Was macht für euch eine interessante Heldenparty aus? Wie muss sie gestaltet sein, dass auch die Zwischendialoge interessant sind?
Ich finde das Gammeligste sind Partys aus 4 netten Menschen die sich irgendwie entscheiden "Joa, machen wir mal das moralisch Richtige". Noch schlimmer sind krass beinharte Killer, Söldner, abgebrühte Typen, die sich praktisch 90% der Zeit wie nette Leute benehmen und ab und an mal nen coolen harten Dialog oder ne Badass-Aktion kriegen um zu rechtfertigenn, dass sie knallhart abgebrüht und gefühlskalt sind.
Welche zwischenmenschlichen Konflikte baut ihr hauptsächlich in eure Party ein?
Ich versuche gern das Ego des einzelnen wirken zu lassen. Betrachtet man Handlungen als "aus Selbstsucht getrieben" ergibt sich ein nachvollziehbareres Bild.
Welche Klischees könnt ihr nicht mehr sehen?
a) die typische Anime/Videogame-Loverstory wo jeder nach kurzer Zeit weiss "aha, nun kommen 24 Folgen/30 Stunden Spielzeit indem die Charaktere laaaaaaaangsam emotional auftauen um sich im Moment der Verzweiflung kurz vorm Ende zu ihrere Liiiieeeebe zu bekennen. "Hell no!
Was vermisst ihr in der Makerszene storytechnisch?
Zumindest in der theoretischen Storykonstruktion herrscht imo das Prinzip der dargelegten rationalen Rechtfertigung also~ quasi ist die Story dann "gut" wenn Charakterzüge und Handlungen direkte Ursachen in Ereignissen haben. Gott verdammt, selbst wenn die eigenen Eltern sterben muss man nicht 10 Jahre später noch eine "in sich gekehrte charaterlose Weinerlise" sein, und sonst nichts. Wie will man mit "Opfercharakteren", die voll und ganz von ihrer Umgebung geformt wurden eine knackige Geschichte machen?
Ich hab mit theoretisches Geschichtengezeugsel eigentlich nichts am Hut, allerdings hab ich irgendwo mal was gelesen von wegen "Drama nur wenn Charaktere das eine wollen aber das andere erreichen". More Drama Baby!
Habt ihr eher mehrere Hauptcharaktere, auf die ihr eure Ideen verteilt? Oder befrachtet ihr eher wenige Charaktere mit der Story im Sinne von "wir sind alle ein großes Netz"?
Häh?
Wie visualisiert ihr emotionale Momente zwischen den Akteuren, bzw was gefällt euch in der Hinsicht? Wie baut ihr das ganze dialogmässig ein?
Leise Pianomusik und ein Artwork das einfadet... hahahahaha xD
Was stellt für euch der perfekte Gegenspieler /die perfekte Gegenspielerin dar?
Nicht wahnsinnig/urböse. Das unglaublich lahmste und langweiligste imo sind unzurechnungsfähige Bösewichte. Noch schlimmer sind nur offensichtlich insgeheim wahnsinnige männliche Bösewichte mit langen Haaren und tiefer intensiver Stimme. Langweilig.
Stichwort: "Maulwurf". Für euch ein ausgelutschtes Stilmittel?
Verrat, Betrug, Niedertracht ,alles super Sachen. Ist nie ausgeluscht.
Stichwort: "Charakterentwicklung": Wie sollte sich in euren Augen ein Charakter /eine Beziehung verändern, das es glaubwürdig wirkt?
Schleichend. Prägende Erlebnisse hin oder her, der Ruck/Shock zum Besseren gefällt mir nicht.
Stichwort:"Held": Wie steht ihr zum Heldentod in der Story? Wie findet ihr Antihelden? Baut ihr sie in euer Spiel ein, wenn ja welche Charakteristika schreibt ihr ihnen zu?
Also zum einen finde ich es faszinierend und verlockend Helden oder vielmehr Protagonisten zu killen.Das Problem in Rollen-Spielen sehe ichn darin, dass der dramaturgisch krachendste Charaktertod automatisch einen der spielbaren Charaktere treffen muss weil zu nichtspielbaren Charakteren nie oder nur schwer diese Bindung aufkommt, die für jenen maximum-impact Tod notwendig ist.