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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Fürstentum Weißlauf, Hügelgrab

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    Zweifelsfrei musste ihr Schrei auch von den anderen beiden Untoten vernommen worden sein und obwohl sie sich der Gefahr, die von ihnen ausging, bewusst war, lag sie einfach nur auf dem Rücken, gelähmt und unfähig, sich zu bewegen. Wie eine Schildkröte. Erst als der Wiedergänger seine knöcherne Hand nach ihr ausstreckte und sie packen wollte, trat sie nach ihm, nicht auf die Idee kommend das Schwert zu benutzen. Noch im selben Augenblick bereute sie es, als heiße Stiche und flammende Qualen von ihrem verletzten Knöchel ausgingen, nachdem er das Schienbein ihres Gegners getroffen hatte. Der bis dahin unterdrückte und kontrollierte Schmerz brach sich nun wieder Bahn. Tränen rannen ihr aus den Augen während sie halb wimmernd, halb knurrend nur noch den unverletzten Fuß nutzte, um den wandelnden Leichnam auf Abstand zu halten.
    Es schien ihr, als würde er allmählich genervt von ihrem Widerstand und griff irgendwann, da er sie mit den bloßen Klauen nicht zu fassen bekam, nach dem rostigen Schwert an seinem Gürtel. Knirschend und rau schabend löste es sich aus dem einfachen Eisenring, der es hielt und eine Scheide ersetzte. Kleine Brocken des verwitterten Metalls fielen zu Boden und Vesana schob sich rücklings mit Ellbogen und dem unverletzten Fuß fort. Der Wiedergänger war jedoch schneller auf seinen klapprigen Beinen und holte sie ein. Überraschend schnell für eine vergammelte Leiche hob er seine Waffe und hieb nach ihr. Die Augen vor Schreck zusammengekniffen hob sie nur im Reflex den Schwertarm. Das folgende, helle Klirren als Metall auf Metall traf schmerzte ihr in den Ohren und ließ sie unkontrolliert zucken.
    Es folgten einige weitere Hiebe, die sie alle eher dürftig parierte – entweder mit dem Schwert oder ihrer improvisierten Fackel. Letztere verlor stets einige glühende Stofffetzen, wenn sie vom rostigen Eisen getroffen wurde. Allein die panische Angst, die zwei übrigen Untoten könnten noch zu ihnen stoßen, welche ihr wie eine faustgroße Zecke im Nacken saß und ihr das Blut aus dem Kopf weichen ließ, trieb Vesa schließlich dazu, ihrerseits nach ihrem abartig stinkenden Kontrahenten zu schlagen. Dank der Waffe des anderen verfehlte sie zwar ihr eigentliches Ziel, dafür wurde ihr Hieb jedoch so weit von der Brust abgelenkt, dass er quer über den Bauch schnitt. Die ausgezehrte, graue Haut platzte auf wie eine Eiterblase, derart unter Spannung stand sie. Graubrauner, übelkeiterregender Brei, der wohl einst die Eingeweide gewesen sein musste, quoll hervor und ergoss sich über die Beine der Jägerin. Es roch nach alter Galle, Magensäure und allerlei anderem verfaultem Bauchinhalt und stieg ihr in die Nase wie ein Speer. Völlig von der Wucht überrumpelt fühlte sie sich erschlagen und erdrückt unter tonnenschwerem Gestank während der Wiedergänger kreischte als gäbe es kein Morgen.
    Kurz wurde ihr schwarz vor Augen, Brot und Käse der vergangenen Mahlzeit suchten sich einen Weg nach draußen. Erst als sie etwas schweres und hartes in die Seite traf bekam sich die Kaiserliche unter Kontrolle. Auf ihr lag das rostige Metallband, das einmal ein Schwert gewesen war. Perplex suchte sie nach dem Untoten, unstet wanderten ihre Augen durch das dunkler gewordene Zwielicht während die Fackel, ihren Fingern entglitten, in Griffweite auf dem Boden lag. Ihr Widersacher war ein paar Schritte zurückgetaumelt und hielt sich den breiten Schlund in seinem Bauch. Darmreste und anderes Gewebe hingen zwischen seinen Fingern heraus. Die kalt glühenden Augen starrten sie hasserfüllt an und eine frostige Aura des Zorns ging von ihm aus, wie Vesa sie nie zuvor erlebt hatte. Den Mund aufgerissen zischte, fauchte und kreischte er unaufhörlich.
