Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 108

Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11

    Himmelsrand, Weilauf, Umland

    << Zum vorherigen Beitrag



    Aus der Deckung eines großen, schroffen Felsbrockens heraus beobachtete Vesana einen alten Khajiit in weiten, leicht zerschlissenen Gewändern. Im silbernen Lichtschein wirkten sie zwar überwiegend graustufig, doch erinnerte sie sich nur zu gut daran, dass sie eigentlich farbenfroh schillerte. Auch jetzt noch, wo die Katze durch das ruhig daliegende Lager seiner Handelskarawane schlich, zupfte sie sich unaufhörlich an den Schnurrhaaren. Eine nervige Geste und sie zog die Lefzen in sehnsüchtiger Erwartung des Bevorstehenden zurück. Leises Knurren entwand sich ihrer Kehle und sie rutschte weiter an den Rand des Felsens.
    Nur mit Mühe gelang es der Jägerin, sich zurückzuhalten und den Appetit zu bändigen. Noch war es nicht an der Zeit, zu nahe befand sich der alte Kater an den Zelten und dem niedrig gehaltenen Lagerfeuer, um das drei weitere Schnurrer saßen. Sie musste ihn irgendwie aus der Deckung der Planen und Karren locken. Eine Reihe von Ideen hatte sie bereits, aber eigentlich erschien ihr nur eine als wirklich praktikabel. Entsprechend huschte sie aus ihrer Deckung, auf allen vieren durch die silbergraue Nacht und für die Dauer eines Lidschlages nur zwischen zwei Zelten sichtbar durch sein Sichtfeld. Die wachsame Katze bemerkte die Bewegung hielt augenblicklich in ihren Bewegungen inne, um in die Dunkelheit zu spähen. Zunehmend mehr Wolken brauten sich am Himmel zusammen und warfen zusätzlich verwirrende Schattenspiele auf das Land. Das nutzte die Kaiserliche und huschte etwas weiter entfernt wieder in die andere Richtung zurück, nur um sich im Anschluss hinter einem anderen Felsen zu verstecken, die Ohren zu recken und vorsichtig aus der Deckung zu spähen.
    Leicht hechelnd und mit aufgeregt schlagendem Herzen beobachtete sie den Karawanenführer. Der Khajiit wirkte merklich angespannt, schritt aber vorsichtig auf die Lücke zwischen den Zelten zu, das Zupfen an den Schnurrhaaren hatte er inzwischen eingestellt. „Was ist?“, fragte einer der anderen, die am Feuer saßen und das veränderte Verhalten ebenfalls bemerkt zu haben schien.
    „Khajiit nicht sicher. Wahrscheinlich bloß ein Tier.“ Vesa entlockte es ein zorniges Grollen, das sie jedoch schnell wieder abbrach, um nicht aufzufallen. Stattdessen nutzte sie erneut den Schatten einer Wolke, um quer durch das Sichtfeld der Katze zu huschen und wieder in Deckung zu verschwinden. Während ihr die Samtpfote noch zwei Schritte ins Freie außerhalb des Lagers folgte, entließ die Wölfin ein sachtes Heulen und Knurren, dass gerade bis zu ihrem Ziel vordringen mochte. Augenblicklich veränderte sich seine Pose von einer neugierigen Anspannung zu furchtsamer Abwehr. Den Rücken gekrümmt, die Beine etwas gespreizt und Sprunggelenke angewinkelt. „Ma’Nushik, Wölfe!“, zischte der graue Khajiit, in dessen großen, spitzen Ohren Vesana nun zahlreiche Schmuckringe aufblitzen sah, wich einen Schritt zurück und ließ die drei zuvor um das Feuer sitzenden Katzen an ihm vorbeitreten. Jeder hielt einen Speer in der Hand, offenkundig stellten sie Wachen dar, wenngleich sie keine Rüstung trugen und sich nur in dicke Gewänder hüllten.
    „Wo sind?“, fragte der kräftigste Kater im güldenen Pelz und weit aufgerissenen Augen. Seine scharfen Eckzähne entblößt und die Waffe zum Stich bereit hoch erhoben spähte er in die Dunkelheit hinein.
