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Thema: Kummerkasten

  1. #1641
    Ligiiihh, ganz ehrlich: An euer Stelle würde ich ernsthaft darüber nachdenken ob es nicht sinnvoll wäre, daß deine Ma sich stationär in einer psychatrischen Klinik behandeln läßt. Zu ihrem eigenen Wohl und zu dem aller anderen Beteiligten. Du schreibst hier ja nicht zum ersten Mal über diese Sache und wie es scheint, wird das ohne professionelle Hilfe nicht besser.
    Ich wünsch euch allen, daß ihr das irgendwie durchsteht. Ist eine ziemlich heftige Geschichte, mit der du da zu kämpfen hast .

  2. #1642
    Echt schlimm sowas. Ich wünschte wirklich für dich, dass die Weihnachtszeit etwas weniger wie eine schlechte Tragödie für dich anfangen würde. Vorallem tut es mir auch Leid, dass du trotz deines doch jungen Alters so viel auf dich nehmen musst.
    Leider ist fürs erste Glannarghs Idee die einzige Option, die mir einfallen würde. Denn deine Mutter scheint unter großen Verlassensängsten zu leiden, welche wohl auch sehr gefährlich sein können (und schon waren).

  3. #1643
    Dem nach zu urteilen was du so schreibst, muss ich auch sagen: Das ist nichts, was ihr versuchen solltet, alleine zu bewältigen. EIne psychatrische Behandlung klingt grundsätzlich zunächst erstmal wie die abwegigste Option überhaupt, ist aber, aus eigener Erfahrung, das einzig richtige und dauerhaft tragbare.
    Ich würde dir gerne mehr Ratschläge geben, aber ich weiß, wie schwierig es sein kann, Menschen von ihrer Hilfebedürftigkeit zu überzeugen bei sowas. Von daher kann ich dir einfach nur viel Mut und Glück wünschen.


    Was meine persönlichen Probleme angeht: Ich glaube ich bin (wie gewohnt) dabei, mich in genau die Person zu verknallen, die gerade mit Abstand am unerreichbarsten ist. Diesmal sogar noch um Längen unerreichbarer und vor allem komplizierter als sonst, und das will was heißen. Herrgott, manchmal könnt' ich echt im Sechseck springen was meine Gefühlswelt angeht. Kann denn nicht einmal in der Hinsicht was glatt laufen? Schlimmer noch: Zum ersten Mal hab ich echt niemanden, mit dem ich vernünftig drüber sprechen könnte. Oder überhaupt.
    Ich mein, irgendwo steht und fällt mit dieser Person ein Großteil meines Bekanntenkreises, sie ist wie's aussieht seit kurzem selbst in ner Beziehung und ich hab absolut keinen blassen Schimmer, was ich tun soll. Von einer Hand voll eigentlich unwichtiger aber doch verdammt großer Begleitprobleme mal abgesehen, die zwangsläufig zu nem Mords Bohei und Münder-zerreißen führen, wenn ich tatsächlich nen Versuch starten sollte. Zumal ich mir nichtmal sicher bin, ob ichs überhaupt mit meinen eigenen Werten vereinbaren kann, jemandem in ner Beziehung Avancen zu machen.

    Geändert von BDraw (03.12.2011 um 23:55 Uhr)

  4. #1644
    Ich bin völlig fertig mit den Nerven! Ich zitiere mal eben meinen eigenen Beitrag aus der Wutschachtel von letzter Woche:

    Zitat Zitat
    Ich HASSE, HASSE, HASSE es ein Hartzi zu sein!!
    Als wenn es nicht sch*** genug ist, dass ich nach meinem Studium keinen Job kriege und jetzt über einem Jahr arbeitslos bin - nein, da lassen die dich vom Jobcenter permanent spüren, dass du nicht mehr wert bist als 'n alter Kaugummi unter ihren Schuhen.

    Musste von Mitte Juni bis Anfang September eine dieser total bescheuerten und dämlichen Maßnahmen mitmachen, die - UNGELOGEN!!! - nur daraus bestand den lieben, langen Tag vor dem PC rumzugammeln, um Stellenangebote zu finden. VOLLE 8 STUNDEN LANG, JEDEN EINZELNEN BESCH**** TAG!! Es war sinnlos, brachte mir 'nen Haufen Kopfschmerzen ein und darüberhinaus wurde man noch behandelt, als könnte man nicht bis drei zählen. (Dabei hatten die "Betreuer" selber einen IQ unter den einer Amöbe!) Das wirklich einzig Positive an der ganzen Sache war ein einmonatiges Praktikum in meiner Stamm-Buchhandlung: Anstrengend, aber interessant und ich hatte was Sinnvolles zu tun.

    Jetzt, gerade mal zwei Monate danach, hatte ich einen Termin bei meiner neuen JC-Tusse. Unter anderem fragte sie mich, ob ich motiviert sei (also um Arbeit zu finden) und ich Volldepp sagte auch noch ja. (Versteht mich nicht falsch: Ich WILL Arbeit haben, aber wegen dem, was daraus resultierte, hätte ich lieber 'nö' wählen sollen.) Sie freute sich wie bolle und lobte mich, da ja viele Arbeitslose gleich von Anfang an abblocken würden blablabla... Dann wollte sie wissen, wie meine Maßnahme verlief - ich hab natürlich die Wahrheit gesagt, woraufhin sie erstmal Mitleid heuchelte... UND MIR DIE NÄCHSTE IN DIE FRESSE FEUERTE!!! Ab nächsten Montag muss ich wieder in "Gewahrsam" und das dieses Mal SECHS MONATE LANG!!! Bis Anfang Juni!!! Ja, sind die denn behämmert??!!
    Alles Diskutieren half naturgemäss rein gar nichts - im Gegenteil, sie machte prompt die dämliche Bemerkung "Ich kann Sie auch schon für morgen eintragen!" und ließ Minuten später noch so 'ne honiggetränkte Floskel fallen: "Ich will Ihnen doch nur helfen.". Indem sie mich wieder dazu zwingt, irgendwo den Tag zu vergammeln? Indem sie meine Achtung mit Füßen tritt? Ich weiß, wie man Bewerbungen schreibt. Ich weiß, wie man mit einem PC umgeht. Ich weiß, wo im Netz ich nach Stellen gucken kann. Ich kann meinen VERDAMMTEN Kram allein machen! Der geht es doch eh nur darum, dass ich aus der Arbeitslosenstatistik raus bin. Die KANN und WILL mir überhaupt nicht helfen!
    Mal davon abgesehen, dass ich vor kurzem erst eine Maßnahme hinter mir hatte. Warum legt die mir nicht mal eine Auswahl vor und lässt MICH entscheiden, welche für meine Bedürfnisse die Richtige ist, wenn ich schon wieder zwangseingewiesen werden soll? Bei meiner Schwester ging das auch.
    Und dann die Dauer! Schon bei der alten hieß es "einen BIS drei Monate". Was hab ich gekriegt? Das Höchstmaß! Jetzt steht in der Beschreibung "drei BIS sechs Monate". Warum bekomme ich immer die Höchststrafe?! Was zum Geier habe ich verbrochen? Ist das der Dank dafür, dass ich "motiviert" bin? IST DAS DER DANK DAFÜR??? Ich bin arbeitswillig, ich bewerbe mich... UND FÜR DIESE BEMÜHUNGEN WERDE ICH BESTRAFT??!!
    War dann ein paar Tage später bei dem Maßnahmeträger und hab versucht mit denen zu reden, aber die haben alles partout abgeblockt: "Da können wir gar nichts machen, das wird von ihrer Zuständigen beim Jobcenter festgelegt. Wir können da gar nichts machen. Nein, das können wir nicht." Bin dann wieder ins Jobcenter gefahren, um die blöde Kuh zu bitten, das Ganze wenigstens um einen Monat nach hinten zu schieben. (Ich meine, hallo, so was kurz vor Weihnachten?! Nicht nur, dass ich diverse Pläne hatte - meine Vorfreude hat sich mit lautem Knall in Luft aufgelöst! Mir ist momentan alles vergangen!) Frau Mistkrücke hat mich aber, kaum dass ich im Zimmer stand, mit einem schnippischen "Wir haben keinen Termin!" buchstäblich rausgeschmissen. Also bin ich zur Anmeldung runter und habe - nach ewiglanger Warterei - um einen Termin noch in dieser Woche mit ihr gebeten. Prompt wurde mir bescheinigt, dass das nichts mehr werden wird und weshalb ich denn einen hätte haben wollen. Kaum hatte ich gesagt, dass es um die Maßnahme geht und ich sie zwecks Weihnachten gern nach hinten schieben würde, da fingen die drei Spacken hinter den Schaltern lauthals an ZU LACHEN!!! Was ich mir denn einbilden würde und sie könnten schließlich auch nicht aufhören zu arbeiten, nur weil Weihnachten vor der Tür stünde. Ich hab darauf erwidert, dass es ja wohl ein Unterschied ist, ob man eine Arbeit ausüben würde, auf die man sich beworben hat und wegen der man selbstverständlich seine Pläne verwerfen würde oder ob man in eine Maßnahme gezwungen werden würde, die man nicht wollte und die nichts bringt. Das veranlasste sie dazu NOCH EINMAL ZU LACHEN und mit der Erklärung, es wäre schon alles bezahlt und die Plätze wären reserviert und da könnte ich jetzt nicht so einfach raus, durfte ich gehen.

