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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #11

    Himmelsrand, Weißlauf

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    Scheppernd ob der zahlreichen schweren Stahlplatten seiner Rüstung schritt der Nord, der zuvor mit ihr gesprochen hatte, vor Vesana her. Sein nicht weniger Krach verursachender Kamerad stiefelte neben der Kaiserlichen. Was er für einer sein mochte, konnte sie unmöglich sagen. Durch die schmalen Sehschlitze im Vollhelm ließ sich nichts darunter erkennen und auch so hüllte sich jedes noch so kleine Fleckchen seiner Haut in Leder oder Metall. Der Größe und Statur nach zu urteilen musste aber wohl auch er ein Nord sein. Wirklich eine Rolle spielte es allerdings nicht und sie versuchte sich wieder darauf zu fokussieren, alle Gründe für und Auswege aus dieser Situation zu finden.
    Zähneknirschend dass es ihre Kopfschmerzen aufflammen ließ, folgte sie den Männern die langen Treppen hinauf zur Drachenfeste. Die Hände im Rücken über dem Gesäß ineinander verschränkt spielten die Finger vor den Augen der Gardisten verborgen nervös miteinander. Eine Art kontrollierter Überlauf für die unangenehme Unruhe, die in ihrem Bauch wütete wie ein Troll und die Lungen und das Herz kitzelte wie Federn Füße. Nur auf diese Weise konnte sie sich ansonsten ruhig geben, vielleicht nicht unbedingt gelassen, aber doch beherrscht und in Kontrolle. Schlimm war auch nicht die Tatsache, dass sie die Männer so unverhofft abgeholt hatten, sondern dass Vesa nicht der leiseste Hauch einer Ahnung kam, warum sie es getan hatten. Die Wegelagerer? Der Khajiit? Sie glaubte eigentlich nicht daran, und doch zweifelte sie an ihrer eigenen Fähigkeit ihre Spuren zu vertuschen. Einer der häufigeren, nicht gänzlich legalen Überfälle auf die Silberne Hand? Dann wären allerdings noch andere Gefährten im Visier der Justiz Weißlaufs.
    Es spielte keine Rolle. Das Trio erreichte den in der Ostflanke des imposanten Fürstensitzes liegenden Zugang zum Kerker. Ihr Wegführer öffnete den schweren, eisenbeschlagenen Durchgang. In den Scharnieren quietschend und knarrend schob sich das dicke Holz nach innen auf. Er trat als erster ein, es folgte Vesana, dann die zweite Wache, welche wiederum die Tür schloss und somit sämtliches Tageslicht aussperrte. Erst dann nahm der Nord, der zuvor schon gesprochen hatte, abermals seinen Helm ab und legte ihn auf einem Holzständer neben einem Schreibtisch ab. Danach bedeutete er ihr ihm weiter zu folgen. Tiefer in die feuchten Gänge unter der Drachenfeste eintauchend liefen sie im Gänsemarsch weiter. Die kühle Luft ließ die Kaiserliche schaudern und der Griff ihrer Hände umeinander, die noch immer in ihrem Rücken lagen, verfestigte sich. Das flackernde Zwielicht der Fackeln an den Wänden, das endlos widerhallende Scheppern und Schaben der Rüstungen der zwei Männer und das gelegentliche Schluchzen, Jaulen, Johlen, oder anderweitig animalisch klingende Geräusche der Gefangenen in ihren Zellen verbesserten ihr Befinden nicht gerade. Glücklicherweise befanden sie sich noch in dem Bereich, in dem die Käfige für frisch Inhaftierte lagen, deren Schuld wohl noch nicht gänzlich be- oder widerlegt, oder deren Verfahren schlicht noch nicht abgeschlossen war, weshalb die tierischen Laute nur aus weiter Ferne durch den Korridor hallten.