    „Da drüben!“ Der Anführer blieb hinter seinen drei Wachen zurück, die vorsichtig, Schritt für Schritt, in die Richtung liefen, in der sich die Kaiserliche längst nicht mehr befand. Im Schutze einiger Büche schlich sie vorborgen vor den jüngeren, mit Sicherheit weitaus nachtschärferen Augen der drei Bewaffneten näher an das Lager heran. Ihre weichen Pfoten und Pranken legten sich langsam und bedacht auf den Untergrund, nicht einen Laut verursachend. Ihr rasendes Herz verlangte zwar nach schnellen Luftzügen und einer kräftigenden Beute, doch wusste auch das Biest in ihr die Gier im Zaum zu halten, wenn es sein musste.
    Erst als sie in der Deckung aus einem Zelt und nahen Felsen angelangte, gönnte sie sich einen neuen Blick auf die Szenerie vor dem Lager. Der graue Kater mit den zahllosen Ohrringen hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beäugte zähneknirschend seine drei Wachen. Diese stachen ein bis zwei Dutzend Schrittlängen entfernt mit ihren Speeren in die Büche, um sich dort eventuell versteckende Tiere zu verscheuchen – jedoch ohne Erfolg. Behutsam, langsam und jeden Griff und Tritt genau auslotend, kletterte die Wölfin auf den bis dahin schutzgebenden Stein. Die Aufmerksamkeit des Alten galt unverändert seinen Fellkameraden, weshalb er den dunklen Schatten im toten Winkel zu seiner Linken nicht bemerkte, und die übrigen teilten sich in diesem Moment auch noch auf, um mehr Boden auszukundschaften. An sich keine dumme Herangehensweise, würden sie denn tatsächlich mit einem Rudel hungriger Wölfe zu tun haben. So ließ es sich normalerweise auffächern und einzeln bekämpfen, da es dennoch alle potenziellen Opfer umkreisen würde.
    Eine Wolke schob sich vor die Monde und warf ihren Schatten über die fünf Nachtgestalten. Im Höhenflug eines aufgeregten Herzschlages und mit leichten Eingeweiden drückte sich Vesana vom Felsen ab. Von oben fiel sie über den ahnungslosen Kater her. Erst im letzten Moment, kurz bevor sie zusammenstießen, bemerkte er das Unheil, das sich im näherte, doch war es da bereits zu spät. Ihre Fänge umschlossen seinen Kopf, hinderten ihn daran, einen Laut von sich zu geben und im Anschluss riss sie ihn zu Boden. Während sie sich behände abrollte und wieder auf die klauenbesetzten Füße kam, schlug der Khajiit mit dem Kopf auf einen Stein und verlor das Bewusstsein. Einige, mitsamt Stücken der Ohren, herausgerissene Ringe spuckte die Jägerin aus, dann schlug sie ihre Reißzähne in eine Schulter ihrer Beute und schleifte ihn außer Sichtweite der bewaffneten Katzen.
    Diese hatten von dem ganzen Trubel nichts mitbekommen und stachen weiter in Gestrüpp und Schatten. Selbst wenn sie von den kurzen, dumpfen Schlaggeräuschen das eine oder andere aufgeschnappt hätten, wäre es genauso gut möglich gewesen, dass der Alte gerade in einem der Zelte verschwand. Zwar aufgeregt und die Ohren alarmbereit rotierend, aber freudig und mit immenser innerer Wärme in ihr aufsteigend, schleifte sie den noch lebenden Katzenmenschen weiter durch die Nacht auf eine etwas weiter entfernt liegende Baumgruppe zu. Dort sollte sie geschützt vor jedwedem zufälligem Blick in Ruhe speisen können. Bis die anderen Schnurrer bemerkten, dass sich ihr Anführer überhaupt nicht mehr im Lager befand, würde es Morgen und sie längst verschwunden sein. Zumal sich Wildtiere bei Nacht gerne in der Nähe der vereinzelten Bauminseln in der Tundra des Fürstentums aufhielten und die Aasfresser sich bis zum Morgengrauen an den Resten laben würden.