    Nun bin ich psychisch auch nicht gerade die Stabilste und im gleichen Maße wie mich die ganze Sache aufregt, desto sehr zieht sie mich auch runter. Warum bin ich der Punchingball der Nation? Warum dürfen die dermaßen auf mir rumtrampeln, mich bloßstellen und meine Selbstachtung ignorieren? Sobald ich mich wehre, werde ich blöd angemacht und/oder mir wird mit Entzug meines HartzIV-Geldes gedroht. Warum dürfen die das? Warum haben die das Recht mich wie Dreck zu behandeln?

    Es gibt so viele Assi-Hartzis, die sich auf der Kohle ausruhen und keinen Finger mehr rühren. Ich will nicht so enden und bemühe mich etwas dagegen zu unternehmen und was krieg ich dafür? 'N Tritt in den Arsch! Ehrlich Leute, ich bin kein großer Freund von Gewalt, aber ich kann die Menschen, die in Arbeitsämtern/Jobcentern Amok laufen, echt verstehen. Für die ist man doch wirklich nur Abschaum und minderwertiges Gesocks.

    ICH HASSE DAS JOBCENTER!!!
    Ich habe zwei Tage davon hinter mir und drehe jetzt schon völlig am Zeiger! Es ist nicht viel anders als bei der alten Maßnahme, aber was soll man auch erwarten? Die einzigen annähernd positiven Punkte sind a) mittwochs ist frei und b) es dauert "nur" 7 statt acht Stunden.

    Aber alles andere lässt mich schlecht (ein-)schlafen, mein Magen fängt langsam an zu rebellieren und ich bin permanent am Heulen. Und ich habe regelrecht Angst davor irgendwann während der Maßnahme zum Arzt gehen zu müssen. Warum? Weil Kranktage bei denen gleichbedeutend sind mit Fehltagen und NACHGEARBEITET werden müssen!!! Nennt mir einen, nur einen einzigen Beruf, in dem das auch so ist!! Sämtliche Verwandte und Bekannte äußerten sich entsetzt und glaubten an einen blöden Scherz, als ich das erzählte! Auf meine Frage, weshalb das bitteschön so sei, antworteten die Maßnahmefritzen, dass sie dafür gar nichts könnten und dass das von ihrer Leitstelle in Nürnberg so vorgeschrieben wäre. Jetzt erzählt mir doch nicht, dass die Leute in Nürnberg nie krank werden!!!

    Wir sind aktuell acht Neue und - ich glaub - noch mal so viel „Alte“ (die, die schon drei Monate rum haben) und es kann auch sein, dass wir in der letzten Dezemberwoche noch einen Schwung „Frischfleisch“ kriegen – man muss ja noch so viele Menschen wie möglich einweisen, Scheiß auf Weihnachten und so lächerliche Begriffe wie Menschenwürde und Herzensgüte.
    Jedenfalls meinten die „Alten“, wir sollten uns ja keine Hoffnung auf Abwechslung machen – sie selbst befänden sich bereits jetzt in einer Wiederholungsschleife und bekämen diverse Sachen zum zweiten oder dritten Mal vorgekaut. Sprich auf gut Deutsch: Es gibt nichts mehr, was man ihnen „beibringen“ könnte und rein logisch gesehen würde dass das Ende der Maßnahmezeit bedeuten, aber hey, die Leute früher gehen zu lassen (bzw. von Anfang an eine kürzere Zeitspanne zu wählen)... Also nein, DAS geht ja nun wirklich nicht!

    Und so verbringt man dann wieder die Zeit vorm PC, um Stellenangebote zu suchen und/oder Bewerbungen zu schreiben. Mal davon abgesehen, dass
    - der Wissensstand, was PC-Handhabung angeht, mal wieder EXTREM unterschiedlich ist (einige wie z.B. ich sind ruckzuck fertig und haben nichts zu tun; andere wissen nicht mal, wie man ein Dokument öffnet, kriegen nur kürzeste Anweisungen und sollen trotzdem perfekt geschriebene Lebensläufe und Bewerbungen abgeben)
    - man viele Internet-Seiten (darunter auch Mail-Anbieter wie yahoo oder web.de --> wie soll ich da Online-Bewerbungen losschicken?; und AUCH Seiten, die Ausschreibungen enthalten) wegen zum Teil total bescheuerter Filter nicht öffnen kann --> kontraproduktiv hoch 3!!!
    - ich persönlich meine Bewerbungen nicht in Word schreibe, sondern in einem anderen Programm, das natürlich nicht auf den Rechnern dort installiert ist und ich partout keinen Bock darauf habe, meinen Kram doppelt zu machen, nur damit sie mir über die Schulter glotzen können

    Abgesehen vom Vorm-PC-Rumgammeln erwarten uns noch so „tolle“ Sachen wie ein Ernährungskurs und Filme gucken. Bei beidem stellen sich natürlich die Fragen: WAS HAT DAS MIT BEWERBUNGEN ZU TUN? und WIE HILFT MIR DAS BEIM EINSTIEG IN DIE ARBEITSWELT?? O-Ton Eingliederungsvereinbarung (oder besser „Knebelvertrag“): „Die Maßnahme soll Ihre berufliche Eingliederung durch eine Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen.“ und „Ziel: Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt“. WHAT THE F****!!??

