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Couch Potato

Wie ich vor Ewigkeiten mal erwähnt hatte konnten mich Lovecrafts Kurzgeschichten mich zwar nicht wirklich überzeugen, aber ich wollte trotzdem mal in den zweiten Band reinschauen da er mehrere Stories enthält die 100+ Seiten lang sind. Im Endeffekt muss ich aber sagen dass Lovecrafts Einfluss vermutlich besser war als seine Schreibkünste. Also, er konnte zwar an sich ganz gut schreiben, aber seine Geschichten lassen arg zu wünschen übrig. So ist The Dream-Quest of Unknown Kadath zum Beispiel eine nicht enden wollende Traumreise dessen Protagonist mehrmals mit sprechenden Katzen interagiert, wodurch ich die Story nicht wirklich ernst nehmen konnte. Es gibt zwar ein paar Momente die theoretisch gruselig hätten sein können, aber die Story fokussiert sich darauf nie so wirklich. Es wird halt nur ein bisschen was angeteased und dann gehts direkt woanders hin.
The Call of Cthulhu ist zwar bei weitem nicht so lang, aber jetzt weiß ich zumindest warum mehrere der Adaptionen in Wirklichkeit The Shadow over Innsmouth adaptieren. Eine originalgetreue Adaption wäre nämlich einfach nur langweilig da im Endeffekt nur ein bisschen Worldbuilding betrieben wird bis Cthulhu für ein paar Sekunden auftaucht und dann auf unerklärliche Weise wieder verschwindet obwohl die Erklärung für mich keinerlei Sinn ergibt.
The Case of Charles Dexter Ward hätte eine bisschen interesanter sein können, aber die Story zieht sich wie Kaugummi und teased eigentlich ständig nur dass irgendwelche mysteriösen Dinge vor sich gehen die man aber quasi nur durch verschlossene Türen mitverfolgen kann. Gegen Ende passiert zwar endlich mal ein bisschen was, aber bis dahin dauert es einfach viel zu lange. Lovecraft hat außerdem die Angewohnheit viele seiner Stories auf sehr passive Art und Weise zu schreiben (so als ob man einen nüchternen Bericht über die Ereignisse lesen würde), wodurch ich nie wirklich in seine Welten eintauchen konnte.
Es gibt dementsprechend auch so gut wie keine Dialoge ... was nach Stories wie The Dunwich Horror aber vermutlich eine gute Entscheidung war. Da gibt es nämlich einige Charaktere die mit einem furchtbaren Dialekt sprechen den Lovecraft natürlich originalgetreu niederschreiben musste. Und die fangen ausgerechnet dann an zu sprechen wenn der namensgebende Horror sein Unwesen treibt, was die Story für mich komplett ruiniert hat.
Einzig The Colour out of Space fand ich vom Konzept her richtig gut. War zwar ebenfalls zu passiv geschrieben, aber das würde sich vermutlich wunderbar adaptieren lassen. Nicht so wie The Descendant, History of the Necronomicon oder Ibid, welche ich allesamt komplett nutzlos fand da sie weder interessant noch gruselig waren und auch nach wenigen Seiten schon wieder vorbei waren.
Geändert von ~Jack~ (15.07.2019 um 11:16 Uhr)
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