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Ritter
So, ich muss mir auch mal wieder meinen Kummer von der Seele reden...
Ich hab seit gut einem halben Jahr eine feste Freundin. Ich bin und unglaublich verliebt und sie auch.
Jedenfalls hat sie das mit ihren Äusserungen und Verhalten mir gegenüber eindeutig bewiesen.
Gut, zu meiner Person: Man kann sich mich vorstellen wie JD von Scrubs.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, sensibel, neige zur Detailüberinterpretation und mach mir über alles Mögliche Gedanken. Untypisch für einen Mann... Ich denke und denke und denke viel zu viel als eigentlich gut ist. Ich nehm alles im Kopf auseinander und analysiere es. Das ist auch der Grund, warum ich mich wegen Kleinigkeiten, die es nicht wert sind, oft selber fertig mache.
Sie ist ebenfalls sehr emotional und sensibel, hat ein ausgeprägtes Harmonie-Bedürfnis, ist ziemlich neurotisch (siehe Eliot von Scrubs um das Klischee zu erfüllen...) und ein durchaus komplizierter Mensch. Damit komm ich aber eigentlich ganz gut zurecht. Ich muss viele Kompromisse eingehen und gebe mich selbst oft für sie auf, was mir die Beziehung allerdings wert ist.
Das Szenario sieht folgendermaßen aus. Sie ist Azubine, zieht momentan einen kleines Kanarienbaby groß, warum sie in letzter Zeit unglaublich gestresst ist, da sie das kleine Nachts füttern muss. (Alle 1,2 Stunde aufstehen und so) Dazu kommt Stress in der Arbeit und der Schule.
Wenn ich gestresst bin würde ich mich mehr meinem Partner zuwenden, weil mir das Kraft gibt. Sie macht das nicht. In den letzten 2 Wochen musste ich auf Zweisamkeit mehr oder weniger verzichten. Sie hat sich mehr um StudiVZ und ihren Laptop und YoutubeVideos und chatten gekümmert als um mich. Als ich sie drauf angesprochen habe meinte sie, dass sie alles momentan stresst und sie einfach ihre Ruhe braucht. Und ich sie ein bisschen damit nerve, dass ich natürlich kuscheln, rumknutschen usw. will. Ok, hab ich mittlerweile akzeptiert. In dem Moment, wo sie mir das allerdings gesagt hab sah ich das ein bisschen anders... Ihr könnt auch sicher vorstellen wies Jemanden wie mir geht, dem die Person – die er liebt – eiskalt ins Gesicht sagt: „Du ich hab momentan einfach kein Bock auf dich!“
Meine Reaktion darauf war erstmal Apathie. Ich lag im Bett neben ihr, weggedreht, kurz angebunden und tat einfach nichts. Gemüsemodus. Ich war in einer anderen Welt und lauschte nur dem Schmerz, der langsam meiner Kehle emporkroch.. Im Laufe des Tages den wir gemeinsam verbracht haben hat sich das dann wieder normalisiert. Sie war natürlich ein bisschen angepisst. Sie hat erkannt, dass mir das wehtat und hatte nicht die Nerven darauf einzugehen. Nein, sie machte mir sogar den Vorschlag – der mich unglaublich von den Socken gehaut hat – dass ich mir meine Bedürfnisse ihretwegen auch woanders befriedigen könne. O-Ton: „Wenn du Donnerstags mit deinen Jungs in der Disko unterwegs bist, dann kannst du meinetwegen auch mit irgendeiner rumknutschen, wenn du das so dringend brauchst. Das is ok!“
Ja, ich hab ihr dann erstmal erklährt, dass dieses Bedürfniss auf meine Gefühle für sie zurückzuführen ist und an sie gebunden ist. Und dass ich sowas selbst mit Erlaubnis niemals tun würde...
Am Abend hab ich sie dann schick zum Essen eingeladen und alles war wieder wie vorher: Friede-Freude-Eierkuchen. Die Probleme schienen wie weggeblasen. Am nächsten morgen nach einer Nacht voller Albträume, wie sie mich betrügt, wie schluss ist, usw. blablabla, beschloss ich einfach so schnell wie möglich nach Hause zu fahren. Aus 2 Gründen: 1. ich wollte meine Ruhe und nicht nochmal so verletzt werden wie am Vortag. 2. sie wollte ihre Ruhe.
Ok, ich sagte ihr, dass ich den nächsten Bus in knapp 1,5 stunden nehmen würde.