    Das „Vergnügen“ eines Films hatten wir bereits am ersten Tag und das Ganze erinnerte mich stark an das Verhalten eines Gymi-Lehrers, der auch immer dann, wenn er absolut keinen Plan mehr hatte unter total fadenscheinigen Vorwänden IRGENDEINEN Film in den Player schob. Wir „durften“ uns in der Maßnahme „Das Experiment“ angucken – einen immer ekliger und brutaler werdenden Fetzen, bei dem ein paar Freiwillige in die Rolle von Gefängniswärtern und Insassen schlüpfen und alles zum Schluss hin auf widerliche Weise eskaliert. Ich verabscheue Filme, in denen nur der Effekthascherei wegen das Blut meterweise spritzt und mir wurde auch prompt flau im Magen. (Damals in der Schule, als wir „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ anschauen mussten und die Tusse sich die Spritze in den Arm donnert und das Blut nur so an die Wand geklatscht wird, hätte ich auch fast das Kotzen gekriegt.) Nach der Tortur fragte ich den „Tutor“, was das Gesehene bitteschön mit Bewerbungen zu tun hat. Die vor sich hingenuschelte Antwort lautete: „Na ja, mit Bewerbungen nicht direkt, aber es zeigt, wie Menschen in Extremsituationen reagieren können.“ ...Ah... ja... War das ein subtiler Fingerzeig? Wenn wir schon durchdrehen, dann bitte nicht so abartig, oder was??!!
    Laut den „Alten“ war das nicht das letzte Mal, dass wir die „Freude“ hatten... Und er hat noch weitere, für uns richtig wichtige Schmankerl in petto... wie z.B. „Die Welle“...

    Ernsthaft, ich dreh durch! Bereits diese Beispiele zeigen doch wieder, wohin uns/mich diese Maßnahme führt... nämlich nirgendwohin (bzw. in einen seelischen Abgrund). Und das Ganze sechs Monate lang? Das halt ich nicht aus!!! Ich geh vor die Hunde!!

    Mein Schwesterherz hat jetzt verschiedene Berichte über Beschwerden und Klagen gesammelt und mir zukommen lassen und am liebsten würde ich es versuchen, aber ich hab auch Schiß in Bezug auf etwaige Folgen (ersatzloses Streichen meines Geldes etc).
    Das hier klingt eigentlich recht gut, aber die Paragraphen 48 und 49 existieren in der neuesten Version nicht mehr (vor ein paar Jahren war die Höchstdauer auch noch auf maximal 3 Monate festgelegt):

    „Es muss sich um eine im Sinne der (§§ 48, 49 SGB 3) förderungsfähige Trainingsmaßnahme handeln, da ich sonst zum Objekt staatlichen Handelns gemacht werde, verletzt durch die in Art. 1 Abs. I GG geschützte Menschenwürde. Ich bin nicht verpflichtet, an jeder beliebigen Trainingsmaßnahme teilzunehmen. Die Maßnahme muss geeignet und angemessen sein, meine Eingliederungsaussichten merkbar zu verbessern (vgl. HLSG 9.8.2000 - L 6 AL 166/00; unklar a.M. LSG Rheinland-Pfalz 25.4.2002 - L 1 AL 50/01 L 6 AL 216/04 Hessisches LSG Urteil Vorinstanz S 8/5 AL 862/03 (Sozialgericht Marburg).

    Die Förderung von Trainingsmaßnahmen, die prognostisch nur eine geringfügige Verbesserung der Eingliederungsaussichten versprechen, verstößt gegen den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit (§ 7 Abs. 1 Satz 1 SGB 3).

    Als besonderen Fall eines Verstoßes gegen den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nennt das Gesetz die Nichtberücksichtigung der Fähigkeiten der zu fördernden Person (§ 7 Abs. 1 Satz 2 SGB 3).“

    Oder was sagt ihr hierzu:

    „Eine Trainingsmaßnahme ist einem Arbeitslosen jedoch jedenfalls dann nicht mehr zumutbar, wenn mehr als die Hälfte des Unterrichtsinhaltes diesen Arbeitslosen krass unterfordert. Oder zeitlich ausgedrückt, es ist einem Arbeitslosen nicht zumutbar, an einer Trainingsmaßnahme teilzunehmen, wenn von sechs Wochen allein vier Wochen sich mit fachlichen Unterrichtsinhalten für Anfänger befassen, wenn der Arbeitslose vertiefte Kenntnisse des Fachgebietes hat, und nur zwei Wochen ein Bereich unterrichtet wird, der geeignet ist, die Eingliederungsaussichten des Arbeitslosen zu verbessern.“

    Das Einzige, was mir sonst noch nützlich erscheint, ist §85 Absatz 3 und 4 vom SGB 3:

    „(3) Zugelassen werden kann eine Maßnahme nur, wenn sie das Ziel hat,
    1. berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erhalten, zu erweitern, der technischen Entwicklung anzupassen oder einen beruflichen Aufstieg zu ermöglichen,
    2. einen beruflichen Abschluss zu vermitteln oder
    3. zu einer anderen beruflichen Tätigkeit zu befähigen.

    (4) Ausgeschlossen von der Zulassung sind Maßnahmen, wenn überwiegend

    1. Wissen vermittelt wird, das dem von allgemein bildenden Schulen angestrebten Bildungsziel oder den berufsqualifizierenden Studiengängen an Hochschulen oder ähnlichen Bildungsstätten entspricht oder
    2. nicht berufsbezogene Inhalte vermittelt werden.“

    Streng genommen verstößt diese Maßnahme doch dagegen, oder nicht?


    Ich brauch Hilfe!! Kennt sich irgendeiner mit Recht oder so aus?? Kann ich irgendetwas tun?

    Geändert von LittleChoco (07.12.2011 um 19:21 Uhr)

  5. #1645
    Folgende Informationen wären hilfreich um deine Situation besser einschätzen zu können:
    • Wie alt bist du?
    • Welche Qualifikationen (Schulabschluss,Ausbildung etc.) hast du?
    • Was willst du selbst? Worauf solls hinauslaufen? Was würdest du machen wollen wenn du die freie Wahl hättest?

  6. #1646
    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Folgende Informationen wären hilfreich um deine Situation besser einschätzen zu können:
    • Wie alt bist du?
    • Welche Qualifikationen (Schulabschluss,Ausbildung etc.) hast du?
    • Was willst du selbst? Worauf solls hinauslaufen? Was würdest du machen wollen wenn du die freie Wahl hättest?
    Besser?

    Geändert von LittleChoco (07.12.2011 um 21:45 Uhr)

  7. #1647
    Was auf jeden Fall auch hilfreich wäre: Wieviel Praxiserfahrung hast du? Wieviele Bewerbungen hast du bereits rausgeschickt? Und hast dus schonmal in Unibibliotheken versucht? Die Suchen derzeit bei uns Händeringend nach Leuten, weil ihre Praktikanten durch den Bachelor so schnell wieder weg sind und sich das anlernen gar nicht mehr lohnt.