    Als die Kaiserliche mit ihrer Beute an ihrem Ziel ankam und sie liegen ließ, schlug diese die Augen auf. Desorientiert und panisch rappelte sich der Kater auf, breite Blutbahnen zogen sich über sein Gesicht und von der Schulter über den Leib. Tiefe Schnitte ihrer Zähne ließen weißen Knochen an dünnen Hautstellen hindurchschimmern und das linke Auge lag aufgeplatzt in seiner Schädelhöhle. Schmerzerfüllt stöhnend und keuchend taumelte der halbblinde Khajiit durch die Dunkelheit im Schatten der Bäume. Lediglich Vesas rolliges Knurren brachte ihn zum Stillstand, als wäre er im Bruchteil eines Lidschlages zu Eis erstarrt. Nur sein leises, zweifelsfrei ängstliches Schnurren zeugte von seinem restlichen Leben. Er stank nach Angst und vermutlich lag das nicht zuletzt an dem nassen Fleck, der sich hüftabwärts in seinen Gewändern abzuzeichnen begann. Von der gönnerhaften Gestalt des Schnurrers, wie am Tag ihrer Ankunft in Weißlauf, blieb nichts als ein Häufchen Elend. Sich noch kurz am Anblick labend umkreiste sie ihn, streifte raschelnd einige Zweige und knurrte leise weiter mit zurückgezogenen Lefzen.
    „B-b-bi-t-t-tte“, stammelte der Kater, als wüsste er, dass ihn kein normaler Wolf als Beute auserkoren hatte. Im letzten Moment seines Lebens erlaubte die Jägerin ihm noch einen Blick auf jene Gestalt, die ihm im silbernen Schein der fast vollen Monde nachgestellt und zugeschlagen hatte. Dann sprang sie ihn unvermittelt an. Die von weiten Stoffärmeln bedeckten Arme, die er zu seinem Schutze hochriss, zerfetzte sie mühelos noch während er auf den Rücken fiel und sie auf ihm landete. Bis auf die Knochen zerfleischt, schlug sie die schlaffen Glieder zur Seite und zerbiss dem grauen Khajiit schließlich die Kehle – ein finaler Akt der Gnade, um ihm das Leid eines aufgebrochenen Brustkorbes zu ersparen, wie es einer der Nord in der vorherigen Nacht ertragen musste. Berauscht von ihrem Erfolg und ihrer Güte machte sie sich schließlich über ihn her, genoss die Schwere und Bitterkeit des Eisens, als sie sein Herz hinunterschlang und gierig von seinem warmen Blut trank. Völlig von benebelt vom Fieber der Jagd schlug sie ihm immer wieder die Klauen in den schlaffen Leib, schlitzte ihn auf, um noch mehr von ihm zehrte.
    Knackendes Holz brachte die Kaiserliche dazu, sämtliche Schändungen zu beenden sich ruckartig umzudrehen. Im Dunkel unter einigen Zweigen, aber für sie deutlich in der graumelierten Umgebung zu erkennen, schälte sich ein schlanker, fast schwarz erscheinender Wolf hervor. Wachsam schnuppernd und mit hochgereckten Ohren beobachtete er die Werwölfin, die auf die Hinterläufe erhoben über ihrer Beute thronte. Die bluttriefenden Pranken mit den Armen ausgebreitet zog sie die Lefzen zurück und entblößte die scharfen Zähne, an denen noch Reste der Katze hingen. Tief knurrend machte sie ihrem mehr oder weniger Artverwandten deutlich, dass er sich zurückzuhalten hatte. Seine beiden Rudelpartner, die ihn inzwischen flankierten, senkten mit ihm zusammen knurrend das Haupt, blieben aber wo sie waren.
    In Ruhe wandte sich Vesana ihrem Schnurrer zu, labte sich noch für einige Momente, putzte sich anschließend Fasern aus dem Maul und leckte die Pfoten sauber. Erst danach überließ sie den Kadaver den Wölfen und spurtete vom Fleischsaft und dem Katzenherz gestärkt durch die Nacht. Zeit noch etwas herumzutollen blieb genug bis zum Morgengrauen. Das eine oder andere Reh zu hetzen, sie musste es nicht einmal erlegen, sondern einfach zur eigenen Verausgabung, sorgte stets für Freude.



    Zum nächsten Beitrag >>
    Geändert von Bahaar (03.01.2014 um 13:41 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •