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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Weißlauf

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    Nachdem die Kaiserliche das untere Ende der Treppe erreicht hatte, beschleunigte sie ihr Schritttempo zu einem leichten Trab. Es bestand keine Notwendigkeit dafür, sich nochmals ins Innere Jorrvaskrs zu begeben und häuslich warm zu werden. Stattdessen würde sie die Zeit bis Olen eintraf nutzen, sich ein bisschen aufzuwärmen. Also rannte sie zunächst einige Runden um das Gildenhaus bis nicht einmal mehr die feuchten Nebelwolken, die sie mit jedem Atemzug ausstieß, auf den nackten Wangen brannten. Zwar stach die eisige Luft noch an den Ohren, doch das sollte sich bald legen.
    Mit den ersten Schweißperlen auf der Stirn begann Vesana die restlichen Übungen in ihre Umläufe einzubauen. Einige Liegestütze und Rumpfbeugen auf dem Übungsplatz, Klimmzüge an den Holzbalken des Vordachs. Das Herz gleich einer Dwemerpumpe trieb es ihr das Blut rauschend durch die Adern und letztlich verschwand auch jedes verbliebene Bisschen Kälte aus ihren Gliedern. Für die Jägerin war es ein befreiendes Gefühl, ließ es doch die Erlebnisse und Erinnerungen der letzten Tage ebenso verblassen wie die Dunstschleier über Himmelsrand die Sonne. Geisterhaft glühte diese als weiße Scheibe im Hochnebel, unfähig diesen zu zerreißen. Vesa nahm es als Ansporn und zog sich grollend ein weiteres Mal am Balken hoch, bevor sie sich auf die Füße fallen ließ und eine weitere, schnelle Runde um Jorrvaskr drehte, die offenen Haare hinter ihr wehend.
    Gerade im Liegestütz, wilde Strähnen auf dem gefrorenen Grund unter ihrem Gesicht verteilend, hörte sie knirschende Schritte aus der Richtung der Himmelsschmiede kommend. »Und ich dachte, die Übung wäre reine Schikane gewesen«, grüßte Olen und Vesana hob nur im Ansatz den Kopf, bis sie seine in dicken Stiefeln steckenden Füße erspähte.
    Sie beendete ihre Wiederholungen, bevor sie ihm eine Antwort gönnte. »Nichts, das ich mit Dir tue, ist reine Schikane.« Sie setzte sich und begann mit einer Einheit Rumpfbeugen. Die Tatsache, dass ihr der Frost dabei durch die mollige Hose und die unteren Zipfel der Jacke ins Gesäß biss, half ihr trotz schmerzender Bauchmuskulatur dabei, sich zu motivieren und die Repetition möglichst schnell hinter sich zu bringen.
    »Schon gut, war ein Witz«, beschwichtigte er und fing sich ein Augenrollend er Kaiserlichen ein.
    »Will ich hoffen.« Letzte Station waren die üblichen fünf Klimmzüge am Balken. Inzwischen fiel es ihren Fingern schwerer, Halt auf dem kalten, überfrorenen Holz zu finden, aber da sie sich nun unter den kritischen Augen ihres Auszubildenden bewegte, durfte sie sich keinen Fehler erlauben. Wie sähe es auch aus, wenn gerade sie, die sie ihn striezte und züchtigte, bei ihren eigenen Übungen versagte? Während die Kaiserliche verbissen dort baumelte, erlaubte sie es sich den blonden Nord von oben herab genauer zu mustern. Die Haare wie gewohnt geordnet, wirkte sein grobes Gesicht mit der großen Nase neugierig und gebannt, als hoffte er nur darauf zu sehen, wie seine Mentorin einknickte. Sein kräftiger Leib verbarg sich unter einer blassblauen Jacke mit Fellsäumen, die braune Hose steckte in den hohen Stiefeln. Zufrieden stellte sie fest, dass er daran gedacht hatte das Übungsschwert mitzubringen, das sie ihm am vergangenen Tag nicht abgenommen hatte. Das aufkommende Schmunzeln konterkarierte sie mit einem letzten Klimmzug, bevor sie sich fallen ließ und vor Olen auf die Füße kam.
    »Was machen wir heute?«, fragte er schließlich, als sie nicht zu einer neuen Runde um die Halle der Gefährten ansetzte.
    »Du wirst erst einmal zwei dicke Planken und genügend Holzkeile von Eorlund auf der Himmelsschmiede holen, um hier auf dem Platz einen Steg zu bauen«, erläuterte sie und deutete mit dem Zeigefinger an ihm vorbei. »Das heißt: Du wirst einen solchen gleich bauen.« Olen nickte und wandte sich zum Gehen, hielt jedoch inne, als er merkte, dass Vesana nicht folgte sondern sich selbst dem Eingang zu Jorrvaskr zuwandte. »Ich bin schon warm«, strafte sie ihn scharf ab und machte sich daran, etwas zu trinken aufzutreiben.