    Vesa rappelte sich auf die Knie hoch, während der Untote noch mit sich selbst beschäftigt war und die augenscheinlich sehr irritierende, wenn sicherlich auch nicht wirklich schmerzvolle, Verletzung mit seinen dürren Händen hielt. Vermutlich war es mehr die Erinnerung an den Schmerz, den eine solche Wunde hervorrief, als diese selbst – zumindest wenn diese stinkende Ausgeburt irgendwelcher kranker Magie so etwas wie Erinnerungen überhaupt noch besaß. Die Kaiserliche griff sich ihre Fackel und stand wankend auf. Ihre Hose klebte, die Stiefelsohlen lösten sich nur schwer vom Untergrund und glitten stets ein Stück in eine willkürliche Richtung, wenn sie sie in dem widerwärtigen Brei versuchte abzusetzen. Dennoch, mit dem Gefühl im Nacken bald weitere Gesellschaft zu bekommen, schaffte sie es erneut nach dem Untoten zu schlagen.
    Dieser wich zunächst zurück und hob schließlich die Arme zur Verteidigung, doch nützte ihm das nichts. Ihre von schwarz gewordenem Körpersekret besudelte Klinge durchtrennte ihm den rechten Arm oberhalb des Ellbogens und die nachgezogene Fackel traf gegen seine Brust. Er taumelte und stürzte, während Funken auf seine zerfledderte Kleidung übersprangen und sie in Brandsteckten wie einst die Kerze die ölgetränkten Stoffbahnen des Beinlosen von zuvor. Kreischend und derart heftig qualmend, dass der Tunnel rasend schnell von schwarzem Dunst ausgefüllt wurde, fiel der Wiedergänger letztlich um und wand sich hin und her. Vesana beschrieb einen Bogen, soweit möglich, und presste sich den Jackenärmel vor das Gesicht, um nicht zu viel von den sicherlich giftigen Dämpfen einzuatmen, als ihr Widersacher in grellen, grüngetünchten Flammen verging.
    Ein Blick über die Schulter folgte. Am Rande des Lichtkreises, den die untote Fackel am Boden warf, machte sie eine Bewegung aus. Bald noch eine und wieder eine, bis sich schlussendlich die zwei anderen Wiedergänger aus der Schwärze schälten und fauchend innehielten. Die Schwerter in den Händen kreischten sie in unmenschlichen Tonlagen, eine Mischung aus Greifvogel, Raubkatze und Schmerzensschreien. Ein furchteinflößendes Geräusch, das Vesa abermals in heftiges Zittern versetzte. Wie angewurzelt blieb sie stehen, die Füße schwer und die Beine schwach.
    Letztlich rührte sich der Untote am Boden nicht mehr und schmorte lediglich vor sich hin. Es schien ein Startsignal gewesen zu sein, denn die beiden verbliebenen setzten sich simultan in Bewegung. Gleichzeitig fiel auch von ihr die Starre ab und im Reflex wandte sie sich um. So schnell sie vermochte, humpelte die Jägerin durch den Tunnel, ignorierte die Wurzeln, die ihr oft ins Gesicht schlugen und versuchte den heiß pochenden Knöchel auszublenden, so gut es ging. Trotz der neu gefassten Entschlossenheit, wenn sie ihren instinktiv aus den animalischen Tiefen ihres Bewusstseins aufsteigenden Fluchtreflex so beschönigen wollte, kam sie nur langsam voran. Viel zu oft knickte sie um, übersah mit tränengelöster Sicht besonders dicke Lebensanker der Bäume und wurde von ihnen umgeworfen, oder benötige schlichtweg einen kurzen Augenblick des Verschnaufens. Ihr unruhiger Magen und die von der Übelkeit verstärkte Atemlosigkeit taten ihr übriges. Abschütteln würde sie ihre zwei Verfolger, deren klapprige Schritte und in die Knochen fahrendes Zischen und Fauchen ihr dicht folgte, sicherlich nicht. Aber ebenso wenig würde sie in einem Kampf mit den beiden als Siegerin hervorgehen. Es glich schon allein einem Wunder, dass sie ihr Schwert und die Fackel noch festhielt, derart kraftlos und zittrig waren ihre Finger.
