Xenoblade Chronicles 2 - Torna (Switch)


Das Spiel hier stand eine ganze Weile bei mir im Regal, weil ich das Hauptspiel noch nicht durch hatte. Ich hatte den Ableger aber trotzdem gekauft, weil es mir sehr angesprochen hatte, dass so etwas als eigenständiges Spiel und nicht als Mist zum Herunterladen erschienen ist.
Xenoblade 2 hat sich bei mir ja etwas gezogen und ich fand quasi erst die zweite Hälfte spaßig, die dann allerdings so, dass ich auch diese Vorgeschichte hier spielen wollte. Im Hauptspiel gibt es ja viele Hinweise auf den Torna-Titan, der untergegangen ist und was Jin (Antogonist in XB2) und die im Hauptspiel verstorbene Lorna damit zu tun hatten. Dass diese Geschichte als Ableger umgesetzt wurde, fand ich echt nett.
Vor allem hatte man dadurch die Möglichkeit, einen nicht furchtbar sympathischen Charaktere aus XB2 aus anderer Perspektive kennenzulernen … Mythra leider auch, und die fand ich Torna furchtbar. Hatte ich schon erwähnt, dass diese Körperproportionen des Charakters darauf schließen lassen, dass die Entwickler wohl irgendeinen ungesunden Barbie-Fetisch haben? Ähm, ja.

Geschichte und Charaktere haben mir in diesem Spiel (bis auf Mythra) wirklich gut gefallen und die letzten Szenen sind wirklich bombig und episch, richtig gut inszeniert.
Die Spiellänge passt auch irgendwie und das Spiel wirkt nicht überfüllt mit unnötigem Quatsch – das hätte auch dem Hauptspiel gutgetan. Die Oberwelt ist auch nicht so furchtbar riesig und leer.
Leider gibt es im späteren Spielverlauf eine Stelle, an der man dazu gezwungen ist, sinnlose Nebenmissionen zu erledigen, um Kontakte zu NPCs aufzubauen, ansonsten geht es auch mit der Handlung nicht weiter. Und bei allem, was mir bis dahin sehr am Spiel gefallen hatte – so etwas geht gar nicht und ist eine kataklystische Vollkatastrophe von ungemeinen Ausmaßen. Diese Stelle hat die Spannung total zum Erliegen gebracht, mich extrem genervt, sodass ich kurz davor war, nicht weiterzuspielen. Ich frage mich wirklich, welcher Vollidiot auf so eine Idee kommt, nur um die – es ist ja so offensichtlich – Spielzeit zu strecken. Dabei hat das Spiel so etwas nicht nötig.

Um aber nochmal über etwas Gutes zu sprechen: Das Kampfsystem ist in diesem Ableger flotter und besser als im Hauptspiel, macht für ein Xeno-Spiel sogar Spaß. Auch die Musik ist solide, wenn auch nicht so vielfältig und gut wie im Vorgänger.

So insgesamt hat es mich also gut unterhalten; Xenoblade 3 oder so etwas würde ich mir wohl auch mal anschauen, denn obwohl mir das Spielprinzip dieser Reihe nicht zu 100% zusagt, erkennt man von Spiel zu Spiel eine positive Entwicklung. So wie in Torna kann es gerne bleiben, zumindest dann, wenn der Spinner, der sich die Zwangs-Nebenmissionen ausgedacht hat, von Müll-Entwicklern wie Ubisoft abgeworben wird. Muss man echt mal sagen.

Insgesamt: 8/10
Spielzeit: 13 Std.