    Schließlich erreichten die Drei eine schiefe Holztür, die auch sogleich geöffnet wurde. „Hier hinein“, wies sie der helmlose Nord an, nahm ihr jedoch zunächst noch ihren Dolch ab. Im Vorbeigehen schaute sie ihn ein letztes Mal von unten her an, bevor er ihr mit seinem Kumpan folgte und an der geschlossenen Tür stehen blieb. An der Wand gegenüber standen zwei weitere Wachen in denselben schweren Rüstungen mit dem Wappen des Fürsten auf der Brust. In dem vergleichsweise sauberen und trockenen Zimmer ohne Fenster stand ein rechteckiger Tisch aus massivem Holz. An jeder Seite schmiegte sich ein Stuhl an ihn an. Auf einem dieser saß ein Nord mit offenen, rotbraunen Haaren bis auf die Schultern und einem Vollbart. Als er aufblickte, erkannte sie ihn als Hrothluf. Mühevoll verkniff sich die Jägerin ein Wort und schenkte ihm stattdessen einfach nur einen mörderischen Blick der Verachtung. Eine Ahnung ergriff sie, weshalb sie hierher gebracht wurde.
    Genau in diesem Moment trat eine weitere Gestalt aus der dunkelsten Ecke schräg hinter ihr hervor. Ein schlanker Mann mit dunkelblondem, kurzem Haar und glattrasiertem, kantigen Gesicht. Edle Kleidung – Wildlederschuhe mit seidener Tuchverzierung in Cyanblau, die weite Seidenhose in Beige und einem ebenfalls blauen Tuch als Gürtel – verhüllte seinen schlanken Leib. Das braune, tunikaartige Hemd rundete die fast schon lächerlich übertrieben teure Erscheinung ab. Ringe glitzerten an seinen Fingern und eine Pergamentrolle klemmte unter seinem Arm. Hätten seine graublauen Augen nicht so listig wie die eines Fuchses und so wach wie jene eines Adlers gefunkelt, Vesana wäre fast dazu geneigt gewesen, ihn als einfachen aufgeblasenen Schnösel abzustempeln. Stattdessen beobachtete sie ihn ebenso wölfisch wie er sie, als er an ihr vorbeilief und sich auf den Stuhl an der gegenüberliegenden Seite des Tisches setzte. Erst jetzt bemerkte sie den Duft eisig-klarer Bergluft in dem Raum, der zweifelsfrei von dem Mann in edler Kleidung ausging.
    „Setzt Euch.“ Er wies auf den Stuhl gegenüber Hrothluf zu seiner Linken. Die Stimme glockenklar und messerscharf ließ er keinen Zweifel daran, wer in diesem Raum das Kommando innehielt. Vesana folgte der Aufforderung, die zwar nicht aggressiv oder herablassend wie jene der Wache war, aber doch bestimmend. „Mein Name ist Elgryr, falls Ihr mich nicht kennt, Justiziar des Jarls“, sprach er weiter. Sie kannte den Namen, war ihm jedoch noch nie selbst begegnet. Ohne ein Wort ließ er sich Tinte und Fass geben und rollte das unbeschriebene Stück Pergament auf dem Tisch vor sich aus. „Wisst Ihr, warum Ihr hier seid, Vesana Calvianus, Mitglied der Gefährten?“ Er tauchte die Feder in das kleine Fässchen und ließ seine Augen auf ihr ruhen. Sie hielt dem Blick entgegen. Wenn er Schwäche sehen wollte, würde sie ihm keine geben.
    „Nein.“ Sie konnte nur vermuten, was Hrothluf, dieser ehrlose Sohn einer Hündin, dem Justiziar gesagt hatte, dass er sie auf derartige Weise zu sich bringen ließ. Dieser schrieb daraufhin etwas auf, doch vermochte die Kaiserliche nicht seine seltsam verschlungene Handschrift auf dem Kopf stehend zu lesen.
    „Hmhmm.“ Er steckte den Federkiel zurück ins Fass und faltete die Hände zusammen. „Dieser Mann“, er hob nur einen Finger um auf Vesas Gegenüber zu deuten, schaute ihn jedoch nicht direkt an sondern hielt die Augen weiter auf die Kaiserliche, „bezichtigt Euch der Mittäterschaft bei den Verbrechen des Mordes und des Schmuggelns illegaler Rauschmittel.“ Er legte eine Pause ein und beobachtete sie dabei, wie sie den Blick von ihm abwandte. „Was sagt Ihr zu diesen Anschuldigungen?“ Jetzt Hrothluf anschauend verspürte sie das dringende Verlangen über den Tisch zu hechten und ihm die Kehle aus dem Hals zu reißen. Dieser räudige Lügner wollte tatsächlich versuchen, sie mit sich zu reißen, wenn man ihn hängte.
