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  1. #11

    Kingdom Hearts Birth By Sleep: Final Mix

    5 Uhr morgens war mir etwas zu spät, noch groß dazu auszuholen, deshalb schreibe ich jetzt was dazu.



    So, habe auch ich das erste Spiel – Kingdom Hearts: Birth By Sleep Final Mix für PS3 – in diesem Jahr abgeschlossen und das erste Bild kann in Farbe erstrahlen! \ o /

    Warum dieses Spiel?
    Da der Releasetermin von Kingdom Hearts II.8 näherrückte, das ich zum Release spielen wollte, bin ich Birth By Sleep angegangen, da Dream Drop Distance teils Wissen aus dem Spiel voraussetzt. Tatsächlich hatte ich aber schon seit der Veröffentlichung der HD-Version den Plan, das Spiel zu spielen. Als 2011 die PSP-Version erschien, habe ich nur einen der drei Pfade (Ventus) gespielt. Um das Spiel richtig abzuschließen, gehören natürlich alle drei Routen dazu.

    Erlebnisse
    Prinzipiell ging ich recht positiv gestimmt an das Spiel heran. Die Terra-Route hat mir viel Spaß gemacht, auch wenn es einige erzählerische Unzulänglichkeiten gab. Das Kampfsystem ist extrem kurzweilig und spaßig, aber trotzdem nicht ohne Tiefe (insbesondere bei schweren Gegnern), und durch das Skillsystem gibt es sehr viel Abwechslung und Anpassungsmöglichkeiten. Die Ventus- und Aqua-Route habe ich dann etwas zügiger durchgespielt. Zwar ist es cool, dass man innerhalb der Welten teils andere Orte besucht und man nicht allzu viele Szenen doppelt sieht, aber es ist natürlich trotzdem der gleiche Ablauf (sehr ähnliche Reihenfolge der Spielwelten), weshalb ich jederzeit einen großen Durchgang drei kleinen vorziehen würde.

    Da die Enden einzeln auch eher unbefriedigend sind, obwohl das Finale an sich cool ist, hätte ich es besser gefunden, wann man die drei Routen auch parallel (auf dem gleichen Spielstand) spielen kann und wahlweise immer hin- und herwechselt und die letzte Welt erst betreten kann, wenn man mit allen Charakteren so weit ist und die Finalkämpfe entsprechend auch alle machen muss, bevor man die Credits sieht. Dann hätte man das "volle" Finalerlebnis auf einen Streich, statt drei zerstückelte.

    Vom Writing war ich etwas enttäuscht; die Konflikte sind teilweise etwas zu konstruiert und vorhersehbar und viele Ereignisse versteht man nicht so recht, weil sie nicht erklärt werden oder viel zu schnell von den Charakteren akzeptiert werden (wie die Ventus-Vanitas-Sache). Dieser Eindruck wurde jedoch etwas revidiert, als ich mir am Ende alle Xehanort-Berichte durchgelesen habe, die haben die Hintergründe doch recht verständlich erläutert. Sehr cool fand ich die Final Episode, das hat sich dann auch nach einem richtigen Ende angefühlt. Der Kampf war cool und die Szenen danach auch, insbesondere auch die, die einem die Verbindung zwischen Ventus und Sora erklärt.



    In der Final Episode hatte ich auch noch enorm Spaß, mit Aqua im Nimmerland zu grinden. Da gab es einen tollen Ort dafür, und erst da habe ich so richtig angefangen, mit den Skills zu experimentieren und mir über zwei Stunden oder mehr etliche neue hergestellt, darunter auch starke 5er- und 6er-Skills. Das hat mich enorm motiviert und als Nebeneffekt war ich dann irgendwann auch auf Level 46. Der Kampf gegen Terra-Xehanort war entsprechend auch extrem einfach, hat aber dennoch richtig viel Spaß gemacht, da ich dort zum ersten Mal einige Skills richtig verwenden konnte.

    In meinem Durchgang mit Aqua habe ich hauptsächlich die Minen-Angriffe verwendet (Mine Shield, Seeker Mine etc.), da ich meist etwas unterlevelt war und sowohl normale Angriffe als auch die meisten Zauber gegen normale Gegner nur wenig Schaden angerichtet haben. Seeker Mine habe ich dann auch in mehrfacher Ausführung genutzt, um den optionalen Kampf gegen "Vanitas' lingering spirit" zu bestreiten, den ich zwar drei- bis viermal verloren habe, da der mich mit zwei Angriffen getötet hat, aber mit einer recht simplen Wegrollen- und Seeker-Mine-Taktik hat es dann doch recht schnell geklappt.

    Den Kampf gegen den Mysterious Man (die "Laserschwerter" haben mich an Xemnas erinnert – Zufall?) habe ich nur einmal probiert und ich werde den wohl auch nicht mehr machen, da man ihn ja mit Aqua nicht bestreiten kann und ich keine Lust habe, nochmal Zeit ins Vorbereiten + Aufleveln von Terra / Ventus zu stecken. Das geheime Ende habe ich auch noch nicht gesehen, das werde ich mir auf YouTube angucken.

    Nach dem Ende der Final Episode kenne ich nun zumindest auch den Kontext von Final Prologue Chapter. Aqua ist von den dreien auch definitiv meine Lieblingsfigur, freue mich schon sehr auf Kingdom Hearts 2.8 (kommt ja schon morgen^^).



    Hier noch ungeordnet ein paar Eindrücke als Stichpunkte.

