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  1. #1

    Hochbegabung

    Bevor ich anfange möchte ich zunächst einmal darauf hinweisen, dass ich Hochbegabung nicht als durchweg positiv einschätze, sondern dass sie sehr viele negative Seiten besitzt, wodurch sich einige sicherlich wünschen würden, sie besäßen weniger analytisch/logische Fähigkeiten. Damit will ich auch gleichzeitig zum Ausdruck bringen, dass dieser Thread nicht dazu dienen soll, dass jeder sagt, wie intelligent er wäre o.Ä., das soll nicht Zweck dieses Threads sein - er soll vielmehr als eine Art Plattform (falls es denn genug Interessierte gibt ^^) angesehen werden, auf welcher man sich über persönliche Probleme unterhalten kann, dessen Ursache in eben dieser Hochbegabung liegen könnte. Außerdem möchte ich nicht, dass dieser Thread ins Schüler & Studenten-Forum geschickt wird, denn hier soll es nicht um die Schule gehen und was sie alles besser machen könnte im Bezug auf's Thema Hochbegabung, sondern um Selbsthilfe.

    Zunächst einmal möchte ich damit anfangen, ein bisschen über mich und meine Schulzeit zu erzählen: die Zeit am Boden, den Besuch beim Schulpsychologen, den Wechsel vom Gymnasium auf die Gesamtschule zur 9. Klasse und die Zeit danach bis jetzt - habe morgen mit der mündlichen Abiturprüfung in Deutsch die wahrscheinlich letzte schulische Leistung, die ich erbringen muss, und meine Schulzeit ist damit auch zu Ende.

    An meine Grundschulzeit habe ich wenig Erinnerungen, wobei mir vor allem die negativen Ereignisse im Gedächtnis geblieben sind. In der Kindergartenzeit brachte ich Erzieherinnen und andere Kinder mit meinen Wutanfällen zur Verzweiflung, meine Eltern ebenso und diese Wutanfälle hatte ich auch in der Grundschulzeit teilweise noch. Lesen und schreiben lernen konnte ich, soweit ich mich erinnere, genauso schnell wie meine Mitschüler, mit dem Rechnen hatte ich auch keine Probleme, allerdings wurde ich in der 3. Klasse aus einem mir nicht mehr bekannten Grund auf Hauptschulniveau eingeschätzt, was sich jedoch in der 4. Klasse in eine Empfehlung fürs Gymnasium wandelte - Freunde hatte ich in dieser Zeit kaum, bzw. habe ich mich mit manchen zeitweise verstanden, doch sogut wie alles ging in die Brüche.
    In der 5. Klasse kam ich dann auf ein Gymnasium, wo ich anfangs mit meinen Klassenkameraden gut auskam, mein Zeugnis war zur Überraschung meiner Schulkameraden relativ gut, hielten aber die Benotung mit der Begründung "du sagst doch nie was im Unterricht" für falsch. In der 5. oder 6. Klasse hatten wir Musikunterricht, und ich habe noch genaue Vorstellungen davon, wie meine Musiklehrerin mich vor der Klasse fragte, warum ich nie was sagen würde, warum ich so blass sei, dass sie mit meinen Eltern reden wollte, etc.. Die im Unterricht gestellten Fragen kamen mir so banal vor, dass ich mir damals dachte, dass die Antworten doch nicht so einfach sein könnten, weshalb ich nichts gesagt habe, während ich nach der Beantwortung der Frage seitens der Mitschüler immer sauer auf die Mitschüler und Lehrer mit ihrer geringen Meinung von mir war. Dies äußerte sich darauffolgend, indem ich mich mehr und mehr von Mitschülern distanzierte und arrogant wurde, gleichzeitig soziopathische und (ich glaube man nennt es so) agoraphobe Ansätze hatte. Wegen meiner immernoch stark vorhandenen emotionalen Unausgeglichenheit kam es darauffolgend zu für mich und mein Umfeld unangenehmen Begebenheiten, die mich so fühlen ließen, als wäre jede mögliche Problembehebung meiner Lage zum scheitern verurteilt. Ich sprach immer weniger in der Schule mit meinen Mitschülern, zu Hause haben mich die Hausaufgaben zum verzweifeln gebracht und irgendwann war der Punkt erreicht, an welchem ich nur noch dachte, dass mir niemand die 8 Stunden nächtlichen Schlaf nehmen kann. Dieser Tiefgang hielt so ziemlich die gesamte 7. Klasse an und brachte als Ergebnis die zwei schlechtesten Zeugnisse, die ich in meiner Schullaufbahn erhalten habe. Mein damaliger Biologie- und Chemielehrer hat mir zwei 5en reingehauen und beim Gespräch mit meinen Eltern gemeint, ich würde auf eine Realschule gehören, und ihnen wortwörtlich gesagt, ich sei dumm (darauffolgend hielt mein Vater meckernd und in einem scharfen Ton einen Monolog und meine Eltern haben nie mehr mit dem Lehrer gesprochen).

