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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #11

    Himmelsrand, Fürstentum Weißlauf, Straße nach Weißlauf

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    Grauverhangener Himmel, ein frischer Wind und der Duft von bevorstehendem Regen in der Luft – sie prägten den Abend am Ausgang des Valtheimer-Tals. Hoch oberhalb des Weißflusses mit Blick weit in die Tundra des Fürstentums Weißlauf hinein rasteten die Kaiserliche und der Nord am Rand der Bergstraße, wenn sich der kaum erkennbare, holprige Weg überhaupt als solche bezeichnen ließ. Die Arme um den Oberkörper geschlungen, die Jacke geschlossen und die Kapuze über dem Kopf, stand Vesana am Abgrund und spähte in die Ferne. Ob aus der vergebenen Hoffnung heraus, die Mauern und Türme der ersehnten Stadt am Horizont zu erkennen, oder einfach um die Gedanken in den scheinbar unendlichen Weiten zu verlieren – es spielte keine Rolle. Stoisch trotzte sie den teils straffen Böen, ließ sie mit den losen Strähnen am Rand des Gesichtes spielen und ließ sich auf der frischen Luft in den schnell dunkler werdenden Abend treiben.
    Nervöses Kribbeln stieg in ihrem Unterleib auf, arbeitete sich hinauf bis in die Brust, ließ das Herz rasen und die Atmung gelegentlich aussetzen. Weder richtig un-, noch wirklich angenehme Schauer liefen ihr den Rücken hinab. Schmerzende Sehnsucht und treibende Vorfreude rangen in ihr um die Vorherrschaft. Die Linke schob sich unter ihrem Arm hervor und glitt hinauf zu der Stelle der Jacke, unter der sich ihr Hirschkopfamulett verbarg. Dort krallte sie sich in den dicken Stoff der Kleidung und hielt so auch das Schmuckstück fest. Während sie mühevoll die Ungeduld in sich niederkämpfte, biss sich die Jägerin auf die Unterlippe und schloss die Augen. Erst die völlige Finsternis und nach plötzlichem Grollen in den Wolken, gelang es ihr, das Prickeln im Bauch abzustellen. Kurz harrte sie in ihrer Pose, reckte die Nase in den Wind und sog die frische Luft ein. Anschließend wandte sie sich ab und Hrothluf zu, der zwischen einigen Felsen eine Plane gespannt und vor dem improvisierten Unterstand ein kleines Feuer entfacht hatte.
    „Wir werden bald im Dunkeln sitzen“, kommentierte Vesana den Anblick. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie es mehr zu sich, oder direkt an ihren Begleiter gewandt sagte. Daher verwunderte es nicht, dass er einen Moment benötigte, bevor er reagierte.
    „Weshalb?“ Sie hielt sich mit dem rechten Arm noch immer umschlungen, während sie zu ihm hinüberschlenderte. Mit der Linken wies sie zum Himmel. „Oh nein, wirklich?“ Sie nickte und hockte sich zu ihm in den Unterstand, Hände den Flammen entgegengestreckt.
    „Aber weit im Westen schien es teilweise wieder aufzureißen. Ich vermute, dass es nicht zu lange regnen wird.“ Es änderte zwar nichts daran, dass ein Gewitter in diesen Höhenlagen unvermindert gefährlich werden konnte, aber wenigstens einer von ihnen musste einen kühlen Kopf bewahren. Nachdem sie kurz nach Aufbruch an den Valtheimer Türmen einen alten, kaputten Karren am Flussufer ausgemacht hatten, von dem Hrothluf aus irgendeinem Grund annahm, dass es sich um den seines Geschäftspartners handelte, war der Nord permanent nervös gewesen. Nicht, dass ihr sein nervöses Trippeln und Auf- und Abgehen am vorigen Abend schon gereicht hätte, nein, er musste sie auch zig Mal aufwecken, weil er geglaubt hatte, etwas gehört zu haben. Zornig zog sie die rechte Oberlippe nach oben, wie ein aggressiver Hund. Der Rothaarige sah es nicht, aber ihr leises Grollen hätte er hören können, wäre er nicht damit beschäftigt gewesen, den Himmel zu beobachten. „Ihr übernehmt heute die erste Wache“, befand Vesa und der Mann nickte, aus seinen eigenen Gedanken gerissen, eifrig zur Bestätigung.