    Was ich am Spiel mochte:

    • Das Kampfsystem ist eine schöne Weiterentwicklung von Kingdom Hearts II und spielt sich flott und motivierend
    • Die Vielzahl von Skills lädt zum Experimentieren ein und sorgt für Abwechslung, auch wenn manche eindeutig weniger nützlich sind als andere
    • Dadurch, das Skills eine Abklingzeit haben, gibt es keine MP und das ist auch gut so
    • Terra, Ven und Aqua spielen sich alle leicht unterschiedlich, aber nicht so sehr, dass man sich komplett umgewöhnen muss
    • Es gibt einige Minispiele, von denen manchen eher meh sind, aber manche auch Spaß machen
    • Einige Bosskämpfe sind cool inszeniert und gerade das Finale macht ziemlich viel Spaß
    • Da man nicht immer sofort alle Dinge (Truhen, Sticker) in allen Welten bekommen kann, wird man zum erneuten Besuchen motiviert
    • Durch die vielen Skills, die sich auf die Fortbewegung auswirken (Jump, High Jump, Glide, Dash, Air Dash etc.) bewegt man sich insbesondere gegen Ende echt schnell und flüssig
    • Die Story hat ein paar schöne Momente
    • Die Handlung ist recht gut auf die drei Charaktere verteilt, sodass sich sowohl die episodischen Geschichten in den Disney-Welten als auch die Haupthandlung gut zusammenfüngt und man nur ein paar Szenen mehrfach sieht.
    • Charaktermodelle sehen in HD gut aus
    • Die Arena ist ein cooler Zeitvertreib
    • Coole optionale Bosskämpfe
    • Mit den Xehanort-Berichten versteht man die Zusammenhänge der Story sogar!
    • Final Episode ist cool inszeniert und ein befriedigender Abschluss!

    Was mir nicht so gefallen hat:

    • Man kann die Kämpfe recht gut exploiten, indem man massig Heilzauber anlegt
    • Dass man alle Welten dreimal besucht, und größtenteils auch in gleicher oder ähnlicher Reihenfolge, ist etwas monoton, insbesondere weil man innerhalb der Welten auch viele Orte mehrfach besucht
    • Das Gefühl, nach einem Durchgang wieder bei Null anfangen zu müssen, finde ich ziemlich unbefriedigend und war für mich auch 2011 der Grund, nach dem Ventus-Durchgang aufzuhören
    • Das Writing ist teils ziemlich mies; das ganze Gebrabbel über Licht und Dunkelheit, das teils nicht wirklich konsistent ist, hat noch mehr Überhand genommen als in den Vorgängern und die Konflikte zwischen Terra, Ven und Aqua wirken manchmal ziemlich konstruiert. So ist Ven ziemlich schnell davon überzeugt, dass Terra und Aqua gar keine richtigen Freunde sind, als die beiden mal etwas tun, was ihm nicht passt. Das Freundschaftsthema, obwohl grundlegend sympathisch, wird viel zu dick aufgetragen. Einige Teile der Handlung kommen ein bisschen aus dem Nichts und werden zu schnell von den Charakteren akzeptiert. Obwohl man andere Charaktere spielt, merkt man, dass die Geschichte nicht von vornherein existiert hat sondern nachträglich an das bestehende Universum "rangepappt" wurde. Das ist zwar nicht so schlimm, weil es nicht für extreme Inkonsistenzen sorgt, aber bläst das Universum nur noch mehr auf, sodass viele Spieler spätestens hier aufgegeben haben, die Geschichte in ihrer Gesamtheit zu verstehen.
    • Der Soundtrack ist im Vergleich zu Kingdom Hearts I und II imo schwächer. Es gibt ein paar Highlights, wie einige Kampfthemen und das Charakterthema von Ventus, aber auch das wirkt ein bisschen zu stark von "Roxas" inspiriert. Insgesamt ist die Musik zwar durchaus gut, aber erreicht nicht ganz Shimomuras Höhepunkte, und die Stücke von Takeharu Ishimoto und Tsuyoshi Sekito sind zumeist auch keine richtigen Ohrwürmer.
    • Speichern dauert extrem lange und die Ladezeiten könnten auch kürzer sein – hat das Spieltempo leider oft ausgebremst
    • Gibt auch zwei, drei eher nervig designte Bosskämpfe
    • Hikari / Simple and Clean wurde schon wieder recyclet, und das Arrangement ist imo nicht sonderlich toll
    • Das Brettspiel fühlt sich insgesamt zu langsam an, sonst würde es mehr Spaß machen


    Fazit: Unterm Strich hatte ich zwar durch das Kampfsystem eine Menge Spaß mit dem Spiel, aber die Handlung beziehungsweise die Erzählweise hat mich im Hauptspiel doch etwas enttäuscht. Dass die einzelnen Durchgänge sich von den Orten, die man besucht, nicht allzu sehr unterscheiden, ist auch schade. Für einen Kingdom-Hearts-Ableger wird zwar verhältnismäßig wenig recyclet, aber man merkt trotzdem, dass man hier keinen Haupttitel vor sich hat. Dafür ist die Final Episode richtig gut, das Skillsystem süchtigmachend und einige der optionalen Kämpfe sehr cool. Insgesamt ein kurzweiliges Spiel, das auch tolle Herausforderungen bieten kann und definitiv das "Kingdom-Hearts-Erlebnis" bietet, aber leider auch mit einigen signifikanten Schwächen.

    Spielzeit:
    ~26:00h
    Wertung: 7 von 10

    Jetzt bin ich mal auf Dream Drop Distance gespannt. Nomura meinte ja, dass das Spiel den Grundstein für die Evolution des Kampfsystems hin zu Kingdom Hearts III gelegt haben soll. Aber vorher kommt erst mal Yakuza-0 dran!
    Geändert von Narcissu (23.01.2017 um 15:25 Uhr)


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