@Mordechaj
Das stimmt, ich wollte auch nicht sagen, dass ich nicht beeinflusst werde. Früher waren das sogar kommerzielle Spiele, heutzutage sind es lustigerweise hauptsächlich Animes und Mangas, die ja meistens die Inbegriffe der Trivialität sind. Ich hab's nur deswegen angesprochen, weil mir bewusst ist, dass es sehr hilfreich sein kann, wenn man viel liest und ich es deswegen nicht für vorbildlich halte darauf zu verzichten. Aber gut, man kann ja letztendlich nichts daran ändern was man mag und was man nicht mag.

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Es ist natürlich klar, dass die Motivation der meisten Leute nicht ist "Ich will das und das in einem Spiel umsetzen.", sondern "Ich habe Dingsbums gespielt und möchte jetzt auch ein Spiel machen.", was alles andere als schlecht ist, es versteift sich nur zu sehr darauf, tatsächlich die Vorerfahrung exakt nachzustellen.
Was bei mir übrigens auch heute noch so ist, aber ich bin dann andererseits wieder zu stolz, um die Idee von jemand anderem 1:1 zu übernehmen. Am Anfang kopiert natürlich jeder, nur muss man dann, wie du schon sagst, auch etwas Neues dazugeben, sonst wirkt es plump.

@Owly
Ein Spiel, das der großen Mehrheit keinen Spaß macht, ist aber ein schlechtes Spiel, denn bei keinem anderen Medium ist es so wichtig, die Kundschaft im Auge zu haben. Man macht Spiele für Spieler, nicht für sein eigenes Ego. Das spielt natürlich immer eine Rolle, sollte aber nie den Rest erdrücken (wie viele der Indie-Entwickler mit verrückten Spielideen sind btw. Frauen?) Deswegen halte ich auch nicht viel von zu experimentellen Spielen, es sei denn sie machen eben Spaß. Da Spaß aber vollkommen subjektiv ist, lässt sich nie so genau sagen was ihn auslöst.

"Ein Spiel zu erfahren" halte ich auch für etwas schwammig. Texte für sich, Musik für sich, Bilder für sich ... das alles reicht aus, um irgendetwas zu erfahren. So gesehen gibt es kaum ein Spiel, bei dem man nichts erfährt. Ich sehe jedenfalls keine Konkurrenz zwischen Spielspaß und Spielerfahrung.

Nehmen wir das Beispiel Silent Hill 2, du hast die Reihe ja angesprochen (Teil 1 kenne ich nicht). Das Kampfsystem soll dem Spieler wohl das Gefühl geben, dass er einen normalen Menschen spielt, dementsprechend behäbig ist es. Ich glaube aber nicht, dass die Entwickler wollten, dass es keinen Spaß macht. Mir hat es jedenfalls schon Spaß gemacht, die Gegner totzuprügeln, trotzdem spielt sich das KS schlecht. Am meisten interessiert hat mich beim Spiel aber trotzdem die Mystery-Handlung und nicht die Erfahrung, in der Nacht durch eine leere Stadt zu laufen. Die kann ich auch in der Realität haben und dort wäre sie je nach Stadtteil sogar unheimlicher. Bei Resident Evil 4 hatte ich übrigens viel stärker das Gefühl die Spielwelt zu erfahren als bei Silent Hill - und das obwohl das Spiel ein Shooter ist.