    Zaghaft tätschelten die schwachen Wellen am Ufer des Sees ihre nackten Füße. Sie streichelten sie, lockten mit unverhoffter Wärme und Geborgenheit in der Dunkelheit der wolkenlosen Nacht. Die Sterne spiegelten sich auf der ebenen, pechschwarzen Oberfläche des Gewässers und verwandelten sie in eine gemütliche Seidendecke, unter der sich ein jeder gern zum Schlaf verkroch. Vorsichtig, ganz behutsam, um den zarten Schleier des Glitzerns nicht zu zerreißen, setzte Vesana einen Schritt vor, tauchte bis über die Knöchel im Nass ein. Feine Härchen richteten sich, ob des wohligen Gefühls von Komfort, überall an ihrem unbedeckten Leib auf. Mit der Linken öffnete sie das Lederband an ihrem Hinterkopf, das ihren Pferdeschwanz und die Zöpfe zusammenhielt. Angenehm warm, wie der Atem eines Nachtgefährten, fiel es über ihre Schulten bis auf die Brust hinab, legte es sich um ihren Nacken wie ein leichtes Tuch.
    Mit den Händen auf Hüfthöhe, die Innenseiten flach zur Oberfläche des Sees weisend, schritt sie nun immer weiter voran tiefer ins Nass. Angetan vom sachten Kitzeln an ihren Beinen, während sie mehr und mehr vom flüssigen Schwarz umhüllt wurden, stahl sich ein zunächst zaghaftes, bald schon auch die Augen umfassendes Lächeln auf ihr Gesicht. Vesa spürte die kleinen Fältchen, die es um die Augenwinkel warf, fühlte seine entspannende Wirkung in den Muskeln.
    Langsam tauchten ihre Oberschenkel ein, schoben sich tiefer ins Dunkel. Das Kribbeln stieg an ihr auf – stieg in ihr auf. Es schwoll über den Schritt hinaus an, umschloss ihre Hände und ließ den Bauchnabel zurück. Ihr Herz begann zu springen, unruhig mit Freude tanzte es hinter ihren Rippen. Als die Wassergrenze schließlich auch ihre weiblichen Rundungen zu reizen begann, hielt sie die Luft an und mit einem kurzen Satz tauchte die Jägerin rauschend in den Fluten ab. Wie ein Kissen legte sich der Druck der Finsternis auf ihre Ohren, schloss ihre Lider und sorgte für absolute Stille um sie herum. Ein herrliches Gefühl, als sie allein mit ihrem eigenen Herzschlag war. Keine Einflüsse von außen verunreinigten dieses Moment. Nur sie, nur die Wärme, Stille.
    Lange blieb sie bodennah, entließ Schübe von Luft, die für einen Herzschlag lang die Ruhe durchbrachen während sie blubbernd aufstiegen. Doch auch sie war nicht in der Lage, ewig in den stillen Tiefen zu verweilen. Leichtes Stechen und baldiges Krampfen in den Lungen setzten ihrer Entspannung und dem Frieden ein Ende. Als sie sich gezwungen sah, aufzutauchen, drückte sich die Kaiserliche kraftvoll am steinigen Untergrund ab und ließ sich bis hinauf an die Oberfläche treiben. Begrüßt von silbrigem Lichtschimmer atmete sie tief ein und schwamm gleich darauf zurück zum Ufer. Fast schon widerwillig, als ob es sie nicht hergeben wollte, entließ sie das Wasser an die Luft der Nacht. Und doch hielt eine innere Unruhe Einzug, die ihre Finger zum Zittern brachte und ihre Muskeln in Spannung versetzte. Kleine Tropfen rannen an ihr hinab, kitzelten sie und ließen sie spüren, wie empfindlich ihre Haut doch eigentlich war. Überhaupt drangen die Begebenheiten der Umwelt intensiv und in unvergleichlicher Intensität auf sie ein. Die Klarheit der Nacht, der Duft des Laubes an den Bäumen und das seichte rasseln der Grashalme im lauen Wind. Ein ebenso schönes, wie überwältigendes Gefühl.