    Der Mund stand ihr leicht offen, als sie ihn anstarrte und sich auf die Zungenspitze biss. Die Lippen zitternd und die Knöchel an den Händen standen weiß hervor, als sie sich aneinander krallten. Nur sehr langsam rang sie den hohen Puls nieder und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinab. Erst danach schaute sie wieder den Justiziar an, der in der Zwischenzeit weitere Notizen gemacht hatte. Sie wollte keinem der beiden auch nur ein einziges unvernünftig herausplatzendes Wort schenken, also ließ sie sich Zeit zu überlegen. „Ich möchte hören, wie dieser Mann diese Anschuldigung zu beweisen gedenkt und welche Beweise bereits vorgebracht wurden.“
    „Die sollst Du be-“
    „Wie heißt dieser Mann?“, fragte Elgryr im Gegenzug und Hrothluf in seinem wutentbrannten Ausruf unterbrechend ohne darauf einzugehen.
    „Ich kenne Ihn als Hrothluf aus Windhelm. Doch berichtete mir Aela die Jägerin, dass er sich Euch wohl als Trargolf zu erkennen gegeben hat.“
    „Lügne-!“
    „Wann habt Ihr diesen Mann das erste Mal gesehen?“ Offenbar wollte der kriminelle Nord durch starke Emotionen eine Verbindung zu Vesana vortäuschen, die als Begründung für seine Aufregung gesehen werden konnte und ihn somit glaubwürdiger machen. Allerdings brachte ihn das bei dem Justiziar nicht sehr weit.
    „Ich habe ihn vor etwa eineinhalb Wochen in Windhelm getroffen, nachdem ich von einer Reise nach Solstheim in der Stadt ankam.“
    „Wie habt Ihr ihn kennengelernt?“
    „Ich war auf der Suche nach einem Reisekarren, der mir die Reise nach Weißlauf erleichtern würde. Die Wirtin der örtlichen Taverne gab mir den Hinweis, ich sollte bei diesem Mann nachfragen.“ Während all ihrer Wortwechsel schrieb Elgryr auf dem Pergament mit. Es handelte sich offenbar um eine Zusammenfassung des Gesagten.
    „Blöd-!“
    „Wachen, verbindet diesem Mann den Mund.“ Gesagt, getan. Hrothluf brummte nur noch aufgebracht, die in Ketten liegenden Hände klapperten unter dem Tisch. „Kann Eure Reise nach Solstheim jemand bezeugen?“ Inzwischen kam es Vesana fast so vor, als wäre der Nord auf ihrer Seite. Allerdings wollte sie sich diesem Glauben nicht wirklich hingeben, sie schätzte ihn als ausgesprochen zielfixierten Menschen ein, der mit seinen Fragen sicherlich eine eigene Agenda verfolgte.
    „Sicher. Gjalund Salz-Weiser und die Besatzung seines Kahns, zahlreiche Bewohner Rabenfels‘ auf Solstheim, sowie die Skaal im Norden.“ Sie war sich nicht sicher, ob nicht womöglich jemand fehlte in der Reihe, doch auch so mochten es genug Zeugen sein.