Schließlich ging das Spielchen von vorne los, Laptop aufgeklappt und erstmal 20 minuten rumgesurft. Ich lag wieder daneben. Ich musste da einfach raus, zog mich an und sagte ihr ich würde jetzt schon früher gehen, weil ich vorher noch was einkaufen müsste (was sogar nicht gelogen war!). Nach einem platten OK gräbt sie sich in die Decke ein, fängt unglaublich an zu heulen und sagt ich solle endlich abhauen. Mutterinstinkt bei Sensibelchen geweckt. Ich konnte natürlich nicht gehen, hab mich neben sie gelegt, sie getröstet und versucht ihr mein Verhalten zu erklären... ja, ihre Reaktion war dann: „aber es war doch alles wieder gut heute morgen!“ toll, da konnte ich natürlich nichts drauf sagen. Nach gut einer Stunde, überholte dann mein Egoismus den Mutterinstinkt und ich ließ sie allein. Das war letzten Samstag. Bis Montag hatten wir keinen Kontakt. Für mich eine lange Zeit in der ich mich richtig schlecht gefühlt habe. Richtig. Liebeskummer aus dem Bilderbuch mit allen möglichen anderen körperlichen Symptomen, wie Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit usw. Montag hielt ich es nicht mehr aus und rief sie an. Das wurde zu einem Kampf, sie nahm Handy und Telefon nicht ab, schrieb nicht in ICQ zurück usw.
Nach endlosen hin und her haben wir dann doch noch telefoniert. Auf die Frage warum sie mich ignoriert hatte, wich sie aus.. dass sie im Bad aufgeräumt hat und das Telefon nicht gehört hatte.
(ich hab eindeutige Beweise, dass diese Aussage gelogen war, aber das spielt erstmal keine Rolle)
Ich fragte sie was los sei, sie meinte sie wäre mit der Gesamtsituation unzufrieden usw. Wir wiederholten unser Gespräch vom Freitrag im Endeffekt auch recht nüchternder Basis nochmal. Ich machte den Fehler, den man als Mann niemals machen darf: Ich schilderte wie mies ich mich wegen ihr gefühlt hatte... Das fasste sie als Vorwurf auf.. Ich wolle ihr schlechtes Gewissen einreden..
Wir einigten uns, dass wir uns am Freitag (diesen Freitag) treffen und das 6 Monatige vom Donnerstag (diesen Donnerstag) „nachfeiern“, wenn man das so nennen kann. Und dass wir die nächsten Tage wieder normal miteinander telefonieren.
Gedankensprung – was noch wichtig wäre, sie hat eine Gruppe von männlichen Kumpels aus ihrer Schule alle 4 bis 5 Jahre jünger als sie (sie ist 22) mit denen sie in den letzten Tagen und Wochen ganz oft was unternommen hat um sich abzulenken. Einer von denen, ihr Liebling, ist ne verdammt coole Sau – vielleicht ein bisschen ein Gegensatz zu mir... Ja, und ich hatte schon in meinem Wahn von Interpretation die Befürchtung, dass sie sich ihre Bedürfnisse vielleicht auch woanders befriedigt...
Nochmal Gedankensprung, weiter zur eigentlichen Geschichte. Gestern hatte ich kurz mit ihr geschrieben, wir hatten uns verabredet heute miteinander zu telefonieren und sie schrieb nicht den obligatorischen hdl Abschiedsgruß.
Heute, sprich vor guten 2 Stunden geh ich ins StudiVZ und ihr Beziehungsstatus ist von „vergeben an Kris“ auf „verknallt“ geändert […]
Was macht der Melancholiker? Richtig, er interpretiert und denkt und denkt und denkt...
Da steh ich jetzt mit einem Brodeln im Bauch und ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich auf cool machen und das einfach bis Freitag ignorieren? Soll ich sie versuchen zu erreichen und sie drauf anzusprechen? Soll ich, wenn sie doch noch anruft das ansprechen? Btw. Sie ist nicht online und ich habe die Befürchtung, dass sie entweder zuhause ist und mich wieder ignoriert oder, dass sie mit Ihren Jungs unterwegs ist.
Spielt sie Spielchen mit mir? (sowas würde zu ihr passen)
Bin ich damit gemeint oder jemand anderes?
Ich mein sie hat mal erwähnt, dass Schlussmachen über SMS oder Telefon das schlimmste ist, was man machen kann und dass sie das nie gemacht hat und nie machen würde. Warum dann dieser Statuswechsel? Ich krieg langsam einfach die Kriese. Ich hab mich teilweise selbst aufgegeben wegen ihr und hätte ihr selbst die Sterne vom Himmel geholt und bei mir sind eindeutig noch starke Gefühle da... Was solll ich blos tun?
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