  8. #1648
    @ LittleChoco
    Wieso gehst du da überhaupt hin? Solch eine Scheisse würd' ich niemals mitmachen.
    Ich war selbst nach dem Abschluss meiner Berufslehre fast ein Jahr lang arbeitslos (oder besser gesagt: Ich habe während dieser Zeit nicht den erlernten Beruf ausgeübt). Nimm die Sache doch einfach selbst in die Hand. Wenn man Arbeit will, findet man immer welche. Ich habe einfach auf dem Bau gearbeitet und nebenbei Bewerbungen geschrieben, um einen Job zu bekommen, der mir passt. Nach einem Jahr hat's geklappt. Da ich aber Arbeit hatte, musste ich nicht in so ein Programm (wobei das in der Schweiz sowieso anders verläuft, dein Beispiel scheint mir sehr krass zu sein). Vielen meiner Kollegen ging es ähnlich, die haben auch einfach selber was gesucht, was nichts mit ihrem erlernten Beruf zu tun hatte, aber wenigstens hatten sie Arbeit. Da war von Landmaschinenmechaniker (eigentlich gelernter Automonteur) bis hin zu Eierverpacker in einer Fabrik (gelernter Elektriker) alles dabei. Diese Leute haben nun alle nach mehr oder weniger Zeit einen Job auf ihrem Gebiet gefunden und üben diesen aus.
    Deshalb mein Tipp: Such dir erstmal irgend 'ne Arbeit, egal was, alles scheint besser zu sein als dieses "Programm". Danach suchst du dir was richtiges.

  9. #1649
    Zitat Zitat von deserted-monkey Beitrag anzeigen
    @ LittleChoco
    Wieso gehst du da überhaupt hin? Solch eine Scheisse würd' ich niemals mitmachen.
    Ich war selbst nach dem Abschluss meiner Berufslehre fast ein Jahr lang arbeitslos (oder besser gesagt: Ich habe während dieser Zeit nicht den erlernten Beruf ausgeübt). Nimm die Sache doch einfach selbst in die Hand. Wenn man Arbeit will, findet man immer welche. Ich habe einfach auf dem Bau gearbeitet und nebenbei Bewerbungen geschrieben, um einen Job zu bekommen, der mir passt. Nach einem Jahr hat's geklappt. Da ich aber Arbeit hatte, musste ich nicht in so ein Programm (wobei das in der Schweiz sowieso anders verläuft, dein Beispiel scheint mir sehr krass zu sein). Vielen meiner Kollegen ging es ähnlich, die haben auch einfach selber was gesucht, was nichts mit ihrem erlernten Beruf zu tun hatte, aber wenigstens hatten sie Arbeit. Da war von Landmaschinenmechaniker (eigentlich gelernter Automonteur) bis hin zu Eierverpacker in einer Fabrik (gelernter Elektriker) alles dabei. Diese Leute haben nun alle nach mehr oder weniger Zeit einen Job auf ihrem Gebiet gefunden und üben diesen aus.
    Deshalb mein Tipp: Such dir erstmal irgend 'ne Arbeit, egal was, alles scheint besser zu sein als dieses "Programm". Danach suchst du dir was richtiges.
    Im Grunde genommen kann ich das so unterstreichen, ich kenne aber die Angst, die dahinter steckt. Sie hat Angst, dass sie bei Abbruch kein Geld mehr bekommt. Was passiert denn, wenn sie jetzt einen Job annimmt und kurzfristig von heute oder morgen da auch arbeitslos wird? Das Amt wird ihr DANN wohl auch kei Geld zahlen (denke ich zumindest).
    Und es ist schwer, überhaupt einen Job zu finden, selbst wenn es nicht in dem Bereich ist, den man gelernt hat. Ich in Kauffrau für Bürokommunkation und in meinem Bundesland finde ich NICHTS in Voll- oder Teilzeit. Selbst für Jobs, für die ich mich beworben habe und nicht meinem Beruf entsprechen, hagelt es Absagen. Es IST verdammt nochmal schwer, aber man sollte nicht aufgeben.

    Daher: Vesuch dein Bestes, Choco und ich würde den Rat von deserted-monkey beherzigen. Mach das Spiel noch so lange mit, aber such dir einfach jetzt was zur Überbrückung, damit du von dem verdammten AA vorzeitig weg bist.

    Viel Glück wünsch ich dir.

    - Das Inno -

  10. #1650
    Soweit mein Kenntnisstand geht (ich war mit Pausen zwischendrin sechs Monate arbeitslos), muss dich die Agentur aus der Maßnahme rausnehmen und dir dein ALG zahlen, sobald du irgendeine Beschäftigung aufnimmst. Hast du dich mal an die Jobvermittlung in deinem örtlichen Arbeitsamt gewendet? Im Normalfall suchen die immer ganz passable Angebote aus der näheren Umgebung heraus - wie deserted-monkey sagte nicht unbedingt auf deinem Niveau/in deinem Fachbereich, aber auf jeden Fall besser als dir Filme anzutun, die du aufgrund deiner - ich sag mal - zartbesaiteten Ader nicht gucken kannst, ewigem Rumgegammel vorm PC und allgemeiner Langeweile die dich von innen zerfrisst.

    Ernsthaft, ich kann mir das gar nicht in einem Stück durchlesen, weil es mir das Herz bricht dass dich die Agentur für Arbeit durch so einen Pool voller Scheiße scheucht. Ich verstehe das Prinzip, das dahinter steht (Eingliederung ins Arbeitsleben, Neulingen zeigen wie man Bewerbungen etc. schreibt), aber die Durchführung ist unter aller Sau so wie ich das hier lese. Hast du mal versucht, dich an eine andere Betriebsstelle der Arbeitsagentur in Nürnberg (? Da wo du wohnst halt ) zu wenden, bzw. mal versucht über die Hotline was zu biegen? Denn dich in der Maßnahme sprichwörtlich einsperren können die auch nicht auf ewig, wie soll das denn weitergehen?

    Wie gesagt: Jobcenter (ich sehe gerade: Die Maßnahme kommt vom Jobcenter, also besser nicht) Jobvermittlung, andere Stelle, ggf. Zeitarbeitsfirmen direkt anschreiben, ggf. irgendeinen Teilzeitjob aufnehmen und einfach aus dieser scheiß Maßnahme rauskommen. Und selbst wenn die dir die Kohle streichen wollen: Die können das gar nicht, die sind dazu verpflichtet, dir das Geld auszuzahlen (laut meinem Wissensstand, zumindest).

    Edith:
    Ich habs gerade nochmal gelesen. Du sagtest ja, dass du in deiner Stammbuchhandlung ein Praktikum gemacht hast. Gibts keine Möglichkeit, dass die dich auf Teilzeit zumindest für ein paar Monate übernehmen können? Frag doch mal da nach, gerade zur Weihnachtszeit dürfte allgemein in Bücherläden und Bibliotheken doch irgendwas zu holen sein, was das angeht...

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (08.12.2011 um 10:51 Uhr)

  11. #1651
    Scheint aber wirklich schlecht bei dir zu laufen. Ich selber komme ja vom Arbeitsamt gerade wieder und hatte ein Gespräch mit meiner Vermittlerin gehabt. Die Frau war hochmotiviert, ist auf mich eingegangen und war freundlich. Sie hatte mir auch gesagt, wenn ich unter 15 Wochenstunden die Woche arbeite, gelte ich noch als arbeitslos. Wenn ich also in einem Monat jeweils 16,15, 18 und 12 Stunden arbeite, gelte ich in der Woche, in der ich nur 12 Stunden arbeite, als arbeitslos.