    »Hat Dich Olen gescheucht?«, lachte Vilkas, als er sie mit wohl deutlich rotem Gesicht und anhaltenden Schweißperlen an den Schläfen eintreten sah.
    »Träum‘ weiter.« Sie blieb neben dem Nord, der noch immer allein am großen Tisch der Halle saß, stehen und griff an ihm vorbei zum Tonkrug. Ohne sich einzugießen, stürzte sie das kühle Nass hinter.
    »Hast Du das Holz bekommen?«
    »Olen holt es gerade, ja«, erwiderte sie und stellte das Gefäß auf dem massiven Holz der Tafel ab.
    »Nett von ihm.« Er bemühte sich um Ernsthaftigkeit in der Stimme, aber ein müdes Feixen durchbrach die Maskerade. Vesa schmunzelte und klopfte ihm mit der Linken auf die Schulter. »Viel Spaß.«
    Sie nickte ihm zu und kehrte auf die kalte Terrasse zurück. Der blonde Nord kam im selben Moment mit je einem Brett unter einem Arm um die Ecke des Gildenhauses. »Leg‘ sie direkt in die Mitte des Platzes«, wies sie ihn mit erhobener Stimme an, damit er sie auch hörte. Das Gewicht des gefrorenen Holzes schien ihm deutliche Scheuklappen zu verleihen. Regelrecht erschrocken und hastig hob er das Kinn und blickte erst irritiert, dann erkennend zu ihr hinüber. Im Gehen zog er die Augenbrauen hoch. »In die Mitte«, wiederholte sie langsamer und deutete mit dem Zeigefinger auf die Planken. Olen ließ sie an der Stelle fallen und laut dröhnend klatschten sie auf den Boden, dass es ihr in den Ohren stach.
    »Wie viele Scheite?«, wollte er wissen und rieb die vom eisigen Druck sicherlich taub gewordenen Finger aneinander.
    »Sechs sollten reichen«, erwiderte Vesa und trat näher. Ihr Auszubildender verschwand mit eiligen Schritten. Derweil begann sie damit das Holz mit den Fußspitzen in Position zu schieben. Sie musste sich eingestehen, dass es schwerer war, als es aussah, aber es mochte wohl gerade das Richtige für Olen sein. Eine kleine Kraftübung zum Aufwärmen schadete ihm gewiss nicht. »Baue uns einen Steg, drei Scheite pro Brett«, wies sie den Nord an, als er mit einem Stapel Klötzer zurückkehrte. »Während Du das tust, fasse mir noch einmal zusammen, was wir gestern alles geübt und gelernt haben.«
    Wie ein hungriger Wolf pirschte die Kaiserliche um den sich hinknienden Nord und beobachtete seine Bewegungen. Die Finger zitterten trotz der Handschuhe, die er trug. Eiskristalle bildeten sich in seinem kurzen Bart und schmolzen kurz darauf wieder. »Wir haben mit einer Verfolgungsjagd begonnen. Du warst schneller als ich-«
    »Falsch«, unterbrach sie ihn und sorgte für ein vorrübergehendes Stocken seiner Bewegungen.
    »Aber Du bist bis auf ganz zum Schluss stets vorausgerannt, das bedeutet, dass Du schneller gewesen bist.« Der Blondschopf blickte auf, erst fragend, dann mit Verwirrung in den dunkelbraunen Augen. »Nicht?«
    »In einem Wettlauf zu führen bedeutet nicht immer der Schnellere zu sein«, erwiderte Vesana und fuchtelte mit der Linken, damit er weiter an ihrem Steg arbeitete. »Womit habe ich Dich abgeschüttelt?«
    »Mit … Änderungen des Laufweges?«
    »Richtig. Und glaubst Du, diese Änderungen hatten irgendetwas damit zu tun, dass ich schneller gewesen wäre, als Du?«
    Olen schwieg einen Moment und bockte den letzten Holzklotz unter das erste Brett. »Nein«, antwortete er schließlich, klang dabei jedoch sehr unsicher und sprach gedämpft. »Nein«, wiederholte er einen Moment später bestimmter.
    »Gut. Weiter, was noch?«
    »Du hast mich verprügelt, während wir gerannt sind.«
    »Und wie das?«
    »Du hast mich überrascht … und warst schneller.«
    »Richtig. Und falsch.« Abermals blickte der Nord zu ihr auf, Augen weit geöffnet und die Stirn gerunzelt. Musste sie ihm denn wirklich alles vorkauen? Sie seufzte gedehnt. »Ich habe Dich überrascht, ja. Aber ich war nicht schneller als Du. Zumindest wäre ich es nicht gewesen, hättest Du richtig reagiert«, erklärte Vesa. Olen sagte keinen Ton und werkelte stattdessen weiter am zweiten Brett herum. »Spätestens nach dem dritten Mal hättest Du doch merken müssen, dass es nicht funktioniert, das Schwert zu ziehen, um meinen Schlag zu blocken oder abzulenken, meinst Du nicht auch?«
    »Was hätte ich denn sonst tun sollen?«, schnaufte er und stand fahrig auf, als der letzte Keil unter der Planke lag.