    In der 8. Klasse war es dann soweit, dass ich eine Schulstunde lang Thema der Klasse war und gedacht wurde, von Schülern und dem Klassenlehrer, ich hätte eine psychische Störung. Beim nachfolgenden Elternsprechtag hat mein Klassenlehrer dann in einem Einzelgespräch mit meinem Vater ihm empfohlen, mit mir mal zum Psychologen zu gehen, was mein Vater mir auch sofort sagte (obwohl ich meinen Vater nicht so sehr mag, es gibt Dinge, die ich an ihm besonders schätze). Während der Schulzeit war es dann öfters so, dass ich früher gehen konnte und wir zum Psychologen gingen, bei welchem wir zu viert (meine Eltern, der Psychologe und ich) miteinander gesprochen haben. Ich hielt seine Fragen teilweise für dämlich und wusste nicht, was er von mir wollte, habe dann auch relativ dämlich geantwortet. Beim zweitletzten Treffen sollte ich dann einen umfangreichen IQ-Test machen, wozu dann beim letzten Treffen seine Auswertung kam: ich sei hochbegabt (die Zahl hat er übrigens nicht genannt). An meiner misslichen Lage änderte das leider wenig, ich ging nicht mehr zum Psychologen und wie vorher auch zur Schule, hatte so ziemlich dieselben Probleme (wobei Mitschüler ein wenig besser mit mir klarkamen und ich mit ihnen auch, doch war ich von div. Mobbingaktionen geprägt und hielt mich auf Distanz) - Als ich ganz knapp die 8. Klasse wie ein Wunder geschafft habe, wechselte ich zur Gesamtschule. Hier wurde die Situation nicht wirklich besser, aber dank eines Klassenlehrers, der so oder so die Anzahl der auf dem Zeugnis stehenden Fehlstunden auf ein Minimum reduzierte, habe ich ziemlich viele Stunden blaugemacht, nachdem ich es kaum mehr mit meinen Mitschülern ausgehalten habe. Fast alle meine Mitschüler beendeten ihre Schulzeit mit oder ohne Hauptschulabschluss (es war die schlechteste Klasse der Stufe). Ich konnte in der 9. und 10. Klasse zumindest trotz fast 50% Fehlstunden und ohne zu lernen Zeugnisse um einen 2,0er Schnitt erreichen, ging deshalb in die 11. Stufe um mein Abitur zu machen, wo mir zum 4. Mal in der Schulzeit fast nur unbekannte Gesichter gegenüberstanden.

    Die 11. Klasse war OK, Zeugnis im knapp überdurchschnittlichen Bereich, mündlich war ich immernoch einer der schlechtesten der Stufe, was ich aber durch schriftliche Leistungen ausgleichen konnte - die Lehrer meinten, ich könne viel mehr erreichen, wäre ich nicht so faul. Konnte auch mit ein paar Leuten Freundschaften schließen, die jedoch durch unglückliche Zufälle, bzw. Missverständnisse und durch meine noch immer vorhandene emotionale Unausgeglichenheit auch in die Brüche gingen, mich am Anfang der 12 zurückwarfen in alte Zeiten (es wurden u.a. Unwahrheiten über mich verbreitet und ich wurde von den ehemaligen Freunden ziemlich negativ dargestellt, während ich nicht versucht habe, sie schlechtzumachen) und wodurch ich wieder mit dem Blaumachen anfing, was jedoch mehr als in der 9. und 10. Klasse ausmachte und meine Noten wieder zu Boden fallen lies. In der 13. Klasse hatte ich so ziemlich dieselben Lehrer, die teilweise heute noch immer ein schlechtes Bild von mir haben, obwohl ich in dieser Zeit wieder regelmäßig zur Schule ging bis zum Ende der 13. Klasse. Ende der 12. Klasse begann ich auch mit Drogen zu tun zu haben, was ich heute immernoch habe, doch glücklicherweise habe ich es nie längerfristig oder intensiv betrieben und heute tu ich es fast gar nicht mehr - hängen geblieben bin ich nur an der Zigarette.
    Die meisten Schüler hatten von mir weiterhin ein negativ geprägtes Bild. Ich hatte aber um diese Zeit gelernt, meine Emotionen auch dann zurückzuhalten, wenn ich sehe, wie falsch mein Gegenüber liegt - doch das merkten die meisten scheinbar nicht, da ich nach wie vor ziemlich ungesprächig war. Die Schulzeit habe ich zu diesem Zeitpunkt als bittere Notwendigkeit angesehen, Klausurvorbereitungen und lernen war trivial und einfach; über andere, nicht-schulische triviale Themen habe ich mich auch nur ungern unterhalten - da blieben fast nur noch meine persönlichen Interessen als Gesprächsstoff für mich übrig, doch es gab kaum Interessensüberschneidungen mit Mitschülern, sodass ich schüchtern wirkte, obwohl ich gelernt hatte, es nicht mehr zu sein.

    Heute sehe ich es glücklicherweise nicht mehr als wichtig an, was meine noch-Mitschüler von mir denken. Es sind einfach Dinge passiert, die nicht hätten passieren sollen, die vielleicht unausweichlich waren, vielleicht nicht. Meine Weste ist befleckt, mein Wissen über mich selbst und andere aber mit der Zeit enorm gewachsen, sodass ich mich freuen werde, wenn ich nach dem Abitur mit neuen Leuten zu tun haben werde, mit denen ich mich hoffentlich besser verstehen werde. Die Vergangenheit, bin ich mir sicher, sollte ich zumindest nicht mehr mit Schwermut betrachten, sondern frei von Bewertung positive Schlüsse daraus ziehen und ansonsten ruhen lassen.

    Falls sich wirklich wer die Mühe gemacht hat, sich meine halbe Lebensgeschichte anzutun: Danke fürs lesen.
    Es tat wirklich gut, darüber mal zu schreiben und ich hoffe, dass sich die kritisierenden Stimmen zurückhalten und nicht meinen wirklich aus Herzen kommenden Beitrag zerfetzen. ^^
    Still Chobo!
    Wenn andere sich mit unruhiger Geschäftigkeit betäuben, o, so tauch ich mein Haupt in den heiligen kühlenden Quell der Töne unter, und die heilende Göttin flößt mir die Unschuld der Kindheit wieder ein.
    Wenn andere über selbst erfundene Grillen zanken, so schließ' ich mein Aug' zu vor all dem Kriege der Welt - und ziehe mich still in das Land der Musik, als in das Land des Glaubens, zurück, wo all unsere Zweifel und unsere Leiden sich in ein tönendes Meer verlieren.