    Und wenn ich dann "Arbeitslos mit Einkünften" bin, würde ich sogar noch einen Zuschuss bekommen...naja, eigentlich nicht, da dieser von meinem Vater abgestottert werden müsste.

    Schonmal in dieser Richtung geschaut? Dann müsstest du wohl auch nicht in irgendwelche dämlichen Maßnahmen, könntest arbeiten und würdest immernoch Zuschüsse bekommen. Und dann bewirbst du dich weiter auf richtige Stellen.

  12. #1652
    @all
    Kleine Korrektur, es sind drei Monate zwischen den Maßnahmen vergangen. Hab das verdreht, weil sie mir die zweite bereits Mitte November aufgedrückt hat.

    @Viviane:
    Bis auf Praktika hab ich leider noch gar keine Praxiserfahrung.
    Fast 100 Bewerbungen.
    Japp, ich nehme sowohl öffentliche (Stadt-, Gemeinde-, etc) und wissenschaftliche (Uni-, FH-, etc) Bibliotheken. Wo wohnst du denn, wenn die Frage erlaubt ist?

    @deserted-monkey
    Meinst du mit "da hin" das Jobcenter oder die Maßnahme? Ersteres muss man ja nehmen, wenn man keine Arbeit hat und zweiteres muss ich machen, damit (wie Innocentia richtig erkannt hat) mein Geld nicht flöten geht. Irgendwie muss ich ja über die Runden kommen und ich bin nun mal drauf angewiesen.

    @Innocentia
    Die Hoffnung in meinem Bundesland was zu finden, hab ich schon zu 85% begraben - suche derzeit in einem maximal 350 km-Radius, auch wenn's mir schwer fällt.

    @steel
    Die Beschäftigung muss aber auf alle Fälle Vollzeit sein, ansonsten muss man hier trotzdem angekrebst kommen - selbst für ein, zwei Stunden.
    Das Prinzip, die Idee der Hilfe an sich ist natürlich nicht verkehrt, aber die Umsetzung (nicht nur) dieser Maßnahme ist unter alle Kanone. Es fängt schon damit an, dass von den Jobcenter-Ansprechpartnern nicht mal zwischen denen, die Bewerbungen schreiben / mit einem PC umgehen können und denen, die es nicht / mangelhaft können, unterschieden wird und alles bunt gemischt an einem Ort landet. Wenn man bereits da aufpassen und aussieben würde, wäre ein vernünftiger Anfang gemacht. Aber scheinbar sind die Damen und Herren damit hoffnungslos überfordert. (Und ich sprech hier nicht nur von mir. Die Erfahrung haben schon mehrere Bekannte und Verwandte mit verschiedenen Maßnahmen gemacht.)
    Und sorry, mein Vertrauen (sofern es je da war) in sämtliche JC- / Arbeitsamt- / ähnlich geartete Fuzzis ist vollends den Bach runter. Ich bin mittlerweile bei der dritten JC-Tusse angelangt und bis jetzt waren alle (und - wie ich ja geschrieben habe - selbst die Typen an der Anmeldung) *pardon* Arschlöcher!

    Ähm... das mit Nürnberg bezog sich auf den Hauptsitz des Maßnahmeträgers. Ich wohne in einer Stadt in der Nähe von Berlin. (Meine Güte, so viele Privatinfos wie in dem Thread hier hab ich seit meiner Anmeldung nicht preisgegeben...)

    Die Inhaberin meiner Stammbuchhandlung hat mich sogar vorab gefragt, ob ich nicht aushelfen möchte und jetzt im Nachhinein geh ich wahrscheinlich darauf ein. Ich weiß nur nicht genau, wie sich das mit Bezahlung (sie könnte mir keine 200 € zahlen) in Bezug auf HartzIV-Geld auswirkt. Leben könnte ich nämlich allein nur von ihrer Bezahlung nicht - andererseits weiß ich nicht wirklich, ob es in den Augen der JC-Leute nicht schon zu viel ist, um mich vollends von ihren Geldleistungen abzuknipsen.
    Wahrscheinlich können die mich auch so schön über den Tisch ziehen und einschüchtern, weil ich das ganze Beamtendeutsch nicht recht kapiere...

    @Byder
    Genau das meinte ich gerade: Davon wußte ich noch gar nichts. (Und meine Vermittler waren NIE freundlich und übermässig informativ, sondern haben mich immer nur vollgemault, weil's immer noch nicht mit Arbeit klappte.)

    @all
    Meine Schwester meinte auch schon, dass die bei mir irgendwie richtig durchdrehen! Sie selbst musste mal 3 Wochen (WOCHEN!!) irgendwo antanzen und bei einer zweiten Maßnahme konnte sie frei eine wählen, die auf ihre Fertigkeiten (bzw. die, die sie noch erlangen wollte) zugeschnitten war. Nicht, dass ich ihr den selben Sch*** wünsche, aber wenn das nicht Willkür oder reiner Sadismus ist, dann weiß ich auch nicht mehr... (Meine Freunde, die in Berlin bzw. Potsdam beim JC angemeldet sind / waren (zwei haben glücklicherweise Arbeit gefunden), hatten auch mehr Freiheiten. Ich kenn jedoch auch etliche Fälle, die genauso "schön" sind wie meiner.)

    Ach ja, um mal kurz einen Einblick in die heutigen Bemühungen, uns "ins Arbeitsleben zu integrieren", zu geben:
    - endloses Gelaber über das politische (Welt-)Geschehen: Merkel & Sarkozy in Brüssel; Lage in Afghanistan; Betonung, wie toll doch unser Sozialstaat ist (ist ja nicht alles schlecht, aber... Ironie fliegt tief, was?); Vergleich Ölpreise Deutschland / Polen...
    - Dokumentation über Osama Bin Laden geguckt
    - Spaziergang (!!!) von einer Dreiviertelstunde gemacht
    - Bundesländer & ihre Hauptstädte benannt

    Spaßig, nicht wahr?

    Und außerdem hieß es jetzt plötzlich, dass das mit den Kranktagen nacharbeiten auf dem Mist vom JC gewachsen ist und der Maßnahmeträger da REIN GAR NICHTS machen kann. ... ... HÄH?!

    Hab jetzt noch mal meine JC-Tusse um einen Gesprächstermin gebeten (den ich mit seelischem und moralischen Beistand wahrnehmen will), um hoffentlich doch was zu erreichen. Denn in der Eingliederungsvereinbarung steht:
    "Sollte aufgrund von wesentlichen Änderungen in Ihren persönlichen Verhältnissen eine Anpassung der vereinbarten Maßnahmen und Pflichten erforderlich sein, sind sich die Vertragsparteien darüber einig, dass eine Abänderung dieser Eingliederungsvereinbarung erfolgen wird. Das gleiche gilt, wenn sich herausstellt, dass das Ziel Ihrer Integration in den Arbeitsmarkt nur aufgrund von Anpassungen und Änderungen der Vereinbarung erreicht bzw. beschleunigt werden kann."

