest du mit den Grundprinzipien der abendländlichen Moralvorstellungen schon ein wenig mehr vertraut sein.
Zitat:
Die Schling' zieht sich enger schon lange,
Geh'n mit Freude in den eigenen seelischen Tod,
Gib's zu: Du hast einfach noch was hinschreiben wollen, dass sich reimt.
Zitat:
Und wenn einer da spricht <<Ich liebe dich>>,
Oder liebt er ein höheres Wesen,
So wird er verlacht, doch noch mehr ist bedenklich,
Wo? Sagt dir das deine eigenen Erfahrung? Wie kannst du das so pauschalisieren?
Der letzte Teilsatz verlangt einen Modalsatz, der aber nicht folgt - die Kenntnis der deutschen Sprache ist ein Muss für deutsche Lyrik.
Zitat:
Um seinen Ruf ist's gewesen,
Und wenn einer da spricht <<Vor der Ehe nicht>>,
Rechnen muss er, mit Qual und mit Leid,
Invertieren scheint eine Kunstform geworden zu sein, dabei ist das normalerweise so einfach...
Warum Qual und Leid? Ist das nicht sonst der zornige Gott, der die Menschen in Qual und Leid hüllt? Wer quält hier? Die Blicke, die man zugeworfen bekommt, weil man so doof ist und seine Einstellung zu vorehelichem Sex zur Weltanschauung erklärt?
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Schöngeistiges woll'n sie nicht lesen,
XD Auhja, denn nur ein reiner Christ versteht Rilke und Sophokles, hm?
Du musst dich schon auf ein Thema konzentrieren, in das du hineinpauschalisierst, am Ende hängst du noch den Agnostikern den Mord an Kennedy an.
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Gefangen im Netze der Spinne, das dicht,
Leben wir denn, in verwerflicher Zeit,
Och menno, warum muss man eigentlich jedem erklären, dass man Ellipsen in Nebensätzen grundsätzlich nur ganz ganz ganz selten ohne ein Partizip verwendet? Das muss doch schon beim Drüberlesen wehtun...
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Sie wollen ihn töten, doch er verändert sich nie,
Ich bin mal so dreist und sag "Gott ist tot.", genau wie Kennedy und offenbar auch die Beatniks.
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Sie nennen sich Menschen von heute,
...auf den Scheiterhaufen mit ihnen? :\
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Folgen dem Jahrhundert des Lichts, und sie
sind allesamt aufgeklärt' Leute,
Ich dachte, du wolltest weiter anklagen - also ich find das hier sehr positiv und sympatisch. Eine aufgeklärte Gesellschaft ist doch toll!
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Nur Verachtung hast du übrig, für ihre Schmach,
Du kennst aber die bedeutung von "Schmach", oder? Sag nich, dass du wieder toll mit veralteten Begriffen um dich werfen wolltest, dann nimm lieber "Mansarde" und reim das irgendwie auf "Barde" oder "Bart" oder "Sarde" oder so.
Zitat:
Doch viel zu oft, wirst du selbst zu ihnen,
Stil 5, Grammatik 4- ?
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Gefangen als Lichtbringers Beute,
Yop, wer aufgeklärt ist kommt in die Hölle zum bösen Louzi. Da habter den Dreck.
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Bereitet, dem schändlichen Lichte zu dienen,
Du wirst erkennen, dass Licht in deiner Bibel eine ganz andere Rolle spielt und Licht auch sonst nie "schändlich" ist. Du musst schon bei der allgemeinen Symbolsprache bleiben.
Übrigens gibt es im Deutschen - und ich mag die Phrase immer mehr und mehr - Grenzen im Einsatz von Partizipen; hier hast du deutlich eine überschritten.
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Die Tat - gar schrecklich fühlst du dich danach,
Ja ... DIE TAT! BUTOR ! :rolleyes:
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Unkeuschheit, Macht - in den Bann sie dich ziehen,
Gummibärchen, Presslufthammer - die Zähne dir zerstören ... kommt! Finden wir noch mehr seltsame Verbindungen!
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Und eine Welt, in der du Alles kannst bekommen,
Gibt es eine Moglichkeit Ihr zu entfliehen,
Groß- und Kleinschreibung ist übrigens besonders wichtig, wenn du G-tt mit dem Majuskelpronom ausdrückst.
Ansonsten: "Und eine Welt, ..., gibt es eine Möglichkeit ihr zu entfliehen" - parbleu !
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Einer Gesellschaft, die so verkommen,
Flucht nennt sich, drei Nägel, zwei Hölzer,
Böse Gesellschaft, dou dou dou ! ... Und patati, patata - Flucht? Du meinst Flucht wie: "Flucht aus Angst"? Angst wie: "aus Angst sie sich trennen", was rein praktisch auch nur eine Flucht ist?
Ab zurück in die Klosterschule. Religion ist kein Fluchtort, es ist ein Refugium. Das sind grundlegende Verschiedenheiten.
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Wie ein Wanderer, der zur Quelle zurückkehrt,
Ja... das Symbol des Wanderers, der nicht weiterzieht, sondern umkehrt um nochmal an der Quelle zu nippen - sehr sympathisch.
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Über den schmalen Wege entkommen,
Wem entkommen? Der großen pösen Gesellschaft? Dann hättest du jetzt schlagartig meine Meinung geändert und Schmidt-Salomon hätte recht, einen Großteil der Gläubigen unmündig zu nennen.
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Erneute Erfrischung wird dir nicht verwehrt,
"Ach Mist, irgendwas muss sich doch noch auf 'zurückkehrt' reimen!" ...
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Entflohen, so bist du aus dem Kerker
Aus dem Kerker an die "gesunde Leine". Juhu! Nackt im Schmutz Hocken statt kalten Mauern frönen. Das ist schon eine leicht pessimistische Sicht auf die Welt, findest du nicht?