    (By Ludwig Tieck)

  2. #2
    Also ich hab mir deine Lebensgeschichte mal angetan muss sagen, dass ich ein paar Parallelen zu meinem Leben finden kann, obwohl ich wirklich nicht glaube, dass ich hochbegabt bin.
    Ich muss zugeben, dass man ständig irgendwelche Sachen im Fernsehen hört, aber man glaubt es einfach nicht weil man sich nicht vorstellen kann, dass diese Langeweile, die man im Unterricht bemerkt so hart in das Alltägliche Leben reinhaut.
    Ich glaube letzten Endes ist es aber dennoch eine Frage der Disziplin und der Willenskraft, ob man in der Schule mit diesem Talent erfolgreich ist oder nicht. Außerdem scheint es, dass Mädchen mit diesem Talent leichter damit umgehen zu können. Aber das nur BTW...
    Wie es da im Sozialverhalten aussieht finde ich da schon viel drastischer. Ich würde sagen bis zur Mitte der Mittelstufe hatte ich wirklich den selben Stand in der Stufe wie du damals, nur dass ich damals sitzen geblieben bin und damit neue Leute kennen gelernt habe, die mich so genommen haben wie ich war.
    Wenn man allerdings nicht so ein Glück hat, wie ich auf solche Menschen zu treffen, dann kann das ganze schon mal anders ausgehen.

    Ich will dich wirklich nicht bemitleiden, ganz im Gegenteil, denn wenn du das richtige daraus machst, dann kannst du viel mehr erreichen als viele Normalsterbliche...

  3. #3
    Wirklich interessant zu lesen, dein Text. Klingt auch durchaus glaubwürdig, und wie auch Pursy vor mir kann ich einige "Paralellen" zu meinem Leben darin finden.

    Von der vierten bis Ende der achten Klasse hatte ich praktisch keine Freunde, wobei man noch erschwerend hinzufügen sollte, dass ich die achte Klasse wegen meiner damaligen Faulheit wiederholen musste... Okay, aber meine Französischlehrerin mochte mich nicht, das hat einen großen Teil dazu beigetragen.

    Ihr müsst wissen, dass ich offenbar - so stellte es mein Arzt jedenfalls vor etwa vier Jahren fest - an einer leichten Form der ADHS litt. Ich war schon immer ein äußerst stiller Mensch, der viel denkt, und nicht das typische "Gehst du Bismarck-Platz?"-Denken und Reden vieler meiner derzeitigen Mitschüler (-innen!) besitzt. Vielleicht ist das ein schlechtes Beispiel (Nicht böse sein ), aber schon mit neun habe ich den "Hobbit" gelesen, und als ich zehn wurde, waren "Der Herr der Ringe" und das "Silmarilion" dran - welches ja schon relativ kompliziert geschrieben ist, und sich beinahe wie die Bibel liest. Gleichzeitig nannte der Arzt mich auch "hochbegabt", und maß meinem IQ einen Stellenwert von sage und schreibe 137 bei. Heute bin ich froh, dass mir das damals nicht zu Kopf gestiegen ist; ich rede heute nur ungern über meinen hohen IQ, ich bin zwar stolz darauf, doch ist es mir in gewisser Weise auch peinlich. Deswegen soll das hier bitte keiner als Angeberei bezeichnen. Es ist nur eine Feststellung.
    Außerdem frage ich mich manchmal, ob der Arzt wirklich recht gehabt hat... Solche Gedanken beschleichen mich zum Beispiel gerne während des Mathematik-Unterrichts.

    Ich nehme mein Leben mittlerweile jedenfalls mit viel Humor, und akzepitiere es stets so, wie es kommt. Dass ich ADHS zumindest hatte, spielt für mich dabei überhaupt keine Rolle mehr. Ich habe mein Faible für die englische Sprache entdeckt, die ich regelrecht verehre, und ihrer praktisch perfekt Herr bin. (Okay - das liegt vielleicht daran, dass ich in der neunten Klasse ein wunderbare Brasilianerin namens Deborah Gundacker zur Lehrerin hatte, und ich mir meine Lieblingsfilme, wie "Herr der Ringe" und "Fluch der Karibik", gerne auf Englisch ansehe.)

    Naja, nun habe ich euch mal einen kleinen Einblick in mein Leben gewährt - und dir, Dark Paladin, kann ich nur raten, das Leben zu genießen... Man sollte das beste daraus machen, und sich nicht von Mitmenschen, die auf den eigenen Charakter negativ oder ungehalten reagieren, verunsichern lassen.


    Mio-Raem

  4. #4
    ...
    Das ist fast unheimlich, wie viele Parallelen ich sehe.. eigentlich alles, bis zur 8ten, bzw. eigentlich 9ten Klasse in welcher ich mich derzeit befinde.
    Letzes Jahr sitzen geblieben.. nichts getan, Französisch- und Chemielehrerinnen mochten mich nicht, weil ich stets alles hinterfragt hab...

    Nächste Woche wollen meine Eltern mit mir auch zum Psychologen...
    Abwarten.




    Auf jedenfall erstmal Respekt, das du dich hier so öffnest.

    Hier gehts zur Anmeldung.

  5. #5
    Joa ich muss auch sagen das wir, vor allem was falsche Freunde und Mobbing angeht, einiges gemeinsam haben. Das wird bei mir allerdings nicht an einer Hochbegabung liegen^^ Ich weise nämlich nicht ansatzweise dieses Muster auf. Ich bin ein Mittelguter Schüler, eineige zweien, hauptsächlich dreien... Das scheidet also aus