    Abschließend ein riesengroßes Dankeschön an euch! Allein die Tatsache, dass mich jemand versteht, hebt mein Selbstwertgefühl wieder ein Stückchen. Thanks, folks! <3

    Geändert von LittleChoco (08.12.2011 um 20:23 Uhr)

  13. #1653
    @all: Sie in irgendeine Klinik einzuweisen wäre das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Vielleicht wissen es viele nicht, aber sie ist eine Ausländerin mit unterdurchschnittlichen Deutschkenntnissen. Sie weiß nichts mit Hilfe von dritten anzufangen, wenn sie deutsch reden und wenn, dann kann sie sich nicht gut genug ausdrücken, sodass man ihr auch wirklich helfen kann. Aber na ja, trotzdem Danke, Hoffnung kann ich immer gebrauchen.

    Besonders jetzt. Eben hat mein Vater gesagt, ich solle runterkommen und Essen hochbringen. Daraufhin meinte meine Mutter, er solle damit aufhören, weil wir es eh nicht essen. Sie schmiss erst einmal den gesamten Tiefkühltruhen-Inhalt nach draußen und meinte, ich soll das Ganze zu ihm runterbringen. Weil, wenn er nicht essen kommt, essen wir das eh nicht (zugegeben, wir kommen zwar nur langsam voran, aber essen tun wir's trotzdem). Die ganze Zeit klagte sie darüber, dass ihr schlecht von dem Essen wird und sie es hasst, dass mein Vater nur vorbeikommt. Er soll ja ihrer Meinung nach gefälligst hier einziehen und regelmäßig essen. Und dann sagte sie, dass sie es nicht mehr aushalten würde und wollte aus dem Fenster springen. Natürlich durfte ich als Einziger in der Nähe sie wieder davon abhalten und sie vom Fenster zerren.

    Nach einer ganzen Weile ging sie dann duschen und als sie rauskam und ein blaues Handtuch anhatte, meinte sie, sie würde Arbeiten gehen. Meine Großtante, die gerade auf uns aufpasst, die musste ihr erstmal sagen, dass sie so nicht auf die Straße könne und meine Mutter meinte einfach, dass wäre doch ein Kleid. Meine Großtante ging mit ihr zum Wohnzimmer und wollte die ganze Zeit, dass sie sich umzieht. Alles, was sie rausholte, waren irgendwelche Kleider, bei der sie in dieser Kälte nur einfrieren würde. Dann sagte sie, dass sie doch mit Freunden ausgeht, obwohl sie niemand angerufen hat und dass diese Freunde schon auf sie warten. Mein Vater kam dann nach Hause und sie war immer noch seltsam drauf. Sie zog ein rotes Kleid und eine kurze Jacke an und wollte irgendwelche Frauenschuhe anziehen und das war's. Sie sagte, dass sie ausgeht und mein Vater mit uns Essen solle. Meine Großtante fragte sie nur, warum sie nicht anfängt zu kochen. Ich hab ihr das ganze "Ich bin wahnsinnig"-Getue nicht abgekauft, in mein Zimmer gebeten und ihr gesagt, sie solle damit aufhören. Sie fragte mich nur "Mit was?". Ein Gespräch mit meinem Vater und jetzt geht sie doch. Und jetzt sagt sie, es ist doch bald schon 6, meine Oma soll kochen. (Ja, es ist eben gerade passiert. Guckt ruhig auf die Uhr. Es ist nicht bald 6.) Wenn sie wirklich geht, begleite ich sie. Was der Gott, wohin sie gehen würde.

  14. #1654
    Ich glaube, wenn es einen Gott gibt, schaut der mit nem Trollface auf mich herunter.

    Im Moment ärgere ich mich glaube ich über die ganze Welt, angefangen bei mir, aber leider auch genug über andere.

  15. #1655
    Obwohl ich noch eindeutig angetrunken bin, bin ich auch heute wie so oft in letzter Zeit schlaflos. Ich krieg den Kopf nicht mehr frei, auch wenn die letzten Tage, Wochen mich glücklich gemacht haben und noch machen sollten. Trotzdem belasten mich die winzigsten Dinge. Ich bin in einer schrecklich nervigen Phase, die ich an mir hasse, in der ich alles zu Tode denken muss und mir selbst damit nur alles erschwere. Eine neurotische Zeitbombe sozusagen, das Schlimmste aber ist einfach, dass mir mein Schwachsinn völlig bewusst ist, ich ihn trotzdem nicht verhindern kann. Wie kann man von einem Tag auf den anderen von relativ gefühlsneutral zu übersensibel wechseln? Echt anstrengend, ich dachte das hätte ich hinter mir...

    Ahja, ich erwarte eigentlich kein Statement hierzu. Ich wollts mir nur mal von der Seele schreiben. Erfahrungsgemäß müsste es dann wieder gehen. Danke und gute Nacht.

  16. #1656
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Die Inhaberin meiner Stammbuchhandlung hat mich sogar vorab gefragt, ob ich nicht aushelfen möchte und jetzt im Nachhinein geh ich wahrscheinlich darauf ein. Ich weiß nur nicht genau, wie sich das mit Bezahlung (sie könnte mir keine 200 € zahlen) in Bezug auf HartzIV-Geld auswirkt. Leben könnte ich nämlich allein nur von ihrer Bezahlung nicht - andererseits weiß ich nicht wirklich, ob es in den Augen der JC-Leute nicht schon zu viel ist, um mich vollends von ihren Geldleistungen abzuknipsen.
    Wahrscheinlich können die mich auch so schön über den Tisch ziehen und einschüchtern, weil ich das ganze Beamtendeutsch nicht recht kapiere...
    Hast du dich bereits erkundigt wegen den Kürzungen? Wenn ich mich recht entsinne, bekommst du weiterhin staatliche Unterstützung, nur halt weniger, wenn du knappe 200€ im Monat verdienen würdest. Für son Onlinerechner habe ich veraltete Daten über durchschnittliche Heiz-, Wasser- und Mietkosten ergoogelt und habe mal 150 Brutto sowie 80 Netto als Einkunft im Monat angegeben. Bei einer Alleinstehenden im Haushalt hat der Rechner mir 761 € ausgespuckt.
    Der Betrag setzt sich dabei zusammen aus 364 Eus Regelleistung und 397 für die Unterkunft. Scheint dann so, als ob du 110 € "Grundfreibetrag" für dich hast.
    Leider habe eher keine Ahnung von der Materie; als das im Unterricht kam, habe ich bestimmt Hausaufgaben für n anderes Fach gemacht.

    Wenn du weißt, dass du besser in der Bibliothek zurecht kommst als in dem Zirkus beim Arbeitsamt, rate ich dir aufs Geld zu scheißen. Am Ende wirst du noch total Banane und kannst dann keine Medizin mehr dagegen kaufen.

    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Meine Schwester meinte auch schon, dass die bei mir irgendwie richtig durchdrehen! Sie selbst musste mal 3 Wochen (WOCHEN!!) irgendwo antanzen und bei einer zweiten Maßnahme konnte sie frei eine wählen, die auf ihre Fertigkeiten (bzw. die, die sie noch erlangen wollte) zugeschnitten war. Nicht, dass ich ihr den selben Sch*** wünsche, aber wenn das nicht Willkür oder reiner Sadismus ist, dann weiß ich auch nicht mehr... (Meine Freunde, die in Berlin bzw. Potsdam beim JC angemeldet sind / waren (zwei haben glücklicherweise Arbeit gefunden), hatten auch mehr Freiheiten. Ich kenn jedoch auch etliche Fälle, die genauso "schön" sind wie meiner.)
    Gibts vielleicht sowas wie Diskriminierung von Studenten mit Abschlüssen in bestimmten Fächern? Oo Zugegeben, wäre ich hinter der Theke und müsste mit den Arbeitssuchenden umgehen, fände ich die Wahl deines Studienfaches merkwürdig, da bestimmt nich so n hohes Jobangebot vorliegt. Aber deswegen austeilen??