    Die Kaiserliche legte das Haupt kaum merklich schief und lächelte dünn. »Ausweichen?«
    »Blödsinn!«
    »Wohl kaum. Ich habe viel Schwung in meine Schläge gelegt. Ließest Du sie ins Leere laufen, hätte mich das aus der Balance gebracht und in der Zeit, die ich benötigt hätte mich zu fangen, wäre es Dir ein Leichtes gewesen Dein Schwert zu ziehen«, konterte sie und hüpfte unbekümmert auf den gebauten Steg. Das Holz bog sich ächzend, berührte jedoch nicht den Boden zwischen den Klötzen und wippte stattdessen mit jedem ihrer Schritte. Die Hände auf dem Gesäß ineinandergelegt lief die Jägerin zum anderen Ende der Konstruktion. »Weiter, was hast Du noch gelernt?«
    »Zum Schluss war ich schneller, allerdings hast Du mir kurz darauf den Weg abgeschnitten«, führte der Nord weiter aus.
    Sie nickte. »Das ist zweimal richtig. Mit der kleinen Korrektur, dass Du immer schneller warst. Warum konnte ich Dir den Weg abschneiden?« Sich dem Nord zuwendend bedeutete sie ihm, ebenfalls auf ihren Steg zu treten.
    »Du … kanntest einen besseren Weg«, entgegnete Olen und tat wie ihm geheißen.
    »Richtig. Was war so schwer daran, dass zu verstehen?« Ihr Auszubildender schüttelte ratlos den Kopf. »Die letzten beiden Erkenntnisse sind die wichtigsten, Olen. Merke sie Dir gut. Egal wie schnell Du glaubst zu sein: Es gibt immer jemanden, der unter den richtigen Umständen schneller ist als Du. Auf gerader Linie holst Du mich nicht nur unverzüglich ein, sondern hängst mich auch ebenso schnell ab. Jeder noch so kleine Fehler Deinerseits kann diesen Vorteil aber schnell zunichtemachen«, führte Vesana aus. »Der größte Vorteil, den Du Dir je aneignen kannst, ist das Terrain um Dich herum besser zu kennen, als Deine Widersacher. Geschick und Trittsicherheit sind dann wertvoller als schnelle Schritte.« Die dunklen Augen des Nords funkelten, flammten regelrecht mit dem Feuer der Erkenntnis, als die Kaiserliche ihre Ausführungen beendete. Einen Mundwinkel leicht nach hinten gezogen, erweichte sie sich zu einem aufmunternden Lächeln.
    Kurz darauf zückte sie das Übungsschwert aus der Scheide auf dem Rücken. »Du wolltest Übungen mit dem Schwert? Bitte.« Ihr Gewicht legte sie auf das rechte Bein, hielt die hölzerne Klinge schräg vor den Leib und hielt die übrigen Glieder hinter dem Körper. Aufregung stieg in ihr auf, wie sie es immer vor einem Kampf tat, brachte das Herz zum Rasen und beschleunigte den Atem, den sie mühsam und gezwungen wieder verlangsamte. Der Nord schluckte deutlich am Hals sichtbar und zog seine eigene Waffe, hielt sie jedoch nach wie vor sehr verkrampft. »Ein Schwert ist im Kampf mehr als nur ein Werkzeug«, sprach Vesana weiter, setzte aber im gleichen Augenblick einen schnellen Nachstellschritt nach vorn und hieb, die Spitze des Schwertes in einer Bogenbahn von ihrer linken auf die rechte Seite schwenkend, nach Olens Brust. Ungelenk und stümperhaft riss er seine Klinge herum. Rechtzeitig, um ihren Schlag mit dumpfem Hämmern abzufangen, aber nicht geschickt genug, um in der Balance zu bleiben. Rücklings taumelte er vom Brett. »Es ist ein Teil von Dir«, erläuterte die Jägerin und nahm ihre Ausgangsposition ein.
    »Ein Teil von mir?« Der Nord stieg zurück auf den Steg.