    Allerdings wurde ich auch von der Klasse 2-8 von meinen Mitschülern gemobbt, habe mich immer mehr verschlossen, meine Eltern nicht an mich ran gelassen. Viele meiner sogenannten Freunde haben sich von mir angewendet usw. usw. Doch mit einem Großteil meiner ehemaligen Peiniger bin ich mittlerweile gut befreundet, vergeben gehört nämlich meiner Meinung nach zu meinen Stärken oder auch Schwächen, wie mans nimmt. Wir sind ein fester Freundeskreis, und ich denke das ist auch so weit ich das jetzt verstanden habe, dein Problem.
    Ich habe in der neunten Klasse irgendwann angefangen auf diese Leute zu zugehen, sie verstehen zu lernen, woraufhin sie mich verstehen konnten.Ganz frei von Veränderungen meiner Persönlichkeit bin ich, so gern ichs auch wollen würde, natürlich nicht geblieben^^ Doch wir konnten Freundschaften aufbauen. Mit einem dieser Menschen war ich vor der "Mobbingä-Ära" sozusagen befreundet, er änderte sich, bat mich tausendmal um Verzeihung. Heute ist er einer der Menschen denen ich in meinem Leben am meisten vertraue. Er weiß teilweise mehr über mich als ich selber, und ich weiß teilweise mehr über ihn als er. Das ist eine Beziehung, die man nur nach einer so schweren Zeit aufbauen kann. Wir sind, und das kann ich it Fug und Recht behaupten, "Beste Freunde", und das würde ich weißgott nicht einfach so sagen, ich habe nämlich gelernt das der Begriff "Freund" unglaublich kostbar ist...
    Der Punkt ist, dass es wichtig in solchen Situationen ist (das habe ich selbst gelernt) offen zu sein, seinen "Peinigern" trotz allem zu begegnen, und zwar mit Freundschaft, nicht mit Feindschaft. Das klappt natürlich nicht immer. Gerade die Leute aus der 4, 5 und 6, sind die mit denen ich bis heute ein angespanntes Verhältnis habe, obwohl diese glücklicherweise auch allesamt nicht auf meiner Schule sind. Wichtig ist, das man offen ist, und sich nicht in seine eigene kleine Welt verkriecht, so wie ich (vll. auch du) es getan habe. Man muss lernen miteinander klar zu kommen, aber was ganz wichtig ist: Mann muss lernen zu Verzeihen...
    Geändert von MrSandman (07.05.2007 um 15:26 Uhr)
    "Ja komm, vom röcheln wirds doch auch nicht besser! Man versteht hier ja sein eigenen Wort nicht!"(Stromberg)

  6. #6
    Ich streck auch selten im Unterricht weil die Fragen zu einfach sind und ich mir dumm vor komm nachdem der Lehrer die Antwort schon gesagt hat (natürlich ein wenig verpackt) zu strecken. Und deshalb musstest du zum Psychologen? Aber irgendwie kommts mir sovor, nur wegen dem Threadtitel und der Einleitung in das Thema, das du deine Sozialeinkompetenz (nicht Falsch verstehen, vorallem wenn das Wort eine andere Bedeutung hat als ich denke, ich halte mich auch ein wenig für Sozialinkompetent weil ich Probleme damit hab Zugehörigkeitsgefühl und Vertrauen aufzubauen) als "Nebenwirkung" für deine Hochbegabtheit (was auch immer das nun genau sein soll) siehst. Wenn du darauf hinaus willst, nein, das ist es bestimmt nicht.
    Ich hab Gott im Herz, doch den Teufel im Kopf sitzen.

  7. #7
    Naja, als Hochbegabter muss ich mich auch mal melden...

    Wie manche andere erkenne auch ich Parallelen zwischen meinem und deinem Leben...

    Ich wurde/werde ebenfalls oft Opfer von Mobbingaktionen...ich musste auch bereits einmal aufgrund einer ganz besonders üblen Hetzkampagne, die einige Schüler zusammen mit dem Sportlehrer ausgeheckt haben, meine erste Schule verlassen - eigentlich hätten die mich laut Schulgesetz nicht suspendieren dürfen, aber die Schule war sowieso äusserst korrupt, und mit ziemlicher Sicherheit das schlechteste Gymnasium Wiens.

    Ich war nie sonderlich beliebt, und habe in vielen Fächern eine recht schlechte Mitarbeitsnote, weil mich alles unterfordert - dafür bekomme ich immer Pluspunkte bei den Lehrern, wenn es um Einzelaufgaben, Arbeitsblätter oder das Chemie/Biologiepraktikum geht. Für Gruppenarbeit bin ich in meiner Schule nicht gut geeignet - es gibt einfach niemanden, der auf meinem Niveau und meiner Effizienz arbeiten kann, und ausserdem bin ich sehr unbeliebt bei meinen Mitschülern, da ich recht unsportlich bin und (scheinbar als einziger) Gewalt ablehne.

    Wie gesagt, bin ich ein Aussenseiter an meiner Schule und werde täglich Opfer diverser Mobbingattacken, mit Erwachsenen komme ich jedoch viel besser als meine Mitschüler zurecht.

    Was Noten angeht: Denkleistung mag ja beim Lernen helfen, aber hat ansonsten nichts mit Noten zu tun. Noten resultieren einzig und allein aus Fleiss.

    Mit dem Lesen und Schreiben habe ich sehr früh begonnen, und es war immer eine große Leidenschaft meinerseits. Ich las immer Bücher, die für meine Altersgenossen zu kompliziert waren, ich schrieb bereits in der 3. Klasse (Volksschule) immer bei den Schularbeiten der Viertklässler mit und bekam stets bessere Noten als fast alle der Älteren.

    Ich bin ein düsterer, verschlossener Mensch im RL. Ich habe früh gelernt, zu hassen. Ich weiss, es ist wichtig zu verzeihen, und ich wäre dazu auch bereit, aber meine infantilen Klassenkollegen denken nicht an einen "Friedensschluss".
    Sie lieben es, mich zu quälen.

    Ich denke, bis zu einem gewissen Alter besitzt Hochbegabung viele Nachteile...aber wenn man die Vorteile gezielt einsetzen kann, und nicht allzu viel Wert auf das, was Gleichaltrige über einen denken legt, ist Hochbegabng was tolles.

  8. #8
    Darf ich daraus schließen, dass hier jeder, der keine Freunde hat, ein Hochbegabter ist? Heilige Maccaroni
    Ava wurde gegen Sex von unfixable Wonderwanda zur Verfügung gestellt.

    Wannabe des Monats Mai und aller darauffolgenden Monate: Archeo.

  9. #9
    Zitat Zitat von Cazic Beitrag anzeigen
    Darf ich daraus schließen, dass hier jeder, der keine Freunde hat, ein Hochbegabter ist? Heilige Maccaroni
    Nein, aber Hochbegabte, Individualisten etc. haben meist nur wenig Freunde, zumindest RL/unter Gleichaltrigen...

