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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Fürstentum Weißlauf, Hügelgrab

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    Es schien, als wären die Wolken in tiefste Traurigkeit und Trübsinn verfallen, derart heftig ließ die graue Masse am Himmel ihren Inhalt hinabgießen. Als dichte Schleier, die im Wind wogten, versperrten sie Vesa die Sicht auf ihre Umgebung, hüllten sie in Verschwommenheit und undeutliche Formen. Der Himmel selbst schien auf die Erde zu stürzen und entsprechend roch es auch. Nicht nur die kalte Feuchtigkeit des Regens, die wie eine Glocke über dem Land hing, nein, auch Fäulnis und Verwesung, als wäre die Welt bereits tot und löse sich auf. Die Kaiserliche schüttelte sich, als ihr der Geruch heftig in die Nase stieß, und bereute es sofort. Jede Faser ihres Leibes schien aufzuflammen als stünde sie in einem großen Feuer. Sie wollte schreien, doch erstarb ihr der Laut im Hals. Mehr als ein raues Krächzen brachte sie nicht hervor.
    Je länger sie völlig durchnässt im Regen lag, grobe, unbequeme Steine im Rücken, ohne dass sie sich zu bewegen vermochte, desto größer schienen die Regentropfen zu werden. Irgendwann dröhnte jeder einzelne Aufschlag durch ihren Kopf wie ein Hieb mit dem Hammer. Paralysiert im Schmerz blieb ihr nichts anderes übrig, als die Beben im Schädel zu ertragen, hoffend es würde aufhören zu regnen. Doch das tat es nicht und so schrumpfte sie in sich zusammen, ohne Kontrolle über ihren Leib, zusammengerollt wie ein Kleinkind. Die Hände auf die Ohren gepresst, als könnten sie so das Donnern aussperren. Es endete in größerer Enttäuschung und Wut darüber, dass es nicht funktionierte. Im Gegenteil, es schien vielmehr so, als hielten sie das Dröhnen davon ab, aus ihrem Haupt zu entweichen und verstärkten es noch mehr.
    Platsch, platsch, platsch. Jeder Tropfen weckte ein heißes Brennen, dass vom Hinterkopf aus um sich griff wie ein Waldbrand. Heiße Bahnen zogen sich von dort ausgehend über ihre Kopfhaut, brannten sich gleich flüssigem Eisen ein. Tiefes Grollen begleitete die brennenden Schmerzen, wurde lauter und umfing sie als Gewittersturm. Vibrierend fraß es sich Vesana hinein, jede noch so kleine Erschütterung ließ heiße Stiche durch ihren Schädel fahren bis sie sich schließlich fest in den Untergrund krallte und vor Schmerz stöhnend in den Boden biss. Krampfend bohrten sich ihre Finger durch die groben Steine unter ihr während sich der bitter-schmierige Geschmack von feuchtem Holz auf ihrer Zunge ausbreitete.
    Erst als sie das widerlich pelzige Gefühl im Mund spuckend versuchte loszuwerden und sowohl ihr eigenes Stöhnen, wie auch das Grollen gleichzeitig erstarben, wurde sie sich bewusst, dass letzteres nicht aus den Wolken zu ihr hinabgerollt kam, sondern sich ihrer eigenen Kehle entwunden hatte. Dem nicht genug, das Sonnenlicht schien zu sterben, wich einem milderen, schwächeren Schimmer, der flackerte und den Himmel in Schwärze verdunkelte. Die kontinuierlichen Regenschauer wichen einzelnen, schweren Tropfen, die ihr auf den brennenden Hinterkopf klatschten und jedes Mal ein Schwert durch ihr Haupt rammten. Unter ihr lag Vesas Bogen auf schwarzem, brüchigem Steinboden. Er schien als hätte jemand mit spitzen Zähnen in ihn hineingebissen.
    Mühsam stemmte sich die Kaiserliche hoch, unendlich kraftlos und zittrig, als hätte sie seit Tagen nichts gegessen. Gerade so erkannte sie noch, wie die freigelassenen Finger, die aus ihren Handschuhen herausstanden, ihre Farbe von aschgrau zu einer menschlicheren Farbe änderten und sich die Fingernägel von, eben noch scharfe Klauen, zurückzogen und sich an den Fingerkuppen dunkel unterlaufen verkürzten. Tropfen rannen ihr durch das Haar auf die Wangen bis zu den Mundwinkeln und verbreiteten dort einen matten, bitteren Geschmack von Eisen. Auf allen Vieren hob sie die Rechte, schüttelnd als erfriere sie gerade, dabei besaß sie schlicht keine Kraft um mehr als sich selbst zu halten, und griff sich mit den schmutzverkrusteten Fingern ins Haar am Hinterkopf. Stöhnend und gleichzeitig grollend zog sie sie ruckartig zurück, als ihr ein neuerlicher Hammerschlag für einen Moment die Sehkraft schwinden und sie auf die rechte Schulter hinabsinken ließ. Knackend schoben sich augenblicklich wieder ihre Krallen und scharfen Eckzähne hervor.
