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Deus
In Kurzform...
The Martian
Sehr gut, aber hatte nach den hochtrabenden Kritiken dann doch noch ein kleinwenig mehr erwartet. Die hoffnungsvolle Message, die den menschlichen Geist feiert, ist wundervoll, entsprechend erfrischend war es auch, mal wieder einen Film zu sehen, der ganz ohne einen Bösewicht auskommt - lediglich der Mars bzw. die Natur und die Umstände selbst sind der Feind. Auf Zusammenarbeit wird dort Wert gelegt. Ein paar Szenen gingen mir aber einen Tick zu lang. Und so komisch es auch ist, das Folgende zu schreiben, muss ich zugeben, dass ich ein wenig mehr Pathos nicht nur vermutet, sondern mir sogar gewünscht hätte. Dieses "Humanity - Fuck, yeah!" Gefühl, das war zwar vorhanden, aber immer nur in Ansätzen. Ein Hauch mehr Kitsch und Schmalz (womit ich natürlich keine Liebesgeschichte oder so meine, Gott bewahre!) hätte bei mir für ein erhebenderes Erlebnis gesorgt. Die Schauspieler waren fehlerlos und toll besetzt, die Effekte gut und besonders die Leistung von Matt Damon sollte gebührend gewürdigt werden. Der von ihm verkörperte Charakter an sich kam ebenfalls angenehm locker und sympathisch rüber. Generell erstaunlich viele humorvolle Momente über den gesamten Verlauf der Geschichte. Kann man empfehlen, aber das Highlight des Jahres, das ich darin schon vermutet hatte, war es für mich nun doch nicht. Apollo 13 hat mir (vielleicht auch wegen dem True-Story-Bonus) besser gefallen.
Crimson Peak
Das atemberaubendste Production Design seit zig Jahren, imho absolut Oscar-würdig! Die Sets und Kostüme sind der Wahnsinn. Die Schauspieler machen ihre Sache ebenfalls gut (besonders die drei Hauptdarsteller Mia Wasikowska, Tom Hiddleston und Jessica Chastain). Der Film ist pure, konzentrierte Atmosphäre. Leider fällt das Werk in anderen Bereichen ein wenig ab. Die Story war flacher als ich gedacht hätte, da wäre etwas mehr Cleverness toll gewesen. Überhaupt ist es keine Geistergeschichte im klassischen Sinne, wie man ganz meta-mäßig am Anfang bereits vorgewarnt wird. Und das Finale war so angenehm over-the-top und überraschend blutig, dass ich es eher amüsant als erschreckend fand (schätze, das war beabsichtigt). Der erste Akt zieht sich für meinen Geschmack ein bisschen zu lange hin, gleichsam braucht der Film zu lange, um nach der eigentlichen Enthüllung zum Ende zu kommen, und verliert dabei eine gehörige Portion der Spannung. Sowas wie "The Others" (2001) ist insgesamt ein besserer Gothic Gruselfilm (und selbst "The Woman in Black" von 2012 hat storytechnisch/inhaltlich mehr geboten), aber der bloße Look von Crimson Peak alleine rechtfertigt eigentlich schon, den mal gesehen zu haben.
Snow Piercer
Nee, nicht so meins. Vor allem das ausführliche Ende mit der Wendung und dem ganzen existenziellen Gelaber war sowas von typisch Asia-Style... Die Idee mit dem Zug ist mal was anderes und ganz originell, ich war gespannt darauf, was sich im nächsten Waggon befinden würde. Aber die Leute sterben da wie die Fliegen, kaum jemand war mir sympathisch genug, um Emotionen zu investieren. Irgendwann dachte man sich schon, dass die eh bald draufgehen werden, und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Der Grundstimmung fehlte es für meine Begriffe von Vornherein an Hoffnung, und unzählige offene Detailfragen bleiben zurück. Diese gewöhnungsbedürftige Fusion aus Arthouse und Mainstream erfordert ein höheres Maß an Suspension of Disbelief als normalerweise üblich. Alles ein wenig verstörend absurd, grotesk, verrückt. Hat mich entfernt an Terry Gilliam erinnert, und dessen Arbeiten mag ich meist auch nicht so gerne.
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