  10. #10
    Zum Zeichen guten Willens und dem Interesse ein paar kleine Worte an den Threadersteller:

    Pala... ob du nun übermüdet oder angetrunken warst, oder gar die Nüchternheit dir zu Kopf gestiegen ist, Respekt zu deinem mutigen Entschluss, das hier zu schreiben.
    Viel mehr auf den Inhalt will ich gar nicht weiter eingehen, weil ich die Hälfte davon eh schon grob wusste. Zumindest so mehr oder weniger. Kann auch sein, dass ich die andere Hälfte wieder vergessen hatte, oder aufgrund meiner Vergesslichkeit irrtümlich annehme, dass du mal davon geredet hättest. Oo
    Jedenfalls Hut ab vor deinem Mut. Den Rest besprechen wir mal ein ander Mal.

    Und im Gegensatz zum Großteil der Leute hier bin ich weniger gewillt, groß vom eigenen Leben und vom Schiksalsschlag Intelligenz und Hochbegabung zu sprechen.
    Zum einen ist mir das einen kleinen Tick zu privat, zum anderen habe ich nicht viel Intelligenz vorzuweisen die ich als Segen oder als Fluch darstellen könnte, und bin auch nicht weiter unglücklich deswegen. ^^

    Vergangenes sei vergangen. Damit zu leben sei die Prüfung.

    Mehr Bedeutung haben tragische Ereignisse für mich nicht.

  11. #11
    @Hochbegabten: Und was denkt ihr mit dieser 'Gabe' anzufangen? Bzw. was interessiert euch?

    Edit: Ich meinte die Frage ernst. Würde gern wissen ob ihr eine bestimmte Richtung habt, die euch interessiert (Naturwissenschaften zB). Mich würd es aber auch interessieren was so Leute denken, die in Richtung Kunst gehen.
    Geändert von Jinjukei (08.05.2007 um 19:59 Uhr)

    [FONT="Tahoma"][/FONT]

  12. #12
    Zitat Zitat von Jinjukei Beitrag anzeigen
    @Hochbegabten: Und was denkt ihr mit dieser 'Gabe' anzufangen? Bzw. was interessiert euch?

    "Also ich glaube ich mach erstmal Abi, dann studiere ich so 20 Jahre, dann mach ich einen auf Hartz 4 und dann geh ich in Rente. Oder ich werde Diktator oder so. Ich hab da noch keine genauen Zukunftsvorstellungen!!!"




    "Ich hab btw erwiesenermaßen auf WWW.TICKLE.COM einen IQ von 190 - ~ weil ich alle Fragen nach der Brute-Force Methode gecheckt habe, LOL!8)
    ROFL, ich habe auch keine Freunde und so soziale Kompetenzen!! "


    Alles Aussagen von einem "HOCHBEGABTEN" Klassenkameraden meinerseits, der einfach nur ein Arschlecker und Idiot ist und deshalb meint er wäre INTELLIGENT ALTER.
    Ich hab nix damit zu tun.

    btw hat mich seine Kenntnis über die Brute Force Methode doch überrascht xD
    Ich habe übrigens nen IQ von 120.
    Geändert von Vale (08.05.2007 um 14:25 Uhr)

  13. #13
    Zitat Zitat von Jesp Beitrag anzeigen
    "Also ich glaube ich mach erstmal Abi, dann studiere ich so 20 Jahre, dann mach ich einen auf Hartz 4 und dann geh ich in Rente. Oder ich werde Diktator oder so. Ich hab da noch keine genauen Zukunftsvorstellungen!!!"
    Ahahahaha...
    Würde mir gern sein Gesicht anschauen, wenn er erkannt hat, dass Hartz 4 nur ein Jahr lang für ihn laufen wird.


  14. #14
    Ich finds irgendwie gerade ziemlich hart wie viele hier hochbegabt sind!

    PS: Wollen wir nicht einfach alle unseren IQ aufschreiben um damit anzugeben wie klug wir sind

    (Nehmts mir nicht gleich wieder krumm, ist nur ein Späßchen )
    "Ja komm, vom röcheln wirds doch auch nicht besser! Man versteht hier ja sein eigenen Wort nicht!"(Stromberg)

  15. #15
    @Jesp&Mr. Sandman

    Ich will nur darauf hinweisen, dass man immer bis auf Widerruf Glaubwürdigkeit genießt. Dieser Krug bricht sowieso schon schneller als jeder andere, drum haltet euch im Moment noch zurück.

  16. #16
    omg, ich will ja nichts sagen, aber ihr tut ja so als würdet ihr weil ihr "hochbegabt" seit gemobbt werden, merkt ihr eigentlich das das ja mal die erbärmlichste ausrede ist die ich kenne.

    die opfer (unsere klasse ist so ne supersoziale, wir mobben nicht, trotzdem sind halt ausenseiter) aus unserer klasse halten sich bestimmt auch für intelligent, sind aber genauso intelligent wie der durchschnittsschüler. nein, ein iq von über 120 ist noch nicht wirklich hochbegabt, darunter schon gar nicht und wenn man sich für naturwissenschaften interessiert und dann viel lernt und gute noten schreibt, hat das auch nichts mit hochbegabung zu tun. aber sagen wir mal, man ist hochbegabt, was hindert einen daran seine hose nicht bis unter die achseln hochzuziehen, etwas gegen schuppen zu tun, mehr als einmal die woche zu duschen, seinen rotz nicht an seine kleider zu schmieren oder zu essen, sich für sachen zu interessieren für die sich viele interessieren und sport zu machen.

    fuck man, sind alle vermeitlich hochbegabten unter euch so arrogant und blind das sie sich als was besseres fühlen, die anderen verachten, sex als notgeil ansehen und es bei frauen auf den charakter ankommt, ohne zu sehen das wohl viele andere aus eurem umfeld die spaß in ihrem leben haben, ebenso intelligent sind?

    sry, aber wenn ich grade an soeinen hans aus meiner klasse denkt, kann ich einfach nicht anders
    Ich hab Gott im Herz, doch den Teufel im Kopf sitzen.