    Doch da war noch etwas. Schwere in der Luft, wie ein dickes Tuch legte sie sich über alles. Der bittere Vorbote von Regen umarmte sie mit aller Kraft und hielt sie fest. Ohne Gegenwehr empfing sie seine Begrüßung und legte den Kopf voller Erwartung in den Nacken. Die Augen wach und weit geöffnet schaute Vesana hinauf zum dunklen Himmel. Keine Sterne leuchteten dort, nur vage machte sie die graue Masse aus, die bald ihren Inhalt über das Land ergießen würde. Herausfordernd breitete sie deshalb die Arme aus und lehnte sich noch etwas zurück. Ihr feucht-schweres Haar glitt von ihren Schultern und zog an ihrem Kopf, als wollte es sie zurück in die Fluten dirigieren, denen sie noch nicht einmal vollständig entstiegen war.
    Doch war es schon zu spät dafür. Ein großer Tropfen klatschte ihr auf die linke Wange. Sein Gewicht ließ sie erst zusammenzucken, bevor sie seine immense Wärme zu genießen begann, als er langsam über ihre Haut hinabrann. Es folgten schnell weitere, deren Rinnsale bald ihr Gesicht, Schulten und Brust vollständig bedeckten. Und sie rochen so köstlich! Hastig öffnete die Jägerin ihren Mund, um den immer weiter anschwellenden Wolkenbruch aufzufangen. Der bitter-schwere Geschmack von Eisen umschloss ihre Zunge. Genussvoll schloss sie die Augen bevor sie den ersten Schwall hinabschluckte. Dann noch einen und noch einen. Immer mehr und immer gieriger schluckte sie hinab, ein unbändiger Durst überkam sie, bevor ihr Magen knurrend auf seinen Hunger aufmerksam machte. Vesana richtete sich auf, senkte den Kopf und öffnete die Augen. Die Hände offen wie Schalen vor den Bauch gehalten, blickte sie auf ihre im Dunkel feucht glänzende Haut. Sie wirkte dunkler als sonst.
    Abrupt endete der schwere Regenschauer und die Wolkendecke riss auf. Silberweißes Licht umfing sie und ließ einen Schimmer von tiefem Rot auf ihrem nackten Körper erkennen. Mehr und mehr knurrte ihr Bauch, verlangte danach gefüllt zu werden. Bald schon war es so sehr angeschwollen, dass sie es nicht nur in ihrem Körper spürte, sondern regelrecht hörte. Erst dann überkam sie die Erkenntnis, dass es längst nicht mehr ihr Magen war, der verlangend brummte, sondern dass sich das bösartige Knurren ihrer eigenen Kehle entwand.
    Perplex hielt sie inne und schaute abermals zum Himmel auf. Wie aus einem Leinentuch herausgerissen, klaffte dort eine Lücke in der Wolkendecke. Zwei matt schimmernde Scheiben, eine silbern, eine rot, glommen dort wie unheilvolle Augen. Wie vom Blitz getroffen fuhr von ihrem linken Auge ein greller Schmerz quer durch ihren Kopf, ließ sie stöhnen und in sich zusammenfahren. Gequält wandte sie den Blick von den auf einmal blendend hellen Monden ab.

    Keuchend und nach Luft schnappend schnellte Vesa hoch. Schweiß stand ihr auf der Haut und den Mund hielt sie geöffnet. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie benötigte einige Momente, um zu realisieren, wo sie sich befand. Sie fühlte sich matt und überhaupt nicht ausgeruht, die Haare klebten ihr am Kopf. Hastig schaute sie sich nach Hrothluf um, doch entdeckte sie ihn nirgends in der Dunkelheit der Nacht. Es regnete nicht mehr, aber dort, wo ihr Kopf gelegen hatte, tropfte es in regelmäßigen Abständen noch durch die Plane. „Scheiße“, knurrte sie leise.
    Knurren. Knurrte sie wirklich? Ja, sie knurrte. Etwas verwundert bemerkte sie, wie von dem schnell zerfließenden Traum nichts weiter als ein Gefühl von Hunger, Verlangen und Unruhe zurückblieb. Nach einigen Augenblicken der Besinnung verflüchtigten sich auch die letzten Reste ihres nicht sehr tiefen Schlummers. Lediglich ein leichtes Kribbeln in den Gliedern, wie Aufregung nur weniger eindeutig schlecht oder gut, blieb an ihr haften. Inzwischen wieder klarer bei Verstand wusste die Jägerin nur allzu gut, was es zu bedeuten hatte.