    Vesana erreichte die Kreuzung von zuvor und bog halsüberkopf links ab. Erst nach und nach verlangsamte sie ihre Schritte und blieb schließlich stehen, als ihr der fatale Fehler, den sie begangen hatte, vollends dämmerte und ambossschwer auf sie niederdrückte. Kalte Schauer des Entsetzens rannen ihr den Rücken hinab, ließen sie frieren als befände sie sich mitten in einem Schneesturm. Dann kehrte sie um, befürchtete jedoch das Schlimmste. Zurück an den abzweigenden Tunneln kamen gerade die beiden übrigen Untoten in steifbeiniger Weise aus dem Korridor gehumpelt, in dem sich ihr Lager befand. Unfähig so kurz vorher noch anzuhalten, noch dazu da sie sonst mit ihrem angeschlagenen Fuß das Gleichgewicht verloren hätte, stieß sie frontal mit einem von ihnen zusammen.
    Taumelnd drehten sie sich umeinander und stolperten anschließend auseinander. Sie schrie im Entsetzen und panischer Angst, die ihr Herz zum Zerspringen brachte, der Wiedergänger krächzte und fauchte. Sein Kumpan benötigte einige Schritte bevor er zum Stehen kam und sich dem Geschehen zuwenden konnte. Die Kaiserliche krachte unterdessen Schulter voran gegen die Wand direkt an der Ecke zwischen zwei Tunneln. Das Schwert entglitt ihren Fingern als auch ihr Haupt ob der Trägheit und Überraschung herumschnappte und gegen den Stein schlug. Es verschwand laut klirrend aus ihrem Sichtfeld. Benommen taumelte sie weiter und ging auf ein Knie hinab, nicht wissend welchen der Korridore sie gerade überhaupt betreten hatte.
    Es spielte jedoch auch keine Rolle mehr. Von tief unten spürte sie Zorn sintflutartig in ihr Aufsteigen. Ein tiefes Grollen, dunkler und bedrohlicher als das jedes Bären und so vibrierend, dass es ihr selbst eine Gänsehaut bereitete, brandete aus ihrer Kehle auf. Wut packte sie mit glühenden Fingern und das flackernde Licht der Fackel wurde dunkler, als die Quelle dumpf zu Boden fiel. Im nächsten Moment drückte sie sich kraftvoll mit dem gesunden Fuß hoch. Dem jedoch nicht genug, der Schwung trieb sie in die Luft bis sie die Bodenhaftung verlor und in direkter Linie auf den näherstehenden der beiden Untoten zuflog. Von der Angst, die sie zuvor in ein Gefängnis aus unsichtbaren Handfesseln gesperrt hatte, spürte sie in diesem Moment nichts mehr. Lediglich der abgrundtiefe, animalische Hass auf diese abstoßenden Kreaturen der Finsternis und schwarzen Magie brodelte in der Wölfin, die sich ob der Schwäche beider ihrer Formen irgendwo auf halbem Wege der Verwandlung befand. Vom Hunger erheblich geschwächt mochte dies das letzte Aufbäumen ihrer Bestie sein, bevor auch sie in eine Starre der Verzweiflung und Resignation verfiel.
    Den Mund weit aufgerissen und die scharfen Eckzähne entblößt streckte Vesa die aschgrauen Hände mit den dunklen Klauen vor. Zu schnell, um darauf reagieren zu können, erreichte sie den Wiedergänger. Schmatzend, als fasste sie ihn Schlamm, und doch auch reißend wie Pergament zersprang die zähe Haut um den Brustkorb der Abscheulichkeit. Diese kreischte, doch erstarb ihr Aufbegehren als seine Angreiferin die Füße nachzog und ihm mit der Wucht des Aufpralls ihres restlichen Körpers die Rippen herzzerreißend knackend bis zur Wirbelsäule eindrückte. Gemeinsam stürzten sie nieder, überschlugen sich und blieben letztlich liegen als der Untote Vesanas Zusammenstoß mit einer Tunnelwand dämpfte und sein spröde gewordener Schädel unter ihrer Schulter zerbarst.