    Stell dir vor, du hast Schicht beim Arbeitsamt (jedermanns Traumberuf -.-) und hast nen Termin mit nem Märchenhistoriker (kein Flachs, das gibts echt.) Ich glaube, ich würde einen an der Klatsche bekommen bei so nem Beruf.

    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Ach ja, um mal kurz einen Einblick in die heutigen Bemühungen, uns "ins Arbeitsleben zu integrieren", zu geben:
    - endloses Gelaber über das politische (Welt-)Geschehen: Merkel & Sarkozy in Brüssel; Lage in Afghanistan; Betonung, wie toll doch unser Sozialstaat ist (ist ja nicht alles schlecht, aber... Ironie fliegt tief, was?); Vergleich Ölpreise Deutschland / Polen...
    - Dokumentation über Osama Bin Laden geguckt
    - Spaziergang (!!!) von einer Dreiviertelstunde gemacht
    - Bundesländer & ihre Hauptstädte benannt

  17. #1657

  18. #1658
    Die folgenden Sorgen, die ich habe, erscheinen vielleicht nicht so schlimm, aber mich belasten sie recht stark.

    Alles begann etwa Mitte 2010. Damals war ich noch in der 10. Klasse und wir hatten unsere Abschlussfahrt nach Wien. Auf dem Prater kam ich damals in ein längeres Gespräch mit einem Mädchen aus meiner Klasse. Zuvor hatten wir uns zwar gut verstanden, aber kaum etwas miteinander zu tun gehabt. Im Gespräch stellten wir fest, dass wir in vielen Dingen der gleichen Meinung waren und uns ähnliche Sorgen beschäftigten. In den folgenden Monaten entwickelte sich eine lose Freundschaft, wir machten immer mal wieder etwas zusammen, aber mehr auch nicht. Allerings verfestigte sich das ganze, als wir auf der Oberstufe fotan in den meisten Kursen zusammen hockten und somit generell viel miteinander zu tun hatten. Das war dann so ab dem Frühling 2011. Im Herbst schließlich verfestigte sich unsere Freundschaft nochmals. Wir machten sehr sehr viel zusammen und hatten beide sehr viel Freude miteinander. Und so begann es, dass ich Gefühle für sie entwickelte. Bei keinem anderen Menschen hatte ich mich vorher so gut verstanden gefühlt, niemand gab mir ein größeres Gefühl, für mich dazu sein.

    Wir redeten und schrieben sehr viel und trösteten uns immer wieder gegenseitig, wenn es uns schlecht ging. Zu der Zeit trennte sie sich dann nach einer längeren Phase des Streites von ihrem Freund. Ich versuchte, ihr darüber hinwegzuhelfen so gut es ging. Allerdings war ich zu feige, ihr meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt dann zu gestehen, weil ich Angst hatte, ich würde sie damit in ihrer Trauer nur noch mehr belasten. Es kam dann so, dass sie einen neuen Typen kennenlernte, mit dem sie auch relativ schnell zusammenkam, was mich wiederum relativ schwer traf. So beschloss ich ersteinmal für mich, zu versuchen, die Gefühle zu vergessen, um Platz in meinem Leben zu schaffen.
    Allerdings kam es dann zu einem ziemlich heftigen Streit zwischen uns, welcher sich dadurch entwickelte, dass wir ein gemeinsames Filmprojekt begannen und sie ersteinmal für sich nicht bereit war, so viel Aufwand in das Projekt zu investieren, wie ich, und ich ihr deshalb starke Vorwürfe machte. Insgesamt erschütterte uns der Streit dann beide recht stark und um die Sache aus der Welt zu schaffen, gestand ich ihr schließlich meine Gefühle.

    Im folgenden entwickelte sich dann eine ziemlich seltsame Form des Beisammenseins, denn auf der einen Seite kamen wir uns noch näher, aber auf der andern Seite versuchte sie dann auch wieder, Distanz zu schaffen, was zu einigen komischen Situationen führte. Wir hatten im folgenden mehrere Gespräche, in denen wir schließlich zum Schluss kamen, dass es vielleicht wirklich das Beste wäre, wenn wir in den folgenden Monaten ersteinmal Distanz zueinander wahrten. Das ist der Punkt, an dem wir jetzt sind und mir ist einfach nicht klar, wie ich da so einfach drüber hinwegkommen soll. Außer ihr habe ich eigentlich keinen anderen so engen Freund mehr, dem ich mich in allem Ängsten und Sorgen anvertrauen könnte, bzw. der mich dann auch verstehen würde. Letztlich ist für mich in den letzten paar Tagen eine Welt zusammengebrochen und zurück bleiben sehr viele Fragen. Wie komm ich da durch? Komm ich überhaupt da durch? Macht mein Leben mit der Erkenntnis, dass ich mit ihr nicht zusammensein kann, überhaupt noch Sinn? Kann ich die Gefühle loswerden? Und bleibt unsere Freundschaft über all das erhalten? Ich weiß es nicht, ich kann es nicht sagen und gerade diese Unklarheit über all diese Fragen ist es, die mir Kummer bereitet. Letztlich habe ich Angst, dass eine der innigsten und tiefsten Freundschaften, die ich jemals hatte, zerbricht und nichts als Leere für mich zurückbleibt, zumal ich auch keine wirklich enge Bindung zu meinen männlichen Freunden mehr habe, hat der eine doch kaum noch Zeit seit er in einer Beziehung ist, während der andere, so habe ich das Gefühl, nur noch an Feiern und Partymachen interessiert ist. So stehe ich vor dam Problem, dass meine wichtigste Freundschaft zu zerbrechen droht und befinde mich deshalb wahrscheinlich in der tiefsten Lebenskrise, die ich jemals hatte.

    Und nun, da ich ja in diesem Forum nicht allein und auch sicherlich nicht der erste mit solchen Problemen bin, hoffe ich, dass mir jemand, der so etwas schon einmal durchgemacht hat, vielleicht ein paar Rataschläge oder dergleichen geben kann, um drüber hinweg zu kommen und gleichzeitig die Freundschaft zu retten.

  19. #1659
    Zitat Zitat von Satyras Beitrag anzeigen
    Außer ihr habe ich eigentlich keinen anderen so engen Freund mehr, dem ich mich in allem Ängsten und Sorgen anvertrauen könnte, bzw. der mich dann auch verstehen würde
    Das ist eigentlich komplett die Antwort auf deine Fragen. Finde ich. Von dem wenigen, das du hier erzählt hast, und hinter dem natürlich noch viel, viel mehr steckt, lässt sich schließen, dass dir diese Freundschaft sehr viel bedeutet. Dann bleib dabei, versuche das zu reparieren. So wie es klingt, kannst du ab diesem Punkt die Dinge nur kaputt machen, wenn du keine Kontrolle erlangst. Und das wäre ungeheuer schade, weil das, was du bei ihr suchst, sicherlich auch in einer Freundschaft stecken kann. So schön und richtig es ist, Risiken einzugehen, sollte man nicht eine wunderbare und gesicherte Freundschaft (ihr teilt offenbar sehr viel und kommt auch aus Streits mit einer gewissen Nähe hervor -- das bedeutet schon was) gegen ein unsicheres Was-wäre-wenn eintauschen. Vor allem solltest du dem Was-wäre-wenn nicht hingeben, wenn du ohnehin weißt, dass es nichts wird. Frag dich, was sie dir über das, was du aus der Freundschaft nehmen kannst, hinaus noch geben kann. Und ob es das wert ist, diese Freundschaft auf's Spiel zu setzen, um ihr dieses Mehr abzuverlangen.