    „Wer in Rabenfels?“ Wollte er sie nur in Sicherheit wiegen, oder befand er sich auf ihrer Seite?“
    „Der Besitzer der örtlichen Mine.“ Wie hieß er denn noch gleich? „Crescius.“ Ja, so hieß er. „Creasius Caerellius. Sowie der Wirt der Taverne und der Leiter des Tribunalstempels, Othreltoh. Einige Wachen ebenfalls.“
    „Hmhmm.“ Er schrieb fleißig mit und Vesana versuchte, während sein Blick dem Pergament galt, mehr über ihn in Erfahrung zu bringen. Rechtshänder, stakkatoartige Schriftführung und ziemliches Geschmiere. Dennoch knappe und präzise Fragestellungen, die bislang zu ihren Gunsten schienen. „Ihr behauptet also Eurerseits nichts mit den Geschäften dieses Mannes zu tun zu haben?“
    „So ist es.“
    „Wie kommt es dann“, er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Hände ineinander, „dass Ihr sehr genau wusstest, wo sich das beschlagnahmte Skooma befand?“ Jetzt kam er also, der Haken.
    „Eine Vermutung.“
    „Eine ziemlich exakte Vermutung, meint Ihr nicht auch?“
    „Mehr eine Schlussfolgerung.“
    „Was nun? Eine Vermutung oder eine Schlussfolgerung?“
    „Eine Schlussfolgerung.“
    „Wie kamt Ihr dazu?“
    „Offensichtlich kannte ich die scheinbare Ladung dieses Mannes durch unsere gemeinsame Reise von Windhelm hierher. Darüber hinaus erzählte er mir bei unserem ersten Treffen, er habe eine Ladung Schmiedeeisen. Bei meiner Wiederkehr nach Weißlauf erfuhr ich von einigen Gefährten von deren Auftrag, der wohl etwas mit dem Schmuggel von Skooma im Fürstentum zu tun hatte. Als sie mir von dem Versteck der Droge in hohlen Schmiedeeisen erzählten, berichtete ich ihnen von dem mir bis dahin als Hrothluf bekannten Nord. Vilkas, ebenfalls ein Mitglied der Gefährten, ordnete den Bericht an die Stadtwache an. Es war somit mehr seine als meine Schlussfolgerung, die lediglich auf Informationen meinerseits beruhte.“
    „Möchtet Ihr damit ausdrücken, dass Ihr bis zum Zeitpunkt der Festnahme dieses Mannes keinerlei Kenntnis über dessen Tätigkeit als Schmuggler hattet?“
    „So ist es.“
    „Wie kommt es dann, dass er Euch der Stadtwache gegenüber lediglich als ‚Nevara‘ identifiziert hat – ein offensichtlicher Deckname – wo Ihr doch eigentlich Vesana Calvianus heißt – das ist doch Euer richtiger Name, nehme ich an?“ Der Kaiserlichen lief es eiskalt den Rücken hinab und die zwischenzeitlich etwas entspannten Finger krallten sich wieder fester aneinander. Ihr fehlten die Worte. Was sollte sie auch sagen? Dass es ein Deckname war, den sie auf Reisen benutzte? Warum brauchte sie auf Reisen überhaupt einen Decknamen? Weil sie sonst noch schneller von der Morag Tong aufgegriffen werden würde. Und warum war die Tong hinter ihr her? Zähneknirschend schwieg sie stattdessen. „Ihr möchtet dazu nichts sagen?“, fragte Elgryr nach.
    „Auf Reisen begegnet man vielen Leuten, die man falsch einschätzt. Um sicher zu gehen, dass sie keine Verbindung zu mir herstellen können, verwende ich diesen Namen“, log sie, was ihr wenigstens wie eine einigermaßen plausible Erklärung erschien und sogar im Ansatz einen gewissen Funken Wahrheit enthielt. „Der volle Name würde Nevara Cassidian lauten. Diesen können Euch auch die genannten Personen auf Solstheim bestätigen“, rundete sie mit einer echten Wahrheit ab.
    „Womöglich solltet Ihr dann vorsichtiger mit anderen Informationen umgehen, die Ihr preisgebt.“ Die Skepsis troff aus seinen Worten und erstmals zeigte er eine Regung durch die leicht hochgezogene Augenbraue. Und doch hatte er Recht. Nie hätte sie Hrothluf davon erzählen dürfen, dass sie von der Kämpfergilde gekommen war und sich den Gefährten angeschlossen hatte. Sie hätte ihm gar nichts erzählen dürfen.



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    Geändert von Bahaar (17.01.2014 um 14:47 Uhr)

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