    Hunger, Wut und Schmerz schwächten ihre menschliche Form und brachten das Biest zum Toben und doch schaffte es keiner Beiden die Oberhand zu gewinnen. Der Kampf schwächte sie zusätzlich und zwang sie dazu, liegen zu bleiben. Der Wolf spürte die Vollmonde während der Mensch sich nach Ruhe und Erholung sehnte, wissend, dass es hier unten ohnehin keine Beute zu holen gäbe und mit dem angeschlagen Fuß käme auch ihre Tierform nicht aus dem Loch.
    Übel, vom krampfenden Magen, der nach mehr verlangte als Brot und Fett, mit flammender Brust im Kampf zwischen Mensch und Tier und einem Kopf so schwer wie ein Amboss und ähnlich starken Schlägen ausgesetzt, lag die Kaiserliche am unteren Ende des Schutthaufens und krümmte sich. Die Hände vor das Gesicht geschlagen, während ihr Tropfen von der Tunneldecke auf den Schädel schlugen und ihr Lebenssaft heiß aus einer kleinen Wunde am Hinterkopf auf die Steine sickerte. Salzige Tränen, so voll mit Frust, Wut und Schmerz, dass sie hätten töten können, brannten ihr in den Augen und ergossen sich über ihre schmutzige Haut.
    Wie lange war sie wohl bewusstlos gewesen? Ein paar Stunden? Minuten? Einen Tag? Vermutlich ersteres und doch hätte es ebenso gut Morgen oder Mittag, Abend oder noch dieselbe Nacht sein können.
    Noch immer mit ausgefahrenen Krallen und Eckzähnen nahm Vesa die Hände vom Gesicht und schaute hinauf zum oberen Ende des Steinhaufens. Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Träge, gleich einer Schildkröte, begann sie damit, sich die losen Steine hinaufzuschleifen. Ein mühsames Unterfangen, das sich derart lange hinzog, dass ebenso gut ein Tag vergehen mochte. Dennoch schaffte sie es nach oben und blieb so ausgelaugt wie selten zuvor bäuchlings liegen. Schnaufend hob sich ihr Brustkorb schwer, brannte als wäre er mit heißem Öl ausgegossen und gelegentlich glaubte sie die Rippen knacken zu hören, während das Biest versuchte auszubrechen aber augenscheinlich nicht genug Kraft zu besitzen schien.
    Vorsichtig, darauf bedachte nicht anzuecken, wandte die Kaiserliche nach schier ewigen Momenten den Kopf und versuchte aus dem Augenwinkel heraus in das Loch hinaufzuspähen. Noch immer erfüllte völlige Schwärze den senkrechten Tunnel. Doch an seinem Ende ließ sich etwas erkennen, mehr eine Ahnung denn etwas wirklich greifbares, das aussah wie erstes Tageslicht, das in morgendlicher Schwäche versuchte durch dichtes Astwerk zu dringen. Konnte es wirklich sein? Sollte es tatsächlich schon Morgen sein? Sie musste wirklich Stunden bewusstlos gewesen sein. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder entsetzt sein sollte. Doch der Wolf machte ihr die Entscheidung letztlich leicht, als er sie sich aufbäumen und wütend grollen ließ. Klauen weit ausgefahren und das Gebiss bereits verschoben hob sich ihr Oberkörper auf die Ellbogen gestemmt und der Kopf in den Nacken gelegt. Der Kraftakt erstarb bald, endete in einem kläglichen Wimmern und ließ die Kaiserliche in sich zusammenfallen wie ein Schluck Wasser.
    Dafür fiel ihr Blick nun dorthin, wo sie zuletzt den Waschbären gesehen hatte. Entsetzt weiteten sich ihre Augen und das Herz krampfte derart, dass sie sich mit der Hand gegen die Brust langte und die Finger fest in das Leder ihrer Jacke krallte. Unregelmäßig atmend musste sie sich zusammenreißen, um nicht sofort wieder ohnmächtig zu werden oder laut zu aufzuschreien. Sogar das Biest in ihrer Brust hielt inne. Noch immer zeichneten Fellfetzen und dunkle Blutflecken die Stelle, an der das Tier aufgeschlagen war. Einige der völlig zerschellten, winzigen Knochen lagen auch noch herum. Aber etwas ganz Entscheidendes hatte sich an der Aufschlagstelle verändert und allein der eine Gedanke vertrieb sämtliche Fähigkeit an irgendetwas anderes zu denken, als wäre ihr Kopf mit einem Mal mit Nebel gefüllt.
    Mit unsteten Augen schaute sie in die Dunkelheit auf der anderen Seite des Trümmerhaufens hinab. Nichts. Zurück zur Stelle, wo der Waschbär gelandet war. Nichts. Vesana schloss die Lider, rieb kurz darüber und öffnete sie erneut. Nichts. Langsam, den rasselnden Atem zu beruhigen versuchend, schob sie sich zu ihrer Nachtstatt hinab und nahm sich ihre Laterne mit, die noch immer oben gestanden hatte und inzwischen gefährlich weit abgebrannt war. Ein letzter Blick, um sicher zu gehen, dass sie nicht völlig verrückt wurde. Nein, wurde sie nicht. Der geschundene Leib des Waschbären fehlte.



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    Geändert von Bahaar (19.07.2014 um 13:46 Uhr)

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