    »Der Verlauf einmal begonnener Bewegungsabläufe lässt sich vorhersagen. Ein Schwert, oder auch jede andere Waffe, ist eine Verlängerung Deiner Arme und somit durch die Bewegung dieser bestimmt«, setzte sie fort und ließ diesmal die Spitze sinken, dass sie ihn am Knie traf, ohne dass er seine eigene Waffe überhaupt nahe ihrer brachte. »Es gibt Spielraum im Handgelenk, aber Schwünge aus den Armen können nicht einfach mitten im Verlauf abgebrochen und in eine andere Richtung gelenkt werden«, bekräftigte Vesa ihre vorherige Aussage und führte einen langen Bogen über den Kopf auf die Schulter seines Schlagarms. Er blockte, stolperte jedoch abermals vom Brett. »Gleichgewicht, Olen, Gleichgewicht. Du stehst falsch«, tadelte sie und kaum stand er erneut auf den Planken hieb sie auch schon wieder zu. Es waren keine sehr kraftvollen Schläge, sie wollte ihn nicht sofort mit blauen Flecken und Prellungen zu Boden senden, aber immerhin stark genug um zu schmerzen. »Fühle Dein Schwert. Die Vibrationen nach einem geblockten Schlag, das Surren wenn es durch die Luft schneidet. Sein Gewicht gehört zu Deinem Körper, gleiche es aus, egal wo es sich befindet.«
    Gerade wollte die Kaiserliche zu einem erneuten Angriff ansetzen, da kam er ihr zuvor und preschte los. Er stach zu. Ein an der nahe am Körper geführten Waffenhand leicht vorhersehbares Manöver. Geschickt schlug sie seine Klinge mit der ihren nach oben weg und drehte sich so ein, dass sie ihn am Schlagarm packen konnte, als er durch seinen Schwung an ihr vorüberstrauchelte. Sie nutzte seinen massigen Leib, um sich auf dem Brett zu halten und wirkte für ihn gleichzeitig als destabilisierendes Gewicht. Mit dem nächsten Schritt traf er nur noch auf die Kante des Brettes und stürzte als Folge zu Boden. Stöhnend wälzte er sich auf dem hartgefrorenen Grund und spuckte roten Speichel, als er sich versuchte aufzurichten.
    »Steh auf, wir sind noch nicht fertig«, trieb ihn Vesana an und er hob beschwichtigend die Linke. Als sich Olen ihr zuwandte, sah sie, dass er sich auf die Lippe gebissen hatte. Nichts Schlimmes also, die Übung konnte weitergehen. »Ein nettes Manöver, aber sehr ungestüm und vorhersehbar.« Lob und Tadel, Zuckerbrot und Peitsche. Daran würde er sich gewöhnen müssen, egal wie grimmig ihre Worte sein Gesicht jetzt auch verzerren mochten. »Also nochmal von vorn.«
    Abermals überließ sie ihm den Angriff, gespannt, was er sich einfallen lassen würde. Es folgte ein gegen die Hüfte geführter Hieb mit kräftigem Schwung aus der Schulter, dem die Jägerin mit einem schnellen Schritt nach hinten entging. Doch danach geriet sogar sie ins Straucheln. Aus dem Nichts heraus wechselte er die Schwerthand und stach zu als er sich in die entgegengesetzte Richtung eindrehte. Im letztmöglichen Moment lenkte Vesa die hölzerne Schneide ab, hieb ihm die Faust gegen die rechte Schulter und zog die eigene Waffe quer über den Unterarm noch bevor der Nord damit begann nach hinten in den Dreck zu fallen.
    Vor Überraschung schwer atmend und das Herz schmerzhaft krampfend brachte sie zunächst keinen Ton hervor, als sie Olen rücklings zu ihren Füßen liegend betrachtete. Auch sein Brustkorb hob und senkte sich schwer und schnell. Sein Übungsschwert war ihm entglitten und lag außerhalb der Reichweite seiner Arme. »Wechsle im Kampf niemals die Schwerthand, wenn Du es nicht tausendmal vorher geübt hast!«, fuhr sie ihn an und trat ihm wuchtig gegen den Unterschenkel dass er aufstöhnte.
    »Au!«, fluchte er und zog die Beine an. »Warum?«
    »Weil sonst sowas hier passiert. Deine Zweithand ist schwächer, ungeschickter und die anfängliche Überraschung kann schnell umschlagen und tödlich für Dich enden«, mahnte sie anschließend ruhiger, aber noch immer mit leisem Grollen im Unterton.
    »Wie soll ich meine Gegner denn dann überraschen, wo doch meine Schläge so berechenbar sind?« Sprachlos starrte sie ihn einige Herzschläge lang an. Erst nach und nach verzog sich ihre steinerne Miene in ein breites, die Zähne entblößendes Wolfsgrinsen. Um nicht zu Lachen, biss sich Vesa auf die Zunge und verlegte sich dann auf ein einfaches Schmunzeln. Vielleicht mochte doch noch etwas aus ihm werden.



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    Geändert von Bahaar (06.02.2015 um 14:07 Uhr)

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