    Zitat Zitat
    Macht mein Leben mit der Erkenntnis, dass ich mit ihr nicht zusammensein kann, überhaupt noch Sinn?
    Abgesehen davon, dass die Sinnfrage ohnehin sehr problematisch ist, solltest du deinen Lebenssinn nicht an einen anderen Menschen ketten. Das ist eine unheimlich unhöfliche Bürde, die du einem da auferlegst -- und viel Macht über dich selbst, die du aus der Hand gibst. Solltest du deinen Sinn nun in dieser Erfüllung mit ihr suchen: Warum kann diese Erfüllung keine Freundschaft sein? Gleiche Aufgabe wie oben. Eine einverständige Beziehung benötigt Zustimmung von beiden Seiten. Du musst an dieser Stelle entscheiden, ob du mehr willst als die Freundschaft, oder ob du dich damit zufrieden geben kannst. Deinen Lebensinhalt solltest du aber in keinem Fall daraus machen. Da sind noch sooo viele Menschen.

    Zitat Zitat
    Kann ich die Gefühle loswerden? Und bleibt unsere Freundschaft über all das erhalten?
    Das Geniale ist: Darüber entscheidest du. Sobald du aufhören kannst, dich abhängig zu machen. Und du solltest mit der Sache auch nicht allein bleiben. Ihr könnt offenbar über viele Dinge sehr offen reden: Dann sprich doch mit ihr darüber, wie es weitergehen soll. Kommt sie mit deiner Enthüllung klar? Kann sie deine Gefühle akzeptieren? Kann sie dir Zeit geben, damit fertig zu werden? Wie werdet ihr zwei weitermachen? Kannst du die Freundschaft weiter unbeschadet ausleben, ohne dass deine Gefühle etwas ändern? Redet darüber und lasst der Sache Zeit. Die Freundschaft, die du beschreibst, ist stark genug, so etwas überwinden zu können.

    Zitat Zitat
    So stehe ich vor dam Problem, dass meine wichtigste Freundschaft zu zerbrechen droht und befinde mich deshalb wahrscheinlich in der tiefsten Lebenskrise, die ich jemals hatte.
    Umso wichtiger ist also diese neue innige Freundschaft. Genauso wie andere neue innige Freundschaften. Oder die Reparatur der alten.
    Auch hier hilft reden. Leute in Beziehungen neigen dazu, ihre Umwelt und auch ihre Freunde hin und wieder mal hängen zu lassen, ohen dass ihnen das bewusst ist. Wenn es ihnen bewusst ist und sich dennoch nichts ändert, ist mit der Freundschaft an ganz anderen Stellen genug im Argen. Und Freunde verändern sich manchmal, ändern ihre Interessen, ihre Kreise, ihre Persönlichkeit. Das bedeutet nicht prinzipiell das Ende der Freundschaft, der andere muss nur bereit sein, da mitzugehen. Ob du das im Fall deines Partygängers bist, musst du selbst entscheiden. Aber mit beiden solltest du tatsächlich sprechen, wenn du dich im Stich gelassen fühlst. Dazu hast du das Recht und fast ein bisschen die Pflicht, wenn es enge Freundschaften sind; niemand möchte irgendwann anrufen und bemerken, dass man sich unheimlich weit voneinander entfernt hat, ohne es zu merken; und dass der andere nichts gesagt hat.

    Sollten diese beiden Freundschaften für dich verloren sein bzw. nicht mehr das bergen, was du von ihnen rechtmäßig verlangst (das kann ich leider nicht beurteilen, das obliegt mir vermutlich auch gar nicht), ist das ziemlich doof. Freunde verlieren oder sich von ihnen entfernen ist immer ziemlich doof. Die schlimme Art von doof. Allerdings lebst du weiter und veränderst auch du dich und verändert sich die Welt um dich herum. Du kannst niemals auf den Status Quo vertrauen. Der Status Quo ist manchmal sogar ziemlich lästig. Versuch die Dinge zu kitten und wenn das nicht geht, dann such dir das, was du von anderen Menschen brauchst, an anderer Stelle. Das heißt nicht, dass du die Freundschaften oder deine Gefühle wie heiße Kartoffeln fallen lassen sollst -- das kann man, glaube ich, gar nicht so einfach. Du sollst schon daran hängen und daran interessiert sein, das Bestmögliche rauszuholen. Aber zu wissen, wann bestimmte Ansprüche keinen Sinn mehr machen oder wann du das falsche Ziel im Fadenkreuz hast, ist sehr wichtig im Umgang mit Menschen, die einem wichtig sind.

    Halte dir vor allem vor Augen, dass du gerade 18 bist (zumindest sagt das dein Profil ). Das ist ein ziemlich wichtiger Umbruch, hier fällt alles ein bisschen in sich zusammen, aber vieles baut sich auch gerade erst auf. Für dich UND die anderen. Da ist Veränderung ein riesiger Faktor; einiges wirst du Zwischenmenschlich nicht retten können, dafür geht das Zwischenmenschliche aber auch gerade erst im großen Stil los (außer du wohnst auf dem Dorf und bleibst auf dem Dorf, da ist es meistens schwieriger und die lästige Art von Status Quo lauert auf sehr bekannten Dorfstraßen).


    Ich kann dir nun kein Rezept geben, wie du deine Gefühle loswirst und die Wogen alle glättest. So Friede, Freude, Eierkuchen wird es auch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht werden können, wenn ihr euch weiterhin unmittelbar im Blick habt und Zeit miteinander verbringt. Die Zeit nicht miteinander zu verbringen macht es aber auch nicht besser, die geopferte Freundschaft ist vermutlich ein noch größerer Schaden. Wichtig ist, dass du dich nicht anheftest, dich über genug andere Dinge definierst. Du bist mehr als eine Freundschaft, dein Leben muss irgendwo anders Sinn finden als in einer Gefühlswelt. Es hilft aber, da bin ich mir sehr sicher, wenn du dir eins vor Augen führst: Sie empfindet offenbar nicht das gleiche für dich. Aber du scheinst ihr wichtig und eure Freundschaft scheint auch für sie kein geringer Lebensinhalt zu sein. Was genau würdest du mehr wollen? Was sollte sich ändern? Und ist diese Änderung mehr wert als eure Freundschaft?

  20. #1660
    Vielen dank für deine ausführliche Antwort, hat mir doch recht gut geholfen. Wir hatten jetzt nochmal ein paar ausführliche Gespräche und dabei ist rausgekommen, dass sie für sich ein wenig Abstand zu der Sache benötigt. Ich denke, damit kann ich leben, das gibt auch mir durchaus den Raum, einiges bei mir neuzuordnen. Auf lange Sicht wird das aber mit der Freundschaft weitergehen, denke ich.

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