  17. #17
    Die einen sprechen von Intelligenz als dem einzelnen innewohnende Fähigkeit, die anderen sprechen von Intelligenz als Kenngröße der Interaktion zwischen dem einzelnen und der Außenwelt. Letzteres heißt: Intelligent ist, wer so handelt.
    Die entscheidende Frage ist nun, ob es eine sich nicht offenbarende Intelligenz gibt, oder ob sie dadurch entwertet würde.

  18. #18
    Zitat Zitat von .matze Beitrag anzeigen
    nein, ein iq von über 120 ist noch nicht wirklich hochbegabt, darunter schon gar nicht und wenn man sich für naturwissenschaften interessiert und dann viel lernt und gute noten schreibt, hat das auch nichts mit hochbegabung zu tun.
    Word.

    Zum Glück gibt es auch "hochbegabte" Menschen in meinem technischen Studiengang, die nicht an den armen gemobbten, kontaktscheuen, unsozialen Nerd erinnern, und davon nicht zu knapp.

    Diese soziale Isolation von "Hochbegabten" hat nämlich genau gar nichts mit dem Talent zu tun, sondern mit dem sozialen Umfeld und den Freizeitbeschäftigungen. Ich kann sicher sagen, dass während der Grundschulzeit einige Differenzen zwischen den Schülern bestehen, was Herkunft und Bildung entspricht, von daher ist Mobbing von intelligenteren Schülern eher normal. Doch im Gymnasium kann man wohl kaum davon sprechen, dass man so unglaublich viel hochbegabter ist als der Rest und deshalb gemobbt wird. Ein IQ von 120 ist da sowieso der Standard, mal abgesehen davon, dass der IQ wohl kaum die Messlatte an Intelligenz bestimmt, man kann sich grob an "deutlich über" oder "deutlich unter" 100 orientieren, mehr aber sicher nicht. Ich hatte auch schon Testergebnisse im Bereich von 130 bis 180, sowas ist totaler Quatsch. Wenn man während der Gymnasialzeit immer noch meint, man müsste sich sozial isolieren, weil man "hochbegabt" ist, hat das nichts mehr mit seiner "Hochbegabung", sondern viel mehr mit gesellschaftlichen Ursachen zu tun.

    Insbesondere ist mir aufgefallen, dass gerade Video- und Computerspieler sehr stark zu sozialer Isolation neigen. Solche Threads, und davon gibt es HAUFENWEISE hier, scheinen mich immer wieder aufs neueste zu bestätigen, schliesslich handelt es sich ja um das Hauptthema der Foren hier. Ich will nicht sagen, dass das die einzige Ursache und immer der Fall ist, aber auffallend ist es.
    Geändert von TheBiber (08.05.2007 um 21:43 Uhr)
    Electrodynamics:

  19. #19
    hm, kann man zu diesem Thema eigtl was sagen?

    naja, was ich denk: Es gibt welche, die werden gefoppt, weil sie besser sind - egal ob aus Neid weil sie eine Art an den Tag legen, die eifnach nich zu packen ist.

    Im Endeffekt zählt doch eh die Interaktion mit anderen... Nach Benny - Intelligent ist, wer so handelt.

    Und man erinnere sich noch an den Thread von Ianus, wo die Dummheit angesprochen wurde. Kann man ja fast hierauf spiegeln.


    Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören.

    ...Momentchen

  20. #20
    [Vorbemerkung zu allen IQ-Angaben in Relation zu Professionen:
    Jene IQ-Angaben entstammen Studien von Wissenschaftlern wie V. Weiss, J.P. Rushton, R. M. Hauser und stellen deren empirische Ergebnisse da, Ausnahmen gibt es, natürlich.]

    Hallo Dark Paladin,

    ich unterhalte mich immer wieder gerne über dieses Thema und bin bemüht Leuten in einer solchen Lage zu helfen, soweit dies den möglich ist.
    Kürzlich hatte ich eine Diskussion mit einem jungen Mädchen, dass ähnlich wie du mit ihrer hohen Intelligenz Probleme hatte und von ihrem Psychologen den Rat bekommen hat einfach damit umzugehen zu lernen, ein Rat, der zwar einen gewissen faktischen Wahrheitsgehalt innehat, der jedoch nicht wirklich positiv besetzt ist.

    Das Phänomen, das Intelligenz ausschließt und die traurige Tatsache, dass unser Bildungssystem nicht darauf ausgelegt ist, Intelligenz zu fördern, sondern Mittelmaß zu bringen tun ihr übriges um - meiner subjektiven Wahrnehmung nach - viele Intelligente zur Resignation und in die Einsamkeit zu treiben.
    Ich erinnere mich dabei immer wieder an die Stürme der Entrüstung die folgten als Charles W. Eliot, Präsident der Universität Harvard von 1869 bis 1909, sagte, dass es für ihn und die Gesellschaft ein Hundertfaches Wert sei auch nur ein Genie zu erziehen und das Harvard nicht länger den Bedürfnissen des durchschnittlichen Studenten lauschen sollte.

    [Anmerkung: Die folgende Theorie ist in der Fachwelt strittig, ich vertrete sie allerdings eisern, da sie aus Studien - an sich - evident ist. Weiters beziehe ich mich auch auf Probleme (Unfähigkeit zur gesellschaftlichen Integration aufgrund von schweren emotionalen Störungen) die nur einen Teil der Hochbegabten treffen, allerdings wächst dieser, je weiter der IQ von der Norm abweicht - und überschreitet bei einem IQ von 145 für Männer und 135 bei Frauen die 50% Marke.]

