Anhang 23384
Mit den richtigen Heilsteinen lassen sich die Bosskämpfe echt gut überstehen, (als ich mich eine Zeit lang nur auf El Heal verlassen habe, musste ich um einiges taktischer spielen) Zusätzlich hatte ich noch das Heilige Wasser oft im Inventar, was jeden Charakter vollheilt. Ich fand es extrem doof dass das Spiel vorbei ist, sobald der Hauptcharakter stirbt, ich hatte mal eine Situation, da kam ich bei einem Endgegnerkampf in einen Hinterhalt (allein das sowas auch bei Bosskämpfen möglich ist, ist schon arg grenzwertig) und habe 2x hintereinander einen starken Treffer auf den Protagonisten bekommen. Extrem frustrierend
Der Endboss selber war dann mit dem Setup gar nicht so schwer, wegen meines Levels besaß er nur 5000HP die Gliedmaßen konnte ich nach und nach mit Crowd Control handlen. (Gedo konnte eines der Teile onehitten.) Ich fand es komisch dass man nach dem Endkampf das Spiel nicht in einer Art freien Erkundung weiter spielen kann. Immerhin bekommt man vom Endboss noch mal einen Batzen Erfahrung und einen neuen Stein. Ich hätte das für ein solches Spiel nur zu passend gefunden.
In der Chronik hatte ich am Ende 166 Einträge, es gab also scheinbar viel was ich verpasst habe, aber zumindest weiß ich worum es sich ungefähr handelt.
Das ist wohl auch der größte negative Punkt dem ich am Spiel habe, nicht die verpassbaren Events, sondern verpassbare Events die weitere verpassbare Events mit sich ziehen, wie ein Folgefehler in der Mathematik. Die Sache mit Judge hat dafür gesorgt dass ich ab dem letzten Drittel mit herben Motivationsschwierigkeiten zu kämpfen hatte, wäre das nicht gewesen, würde mir das Spiel wohl positiver in Erinnerung bleiben.
Die Story von dem Spiel war komplett handlungsgetrieben, Interaktion zwischen den Charakteren gab es nur wenig und auch so lernt man nicht wirklich viel über sie. Trotzdem hat mir die Story sehr gefallen von der Art wie sie präsentiert wurde es gab regelmäßig ziemlich mühevoll inszenierte Momente, einen Batzen an handelnden Gegenspielern und die ein oder andere Wendung. Besonders hat mir der Twist mit dem Medicus gefallen und die Geschichte zwischen den beiden Clans, dass der Blauaugen Clan aus Außerirdischen besteht welche der Erde quasi ihre Technologie spendeten. Das wird alles nur so beiläufig erwähnt und ohnehin kann man nur etwas über einige Charaktere und Orte erfahren wenn man mit NPC's redet. Ein Ansatz den ich eigentlich sehr löblich finde, weil es die Interaktion nicht völlig nutzlos macht, selten habe ich in Rollenspielen heuzutage eigentlich sowas wie hilfreiche NPC's.
Schön dass sie Mahouin am Ende nur wie eine Marionette haben dastehen lassen, den Medicus fand ich da wirklich interessanter und zumindest sind die Motive aus denen er handelt (nämlich aus Verbitterung) ein wenig nachvollziehbarer.
Was ich am Ende jedoch komisch fand, dort stand dass es das Ende von Chapter 2 sein soll, "End Of The Blue Earth" Ich habe auch erst erwartet dass der Medicus dem man immer begegnet, der selbe ist, der an Mahouins Seite stand, aber das Ende suggeriert etwas anderes oder?
Naja auf jeden Fall wüsste ich nichts von einen Vorgänger, möglicherweise war ja auch ein Prequel geplant und dann eingestampft... man wird es wohl nie erfahren.
Was mir ebenfalls sehr gefallen hat war die große Diversität bei den Monstern, es gab eigentlich nur wenige Pallete-Swaps und die Designs hatten immer etwas ungemein fantasievolles. Ich denke das meiste basiert auf irgendwelche mythologischen Kreaturen die ich nicht kenne, aber allein aus so einen reichen Vorrat zu schöpfen, würde wohl einiges an Recherche benötigen. Gerade die sehr großen Bosssprites waren noch mal das I-Tüpfelchen.
Was es den Kämpfen dann nur gefehlt hat war irgendwie die Balance, letztlich blieben die meisten Monster Kloppmist und abseits von Nutzung der Schwächen musste man nur unterscheiden, wer gerade am nervigsten ist.
Das System mit den Steinen gefiel dann wiederum sehr gut und ist wohl ein essentieller Bestandteil der Serie habe ich gelesen. Zwar ist es auch da manchmal komisch mit der Balance, aber mir hat es schon gefallen dass eigentlich irgendwo jeder Zauber seinen eigenen Nutzen hat und man sich diese selber herstellen kann. Es ist auch irgendwo motivierender Gegner zu killen, wenn diese viele unterschiedliche und zum Teil neue Steine fallen lassen.
Es war sehr oft möglich dem Gegner Zustandsveränderungen zuzufügen, was mir gerade bei den Bossen in der Mittelphase den Arsch gerettet hat. Auch Buffs sind nicht zu unterschätzen. Die Secret Skills sorgen dafür dass zwischen den Charakteren untereinander genug Individualität besteht.
Von denen sind nicht alle immer nützlich, gerade bei Tenkamaru lohnt sich fast gar nichts. Kagura hat wiederum ein ganzes Repertoire an nützlichen Zaubern. Ihr Light Dance ist z.B derbst überpowered, damit sind jegliche Zustands- (außer Zombie) und Statuswertveränderungen passé. Zwar auch vom Gegner aber wayne.
Suigestus Shikigamis waren auch eine gute Idee, nur leider gegen Ende immer unbrauchbarer, genau so wie seine Barrieren die nur ihn schützen.
Insgesamt konnte es mich vom Anspruch noch zufrieden stellen, es war zumindest bei den großen Kämpfen taktisch genug und es gab viel Freiraum zur Individualisierung seiner Strategie.
Den normalen Kämpfen kann man immerhin zu Gute halten dass sie sich flott spielen, sonst wäre die hohe Encounterrate wirklich ein derber Stimmungskiller gewesen.
Mit dem sehr freien Ansatz kam ich irgendwann sehr gut klar. Auch das gehört ja irgendwo zur Personalisierung der eigenen Spielerfahrung, dass man quasi selbst die Reihenfolge bestimmt und
selbst seine Events verpasst... trotzdem ist gerade die Anfangsphase ein verdammt zähes Stück und man fühlt sich nur allzu oft verloren, oftmals musste man es mit der Faustregel, "wenn man nicht weiter weiß, einfach wo hingehen, wo man noch nicht war" versuchen. Gegen Ende war das jedoch kein Problem mehr, da war der Faden eigentlich permanent greifbar. Ich muss sagen so ein Ansatz, so ein Free-Scenario System würde eigentlich gut zu der Spieleserie "Pokemon" passen, wundert mich eigentlich dass man noch nie sowas n der Art versucht hat. Das ist quasi prädestiniert für so ein Prinzip. (Aber Gamefreak scheut ja bekanntlich Experimente)
Naja um mal zu nem Ende zu kommen, ich hatte bis auf dem einen Durchhänger sehr viel Spaß mit dem Spiel und könnte es mit einer fetten "Forever Lost" Warnung, jeden geduldigen RPG-Liebhaber weiterempfehlen, ich schätze für so ein Let's Play Together gab es schon mal schlechtere und zähere Spiele, trotz der am Ende doch schon langen Spielzeit. (Tatsächlich war sie für mich gar nicht mal soooo lang)