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  1. #6
    Moonless Moon


    Moonless Moon ist eine kurze Indie-Visual-Novel, die quasi eine Kinetic Novel ist, d.h. es gibt keine Routen und Entscheidungsmöglichkeiten.

    Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen, das abends in einer Großstadt umherwandert und dabei in andere Welten reisen kann, in denen gänzlich andere Regeln gelten und wo sie verschiedene Menschen trifft.

    Das Spiel ist in 4 Kapitel + Epilog unterteilt, die wiederum jeweils in kurze Szenen (2-10 Minuten) aufgeteilt sind.

    Das ganze Spiel ist sehr ruhig und leicht melancholisch gehalten. Es spielt ausschließlich beruhigende Piano- und Loungemusik und das gesamte Spiel spielt nachts.



    Im Gegensatz zu den meisten Visual Novels ist ein Großteil des Textes Fließtext. Dialoge gibt es auch, aber deutlich weniger. Diese werden auch nicht im typischen Visual-Novel-Stil mit Charakterportraits dargestellt, sondern sind Teil des Fließtexts.

    Überhaupt gibt es gar keine Textboxen. Alles wird ins Bild eingeblendet, was meistens nur ein Hintergrund ist – gelegentlich sieht man die Figuren aber auch.

    Eine weitere Besonderheit sind vier Musikvideos, die das Spiel am Anfang und zwischen den Kapiteln zeigt. Die wirken für eine Indie-VN schon recht hochwertig, aber wenn die Animation natürlich nicht allzu aufwändig ist.



    Ich fand Moonless Moon … nett. Leider aber auch nicht mehr. Es ist für mich ein typisches Beispiel für ein Spiel, das versucht, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Das gelingt Moonless Moon auch hervorragend – es hat eine eigene Identität, die stark zur Geltung kommt. Alles andere wirkt aber ein wenig zu abstrakt und ziellos.

    Das Spiel hat schon einen roten Faden und geht auch viel auf das Innenleben der Protagonistin an. Das Konzept mit den anderen Welten fällt für mich aber genau in diese Mitte zwischen „Magical Realism“ und „voll ausgebautes Fantasy-Konzept“, die ich schwierig finde. Es wird dann doch zu sehr erklärt, aber wirkt zugleich nicht durchdacht genug, dass mein Suspension of Disbelief wirklich greifen würde.

    Ich hatte leider auch nicht das Gefühl, dass das Spiel am Ende so was wie eine Message hatte oder irgendeine Form von Katharsis. Es wirkt schon alles sehr … impressionistisch.
    Ach ja, und obwohl die englische Übersetzung sprachlich sehr solide ist, hat mich der Wechsel zwischen Präsens und Perfect etwas genervt.

    Und dann gibt’s noch ein winziges Minispiel, wo man mit Wörtern hantieren muss, um Lücken zu füllen. Dieses Spiel ist aber reiner Selbstzweck und wirkt einfach so, als hätte man zumindest eine minimale interaktive Komponante einbauen wollen.



    tl;dr: Moonless Moon ist eine ruhige VN mit einer gewissen Poesie, die für meinen Geschmack aber ein bisschen zu impressionistisch und ziellos ist. Zumindest aber ist es etwas recht eigenes und auch nur ~2h lang. Kann man sich mal geben – muss man aber auch nicht.

    Spielzeit: 2:00h
    Wertung: 6/10


    Challenge-Achievements:
    Beende 6 Steam-Spiele (1/6)
    Beende 3 Visual Novels (1/3)
    Geändert von Narcissu (08.01.2025 um 23:00 Uhr)


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