    Es scheint, dass es eine natürliche Grenze der Kommunikationsfähigkeit zwischen unterschiedlich intelligenten Menschen gibt.
    Nicht in dem Sinne, dass sie eine völlig andere Sprache sprechen, aber in dem Sinne, dass die Fiktion des Verständnisses keine zufriedenstellende Analogie mehr produziert, das heißt, dass die weniger Intelligenten zwar aufnehmen, was gesagt wird, nicht jedoch was es in all seinen Facetten bedeuten soll.

    Der Mensch objektiviert sich meist selbst und setzt sich als durchschnittlichen Maßstab, das heißt er gibt sich der Fiktion hin, dass die Menschen um ihn herum seine Gedankengänge und Handlungen - unter gleicher Informationslage - nachvollziehen können. Dies ist jedoch nicht so.

    Die einzigen Menschen mit denen angenehme und stimulierende Kommunikation möglich ist sind jene, die in direkter Umgebung zum eigenen IQ zu veroten sind - oder solche, die eine ähnliche Gesinnung haben und - trotz geringerer Intelligenz - mit der schrulligen Realität vieler Hochbegabter umgehen können.
    Demgemäß kann ich dir nur raten, wenn du denn ein geselliger Mensch bist (ich bin dies nicht) einem Hochbegabtenverein beizutreten, der deinen Interessen entspricht.
    Nennenswert, in meinen Augen, wären da:
    Mensa (IQ 131 1/2, SD 15, 98tes Perzentil, 1:52), Intertel (IQ 135, SD 15,
    99tes Perzentil, 1:102), die International Society for Philosophical Enquiry oder die Triple Nine Society (IQ 146, SD 15, 99.9tes Perzentil, 1:924) und schließlich, als einzige Gruppe die trotz ihres hohen Eintrittskriteriums noch mehr als zehn, zwanzig Mitglieder hat, die Prometheus Society (IQ 160, SD 15, 99.997tes Perzentil, 1:31560).

    Aber genug der einleitenden Worte, gehen wir mal auf geschriebenes ein:

    Zitat Zitat von Pursy
    Außerdem scheint es, dass Mädchen mit diesem Talent leichter damit umgehen zu können. Aber das nur BTW...
    In gewissen Bereichen scheint das zu stimmen, aber sobald die Hochbegabung wirklich "akkut" wird, nennen wir es mal so, also so ab 140, ist es bei Frauen eher so, dass sie damit noch weniger umgehen können als Männer (die in diesem Belang stabiler scheinen).
    Ich vermute, dass das am relativ höheren Kommunikationsbedarf der Frauen liegt, allerdings gibt es dazu nur wenig Material und niemand bezahlt eine groß angelegte Studie, die Hochbegabte (sagen wir mal IQ 180) Kinder von den Kindesbeinen bis ins höhere Alter begleitet, wie dies Lewis Madison Terman im letzten Jahrhundert tat.

    Zitat Zitat von .matze
    Sozialeinkompetenz
    Studien deuten jedoch genau dies an, zumindest am absolut rechten Ende der Verteilung 180+, doch in einer nicht geringen Menge auch schon vorher.

    Zitat Zitat von Cazic
    Darf ich daraus schließen, dass hier jeder, der keine Freunde hat, ein Hochbegabter ist? Heilige Maccaroni
    Nein. Natürlich nicht. Fehlerhafte Anpassungen sind auch unter durchschnittlich Begabten recht üblich. Es ist allerdings wichtig zu verstehen, dass IQ-Unterschiede nicht linear verlaufen und damit recht schnell eine Art Sprachbarriere entsteht, die die Fiktion des Verstehens so verzerrt, dass in vielen Fällen keine angemessene Kommunikation (zu für beide Seiten interessanten Themen) mehr stattfinden kann.

    [Achtung, strittig und provokativ, vernachlässigt die Normalisierende die Effekte der Sprachevolution vor 200.000 Jahren]

    Zur Verdeutlichung mag folgendes dienen, es gibt Affenarten die konstant ungefähr 50 IQ Punkte in Tests erreichen, einige außergewöhnliche Exemplare erreichen die Intelligenz junger Kinder, mir sind Werte bis zu einem IQ von 73 bekannt.
    Wenn man nun von dieser Punktzahl ausgeht und sich klar macht, dass in etwa der gleiche Unterschied zwischen dem Durchschnittsbegabten und einem "Hochbegabten" auf Mensa-Niveau besteht, so wird vielleicht klar das ein gewisser Unterschied im Horizont besteht - und jener wird mit jedem Punkt größer - und die meisten IQ 160+er die ich kenne sind entweder (mehrfache) Doktoren oder Eremiten der Großstädte.


    Zitat Zitat
    @Hochbegabten: Und was denkt ihr mit dieser 'Gabe' anzufangen? Bzw. was interessiert euch?
    In Anlehnung an einen Menschen mit dem ich mich verbunden fühle - insbesondere weil ich dieses Interesse schon entwickelt hatte bevor ich von ihm hörte - Straßenbahnfahrkarten.

    Zitat Zitat
    "Ich hab btw erwiesenermaßen auf WWW.TICKLE.COM einen IQ von 190 - ~ weil ich alle Fragen nach der Brute-Force Methode gecheckt habe, LOL!
    ROFL, ich habe auch keine Freunde und so soziale Kompetenzen!! "
    Die IQ-Tests von Tickle.com/.de gehen nur bis 145 - zumindest war das mein erstes Ergebnis und ich bin sicher, dass alle Fragen richtig beantwortet sind. 145 bis 155 sind aber auch die Grenzen der meisten Tests, da es bei Werten darüber schwierig wird, verlässlich zu diskriminieren.

    Zitat Zitat
    Ich finds irgendwie gerade ziemlich hart wie viele hier hochbegabt sind!
    Die Definition von Hochbegabung schwankt, allerdings kannst du davon ausgehen, dass sich jeder ab Mensa-Level so titulieren kann - und das liegt nunmal bei 1:50, also im Normalfall bei zwei pro Jahrgang in einer Schule.