    Steifbeinig erhob sie sich und taumelte gleich darauf einige Schritte zur Seite, unter der Plane hervor, als ihr ein heftiger Stich durch die linke Schläfe fuhr. Reflexartig begann sie damit, die Stelle zu massieren, während sie unter ihrem provisorischen Unterstand hervortrat und nun aufrecht stehend weiter nach dem Nord Ausschau hielt. Das einst wärmende Feuer war erloschen, kein Licht ging mehr von ihm aus. Nur die Sterne über der westlich liegenden Tundra leuchteten ihr die Umgebung aus. Direkt über ihr hingen noch die Reste des Gewitters zwischen den Bergflanken im Tal. Sie ließen vom Regen gereinigte, kristallklare Luft zurück und das Gefühl, zu lange im Sprühregen eines Wasserfalls gestanden zu haben.
    Klamm, aber nicht kalt, lief die Kaiserliche umher, rang die ersten Kopfschmerzen, die auch die nächsten Tage prägen würden, nieder und entdeckte schließlich ihren Reiseführer an exakt derselben Stelle, wo sie am Abend noch gestanden und den Blick in die Ferne hatte schweifen lassen. Auf leisen Sohlen näherte sie sich ihm und blieb im Abstand von wenigen Schritten stehen. Er hatte sie noch immer nicht bemerkt. In den Weiten glaubte sie irgendwo nahe am Horizont einige Lichtpunkte im Land zu sehen. Es mochte Weißlauf sein, vielleicht auch nur eines der Dörfer im Umland der Stadt, aber es spielte keine vordergründige Rolle. Es zählte nur, dass die Heimat zum Greifen nahe war.
    „Ihr könnt Euch nun schlafen legen“, begann Vesana schließlich zu sprechen. Sie klang sanfter als sonst, weniger harsch. Dennoch fuhr der Nord in sich zusammen, als wäre er vom Donner gerührt.
    „Bei den Göttern!“, entfuhr es dem Mann. „Ihr habt mich vielleicht erschreckt!“
    „Verzeiht.“ Mehr fiel ihr dazu nicht ein, schenkte ihm ein Lächeln, das er in der Dunkelheit wohl kaum sehen konnte, und bekräftigte danach erneut: „Legt Euch schlafen.“ Inzwischen etwas gefasster nickte Hrothluf und verschwand hinter ihr aus dem Sichtfeld der Jägerin. Diese nahm nun den Platz des Nords ein, die Hände um den Leib geschlungen und die Augen zum Himmel gleiten lassend. Gerade verzog sich eine Wolke weiter nach Osten und entblößte die dicht beieinanderstehenden Monde. Jeder nur die genaue Hälfte eines Kreises – der eine silbrig-weiß, der andere rostrot. Wieder lächelte sie, bevor ein neuerlicher Stich durch ihre Schläfe fuhr, selbiges vertrieb und sie dazu zwang den Blick abzuwenden.
    Es schien fast so, als schwänge in der Luft die seichte Note eines köstlichen Mahles mit, als sie den Blick zurück nach Weißlauf lenkte. Ein köstliches Mahl, das ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ und den Appetit allein durch seinen Duft weckte. Wärme stieg vom Unterleib ausgehend in ihr auf, die der Kälte der Nacht trotzte. Die Augen fest auf ihr Reiseziel gerichtet, erschienen ihr die Kopfschmerzen mit einem Mal gar nicht mehr so schlimm, im Gegenteil. Die wohlige Wärme der Erregung erreichte ihre Wangen und zwang die Lippen auseinander. Fast sehnsüchtig biss sie sich auf die Zungenspitze. Was sie sonst fernab von zu Hause quälte, verflog nun wie leichte Nebelschleier am Morgen während die Sonne aufging. Die Schmerzen, die ihr noch bevorstanden, schienen einfach nichtig. Zurück blieb die Gewissheit, dass es sich nirgendwo besser lebte, jagte und speiste, als in ihrem angestammten Revier.



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    Geändert von Bahaar (02.11.2013 um 12:49 Uhr)

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