    Schnellstmöglich hievte sich die Jägerin zurück auf die Füße und blieb knurrend, die Zähne gefletscht, vor dem verbliebenen Widersacher stehen. Die Kreatur vor ihr musterte sie einen Moment mit seinen glühenden Augen, die ob ihrer geschärften Sehkraft nun noch stärker aus seinem grauen, eingefallenen Gesicht hervorstachen. Die alten Haare hingen, dem was einst ein Mann gewesen war, in verfilzten Strängen von der Kopfhaut, manches Mal zogen sie diese sogar ein Stück vom Knochen. Die Lippen waren abgefault und so starrte die Wölfin in ein abstoßend schelmisch wirkendes Grinsen schwarzer Zähne und grauer Kieferknochen. Das rostige Schwert hielt er mit beiden Händen und nahm es unvermittelt zur Seite. Während er unbeholfen auf Vesa zugestürzt kam, holte er so zu einem kräftigen Schwung aus. Doch die Jägerin war schneller und sprang auch ihm frontal gegen den Leib. Das Spiel von zuvor wiederholte sich, nur dass sie es nicht dabei beließ, ihn auf dem harten Grund zu zerschlagen. Brüllend und heulend kniete sie über ihm und zerfetzte ihn mit ihren scharfen Klauen. Rippenteile, Haut- und Kleiderfetzen, Reste der Innereien und andere Knochensplitter verteilte sie auf der Kreuzung der Wege, bis ihr letzten Endes die Luft wegblieb und sie sich taumelnd erhob.
    Schwindelig und orientierungslos schwankte sie in einen der Tunnel hinein. Ihre Augen verloren mit jedem Schritt an Schärfe und überließen sie der scheinbar dickflüssigen Dunkelheit. Mit der verklungenen Wut verschwand nun auch ihre Anspannung und so etwas wie zynische Erleichterung ergriff von ihr Besitz. Froh, die Verfolger los zu sein scherte sie sich nicht darum, ob neue kommen könnten. Ihr fehlte schlicht die Kraft zur Sorge. Schließlich versagten ihr auch die Knie den Dienst und nur das sonnengleiche Brennen in ihrem verletzten Fuß, das ihr unaufhörlich neue Tränen in die Augen trieb und ihr das Gesicht bei jeder noch so kleinen Erschütterung verzog, verhinderte, dass Vesana bereits hier und jetzt ins Reich der Träume und weiter weg abdriftete.
    Kriechend wie ein Tier, das sich zum Sterben verkroch, bewegte sie sich fort und es schien, als beschwerte ein zentnerschweres Gewicht ihren ganzen Körper. Immer langsamer kam sie voran, je weiter sie sich zog. Sie befürchtete schon, der Tunnel könne bald so sehr ansteigen, dass sie bäuchlings zurück zu seinem Anfang rutschen könnte. Doch dann erreichte sie etwas, das ein Deckenbruch unter der Last des Erdreichs darüber gewesen sein mochte. Grobe Steine, vermengt mit Erdreich und abgerissenen Wurzeln türmten sich hier bis zur Tunneldecke auf. Erschöpft und müde, hungrig und doch appetitlos, verzog sie sich an den Rand des Korridors, wo einige besonders große Bruchstücke eine kleine Nische formten. Die Kaiserliche winkelte die Beine an, umschlang sie mit den Armen und legte das Haupt mit der Stirn auf ihnen ab, als könne ihr in dieser Position die Welt untertage nichts mehr anhaben. Sacht wippte sie vor und zurück, kaum merklich, als wehte nur ein laues Lüftchen und sie wäre ein Blatt ein einem Baum.



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    Geändert von Bahaar (08.08.2014 um 12:32 Uhr)

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