    Um die hohe Anzahl an Menschen, die unter der allgemeinen Definition "hochbegabt" sind, es jedoch nicht wirklich zu etwas bringen, noch besser zu illustrieren sei gesagt, dass die durchschnittlichen Nobelpreisträger nach einigen Untersuchungen bei ungefähr 145 liegen sollen - also auch nur bei jenem Level, dass der Beste einer Schule wohl erreichen wird.

    Zitat Zitat
    aber sagen wir mal, man ist hochbegabt, was hindert einen daran seine hose nicht bis unter die achseln hochzuziehen, etwas gegen schuppen zu tun, mehr als einmal die woche zu duschen, seinen rotz nicht an seine kleider zu schmieren oder zu essen, sich für sachen zu interessieren für die sich viele interessieren und sport zu machen.
    Rollen wir dies von hinten auf und beginnen mit dem Sport, daran hindert natürlich nichts - und wie sich an Stanford, Harvard und der Ivy League zeigt, auch in höchstem Maße intelligente Menschen können sportlich sein. Bei den Interessen wird es jedoch schon schwieriger. Falls ich mich für Fußball interessieren würde, würde ich wohl versuchen mathematische/physikalische Zusammenhänge zu entdecken oder statistische Analysen betreiben, wenn ich mich für Mode interessierte, wäre ich wohl ein Lexikon dieser Informationen und bliebe dort aktiv - doch wenn ich mir diese Bereiche anschaue erkenne ich darin nichts, was dauerhaft mein Interesse wecken könnte. Es sind simple Wettkämpfe (Fußball) oder Repetitionen von bereits vorhandenen Strömen in teils neuem Gewand (Mode), die die Massen zu begeistern wissen - aus psychologisch verständlichen Gründen.
    Doch scheinen nur wenige Fans dieser Sportarten sich solcher Hintergründe bewusst - und auf Erörterungen reagieren sie meist eher verstimmt.
    Was die Hygienik angeht, so ist dies eine interessante Frage die ich damit beantworten würde, dass die eigenen Gedanken schlicht viel interessanter sind als die Frage der effektiven Beseitigung von z. B. Ausflüssen der Nase - und auch wenn ich in diesem Belang gelernt habe mich halbwegs kontrollieren, wenn ich in Gedanken versunken bin mag dies immer noch passieren.
    Duschen ist da noch kritischer, da das ein wirklich aufwendiger Akt ist der die Gedanken auch wirklich durcheinander bringen kann.
    Die restlichen deiner Punkte betreffen mich nun nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.

    Zitat Zitat
    Die einen sprechen von Intelligenz als dem einzelnen innewohnende Fähigkeit, die anderen sprechen von Intelligenz als Kenngröße der Interaktion zwischen dem einzelnen und der Außenwelt. Letzteres heißt: Intelligent ist, wer so handelt.
    Die entscheidende Frage ist nun, ob es eine sich nicht offenbarende Intelligenz gibt, oder ob sie dadurch entwertet würde.
    Eine Fähigkeit wird durch ihre Nichtanwendung höchstens sozial entwertet, niemals privat.

    Ich zum Beispiel empfinde es als wundervoll mich für Wochen, ja Monate, in meine extensive Bibliothek - oder, lieber noch, die Bibliotheken von Harvard, Oxford und anderen Universitäten zu verkriechen, Bücher aus vergangenen Jahrhunderten zu lesen und mein Wissen zu erweitern. Der soziale Nutzen beträgt Null, mein persönlicher Nutzen wird von mir als sehr hoch eingeschätzt.


    Zitat Zitat
    Doch im Gymnasium kann man wohl kaum davon sprechen, dass man so unglaublich viel hochbegabter ist als der Rest und deshalb gemobbt wird. Ein IQ von 120 ist da sowieso der Standard, mal abgesehen davon, dass der IQ wohl kaum die Messlatte an Intelligenz bestimmt, man kann sich grob an "deutlich über" oder "deutlich unter" 100 orientieren, mehr aber sicher nicht. Ich hatte auch schon Testergebnisse im Bereich von 130 bis 180, sowas ist totaler Quatsch. Wenn man während der Gymnasialzeit immer noch meint, man müsste sich sozial isolieren, weil man "hochbegabt" ist, hat das nichts mehr mit seiner "Hochbegabung", sondern viel mehr mit gesellschaftlichen Ursachen zu tun.
    Ich wüsste gerne woher du diese Werte hast. Der durchschnittliche IQ nicht-technischer Doktoranden beträgt gerade mal 125, der Durchschnitt auf Gymnasien liegt meines Erachtens sicher nicht über 110.
    Weiters würde ich schon sagen, dass der IQ die Messlatte der Intelligenz ist, das ist seine Definition. Was sonst würdest du dort anlegen?
    Ergebnisse die so stark schwanken wie die deinen, mit einem IQ von 130 bis 180, sind eigentlich nur auf vier Faktoren zurückführbar:

    I. Inselbegabungen
    Mathematik-Genies, Menschliche Taschenrechner etc.

    II. Massive Messfehler
    Inkompetenz auf Seiten des Psychologen.

    III. Unterschiedliche Standardabweichungen
    Die gebräuchlichste Abweichung ist eine von 15, aber es gibt auch Tests mit einer Standardabweichung von 24 - und dies führt, verständlicherweise - zu Problemen. So wäre ein IQ von 180 bei einem Test mit einer Standardabweichung von 24 - bei einer Punktzahl im Bereich von 135-145 in Tests mit einer Standardabweichung von 15 - erklärbar, denn dann wären es nur, überschlägt man, 149.5 Punkte.

    IV. Ratio-IQ-Tests
    Diese Tests vergleichen körperliches mit geistigem Alter, daher können dort sehr, sehr hohe Ergebnisse im Bereich von 200+ herauskommen, insbesondere bei Kindern. Sie sind jedoch nicht wirklich mit an Erwachsenen durchgeführten Tests vergleichbar.
    Geändert von jwiechers (08.05.2007 um 22:45 Uhr) Grund: Tippfehler.

    discipline and profession - power is nothing without control.


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